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Veröffentlicht am 29.11.2023

Träger Krimi!

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Ein kleines Mädchen findet auf dem Heimweg von der Schule in den tief verschneiten Wäldern Jämtlands einen toten Mann. Der Tote war in der Gegend bekannt, denn er kämpfte als Umweltaktivist gegen die Abholzung ...

Ein kleines Mädchen findet auf dem Heimweg von der Schule in den tief verschneiten Wäldern Jämtlands einen toten Mann. Der Tote war in der Gegend bekannt, denn er kämpfte als Umweltaktivist gegen die Abholzung der Wälder Nordschwedens.

Die Polizei in Oestersund ist überzeugt davon, dass seine Aktivität, die die ansässige Holzlobby erzürnt hat, Auslöser für den Mord war.

Kriminalkommissarin Maya Topelius ermittelt auf Hochtouren, denn bald wird ein weiterer Toter aufgefunden.


Die Geschichte handelt im tief verschneiten und vor Kälte trotzenden Schweden. Kalt und karg geht es zu und her, nicht nur in den Landschaftsbeschreibungen, sondern auch in der Handlung. Ich empfand diesen Krimi als träge und oft habe ich mir gedacht, dass das Geschehen auf der Stelle tritt. Es war nicht direkt langweilig ... nur sehr behäbig. Zum Glück hat Maya Topelius noch eine Freundin, die emotionale und körperliche Uebergriffe am Arbeitsplatz erfährt. So kam mit ihr etwas Dampf ins Spiel.

Maya hat in Pär Stenqvist einen Kollegen, der erfahrener ist, da er schon länger als Ermittler arbeitet. Er bleibt jedoch sehr blass und als er auch noch verunfallt, fällt er fast ganz aus den Ermittlungen raus.

Für mich war überraschend, wer für den Tod an dem Umweltaktivisten verantwortlich ist. Die Autorin hat so viele, meist subtile, Hinweise eingestreut, dass ich verschiedene Vermutungen hatte. Die falschen, wie sich nach der Beendigung herausgestellt hat.

Nun zum Schreibstil, der mir im Grossen und Ganzen zugesagt hat. Langatmig empfand ich die vielen Sprichwörter, die die Ermittler immerzu miteinander austauschen und vergleichen. Maya, die ursprünglich aus Deutschland stammt, liefert deutsche Redensarten und ihr schwedischer Kollege das schwedische Pendant dazu. Das kann ja ein, zweimal amüsant sein... aber so oft, wie das hier geschieht, war mir zuviel des Guten.

"Im Herzen so kalt" ist ein ruhiger und unaufgeregter, manchmal sehr behäbiger Krimi. Vermehrt ein paar brisante Szenen hätte der Spannung gutgetan.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Irritierend!

Neben wem du erwachst
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Wenn Louise Reakes mit ihrer besten Freundin April feiern geht, fliesst immer sehr viel Alkohol und es wird spät. Sehr zum Missfallen von Louises Mann Niall, dem Louises Alkoholkonsum ein Dorn im Auge ...

Wenn Louise Reakes mit ihrer besten Freundin April feiern geht, fliesst immer sehr viel Alkohol und es wird spät. Sehr zum Missfallen von Louises Mann Niall, dem Louises Alkoholkonsum ein Dorn im Auge ist.

Als Louise wieder einmal, nach einer solchen Partynacht, in ihrem Bett erwacht, hat sie nicht nur einen Kater, sondern auch einen Filmriss. Neben ihr im Bett liegt ein fremder Mann und er ist tot. Was ist geschehen und hat Louise etwas mit dem Mord an dem Mann zu tun? Die Schlinge um ihren Hals wird immer enger, denn die Polizei findet heraus, dass sie den Toten kannte.


Dies ist der dritte Teil rund um das Team der Hampshire Police. Ich habe die ersten beide Teile gelesen und Wiedersehen gefeiert mit DI Juliette Hanson und DCI Jonah Sheens. Da die privaten Entwicklungen der beiden Ermittler weitergehen, finde ich es nötig die Vorgänger zu kennen.

Der Mordfall hingegen ist in sich abgeschlossen. Ein Mordfall mit Ermittlungen, den und die ich als wenig interessant einstufe. Das ganze erste Buchdrittel benötigen die Ermittler nämlich, um Details herauszufinden, die dem Leser seit dem Prolog bekannt sind.

Abwechselnd mit den Ermittlungen der Hampshire Police wurden Kapitel aus der Sicht von Louise eingeschoben. Diese Kapitel sind wie Briefe aufgebaut, die sie an ihren Mann richtet und oft sehr verworren sind. Interessant empfand ich sie nicht, denn es geht oft um das Beziehungshickhack mit Ehemann Niall und die Freundschaft zu April. Diese Freundschaft ist geprägt von Alkoholexzessen und es wird ganz schön gebechert. Ich musste mich durch diese Kapitel regelrecht durchkämpfen.

