Cover-Bild Stell dir vor, dass ich dich liebe
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 22.06.2017
  • ISBN: 9783737355100
Jennifer Niven

Stell dir vor, dass ich dich liebe

Maren Illinger (Übersetzer)

Der eine Mensch, der dein Leben verändert

Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine Freundin unter all den anderen Frauen zu erkennen. Für ihn sieht ein Gesicht wie das andere aus. Dass er schon mal einer vollkommen Fremden ein »Hey Baby« ins Ohr raunt, halten alle für Coolness. Doch Jacks ganzes Leben besteht aus Strategien und Lügen, um sein Problem zu vertuschen: Immer cool bleiben, auch wenn er mal die Falsche küsst. Jedes Fettnäpfchen eine Showbühne! Und dann kommt Libby, die in den Augen vieler so unperfekt ist, wie man nur sein kann. Denn Libby ist übergewichtig. Keine Strategie der Welt kann das vertuschen. Libby ist die Einzige, die erkennt, was hinter Jacks ewigem Lächeln steckt. Bei ihr kann Jack zum ersten Mal einfach er selbst sein.
Aber hat einer wie Jack den Mut, zu einer wie Libby zu stehen?

Eine Geschichte über die eine wahre Liebe, die dir das wunderbare Gefühl schenkt, mit all deinen verdammten Fehlern perfekt zu sein.

Paperback mit farbig gestaltetem Vor- und Nachsatz

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2018

Eines der besten, bewegendsten und tiefgründigsten Bücher, das ich in letzter Zeit gelesen habe!

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Zitate:
"So fühlt sich mein Leben an: Ich betrete einen Raum und kenne niemanden. Und so ist es mit jedem Raum, überall." Seite 7

"Meine Mitschüler kommen nach und nach herein, und einige von ihnen starren ...

Zitate:
"So fühlt sich mein Leben an: Ich betrete einen Raum und kenne niemanden. Und so ist es mit jedem Raum, überall." Seite 7

"Meine Mitschüler kommen nach und nach herein, und einige von ihnen starren mich an. Ein paar kichern." Seite 34
"Sie antwortet nicht, sondern nimmt nur meine Hand und drückt sie. Sie braucht keine Antwort zu geben, weil es keine gibt. Außer dass nur kleine Menschen - innerlich klein - nicht wollen, dass du groß bist." Seite 132

Meinung:

Libby ist fettleibig. Und das nicht nur ein bisschen. Seit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter leidet sie unter Panikattacken, die in Kombination mit ihrer Trauer und Anfeindungen ihrer Mitschüler zu Fressorgien geführt haben. Das Ergebnis: ein knapp 300 Kilo schweres Mädchen, das Angst vor der Außenwelt hat. Sie findet erst nach ihrem absoluten Tiefpunkt zurück ins Leben, nämlich als die Hälfte ihres Elternhauses abgerissen werden muss, um sie daraus zu bergen.
Jack ist eigentlich das exakte Gegenteil. Beliebt, gutaussehend, cool. Wäre da nur nicht das Problem mit seiner Prosopagnosie. Er kann keine Gesichter erkennen, nicht mal die der Menschen, die er liebt. Und er tut alles, um dieses Geheimnis zu wahren.
Und wer denkt, dass es für die beiden nicht mehr schlimmer kommen kann, der irrt. Denn es kommt schlimmer. Und zwar ziemlich genau an dem Tag, an dem die beiden aufeinander treffen.

Oh.Mein.Gott. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich wusste zwar vorher bereits, dass ich den Stil der Autorin mag, aber hiermit hat sie mich mitten ins Herz getroffen!

Die Geschichte setzt zu einem Zeitpunkt ein, an dem Libby bereits 140 Kilo abgenommen hat und zum ersten Mal seit Jahren wieder zur Schule geht.
Ich denke jeder von uns empfindet bei diesem Satz bereits den ersten Anflug von Mitleid. Wir alle wissen, wie Kinder, Teenager und ja, leider auch so mancher Erwachsener sein können. Aber ein 160-Kilo-Mädchen in der 11. Klasse... Ihr ahnt natürlich, auf was das rausläuft.
Mobbing, Diskriminierung und Intoleranz der allerübelsten Sorte!
Und dann wäre da ja auch noch Jack. Zwar erscheint sein Problem auf den ersten Blick "harmloser" als das von Libby, aber es ist definitiv nicht zu unterschätzen.

