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Veröffentlicht am 10.01.2024

Erschreckendes Szenario

Höllenfeuer
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Zum Inhalt:
München, 12. September in der Münchner U-Bahn, völlig unerwartet erfolgt ein terroristischer Anschlag. Was zunächst aufgrund einer Schießerei einigermaßen glimpflich aussieht, entpuppt sich ...

Zum Inhalt:
München, 12. September in der Münchner U-Bahn, völlig unerwartet erfolgt ein terroristischer Anschlag. Was zunächst aufgrund einer Schießerei einigermaßen glimpflich aussieht, entpuppt sich als ein Anschlag mit ungeahnten Folgen. Sofort werden alle Institutionen und Behörden in Alarmbereitschaft versetzt und der Ausnahmezustand ausgerufen. Während die Ärzte noch eruieren, mit welcher Substanz die Leute in Kontakt gekommen sind, wird als leitender Ermittler der Generalbundesanwaltschaft der Kriminalhauptkommissar Torge Prager vom BKA eingesetzt. Zusammen mit dem Kriminalhauptkommissar vom BLKA, Walter Erdmann, gilt es nun so schnell wie möglich die Hintermänner zu finden und einen weiteren Anschlag zu verhindern. Ein Hauptverdächtiger wurde in dem Zahnarzt Laid Abaaoud schnell gefunden. Doch die Leiterin der AG BIRGiT, Antonia Borchardt, ehemalige Freundin von Prager, ist von Laids Unschuld überzeugt.

Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch von Peter Grandl, der bereits mit seiner Turm-Reihe gehypt wird. Der Autor beschreibt ein grauenvolles Szenario, mitten in Deutschland. Die Beschreibungen sind so realitätsnah, dass das Kopfkino sofort anspringt, dazu der Gedanke, wie schnell so etwas tatsächlich passieren kann.
Welche Ämterstrukturen in Gang gesetzt werden und wer wofür zuständig ist, zeigt der Autor gut auf. Ich bin wirklich überrascht, wieviel im Hintergrund abläuft, und deshalb wunderte es mich nicht, dass viele Personen, die lebensnah dargestellt wurden, in der Geschichte vorkommen. Durch die verschiedenen Sichtweisen erhält der Leser einen tieferen Einblick in die Strukturen, aber auch in die unterschiedlichen Motive.
Peter Grandl veranschaulicht aber auch, was im Namen von Religion, Fanatismus und Hass getan oder verlangt wird, und das nicht nur bei dem Attentäter, sondern auch im Hause des Innenministers Himmel.
Hauptkommissar Torge Prager war mir zunächst nicht sehr sympathisch, da es mich ärgerte, wie sehr er sich gleich auf den Zahnarzt Laid Abaaoud eingeschossen hat. Meine Favoriten in der Story sind jedoch Sanitäter Hamid und seine Verlobte, die Ärztin Inidra, die sich stark engagieren.
Die gemeinsame Vergangenheit von Prager und Antonia Borchardt fand ich jedoch zeitweise etwas überflüssig und dämpfte ein wenig die Spannung.

Fazit:
Ein gut durchdachter, realitätsnaher Politthriller mit einem erschreckenden Szenario

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Toller Auftakt der Urban-Fantasy-Reihe

Drei Magier und eine Margarita
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Zum Inhalt:
Victoria (Tori) wurde zum x-ten Mal gefeuert, da sie ihr Temperament nicht zügeln kann. Auf der Suche nach einem neuen Job gerät sie zufällig an die Stellenanzeige als Barkeeperin. Eine abgelegene ...

Zum Inhalt:
Victoria (Tori) wurde zum x-ten Mal gefeuert, da sie ihr Temperament nicht zügeln kann. Auf der Suche nach einem neuen Job gerät sie zufällig an die Stellenanzeige als Barkeeperin. Eine abgelegene Bar, die von außen nicht sehr vertrauenerweckend wirkt, lässt Tori jedoch nicht zögern, sich zu bewerben, denn sie kann es sich nicht leisten, wählerisch zu sein. Beim Probearbeiten kommt ihr Temperament wieder zum Vorschein, und sie überschüttet drei freche Typen mit Margarita. Doch statt gefeuert zu werden, wird Tori fest eingestellt. Rasch findet sie heraus, dass sie in der Bar einer Magier-Gilde arbeitet, nun versteht sie auch, weshalb die Gäste so speziell sind. Und mit den drei Typen Aaron, Kai und Ezra hat sie jetzt täglich zu tun. Mitten in einer Welt voller Magie muss sich Tori bald mit ihrem Mut und ihrer Tatkraft beweisen.

