Sehr viele handlungsstränge und etwas zäh
GlutspurDie ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich als Privatdetektivin ein neues Standbein errichten möchte, ist von Jütland frisch nach Kopenhagen gezogen. Ihr ehemaliger Kollege Petter bittet sie um Hilfe ...
Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich als Privatdetektivin ein neues Standbein errichten möchte, ist von Jütland frisch nach Kopenhagen gezogen. Ihr ehemaliger Kollege Petter bittet sie um Hilfe betreffend eines bereits abgeschlossenen Falles, der ihm einfach keine Ruhe lässt. Der Mord an einem Journalisten vor dreieinhalb Jahren soll zu den Akten gelegt werden, doch Petter hat dabei kein gutes Gefühl.
Während Liv nachzuforschen beginnt, wird eine Museumsangestellte ermordet aufgefunden. Hanna, ihre Vermieterin, deren Bruder Selbstmord begangen hat, erhält einen Anruf aus der Psychatrie. In der Zelle ihres Bruders wurde eine vollgeschriebene Wand hinter dem Schrank gefunden. Daniel hat in einer Sprache, die keiner entziffern kann, alles vollgekritzelt. Hanna ist überzeugt, dass er unschuldig in der Psychatrie gesessen hat und versucht seine Unschuld zu beweisen.
Der iranische Automechaniker Nima Ansari, der Hannas Nachbar ist, wird ebenfalls in den Mord verwickelt, als er plötzlich verdächtigt wird die Museumsangestellte ermordet zu haben.
Für mich ist es der erste Krimi der dänischen Autorin Katrin Engberg, obwohl ich die ersten Bücher ihrer Kopenhagen Reihe um das Ermittler-Duo Jeppe Kørner und Anette Werner im Regal stehen habe. Der Einstieg ist nicht so einfach. Es dauert eine Weile bis man in den Krimi findet, denn es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und es stehen immer wieder andere Figuren im Fokus. Dadurch hat man das Gefühl, dass diese Handlungen einfach nicht zusammen gehören. Dazu kommen noch in kursiver Schrift Schilderungen aus der Vergangenheit. Erst mit der Zeit löst sich das wirre Knäuel an Informationen fein säuberlich auf und man bekommt immer mehr Überblick über die einzelnen Handlungsstränge, die irgendwann doch noch zusammenführen. Dies dauert aber einige Zeit und ich war bis kurz vor Ende noch immer unschlüssig, wie sich alles auflösen wird.
Der Schreibstil ist lebendig, unblutig und manchmal etwas zu ausschweifend. Es gab einige Längen in der Geschichte. Liv hat jedoch Potential für weitere Bände. Ihre Figur gefiel mir im Laufe der Geschichte immer besser. Sie ist eine sympathische und mutige Figur, die sich intensiv ihren Fällen widmet und sich festbeißt. Aus ihrer Vergangenheit und warum sie den Polizeidienst quittiert hat und Privatdetektivin geworden ist, erfahren wir nur wenig. Damit bleibt die Spannung um ihre Person für den nächsten Band erhalten.
Fazit:
Noch war mir der erste Band etwas zu wirr mit den vielen verschiedenen Handlungssträngen und doch einigen Längen. Doch die Reihe hat mit ihrer Privatdetektivin Liv Jensen Potential. In den nächsten Band werde ich auf jeden Fall reinlesen und danach entscheiden, ob ich weiterlesen werde.