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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2023

Schmerz der zur Enthüllung führt

24 Wege nach Hause
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Weihnachten lädt geradezu ein Wolldecken-Bücher zu lesen, die einen gewissen Wohlfühlfaktor haben. Ich habe dieses Jahr sehr bewusst zu Jenny Fagerlund gegriffen. Denn diesen Sommer waren wir in Schweden ...

Weihnachten lädt geradezu ein Wolldecken-Bücher zu lesen, die einen gewissen Wohlfühlfaktor haben. Ich habe dieses Jahr sehr bewusst zu Jenny Fagerlund gegriffen. Denn diesen Sommer waren wir in Schweden und unter anderem auch in Stockholm, wo ich „Briefe an Moa“ las von dieser Autorin.
Sie schafft es herzerwärmende Geschichten zu schreiben, ohne dass es seicht wird, ohne dass die Protagonistinnen in mir den Wunsch erwecken sie mal ordentlich durchzuschütteln. Ich kann mich mit den Charakteren empathisch verbinden und vor allem gibt es auch Zwischentöne. Jeder Mensch ist facettenreich und Jenny Fagerlund schafft solche zu erschaffen.
Dieses Mal begleiten wir Petra, nachdem Verlust ihrer Schwester, sind nur noch sie und ihre Teenager-Nichte aus der Familie übrig. Petra war so vereinnahmt von der Erkrankung ihrer Schwester, dass sie ihren selbstständig aufgebauten Friseursalon in die Insolvenz trieb und ihr irischer Freund Nick scheint auch nicht so unterstützend zu sein, wie sie dachte. Als dann noch die Wohnung weg ist, flieht sie mit ihrer Nichte Charly aufs Land, wo noch eine Wohnung im Besitz ihrer Familie ist auf einem Hof mit Gärtnerei und Café.
Das Setting könnte nach triefenden Taschentüchern schreien, aber tut es nicht. Es gibt natürlich überraschende Elemente und weihnachtliches Ambiente, aber sehr sehr angenehm! Ich kann dieses tolle weihnachtliches Buch allen nur wärmstens empfehlen. Mich hat es eingenommen!

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Wie möchte ich auf andere einwirken?

Good Inside - Das Gute sehen
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Ich weiß, dass viele Eltern-Ratgeber für verschwendet halten, sei es das Papier auf denen sie gedruckt sind oder die Zeit, die das lesen in Anspruch nimmt. Aber bitte, einige sind herausragend, auch wenn ...

Ich weiß, dass viele Eltern-Ratgeber für verschwendet halten, sei es das Papier auf denen sie gedruckt sind oder die Zeit, die das lesen in Anspruch nimmt. Aber bitte, einige sind herausragend, auch wenn sie oft das offensichtliche transportieren. Auch ich habe so einiges schon gelesen, wo ich hinter eher mehr verwirrt war als vorher oder wo ich nichts mitgenommen habe.
Anders bei Dr. Becky Kennedy! Sie hat mit ihrem Ratgeber ‚Good Inside‘ ein Buch geschrieben, dass nicht nur Eltern weiterhilft. Meine Kinder sind schon vergleichsweise groß und daher war ich skeptisch, ob ich für mich hier noch was rausziehen kann. Und ja, kann ich!
Im Grunde geht es ihr um die Sicht auf die Dinge und was passiert. Der Untertitel des Buches lautet: Das Gute sehen. Und genau das ist aus meiner Sicht ihre Kernbotschaft: Entkoppelt das WAS eure Kinder tun mit dem WER ist euer Kind kombiniert es mit konsequenter Erziehung.
Zunächst lernen wir die 10 Grundprinzipien der guten Erziehung kennen um dann das erworbene Wissen anzuwenden in der Sektion Verbundenheit aufbauen und Verhaltensweisen angehen. Klar, hier könnte man weniger kategorisch titulieren, 10 Grundprinzipien, aber der Inhalt ist wirklich gut.
Becky Kennedy beschreibt alles so kurzweilig und macht sehr gute Beispiele in ihrem Buch, dass man dem Inhalt gut folgen kann. In mir hat es lange nachgearbeitet und ich zerre vor allem vom ersten Teil des Buches, dass ich nicht nur auf den Umgang mit meinen Kindern versuche anzuwenden. Es bietet sich übrigens an, dass Buch von Cover zu Cover zu lesen, da es aufeinander aufbaut und auch auf Vorangegangenes Bezug nimmt. Psychologisch beispielsweise gut gemacht, dass erst ein Kapitel „Die ersten Jahre sind entscheidet“ gefolgt wird von „Es ist nie zu spät“. Gut strukturiert, einfach zu lesen und randvoll mit Beispielen.
Fazit: Ein Buch, dass eine positive Reflektion in Gang setzt.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Großartig illustriert & informativ für 6-99 Jahre!

Das Museum der Bäume
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Wieder mal Lust auf Museum, aber die Ausstellungen sind momentan nicht nach deinem Geschmack? Oder einfach weit weg? Dann kann ich sehr herzlich die Reihe „Eintritt frei“ empfehlen aus dem Prestel Verlag ...


