Macht Lust auf mehr
Sophie hat es auf wunderbare Weise geschafft, die Flower-Power-Zeit und die damalige Stimmung und gewissermaßen den Aufbruch einzufangen, sodass ich einen guten Eindruck von der Zeit gewinnen konnte. Ihr ...
Sophie hat es auf wunderbare Weise geschafft, die Flower-Power-Zeit und die damalige Stimmung und gewissermaßen den Aufbruch einzufangen, sodass ich einen guten Eindruck von der Zeit gewinnen konnte. Ihr Schreibstil ist sehr besonders: poetisch und bildlich beschreibend, sodass ich während dem lesen durchgängig ein detailreiches Bild im kopf hatte.
Kalliope und Kai sind zwei Gegensätze: Kalliope laut, impulsiv, geschäftig, während Kai eher der ruhige, nicht weniger gefühlvolle Part ist. Die beiden sind beste Freunde seit sie denken können, haben sich über den Sommer jedoch etwas verloren und sind ihre Beziehung nun neu am ausrichten, während sie sich selbst und den Sinn des Lebens suchen. Die beiden nach dem Abitur auf ihrer Reise durch Deutschland zu begleiten hat mir viel Freude bereitet.
Teilweise haben sich die Ereignisse fast überschlagen und in Kombination mit den vielen Charakteren ist dadurch die hauptsächliche Handlung mit Kalliope und Kai etwas in den Hintergrund gerückt. Dennoch mochte ich die vielen Aspekte und Schauplätze der Geschichte.
Nicht so zugesagt hat mir der Teil mit der Legende, der vor allem zu Beginn und in der Mitte viel Platz eingenommen hat. Abgesehen davon, dass es persönlich einfach nicht so mein Thema ist (was aber prinzipiell gar nicht schlimm ist, denn durch den Klappentext wusste ich ja, worauf ich mich einlasse), bin ich leider bis zum Ende nicht ganz durchgestiegen und es blieben mir ein paar Fragen offen diesbezüglich.
Die Autorin schreibt meist Bücher mit nicht-heterosexuellen Charakteren, wobei das Thema diesmal nicht alleine im Fokus stand, aber dennoch behandelt wurde - und mir so sehr gut gefallen hat.
Ein toller erster Band, in dem mir vor allem die Atmosphäre der damaligen Zeit und die Reise der zwei Protagonisten durch das Land auf der suche nach sich selbst gefallen haben.