Nachdem ich von Happy Place ganz angetan war, habe ich mich auf den neuesten Roman Henrys gefreut. Jedoch konnte mich das hier nicht so begeistern. Das Setting ist in einer kleinen perfekten Dorfidylle ...
Nachdem ich von Happy Place ganz angetan war, habe ich mich auf den neuesten Roman Henrys gefreut. Jedoch konnte mich das hier nicht so begeistern. Das Setting ist in einer kleinen perfekten Dorfidylle mit perfekten Bewohnern, keinen Problemen und die Protagonisten finden sich nahezu sofort hot and cold und das definitiv viel zu oft für Mitte 30-Jährige. Sie wirkten nach dem 2. Cold mehr wie Teenager. Das Setting (langweilige Vorstadtidylle, wo sich jeder kennt und jedem hilft ohne Gegenleistung zu fordern) war mir zu präsent und die Schwesterprobleme Noras ebenfalls. Ich hatte mir mehr Feuer und Romantik versprochen. Zufällige Begegnungen beider, die dann in die Länge gezogen werden, weil man sich nicht wieder aus den Augen verlieren will und bis zur nächsten zufälligen Begegnung warten muss. Stattdessen heult der kantige, große Charlie ständig herum, weil er keine schöne Schulzeit erlebt hat. Sorry, aber wer als Mitte 30 seine Schulprobleme noch nicht hinter sich gelassen hat, ist absolut unsexy. Und dann verstecken sich beide auch ständig im Dorf, weil sie jemand zusammen sehen könnte. Das wirkte erneut absolut unreif. Es hilft zudem, Heathcliff zu kennen, um ein paar Metaphern zu verstehen, die ich nicht verstanden habe.
Fazit: Kann man lesen, reißt einen aber sicher nicht vom Hocker.
Nachdem ich von "Die versteckte Apotheke" ganz begeistert war, war ich sehr gespannt auf Penners neuestes Werk. Leider hat es mich enttäuscht. Lenna, die Assistentin der Wahrsagerin Vaudeline, stellt sich ...
Nachdem ich von "Die versteckte Apotheke" ganz begeistert war, war ich sehr gespannt auf Penners neuestes Werk. Leider hat es mich enttäuscht. Lenna, die Assistentin der Wahrsagerin Vaudeline, stellt sich als Lesbe heraus, die Gefühle für Vaudeline hegt. Gab es Wokeness schon 1873? Dann geht es auch nicht wirklich um das interessante Thema der Séancen, um durch sie auf die Schliche von Mördern zu kommen, sondern um einen klassischen Kriminalfall. Die Wahrsagerin Vaudeline ermittelt mit ihrer Assistentin ziemlich polizeilich durch langweilige Nachforschungen und Einbrüchen. Sie befragt Zeugen und co. statt durch Wahrsagerei interessante und fantasievolle Blickwinkel einzubauen. Außerdem geht es zudem noch um ein Bordell. Insgesamt gibt es zwei Schauplätze: London und Paris. Es wird nicht chronologisch erzählt, sodass man sehr konzentriert lesen muss. Fazit: Schade. Aus all diesen Gründen hat "Die geheime Gesellschaft" meine Erwartungen nicht erfüllt. Wer sich aber für einen soliden Kriminalroman aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts interessiert, dem empfehle ich den Roman.
Dr. Miriam Stark ist keine Gynäkologin, sondern hat in Wirtschaftspsychologie promoviert und sich dann auf persönliche Therapien spezialisiert. Das bemerkt man auch recht schnell. Sie beginnt damit, dass ...
Dr. Miriam Stark ist keine Gynäkologin, sondern hat in Wirtschaftspsychologie promoviert und sich dann auf persönliche Therapien spezialisiert. Das bemerkt man auch recht schnell. Sie beginnt damit, dass sie während ihrer Zeit, in der sie an ihrem Doktor gefeilt hat, nur unter Drogen- und Alkoholeinfluss stand. Das war das erste Anzeichen, womit sie bei mir nicht imponieren konnte, da ich solche Prahlereien immer skeptisch sehe. Zu diesem Buch werden eher emotional reife Frauen greifen, keine Teenager, die es cool finden, wenn man raucht.
Stilistisch geht es mit sehr vielen englischen Wörtern und "Puh"s weiter, die den Lesefluss extrem stören, nicht allzu sachlich und kompetent wirken. Sie schreibt vielmehr wie, wenn deine beste Freundin dir das alles gerade bei einem Feierabendbier in der Hand neben dir sitzend erklärt. Wenn man sich darauf einlässt, wirkt das aber sehr auflockernd und ist gutverständlich.
Leider ist sie auch der woken, linken Genderideologie verfallen und redet von "Personen mit Uterus". Da musste ich die Augen verdrehen, wenn Frauen beginnen, sich selbst zu degradieren... Außerdem wird hier ebenfalls gegendert, was sowohl grammatikalisch falsch war ("Gynäkologinnen") als auch völlig abstrus "Coachinnen". So etwas sticht einem ins Auge, stört den Lesefluss und stiftet nur Verwirrung.
Sie gibt jedoch viel Input und Ideen, wie man Probleme in den vier Phasen des monatlichen Kreislaufs einer Frau behandeln kann. Das ist sehr aufschlussreich. Man muss selbst herausfinden, ob es für sich persönlich funktioniert, denn ich konnte das persönlich nicht testen. Wenn man aufgrund von Krankheiten, wie zum Beispiel Endometriose, auf die Pille angewiesen ist, kann man seinen Zyklus nicht psychologisch für sich nutzen, da der Körper in einer Scheinschwangerschaft feststeckt. Daher hat mich auch der kurze Exkurs zum Thema Endometriose verwirrt, da sie hierzu keinerlei Hilfestellung nennt und das Thema nur im Groben ankratzt.
