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Veröffentlicht am 14.04.2024

Zurück nach Irland

Dreams of Sapphire Seas
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Serena ist eine Kunststudentin aus Hamburg und möchte nun ihren Master an der Universität in Cork absolvieren. Zum Semesterende des Bachelors musste sie aus dem Studentinnenwohnheim ausziehen und ist nun ...

Serena ist eine Kunststudentin aus Hamburg und möchte nun ihren Master an der Universität in Cork absolvieren. Zum Semesterende des Bachelors musste sie aus dem Studentinnenwohnheim ausziehen und ist nun auf der vergeblichen Suche nach einer bezahlbaren Wohnung. In Cork, gar nicht so einfach. Neben ihrem Studium beginnt sich Serena auch bei Hope Harbour zu engagieren. Ein Hilfeverein für Menschen ohne festen Wohnsitz. Als ein großes Hotelprojekt in Cork realisiert werden soll, ist der schon stark begrenzte Schutzraum der wohnungslosen Menschen in Gefahr. Der Bürgermeister scheint mit seiner Politik, welche u. A. das große Hotelbauvorhaben, aber auch Defensive Architecture (Anti-Obdachlosen-Architektur ) unterstützt, keine Hilfe zu sein.

Aedan wohnt mit seinen Freunden Declan und Nolan in einer 4er-WG. Sie suchen aktuell nach einer vierten Partei. Als sich Serena bei ihnen vorstellt, scheint die perfekte Mitbewohnerin gefunden. Zwischen Aedan und Serena knistert es und sie kommen sich näher.

Neben seinem Architekturstudium bekommt Aeden die Möglichkeit, bei einem neuen großen Bauvorhaben ein Praktikum zu absolvieren. Niemand geringerer als sein Vater, der Bürgermeister von Cork, hat ihn dabei unterstützt. Wie und ob er Serena davon erzählen wird und welche Auswirkungen das auf die junge Liebe haben wird, könnt ihr selbst in "Dreams of Sapphire Seas" lesen.

Der zweite Band der Irland-Dilogie liest sich genau so gut weg wie "Songs of Emerald Hills". Obwohl dieser Band mit der Thematik der wohnungslosen Menschen in Cork definitiv düsterer und ernster ausfällt. Regt dieser Teil der Geschichte die Leser
innen zum Nachdenken an. Die Handlung um die Liebesbeziehung zwischen Serena und Aedan macht hingegen wieder Spaß. Diese Mischung und die kleinen Hinweise auf Band 1 haben zu einem gelungenen Leseerlebnis geführt. Fans von "Songs of Emerald Hills" sollten auch unbedingt diesen Teil lesen

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Vampire neu denken

Die Hungrige
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Lydia ist eine junge Frau Anfang 20, die kürzlich ihr Kunststudium abgeschlossen hat. Das gemeinsame Zuhause, welches sie sich mit ihrer Mutter teilte, hat sie verlassen und ist in ein kleines Künstler*innen-Atelier ...