Meine Meinung:
Ein tolles Cover, das einem sofort ins Auge fällt und zusammen mit dem Klapptext wird die Neugier auf den 1. Teil dieser Reihe geweckt. Übersetzt von Jeannette Bauroth präsentiert uns die Autorin Annette Marie einen wundervollen Urban-Fantasy-Roman voller Witz, Charme, Spannung und Action. Erzählt wird aus der Perspektive von Tori in einem flüssigen Schreibstil.
Tori wirkt realistisch und ist mir sofort sympathisch. Sie lässt sich nicht alles bieten, hat das Herz auf dem rechten Fleck, rennt nicht vor Problemen davon und nimmt kein Blatt vor den Mund. Die drei Freunde Aaron, Kai und Ezra sind in ihrem Wesen so unterschiedlich und doch jeder auf seiner Art liebenswert. Die magische Welt, mit der Tori konfrontiert wird, hat die Autorin glaubwürdig in die reale Welt integriert und perfekt gemischt. Natürlich muss Tori über die Magier und die Gilde so einiges lernen und allzu schnell wird sie auch in einen Kampf der Magier verwickelt, doch sie weiß sich zu behaupten. Die Story war gut aufgebaut und auch ein Showdown fehlte nicht, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Nun heißt es warten auf den 2. Teil, der voraussichtlich im Juni erscheint.

Fazit:
Ein toller Urban-Fantasy-Roman, voller Witz, Spannung und Action, der süchtig machen kann.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Auf der Flucht

Zero Days
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Zum Inhalt:
Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Doch eines Abends geht etwas schief und ...

Zum Inhalt:
Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Doch eines Abends geht etwas schief und Jack wird verhaftet. Da sie weder Gabe noch den Auftraggeber erreichen kann, wird sie erst Stunden später entlassen. Müde kehrt sie nach Hause zurück und findet Gabe ermordet am Schreibtisch. Bei der Befragung durch die Polizei wird Jack schnell klar, dass sie unter Verdacht steht. Denn jemand setzt alles daran, Spuren zu legen, die eindeutig auf Jack hinweisen. Jack bleibt nichts Anderes übrig, als sich allein auf die Suche nach Gabes Mörder zu machen, um ihre Unschuld zu beweisen.

Meine Meinung:
Das Cover zeigt eine Frau auf der Flucht und ist deshalb gut gewählt, denn genau darum geht es, um eine Frau, die sich auf der Flucht vor der Polizei befindet. Jack ist mir auf Anhieb sympathisch. Zeit zum Trauern bleibt ihr nicht, und sie muss sich schnell entscheiden, was sie macht. Durch die Flucht der Protagonistin kommt Tempo in die Geschichte und hält so den Spannungsbogen. Von ihrer Schwester Helen und Cole, dem besten Freund ihres Mannes, erhält sie zeitweise Unterstützung. Ruth Ware kommt hier mit wenigen Protagonisten aus und weiß diese, mit ihrem flüssigen Schreibstil, in Szene zu setzen. Die Thematik der Sicherheitslücken von Apps fand ich interessant und hat mir einen kleinen Einblick gegeben. Mit Begeisterung habe ich Jack auf ihrer nicht ganz ungefährlichen und actionreichen Mission begleitet, war mir jedoch sehr schnell sicher, wen man im Auge behalten sollte.

Fazit:
Ruth Ware sorgt mit diesem temporeichen Thriller für kurzweilige Lesestunden.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Tiefsinnige Geschichte

Dieses schöne Leben
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Zum Inhalt:
Die 36-jährige Clover arbeitet als Sterbe-Doula in New York und gibt sich voll und ganz ihrem Beruf hin. Fürsorglich begleitet sie Sterbende auf ihren letzten Weg. Ausschlaggebend für die ...

Zum Inhalt:
Die 36-jährige Clover arbeitet als Sterbe-Doula in New York und gibt sich voll und ganz ihrem Beruf hin. Fürsorglich begleitet sie Sterbende auf ihren letzten Weg. Ausschlaggebend für die Wahl ihres Berufes war der plötzliche Tod ihres Großvaters, als Clover ein Auslandsjahr absolvierte. Er, der sie aufgenommen hat, als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen, sie liebevoll mit Büchern, Wissen und Ritualen großgezogen hat, musste der Welt alleine Lebewohl sagen. Ein Umstand, unter dem sie heute noch leidet. Doch zwischen Beruf und ihren einsamen Abenden scheint Clover selbst das Leben zu verpassen. Nur gut, dass die quirlige neue Nachbarin Sylvie zu ihr Kontakt sucht. Als Clovers neue Patientin Claudia von ihrer großen Liebe erzählt, setzt Clover alles daran, diesen Mann zu finden, dabei entdeckt sie, wie schön das Leben sein kann.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich wunderschön. Mikki Brammers Buch – Dieses schöne Leben -, übersetzt von Carolin Müller, beschäftigt sich überwiegend mit dem Sterben und dem Tod, aber auch mit dem Leben. Fand ich den Anfang etwas zäh, so kam nach ca. 90 Seiten mehr Bewegung in das Buch. Der natürliche Umgang mit dem Sterben und dem Tod hat mir sehr gut gefallen. Zu keiner Zeit fand ich das Buch düster, sondern lebensbejahend, was sicherlich Mikki Brammers ruhigen, gefühlvollen Schreibstil zu verdanken ist. Unabhängig von der Geschichte wird einem bewusst, wie wenig sich Familien, nicht nur im Buch, sondern auch im wahren Leben, über den eigenen Tod unterhalten, dabei gehört dieser doch zum Leben. Clovers Einsamkeit ist spürbar dargestellt, umso mehr freute ich mich, dass sie sich während der Geschichte weiterentwickelt hat, denn sie muss neben ihren Beruf den einsamen Tod ihres Großvaters verarbeiten und sich dem Leben stellen. Claudias Geschichte war ebenfalls sehr interessant und so konnte ich Clover sehr gut in ihren Bemühungen verstehen, Claudia zu einem guten Abschluss ihres Lebens zu verhelfen. Brammer hat mir in diesem Buch nicht nur eine bewegende und lebensbejahende Story mit Tiefgang geschenkt, sondern auch einen neuen Blickwinkel auf das Sterben, den Tod und das Leben.
Fazit:

