Cover-Bild Klytämnestra
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 15.11.2023
  • ISBN: 9783442316991
Costanza Casati

Klytämnestra

Roman - Für alle Leser*innen von Madeline Millers "Ich bin Circe"
Sibylle Schmidt (Übersetzer)

Klytämnestra: Tochter des mächtigen Königs von Sparta, Schwester der schönen Helena, verheiratet mit dem berühmten Helden Agamemnon – und von mächtigen Männer angeklagt, eine ruchlose Mörderin zu sein. Doch die wahre Geschichte ist eine andere: misshandelt, missachtet und unterschätzt wird Klytämnestra von ihrem tyrannischen Ehemann gezwungen, die eigene Tochter zu opfern. Voller Wut und Trauer beginnt sie sich zu wehren gegen all jene, die ihr Unrecht tun. Und wird trotz aller Widerstände zu einer starken, unabhängigen Frau und Königin, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2023

Sie kam, sie sah, sie girlbosste

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Constanza Casati bringt hier eine der weiblichen "Randfiguren" aus der griechischen Mythologie zum Leben und gibt ihr Agency: Klytämnestra, die Schwester von Helena, Frau des Königs Agamemnon und Mutter ...

Constanza Casati bringt hier eine der weiblichen "Randfiguren" aus der griechischen Mythologie zum Leben und gibt ihr Agency: Klytämnestra, die Schwester von Helena, Frau des Königs Agamemnon und Mutter von Elektra, Iphigenie, Orestes und Chrysothemis.

Eine kurze Zusammenfassung von Klytämnestras Geschichte: Sie war eine der wenigen (oder sogar die einzige?) Frauen der griechischen Mythologie, die sich nicht vor Trauer über das ermordete Kind in einen Hund, Stein oder ähnliches verwandelt hat, sondern Rache sucht - und stolz darauf ist. Während ihr Mann Agamemnon im Trojanischen Krieg war, hatte sie Zeit, ihren Groll gegen ihn zu schüren - eine quasi jahrzehntelang gewachsene, antike weibliche Wut.

In der Popkultur ist Klytämnestra der Inbegriff der mörderischen, machtbesessenen und "verrückten" Gemahlin - inzwischen ein beliebter Archetypus. Madeline Miller schreibt in ihrem Essay: “Sexually faithless, deceitful, murderous: Clytemnestra is the incarnation of ancient anxieties about women and power”.

Konnte Casati diese Themen nun umsetzen? Meiner Meinung nach ist ihr das einerseits wunderbar gelungen, andererseits blieb ich aufgrund meines persönlichen Lesegeschmacks zu distanziert - es war mir tatsächlich ein wenig zu lasch.

Der Schreibstil hat mich schon in der Leseprobe überzeugt. Kleine Metaphern und spielerische Umschreibungen vermittelten mir eine dichte Atmosphäre. Besonders gefallen hat mir, wie detailliert die spartanische Gesellschaft gezeigt wurde - wie liebevoll, aber gleichzeitig grausam sie ist; wie die patriarchalen Herrschaftsstrukturen über Generationen hinweg durchsetzen und die Figuren beeinflussen.

Leider haperte es für mich an der Strukturierung. Insgesamt war es mir zu plotgetrieben. Teilweise hat es sich sogar wie eine Telenovela oder Familiensaga angefühlt - es passiert etwas off-screen, dann wird kurz darüber geredet, dann passiert wieder etwas und das Ganze ist gespickt mit langen Zeitsprüngen, die eigentlich dazu nötig gewesen wären, um die Figuren besser zu verstehen. Für mich persönlich wurde auch die moralische Ambiguität der Figuren, insbesondere die von Klytämnestra selbst, nicht ausreichend ausgereizt. Es ist in Ordnung, wenn aktuelle feministische Themen in solchen Büchern behandelt werden, aber hier war es mir zu simpel. Casati wollte Klytämnestra in möglichst gutem Licht darstellen - und am Ende war sie zu sehr Girlboss statt komplexe Frauenfigur. Ich hätte mir mehr Extreme und eine stärkere Ausreizung gewünscht. So blieb alles für mich recht auf einer Linie, ohne viele Höhen oder Tiefen - und gerade das wünsche ich mir von den dramatischen Geschichten der griechischen Mythologie.

Ich vergebe ausgewogene 3,5 ⭐

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Persönlicher Flop

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Ich fand den Klappentext vom Buch wirklich ansprechend, daher habe ich mich auch aufs Lesen gefreut.
Erster persönlicher Minuspunkt ist die Erzählperspektive, denn ich mag viel lieber die Ich-Perspektive ...

Ich fand den Klappentext vom Buch wirklich ansprechend, daher habe ich mich auch aufs Lesen gefreut.
Erster persönlicher Minuspunkt ist die Erzählperspektive, denn ich mag viel lieber die Ich-Perspektive der Protagonisten & komme dann immer viel besser in die Story.

Das Buch beginnt in der Kindheit von Klytämnestra, deren Vater ein König von Sparta ist. Sie wurde so erzogen, dass Frauen sich frei entscheiden können und sich auch eine eigene Meinung bilden können, was jedoch im Rest von Griechenland überhaupt nicht auf Einklang stößt. Das Buch zeigt einem die krassen Verhältnisse der Frauen zur damaligen Zeit auf, denn man hatte eigentlich überhaupt keine Privilegien und Klytämnestra bekam das auch früher oder später zu spüren.
Umso inspirierender ist es, dass sich Klytämnestra trotz der vielen schlimmen Erlebnisse und Menschen nicht unterkriegen lässt und eine mega starke Frau bleibt!

Ich hatte ein bisschen zu tun mit den vielen komplizierten Namen der Personen im Buch, denn die meisten waren doch eher unübliche Namen, die ich noch nie gehört hab. Hinten im Buch findet man auch ein Namensverzeichnis, das man tatsächlich des öfteren nochmal zum Nachschlagen braucht - finde es nur immer etwas schade, da es mich aus meinem Leseflow rausbringt.
Trotzdem ein tolles Roman-Debüt der Autorin, das sich toll zwischendurch lesen lässt!

Fazit: Wenn man auf griechische Mythologie steht & kein Problem mit vielen Namen und der Erzählperspektive hat, kann das Buch wirklich gut sein.

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