Daher ist das Buch empfehlenswert für Frauen, die selbstständig, in Teilzeit oder im Homeoffice arbeiten. Verkäuferinnen, Ärztinnen, Friseurinnen oder auch Frauen in der Bildungsbranche werden hier zwar auch Interessantes lernen können, jedoch empfiehlt sie, sich jeden Monat an den zwei stärksten Tagen der Periode freizunehmen und sich generell in der 4. Phase mehr um sich selbst zu kümmern. Das ist jedoch schwer zu bewerkstelligen, wenn man beispielsweise Patienten, Kunden oder Schüler vor sich hat. Schade, dass sie nicht über klassische Frauenberufe nachgedacht hat, sondern sich in ihrer Therapie nur in elitären Kreisen bewegt.
Dennoch ist das eine interessante Lektüre über den hormonellen Haushalt der Frau. Ich habe viel Neues erfahren können. Ihre Ideen sind gut, nur an der Umsetzung wird es scheitern, wenn sie Krankenkassen und die Regierung nur jeweils kurz in Fußnoten als kleine Anmerkung kritisiert. Hier hätte sie viel mehr erreicht, wenn sie beispielsweise selbst aktiv geworden wäre. Sie hätte in ihrer Position die Macht verfügt eine Petition zu starten und dies mit einem QR-Link zu versehen und ins Buch zu integrieren, damit Frauen unterschreiben und zwei Tage im Monat freigestellt werden, wie es in Spanien zum Beispiel schon der Fall ist. Aber irritierenderweise hat sie das Beispiel von Spanien gar nicht hervorgebracht.
Nachdem ich vom Haymon Verlag "All die Frauen, die das hier überleben" gelesen und geliebt habe, griff ich gern zur neuesten Veröffentlichung zu.
Ich habe bisher nichts von Nada Chekh gehört oder gelesen ...
Nachdem ich vom Haymon Verlag "All die Frauen, die das hier überleben" gelesen und geliebt habe, griff ich gern zur neuesten Veröffentlichung zu.
Ich habe bisher nichts von Nada Chekh gehört oder gelesen und bin daher aufgrund des Klappentexts mit großem Interesse und hohen Erwartungen herangegangen. Leider ist das Buch in meinen Augen noch ausbaufähig. Chekh hat das Buch nicht gut strukturiert, da sie leider oft in ihrer Erzählung springt und dabei auch noch Lücken hinterlässt. Wie kam es beispielsweise zur Akzeptanz ihres Auszugs? Dann kritisiert sie viel an der arabischen Community, deren Punkte ich oftmals gut nachvollziehen konnte und ich die meisten für wahr und wichtig erachte, wie zum Beispiel, dass Frauen einen großen Anteil an der Unterdrückung und den Repressalien der nächsten Generation an Frauen haben oder, dass der Begriff PoC rassistisch ist, da er erneut die Weißen in die elitäre Klasse emporhebt und alle anderen in einen Topf wirft. Gleichzeitig ist Chekh aber absolut nicht selbst reflektierend und nur ihre Meinung scheint allgemeingültig zu sein. Sie sieht nur schwarz oder wei0. Grautöne scheinen für sie nicht zu existieren.
Ich empfehle die Autobiografie allen muslimischen, strengen Eltern. Hier wird ein radikales Beispiel gezeigt, was komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Mit ein wenig mehr Feingefühl, Konversation und Entscheidungsfreiheit, wie das Kind zu den Werten der Eltern stehen könnte, wäre sicherlich schon viel gerettet, ohne dass es in solch einen Fall wie Chekhs eskaliert, die sich nicht nur selbst irreparable Schäden zugefügt hat, sondern auch komplett dem Islam den Rücken gekehrt hat. Mit ein bisschen mehr Ausführlichkeit und Klarheit und Struktur wären das 4 oder gar 5 Sterne geworden. Nichtsdestotrotz empfehle ich den Autobiografie allen Frauen, die sowohl in der Community stecken und die Community langsam hinterfragen, als auch allen Menschen, die die Community verstehen wollen.
Nachdem ich von Seisers Kochbuch "Schnell mal vegan" ganz angetan war, war ich in ihrem Österreich Klassiker interessiert. Leider wurde ich negativ überrascht. Im Anfang beginnt sie mit dem Standartrepertoire, ...
Nachdem ich von Seisers Kochbuch "Schnell mal vegan" ganz angetan war, war ich in ihrem Österreich Klassiker interessiert. Leider wurde ich negativ überrascht. Im Anfang beginnt sie mit dem Standartrepertoire, den jeder in der Küche an Gerätschaften besitzen und an Nahrungsmittelkenntnissen wissen sollte. Anschließend geht es zu den Rezepten. Zum Frühstück gibt es zwei ganze Kapitel, kalt und warm. Kalt besteht dabei oftmals aus einer Scheibe Brot mit Butter bestreichen und diversem Gemüse als Topping anordnen. Dafür sollte man kein Buch benötigen. Manche Fotos wirkten zudem grau, trist und langweilig und weckten keinen Appetit in mir aus. Anschließend gibt es sehr viele Fleisch- und Fischgerichte und daran im Anschluss Suppen und Kartoffelklassiker. Die Desserts konnte aber noch immerhin 3 Sterne herausholen. Ich kann das Buch daher jeder Person empfehlen, die nicht kochen kann und es von den Basics auf lernen möchte.