Lydia ist eine junge Frau Anfang 20, die kürzlich ihr Kunststudium abgeschlossen hat. Das gemeinsame Zuhause, welches sie sich mit ihrer Mutter teilte, hat sie verlassen und ist in ein kleines Künstler*innen-Atelier gezogen. Ihr Mutter hat sie, aufgrund des fortgeschrittenen Alters, in einem Pflegeheim untergebracht. In ihrem neuen Zuhause angekommen, bandelt Lydia mit dem Künstler Ben an. Sie empfindet ihn erst als etwas unsicher und schlicht. Doch schon bald findet sie seine Wärme, seine rosigen Lippen und vor allem Bens Adern sehr anziehend. Lydia ist nämlich Vampirin und Blut und Leben ihre Nahrungsquellen. Bisher haben sie und ihre Mutter Schweineblut, abgefüllt von einer Metzgerin, zu sich genommen. Aber wie wäre es, tatsächlich einen Menschen zu konsumieren? Das ist die dämonische Seite von Lydia. Aber sie hat auch eine menschliche. Und diese schaut sich online stundenlang Videos von essenden Menschen an. Sie ist fasziniert von dem Essen, welches sie so sehr vom Menschsein entfernt und ihrem Körper schaden kann. Da Lydia nun auf eigenen Beinen steht, muss sie sich selbst darum kümmern, an Nahrung zu kommen. Und dies gestaltet sich als schwer Aufgabe...
Ich habe "Die Hungrige" an einem Tag gelesen und konnte mich ihrem Bann einfach nicht entziehen. Mit ihren 293 Seiten in der deutschen Übersetzung von Barbara Schaden mutet sie fast wie eine Kurzgeschichte an. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie dadurch von ihrer Prägnanz verliert. Ganz im Gegenteil. In ihrem Buch behandelt Claire Kohda viele existenzielle Themen, wie Zugehörigkeit, das fundamentale Wissen der eigenen Identität, Einsamkeit oder aber auch der Umgang mit dem menschlichen Essverhalten in den sozialen Medien. Lydia selbst ist eine japanisch-malaysische Britin, die ihre eigene Identität und Zugehörigkeit hinterfragt. Somit ist "Die Hungrige" viel mehr, als ein Vampirinnen-Roman. Ich habe das Gefühl, dass mich dieses kleine Buch noch sehr lange begleiten wird.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Spannender historischer Liebesroman

Neunzehn Stufen
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[SPOILER – historischer Bezug!]

Nellie wächst im ruhigen Bethnal Green in London auf. Sie verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihrer kleinen Schwester Flo und ihren Freundinnen Barbara und Billy. Letzterer ...

[SPOILER – historischer Bezug!]

Nellie wächst im ruhigen Bethnal Green in London auf. Sie verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihrer kleinen Schwester Flo und ihren Freundinnen Barbara und Billy. Letzterer ist seit langer Zeit in Nellie verliebt und versucht alles, um sie glücklich zu machen. Tagsüber arbeitet Nellie als Sekretärin für die Bürgermeisterin Bethnal Greens. Sie mag ihre Chefin und ihren Job. Eines Tages führt sie während einer Sitzung der Bürgermeistern Protokoll und wird Zeugin beängstigender Nachrichten. Der in der Sitzung anwesende Bauingenieur hat große Sicherheitsmängel der U-Bahnstation Bethnal Green zu beanstanden. Diese wären schnell und einfach zu lösen. Wäre nur nicht gerade das Jahr 1942 und der Bahnhof ein Zufluchtsort für zehntausende Londonerinnen während der Luftangriffe. Und so nimmt die Tragödie ihren Lauf ...

In "Neunzehn Stufen" verarbeitet Millie Bobby Brown (bekannt u. A. aus Stranger Things und Enola Holmes) nicht nur das hierzulande wenig bekannte "Bethnal Green Tube Disaster", sondern auch die Lebensgeschichte ihrer Großmutter. Der historische Roman transportiert die bürgerliche Sicht auf den Zweiten Weltkrieg und wie die zivile Bevölkerung diesen aushalten musste. Die Leserschaft erhält Einblicke in den Alltag von Nellies Familie, der gemischt ist mit Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges und Angst vor dem nächsten nächtlichen Luftangriff. Auch wenn es erstmal nicht danach klingt, "Neunzehn Stufen" ist auch ein Liebesroman. Aber wenigstens hier möchte ich nicht all zu viel vorwegnehmen.
Auch wenn mich das Buch emotional sehr berühren konnte, war es (die geschichtlichen Geschehnisse mal außen vor) doch etwas vorhersehbar. Alles in allem ist "Neunzehn Stufen" ein solider historischer Roman und eignet sich für Leser*innen von Anne Stern und Sabine Ebert.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Liebesroman trifft Coming of Age

Wilde Minze
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Emilie weiß nicht so richtig, wohin sie sich beruflich entwickeln will. Zahlreiche Studiengänge erfolgreich begonnen, jedoch keines abgeschlossen. Als sie eines Tages spontan in einem Blumenladen nach ...