Irritierend finde ich, dass Ghytia Lodge etliche Protagonisten mit demselben Anfangsbuchstaben im Namen ausgestattet hat. Juliette, Jojo. Jason und Jonah spielen alle eine wichtige Rolle und ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, wer denn nun wer ist. Ein ähnliches Spiel bei den Nachnamen. Schlüsselfiguren heissen Reakes und Ruskin.

Ghyta Lodge hat in diesem dritten Band zum Glück die privaten Probleme von DCI Jonah Sheens und DC Juliette Hanson etwas gedrosselt. Dies hatte ich im vorderen gelesenen Band (Wer auf mich wartet) bemängelt. Der Mordfall hätte viel Potenzial, aber leider hat die Autorin schon Grundlegendes im Prolog verraten. Ein Dreher, der mich überrascht hat, konnte das Buch noch auf drei Sterne heben.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Viel Beziehung, wenig Spannung!

Die Fremden in meinem Haus
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Fiona Lawson liebt ihr Haus an der Trinity Avenue 91 im Städtchen Alder Rise sehr. Sie lebt sehr gerne in dem Viertel, sie und ihre Kinder haben Freunde in der Nachbarschaft gefunden.

Erstaunt stellt ...

Fiona Lawson liebt ihr Haus an der Trinity Avenue 91 im Städtchen Alder Rise sehr. Sie lebt sehr gerne in dem Viertel, sie und ihre Kinder haben Freunde in der Nachbarschaft gefunden.

Erstaunt stellt sie fest, dass eines Tages, als sie nach Hause kommt, ein Umzugswagen vor der Türe steht.

David und Lucy Vaughan ziehen ein und bestehen darauf, das Haus gekauft zu haben. Fionas Haus! Das Haus, das ihr und ihrer Familie gehört!





Der Klappentext hatte mich sehr schnell für dieses Buch erwärmt. Die ersten Seiten waren dann auch entsprechend spannend. Fiona kommt nach Hause, eine fremde Frau steht vor ihrem Haus und ist daran einzuziehen. Das war es dann aber leider auch schon mit Spannung und "Albtraum aus Verrat, Verbrechen und Lebenslügen", wie der Klappentext verspricht.

Was nun kam, war ein Ablauf über Eheprobleme, Sorgerechtsarrangements und Differenzen in einer Beziehung. Zugegeben: die Lawsons haben ein innovatives und spezielles Betreuungsmodell für ihre beiden Söhne Harry und Leo. Aber dies seitenlang auszuschmücken und immer wieder zu wiederholen, ist einfach weder spannend noch hilft es, Spannung zu erzeugen. Die in einen Thriller meiner Meinung nach eindeutig gehört.

Die Perspektiven werden in kurzen und wechselnden Abständen gewechselt. Kapitel unter "Fionas Geschichte" und " Bram, Word Dokument" geben die Sicht von Fiona und Ehemann Bram auf die Ereignisse dar. Ab und zu werden diese mit Facebook....? ...Twitter?... Einträgen völlig fremder Personen ergänzt. Was Letzteres soll, habe ich nicht ganz verstanden, denn dies hat keinerlei Mehrwert für die Geschichte.

Bei den ersten beiden Perspektiven habe ich mich oft zwischen zwei Stühlen gefühlt. Fiona, wie auch Bram, machen oft den anderen schlecht und jeder stellt die eigene Sicht als das einzig Wahre dar! Mir ist, ehrlich gesagt, völlig egal, wer wann was getan hat in dieser Beziehung. Die Umzugsgeschichte verschwand da für die Hälfte des Buches völlig vom Horizont des Geschehens. Nach 160 Seiten war der Spuk vorbei und die Beziehungsgeschichte hat kriminelle Energie bekommen. Auch wenn ein paar Delikte und Vergehen noch keine Einteilung in das Genre Thriller rechtfertigen. Dieses Buch ist meiner Meinung nach im besten Fall ein Spannungsroman.

Dies war nicht mein erstes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. In "Die Fremden in meinem Haus" empfand ich den Plot als zu wenig gradlinig, sondern verworren. Leider hat Louise Canlish den Fokus zudem zu sehr auf die Beziehung von Fiona und Bram gelegt. Wieder gefallen hat mir die Charakterisierung der Figuren, die gut ausgearbeitet ist. Eine Fiona könnte, wie im realen Leben, genau nebenan wohnen.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Hätte man kürzen können!

Blutadler
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In Hamburg, in einer Wohnung im Rotlichtviertel, wird eine tote Frau gefunden. Es bleibt nicht bei diesem Opfer! Bald jagen Kriminalhauptkommissar Jan Fabel und sein Team einen Serienmörder, der in Hamburg ...

In Hamburg, in einer Wohnung im Rotlichtviertel, wird eine tote Frau gefunden. Es bleibt nicht bei diesem Opfer! Bald jagen Kriminalhauptkommissar Jan Fabel und sein Team einen Serienmörder, der in Hamburg Menschen tötet.

Die Gemeinsamkeit der Tötungsarten lassen vermuten, dass der Täter schaurige Rituale aus der Wikingerzeit anwendet.