Wieder mal Lust auf Museum, aber die Ausstellungen sind momentan nicht nach deinem Geschmack? Oder einfach weit weg? Dann kann ich sehr herzlich die Reihe „Eintritt frei“ empfehlen aus dem Prestel Verlag wo schon unzählige gute Museen erschienen sind.
Bei uns begann es mit dem „Planetarium“ und wir haben uns seitdem auch in Pilze und das Meer vertieft. Und nun ein neuer Zuwachs: Bäume!
Seit es in den letzten Jahren so extrem trocken war und unsere Bäume und Wälder sichtlich leiden, liegen mir die langen Stämme noch mehr am Herzen. Dieses sehr großformatige tolle Buch, ist ein wunderbar illustrierter Band über die Vielfalt auf unserem Planeten.
Aber es beginnt mit: Was ist ein Baum?, wie kommunizieren sie und in Kürze wie ihre Evolution von statten ging. Danach folgen alle „Säle“, so nennen sich hier die Kapitel, denn wir sind ja im Museum. Traumhaft illustriert tauchen wir ab in Nadelwälder, Laubwälder, Mediterrane Wälder, Tropische Feucht- und Trockenwälder und zu guter Letzt noch in menschengemachte Parks und Gärten!
Wir sind wieder sehr begeistert als Familie von diesem Buch. Es wirkt wie ein Bilderbuch und hat den Fokus auch auf den Illustrationen, aber dieses Buch ist alterslos und kann jedem eine Freude bereiten, der sich gerne mit dem Thema „Baum“ beschäftigt.
Aber nun genug der Lobenshymne, ich muss mal raus! ;0)

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Einfach, aber sau gut

Vierundzwanzigsieben kochen
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Tim Mälzer war schon immer mein Held in der Küche. In der Tat war sein erstes Kochbuch „Born to Cook“ auch mein erstes Kochbuch und ich habe mich gerne damit in der Küche zu neuen Kochkreationen vorgewagt. ...

Tim Mälzer war schon immer mein Held in der Küche. In der Tat war sein erstes Kochbuch „Born to Cook“ auch mein erstes Kochbuch und ich habe mich gerne damit in der Küche zu neuen Kochkreationen vorgewagt.
Nun ist er wieder mein Held, weil er mit „vierundzwanzigsieben kochen“ die Küche wieder erdet und den „Geschmacks-Lumump“ vor die Tür setzt um lecker, abwechslungsreich, aber bodenständig zu kochen. Gespickt ist das ganze mit Kommentierungen aus dem Off von Thees Uhlmann.
Hier kommen etliche Klassiker vor. Also ein gutes Buch auch für die jungen Menschen mit Hightec, aber ohne Topf. Neben Chili Con Carne, Kartoffelgratin und Spagetti Carbonara sind natürlich auch ein paar kleine innovative Sachen dabei, wie Larb Gai oder auch Speckmarmelade.
Aber im Grunde genommen strahlt dieses Kochbuch aus: Lass die Kirche im Dorf und mach ein einfaches, solides und leckeres Essen bevor du dich mit einer 10km langen Zutatenliste unglücklich machst. Dafür ist unser aller Lebenszeit zu schade.
Gespickt mit netten Fotos vom Mälzer und seinem Essen. Auch hier wieder ohne Tamtam und einfach so wie es ist. Trotzdem appetitanregend und der Message: lieber auf Qualität achten statt fanzy!
Fazit: Schrecklich gut unangepasst lecker!

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Im Zug nach Malma

Endstation Malma
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Alex Schulman hat es wieder geschafft. Er erzählt mit einer ungeahnten emotionalen Tiefe, die mich sehr mitnimmt. Er schreibt wahnsinnig gut und verbindet seine Themen mit einer schönen und gelungenen ...

Alex Schulman hat es wieder geschafft. Er erzählt mit einer ungeahnten emotionalen Tiefe, die mich sehr mitnimmt. Er schreibt wahnsinnig gut und verbindet seine Themen mit einer schönen und gelungenen Prosa. Gut erzählt und tiefgründig.
Dieses Mal besteigen wir mit ihm einen Zug. Viele Reisende, aber dreien davon widmet sich Alex Schulman besonders: Harriet, Oskar & Yana. Sie alle reisen nach Malma und alle sind in Gedanken. Da ist Oskar mit seiner Frau. Kurz zuvor noch zerstritten und nun schweigend im Zug. Da ist der Vater mit seiner Tochter, die eine Urne in der Hand hält und noch ein Einsame, die ein Fotoalbum umklammert.
Schnell wird klar, dass hier nicht zum gleichen Zeitpunkt die Personen im Zug beleuchtet werden, sondern eine generationenübergreifende Beleuchtung stattfindet. Ein Roman der uns zeigt, dass Traumata auch vererbt werden, dass verinnerlichte und angelegte Wunden lange brauchen um zu heilen und es nicht immer einfach ist seiner Familiengeschichte zu entgehen.
Ich kann zwar die Qualität der Übersetzung nicht beurteilen, aber das Deutsche übertragen von Hanna Granz liest sich wunderbar!
Fazit: Ein Roman der schmerzt, schön ist und uns zeigt wie wir von unserem Stammbaum beeinflusst werden.

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