Emilie weiß nicht so richtig, wohin sie sich beruflich entwickeln will. Zahlreiche Studiengänge erfolgreich begonnen, jedoch keines abgeschlossen. Als sie eines Tages spontan in einem Blumenladen nach einem Job fragt, wird sie prompt angenommen. Sie ist von nun an für die Blumenarrangements für das beliebte Restaurant "Yerba Buena" zuständig. Dort trifft sie auf die Barkeeperin Sara und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Doch es braucht eine ganze Weile, bis beide zusammen finden...

Sara fühlt sich von Emilie magisch angezogen. Mit ihr fühlt sich einfach alles richtig an. Gerade als sie sich auf Emilie einlassen will, wird Sara von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie muss sich vorübergehend um ihren kleinen Bruder kümmern. Dieser wurde verhaftet und Sara fährt sofort zu ihm, ohne dass sie sich Emilie erklärt. Und so trennen sich ihre Wege. Bevor beide sich wiedersehen, werden sie sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Und doch können beide die jeweils andere nie wirklich vergessen.
"Wilde Minze", in der Übersetzung von Yasemin Dinçer, ist der erste Erwachsenenroman von Nina Lacour. Dieser feinfühlige Roman über Liebe, das Heranwachsen und den dazugehörigen Konflikten verschlägt einem direkt am Anfang schon die Sprache. Zu den beiden Protagonistinnen hat man direkt eine Verbindung und die Charakterentwicklungen waren sehr interessant. Bis auf ein paar kleine Ausnahmen, empfand ich das Buch und die Charaktere plausibel.
Das Buch würde ich Leser:innen empfehlen, welche gerne Liebesromane und Coming-of-Age Geschichten lesen.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Passende Lektüre für die kalte Jahreszeit, gemütlich und doch spannend!

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Maya und ihr Kollege Pär werden zu einem Tatort gerufen. Dieser liegt nördlich von Stockholm in der wunderschönen Landschaft von Östersund, mitten im Wald. Als die beiden Polizist:innen dort eintreffen, ...

Maya und ihr Kollege Pär werden zu einem Tatort gerufen. Dieser liegt nördlich von Stockholm in der wunderschönen Landschaft von Östersund, mitten im Wald. Als die beiden Polizist:innen dort eintreffen, inspizieren sie den Tatort zusammen mit ihren Kollegen der ansässigen Polizei. Bei der Leicht handelt es sich um Mats Anderberg, seines Zeichens Unternehmer und Umweltaktivist. Schnell ergaben die Ermittlungen, dass der charismatische Anderberg auf verschiedenen Ebenen Feine hatte, welche ein Motiv haben könnten, ihn umgebracht zu haben. Und dennoch tappen die Ermittler:innen lange im Dunkeln, da sich noch kein klares Bild des Tathergangs konstruieren lässt. Als Maya und Pär mehr über Mats erfahren, rücken die Frauen in Anderbergs Leben immer weiter in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Könnte eine von ihnen etwas mit seinem Tod zu tun haben?

Der neue Schweden-Krimi von Sandra Åslund ist genau das, was ich gerne zu dieser Jahreszeit lese. Das verschneite Wald Setting kommt gemütlich daher und birgt gleichzeitig auch eine Atmosphäre für spannende Abschnitte. Die Charaktere fand ich alle sehr gut gezeichnet, Maya und Pär haben das Potenzial zum neuen Lieblingsermittler-Duo. Auch die Nebencharaktere empfand ich als bereichernd für die Story. Der Fall ist gut durchdacht und das Lesen habe ich als gleichbleibend spannend empfunden. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch. Sehr häufig wurde auf deutsche bzw. schwedische Redewendungen und Sprichwörter hingewiesen, was mich dann doch manchmal aus dem Lesefluss gebracht hat. Ich empfinde es immer sehr bereichernd, länderspezifische Infos in einem Buch wiederzufinden. Hier wurde jedoch, für meinen Geschmack, zu oft darauf hingewiesen.
Ich freue mich aber schon definitiv auf nächstes Jahr, wenn der zweite Band erscheint. Den mag ich sehr gerne lesen!

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