Ich war ja schon etwas skeptisch, als ich die Dicke des Buches gesehen habe. Nach meiner Erfahrung sind Thriller, die 500 und mehr Seiten aufweisen, sehr oft so detailliert erzählt, dass sie ins Langatmige abrutschen. Dieses Buch deckt sich mit meiner Erfahrung. Craig Russell schweift oft ab und verliert dabei die Hauptgeschichte aus den Augen. Seine bevorzugten und leider oft mantramässigen Ausführungen zu den Themen Religion, Politik und Geschichte nehmen oft ganze Seiten ein. Kürzen, ohne den Sinn für die Geschichte zu verlieren, wäre problemlos möglich und ein Gewinn für die Hauptgeschichte gewesen. Gerade die politische Richtung, die die Geschichte nahm, war weniger mein Ding.

Die Story um die Opfer des Serientäters, die Ermittlungen und die privaten Seiten von Kriminalhauptkommissar Jan Fabel plätschern oft dahin. Es fehlten mir einfach Gänsehautmomente und eine Grundspannung. Dabei leistet sich der Autor nicht grobe Schnitze betreffend Logik. Es fällt den Ermittlern jedoch vieles in den Schoss. Zeugen, die zufällig auf der Matte stehen. Sachverständige, die genau das richtige Stichwort liefern und Indizien, die sich ergeben.

Die Geschichte ist sehr komplex, die Figurenanzahl gross. So gross, dass ich etliche Male überlegen musste, wer Figur X oder Y schon wieder ist.

"Blutadler" ist der erste Teil der Reihe rund um das Team in Hamburg.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Kaine heile Welt Geschichte!

Das Café in Roscarbury Hall
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Auf dem herrschaftlichen Anwesen Roscarbury Hall im irischen County Wicklow leben die Schwester Roberta und Ella O'Callaghan. Ein Streit, der viele Jahre zurückliegt, lässt die Schwestern nur noch per ...

Auf dem herrschaftlichen Anwesen Roscarbury Hall im irischen County Wicklow leben die Schwester Roberta und Ella O'Callaghan. Ein Streit, der viele Jahre zurückliegt, lässt die Schwestern nur noch per kleiner Zettel miteinander kommunizieren.

Als Ella ihrer Schwester mitteilt, dass sie aus dem Ballsaal ein Café machen wird, ist Roberta entsetzt. Die Geldsorgen, allem voran der nötige Umbau des Hauses, treiben Ella zu diesem Schritt. Sie engagiert die junge Amerikanerin Debbie, die auf der Durchreise ist und eröffnet das Café. Debbie, die in Irland nach ihrer leiblichen Mutter sucht, wird rasch zu einer Vertrauten für Ella. Ganz zum Unwillen von ihrer zänkischen Schwester Roberta.


Dieses Buch ist alles andere als eine heile Welt Geschichte, die in Irland handelt.

Geldsorgen, zänkische Schwestern, eine Dorfgemeinschaft, die mit Vorliebe tratscht und (falsche) Vermutungen anstellt, eine schwierige Familienvergangenheit, die Kirche, die nicht immer sauber spielt und eine lebensbedrohende Krankheit einer Figur lotsen den Leser durch das Buch. Dabei wurde ich gut unterhalten und es geschieht immer irgendetwas Unvorhergesehenes. Ich durfte einfach nicht zu sehr darüber nachdenken, ob die Handlungen so möglich sein könnten und / oder nicht zu viel Zufall mitspielt.

Da ist zum Beispiel Debbie, die in einer persönlichen Mission und mit Blick auf eine Lebenseinschneidende Zukunft den weiten Weg von Amerika nach Irland gemacht hat. In Irland angekommen, erledigt sie nicht sofort das, weswegen sie den weiten Weg gemacht hat, sondern schleppt erst mal eine Zeitlang Kuchengeschirr durch das neu eröffnete Café.

Die geschilderte Eröffnung des Cafés erweckt den Anschein, dass es mit etwas schönem Porzellan und Kuchenbacken morgens früh ( Ella, die dann den Tag im Café kellnert, backt selbst) getan ist. Weit weg von der Realität und sehr rosarot beschrieben. Zufällig verbindet Ella und Debbie, die sich vorher nicht kannten, nicht nur die Liebe zum Café, sondern ein ähnliches Schicksal. Das war mir dann doch zu viel der Zufälle. Ellas Vergangenheit und dabei auch das Familiengeheimnis kommt nach und nach ans Licht. Da hatte ich dann doch den Eindruck, dass da etliches noch rasch zum Plot dazugefügt wurde, um die Geschichte spannender zu machen.
Dabei hat mich das Schicksal einzelner Figuren, sofern ich den Faktor Zufall und Authentizität ausgeblendet habe, berührt. Ebenfalls konnte die Autorin meine Emotionen wecken. Dies mit der Figur Roberta, die bitterböse durch die Geschichte streicht, mit ihren gemeinen Zettelbotschaften.

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