Was mich zu der Ausarbeitung der Charaktere führt.
Die Autorin verwendet unheimlich viel Herzblut darauf, die beiden lebendig und authentisch zu gestalten, was ihr für meinen Geschmack hervorragend gelingt. Nicht selten habe ich mich dabei erwischt, wie ich fassungslos den Kopf geschüttelt, das ein oder andere Tränchen vergossen, oder ein paar Minuten pausiert habe, um das soeben Gelesene zu "verdauen".
Wir sehen, wie stark und mutig Libby ist, wie sie für andere eintritt und das, obwohl es in ihrem Leben keinen Tag ohne Demütigung gibt.
Aber wir leiden auch mit Jack, der sich Tricks oder Eselsbrücken überlegen muss, um zu erkennen, wem er gerade gegenübersteht. Besonders traurig ist es, wenn er sich auf Grund besonderer Merkmale zusammenreimen muss, dass die Person, die gerade vor ihm steht, eins seiner Elternteile oder einer seiner Brüder ist.

Ich kann nur sagen, dass mich die Geschichte um Libby und Jack tief bewegt hat, ohne jemals gestelzt oder aufgesetzt zu wirken.
Ich bin sicher, dass sich jeder von uns auf die ein oder andere Weise in der Geschichte wiederfinden wird, denn leider sind die Themen Mobbing, Diskriminierung und Vorurteile wohl zeitlos und scheinen traurigerweise nie ganz aus der Mode zu kommen.

Jennifer Niven schafft es, mit wirklich ernsten Themen eine Geschichte zu gestalten, die gleichzeitig todtraurig und wunderschön ist! Und wenn es nach mir ginge, würde ich diese auf der Stelle zur Pflichtlektüre an unseren Schulen erklären. Denn ich hoffe, dass es nie zu früh oder zu spät ist, sich Mitgefühl, Toleranz und Akzeptanz anzueignen!

An alle Mädels und Jungs da draußen, egal ob groß, klein, dick, dünn, schwarz, weiß, gelb, rosa oder blau, denkt immer daran: ihr seid erwünscht! Und wer mir nicht glaubt, sollte schleunigst dieses Buch lesen!

Für mich ist "Stell dir vor, dass ich dich liebe" ein absolutes Highlight voller Emotionen, Abgründe aber auch Hoffnung, das einigen Stoff zum Nachdenken liefert. Ich für meinen Teil bin hin und weg und kann nur sagen: lesen, lesen, lesen!

Veröffentlicht am 26.10.2017

Absolut empfehlenswert

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Ich habe bereits ein Buch der Autorin gelesen, von dem ich echt überzeugt was, mit diesem Buch aber hat sie sich nochmal etwas übertroffen.
Sie erzählt die Geschichte von Libby, ehemals "Americas fattest ...

Ich habe bereits ein Buch der Autorin gelesen, von dem ich echt überzeugt was, mit diesem Buch aber hat sie sich nochmal etwas übertroffen.
Sie erzählt die Geschichte von Libby, ehemals "Americas fattest teen", die jetzt nach und nach, nach völliger Isolation und darauffolgender, erfolgreicher Diät, wieder ins alltägliche Leben zurück kehrt. Die Highschool und alles, was diese mit sich bringt, erwarten sie. Sie hat es von Anfang an nicht leicht, denn wir sprechen hier von jungen Leuten, die auf einer Art einfach nur grausam sein können. Immer wieder muss Libby sich ihnen stellen, versucht aber immer, sich nicht unterkriegen zu lassen, etwas zu verändern.
Auf der anderen Seite ist da Jack, der unter Prosopagnosie leidet und ein Gesicht nach nur wenigen Sekunden wieder vergisst. Dennoch hat er sich einen gewissen Ruf in der Schule erarbeitet - alles Fassade. Erst als er auf Libby trifft, beginnt er, sein jetziges Leben mehr und mehr zu hinterfragen und nicht einfach alles hinzunehmen, weil es von einem erwartet wird ...

Die Grundidee gefiel mir von Anfang an, umso überraschter und schöner fand ich es dann, wie viel mehr die Umsetzung noch zu bieten hatte.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Libby's und Jack's Sicht erzählt, wobei die Kapitel immer relativ kurz, aber dennoch präzise und aussagekräftig auf den Punkt geschrieben worden sind - was mir echt gefiel.
Man taucht in beide Gedankenwelten ein und lernt beide mehr und mehr kennen und identifiziert sich ein Stück weit auch mit ihnen. Es gab einige Situationen, die mich dann doch mal zum Nachdenken gebracht haben, in denen ich mich selber wieder gefunden habe und das ist der Autorin wirklich immer super gelungen.