Ein lesenswerter Roman über das Leben, das Sterben und den Tod ohne groß auf die Tränendrüse zu drücken.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Wer hat wen auf dem Gewissen?

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
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Zum Inhalt:
Familientreffen in einem abseits gelegenen Skiressort, sehr zum Missfallen von Ernest (Ernie) Cunningham. Der Grund, die Entlassung seines Bruders Michael. Da Ernie damals seinen Bruder wegen ...

Zum Inhalt:
Familientreffen in einem abseits gelegenen Skiressort, sehr zum Missfallen von Ernest (Ernie) Cunningham. Der Grund, die Entlassung seines Bruders Michael. Da Ernie damals seinen Bruder wegen Mordes angezeigt hat, wurde er von der Familie weitestgehend ignoriert, besonders von seiner Mutter Audrey.
Schon kurz nach Eintreffen der Familie wird ein Toter aufgefunden. Zwar wird Michael wegen Mordverdacht von dem örtlichen Polizisten festgenommen, doch dieser war zu der Tatzeit noch gar nicht in dem Ressort. Da ein Schneesturm aufzieht, wird Michael kurzerhand in die Trockenkammer inhaftiert. Ironischerweise vertraut Michael nur Ernie und will dessen Hilfe, denn es gibt noch ein Geheimnis zu dem damaligen Mord, der offenbar mit dem Tod von Michaels und Ernies Vater zusammenhängt. Ernie, Krimiratgeberautor, bleibt nichts anderes übrig, als sich den Hinweisen zu stellen und zu ermitteln, denn der Mörder ist noch unter ihnen und niemand weiß, auf wen er es als nächstes abgesehen hat.

Meine Meinung:
Benjamin Stevensson präsentiert in einem flüssigen Schreibstil einen originellen, interessanten Kriminalroman mit unterschwelliger Spannung, der für kurzweilige, unterhaltsame Lesestunden sorgt. Erzählt wird aus der Sicht von Ernie und als Krimiratgeberautor gibt er zwischendurch auch Hinweise, worauf der Leser seine Aufmerksamkeit zu richten hat oder nicht. Dabei bemerkt er auch die 10 Regeln für einen fairen Kriminalroman von Ronald Knox und den Detection Club. Unter diesen Gesichtspunkten schreibt er die Begebenheiten auf. In der Familie Cunningham hat jeder eine Kleinigkeit zu verbergen, ob deshalb alle Mitglieder schuld am Tod eines Menschen sind, muss der Leser entscheiden. So nach und nach wird man mit der Lebensgeschichte der Cunninghams konfrontiert, dabei erfährt gerade Ernie sehr viel aus seiner Kindheit, das einiges in einem anderen Licht erscheinen lässt. Um als Leser auf der richtigen Fährte zu bleiben, heißt es, sich jedes Detail genau zu merken. Viele lose Spuren aus der Vergangenheit fügen sich so nach und nach zusammen, bis am Ende Ernie, ganz nach Manier des Detection Club, in der Bibliothek die Zusammenhänge den noch übrigen Anwesenden samt Mörder präsentiert. Das Augenmerk liegt hier ganz klar auf der gesamten Geschichte, deshalb habe ich Seite für Seite regelrecht verschlungen, um alles zu erfahren. Ja, es gibt ein paar kleine Stellen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte und ich hatte mit meinem Gefühl recht, wer der Täter ist. Doch trotzdem wurde ich zum Schluss überrascht.

Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil mit dem Titel
Die mörderischen Cunninghams – Jeder im Zug ist
verdächtig, der 2024 erscheint.
Fazit:
Wer einen Kriminalroman nach den Regeln des Detection Club und einer originellen Handlung liebt, findet unterhaltsame Lesestunden zum Miträtseln.

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