Sehr authentisch beschreibt sie, wie die beiden Highschool-Schüler sich fühlen, was sie denken, was von ihnen erwartet wird und wie sie zu sein haben. Dass da immer auch ein innerer Konflikt stattfindet und man oftmals in seinen jungen Jahren gar nicht mehr so recht weiß, wer man eigentlich ist. Sehr schön war es hier zu lesen, wie sie das beide nach und nach für sich herausfinden und dabei auch eine Verbindung zueinander aufbauen.
Auch die Themen, die Jennifer Niven angeschnitten hat, hat sie nicht mal eben leicht fertig abgetan. Mobbing, das Selbstbild, die eigene Zufriedenheit - all das spielt hier eine Rolle. Zu sehen, wie vor allem Libby damit umgeht, fand ich grandios. So kommen wir nämlich zu den Charakteren.

Charaktere

Libby wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und ich finde es großartig, was die Autorin mit ihr erschaffen hat. Trotz ihren Übergewichts und ihrer großen Größe, lässt sie sich nicht von ihren Mitschülern unterkriegen, steht für sich ein und verändert nicht nur das Weltbild ihrer Schüler, sondern vielleicht auch das des Lesers.
Sie hat es weiß Gott nicht leicht gehabt. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, fing alles erst an und sie hat schon als Kind erleben müssen, was Worte alles anrichten können. Daran ist sie, denke ich gewachsen.
Aber natürlich ist sie auch nicht nur die toughe Persönlichkeit, natürlich lässt sie das alles nicht kalt, aber sie geht mittlerweile auf eine gute Art damit um und das zeugt auch wieder auf eine Art von Stärke.

Jack mochte ich auch sofort. Er hat aufgrund seiner Prosopagnosie immer einen kleinen inneren Kampf. Aufgrund von "Identifikationen", erkennt er gerade so seine Familienmitglieder und Freunde - nur weiß das niemand, außer Libby. Er versucht immer dieses gewisse Bild von sich aufrecht zu erhalten, auf Dauer aber kann es zu Komplikationen kommen, wird anstrengend und genau das ist der Autorin auch gelungen, herüber zu bringen.
Er ist auch äußerst humorvoll und hat mich damit natürlich auch ein Stück weit für sich gewinnen können. Durch Libby verändert er sich auch in seinem Charakter, in seinen Ansichten und diese Entwicklung mit anzusehen, war echt schön.

Die Nebencharaktere gefielen mir auch echt gut. Die Brüder von Jack waren mir sehr sympathisch, Libby's Dad und auch die Freundinnen, die Libby nach und nach gefunden hat, waren toll.
Auch, dass sich sogar Entwicklungen bej Jacks Freunden zeigten, fand ich richtig gut. Auf der anderen Seite gibt es da dann aber natürlich auch diese ganzen Charaktere, die durch und durch negativ auffallen und die man zu Genüge in der Gesellschaft wiederfindet.

Insgesamt hat mich das Buch absolut überwältigt und überzeugt. Hatte ich es erstmal in der Hand, konnte ich es kaum aus der Hand legen, sehr unterstützend dabei waren die sehr kurzen und gut geschrieben Kapitel.
Mit den Charakteren konnte ich mich gut identifizieren und der Autorin ist es gut gelungen, alles sehr authentisch und realistisch darzustellen. Vieles, was zum Nachdenken und auch Überdenken bringt ist auch hier enthalten und sollte deshalb auch unbedingt gelesen werden.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Perfekt! Riesen Leseempfehlung an jeden!

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Rezension
Ein Young Adult Buch ohne typische Klischees. Mein erstes YA-Buch mit einer übergewichtigen Protagonistin und einem Jungen, welcher nicht nur auf sein Aussehen reduziert wurde. Eine Geschichte, ...

Rezension
Ein Young Adult Buch ohne typische Klischees. Mein erstes YA-Buch mit einer übergewichtigen Protagonistin und einem Jungen, welcher nicht nur auf sein Aussehen reduziert wurde. Eine Geschichte, welche viel mehr als nur mit einer Highschool Liebesgeschichte zu tun hat. Vielmehr erfahren wir, was es heisst andere Menschen anhand ihres Aussehens in eine Schublade zu stecken. Dass jede Handlung, jedes Wort gegenüber einem anderen Menschen dessen Leben verändern könnte. Dass wir oftmals keine Ahnung haben, was einen anderen Menschen beschäftigt, warum diese Person so ist, wie sie ist. Libby Strout ist mit Abstand die authentischste, stärkste und vor allem sympathischste Protagonistin aus 2017! Ganz klar meine Favoritin. Trotz ehemaligen «fettesten Teenager Amerikas», Angstzuständen und Mobbing kämpft sie für ihre Träume. Sie hat keine Angst und trotz einiger Rückschläge gibt sie niemals auf. Libby Strout kann uns allen ein Vorbild sein. Für mich ist sie auf jeden Fall eins.
Jack Masselin dagegen ist zu Beginn des Buches ein ziemlicher Macho. Mit einem Schutzschild aus Coolnes und miesen Aktionen verbirgt er seine Schwäche. Er ist Gesichtsblind. Er erkennt nicht nur das Gesicht seiner Freundin nicht, selbst die Gesichter seiner Familie vermag er nicht zu erkennen. Bis er Libby trifft. Alles ändert sich. Er schafft es nicht nur Libby zur Zielscheibe der Schule zu machen. Er verändert sein Leben, seine Einstellungen und wiederspricht sich in seinen Handlungen immer wieder. Wer ist er wirklich? Kann es sein, dass er sich wirklich in das fetteste Mädchen der Schule verliebt hat? Jack Masselin ist ein absolut genialer Protagonist. Nicht unbedingt sehr sympathisch zu Beginn, aber dank Veränderungen und einigen Stunden Selbstreflexion ist er nicht nur sympathisch, sondern vor allem auch bereit sich für Libby einzusetzen.
Die Geschichte wir im deutschsprachigen Raum als Liebesgeschichte verkauft, woran besonders das Cover und der Titel schuld sind. Für mich ist die Geschichte aber so viel mehr. Natürlich ist es schön zu sehen, wie sich zwei so unterschiedliche Menschen verlieben, aber eigentlich geht es um so viel mehr. Toleranz, Akzeptanz und Respekt sind meiner Meinung nach die zentralen Themen dieses Buches. Jennifer Niven, welche mich schon mit ihrem internationalen Bestseller «All die verdammt perfekten Tage» überzeugen konnte, hat auch in ihrem neuesten Buch bewiesen, dass sie es schafft, auf ganz unspektakuläre Art und Weise an ein Thema heranzutreten und dieses ihren Lesern näherzubringen. Ob es Fettleibigkeit, Gesichtsblindheit oder das Umgehen mit Verlust ist, Jennifer Niven hat mir die Augen geöffnet und berührt.

Fazit
Ein Buch, welches einen bestimmten Nerv bei mir getroffen hat. Berührend, wunderschön geschrieben und mit der besten Protagonistin 2017 meiner Meinung nach. Ein Buch mit einer tollen Liebesgeschichte, welche mein Herz erwärmen konnte und einer Message, welche wir uns alle zu Herzen nehmen sollten. Wir alle sind erwünscht! Wir alle können etwas erreichen, wenn wir dafür kämpfen! Wir alle sind wunderschön und niemand sollte auf sein Aussehen reduziert werden!
Ich gebe diesem fantastischen Buch ganz klare ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne. Lest es! Ich kann es jedem Empfehlen, wer die Bücher von John Green, Lori Nelson Spielman oder Colleen Hoover mag. Falls ihr es schon gelesen habt oder lesen werdet, würde ich mich freuen, wenn ihr mir schreibt, was ihr vom Buch gehalten habt. Für mich hat das Buch beste Chancen um einen Platz in meinen Jahreshighlights zu bekommen.

Ich danke dem Fischer Sauerländer Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 30.08.2017

Ein unglaublich fesselnder Schreibstil gepaart mit liebevollen Charakteren.

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Ich durfte dieses Buch in der Lovelybooks-Leserunde lesen und war von Anfang sehr gespannt auf den Inhalt, den die Leseprobe schon vorab versprochen hat. Dies ist mein erstes Buch der Autorin gewesen, ...

Ich durfte dieses Buch in der Lovelybooks-Leserunde lesen und war von Anfang sehr gespannt auf den Inhalt, den die Leseprobe schon vorab versprochen hat. Dies ist mein erstes Buch der Autorin gewesen, aber mir war durchaus bewusst, dass ihr erstes Buch „All die verdammt perfekten Tage“ damals sehr gelobt wurde. Nichtsdestotrotz hatte ich keine bestimmte Erwartungshaltung und wurde mehr als positiv überrascht.

Der Schreibstil der Autorin hat mich dermaßen überzeugen können, dass ich noch während des Lesens ihr besagtes Erstlingswerk gekauft habe. Das habe ich wirklich noch nie getan, bevor ich nicht das aktuelle Buch eines Autors beendet habe. Vor allem dann nicht, wenn es das erste Buch des Autors für mich ist. Dieses Buch hat mir so viel gegeben und so viel Spaß gemacht!

Es wird in abwechselnden Kapiteln aus der Perspektive von Jack und Libby erzählt. Mir haben beide Parts unglaublich gut gefallen, wobei mir Libby definitiv mehr ans Herz gewachsen ist. Jemanden wie sie wünscht sich fast jedes Mädchen als Freundin, glaube ich. Jack hat mich in seiner Art manchmal etwas genervt, weil ich seine Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte und ihn so manches Mal am liebsten einfach durchgeschüttelt hätte.

Libby hingegen hätte ich gerne manchmal einfach nur in den Arm genommen und danach gemeinsam mit ihr gelesen, gelacht und Spaß gehabt. Sie hat eine große Entwicklung gemacht und ich fand die Vorstellung, dass sie wegen ihres massiven Übergewichtes mit einem Kran aus dem Haus gehoben werden musste furchtbar und für Amerika gar nicht mal so unrealistisch. Traurig aber wahr. Dafür finde ich es umso atemberaubender wie Libby damit umgegangen ist.

Das Buch sprudelt nur so von positiven Messages und sollte von vielen jugendlichen Mädchen und Jungen in der heutigen Gesellschaft gelesen werden, um sich ein Bild von gewissen Problematiken bezüglich Aussehen und Mobbing machen zu können und wie damit umgegangen werden kann. Libby ist so eine herzensgute Persönlichkeit, dass ich sie und ihre erfrischende Art regelrecht vermisse.

Ich kann nachvollziehen, dass einigen das Buch vielleicht nicht ganz so gut gefallen wird wie mir, da es auch ein paar kleine Schwächen hat was einige Reaktionen der Charaktere betriff, allerdings konnte ich mich persönlich mit dem Thema Gewicht und Libby so gut identifizieren, wurde so mitgerissen und überrascht, dass ich für mich einfach voll und ganz perfekt unterhalten wurde. Zudem hat mir dieses Buch eine neue Autorin geschenkt, die ich im Auge behalten werde.

Fazit: Ein unglaublich fesselnder Schreibstil gepaart mit liebevollen Charakteren.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Berührende Geschichte mit zwei besonderen Charakteren

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Libby und Jack sind auf den ersten Blick ganz verschieden. Libby ist stark übergewichtig, war einst bekannt als „Amerikas fettester Teenager“ und ist nach Jahren des Heimunterrichts und Abnehmens endlich ...

Libby und Jack sind auf den ersten Blick ganz verschieden. Libby ist stark übergewichtig, war einst bekannt als „Amerikas fettester Teenager“ und ist nach Jahren des Heimunterrichts und Abnehmens endlich wieder bereit für die Welt. Jack hingegen gilt als cool, hat viele Freunde und führt eine On-Off-Beziehung mit der beliebten Caroline. Doch er hat ein Geheimnis: Er leidet unter Prosopagnosie, das heißt, er kann ihm bekannte Menschen nicht anhand ihrer Gesichter erkennen. Als er sich von seinen Freunden zu einer demütigenden Aktion gegen Libby anstiften lässt, verrät er ihr im Gegenzug sein Geheimnis. Er fühlt sich von ihr verstanden und beginnt, Zeit mit ihr zu verbringen – zum Missfallen von seinen Freunden und vor allem Caroline…

Schon vor der Lektüre war mir die Krankheit Prosopagnosie bzw. Gesichtsbildheit bekannt, allerdings nur in Form von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Deshalb war meine Neugier gleich geweckt als ich hörte, dass der Protagonist des Romans darunter leidet. Schnell ist klar, dass zwischen den pinken Buchdeckeln zwar die Liebe eine Rolle spielt, aber auch mal ernstere Töne angeschlagen werden, durch welche die Geschichte alles andere als eine typisch kitschige Love Story ist.

Zu Beginn des Buches lernt der Leser Libby an ihrem ersten Schultag seit der fünften Klasse kennen. Sie ist in vielerlei Hinsicht aufgeregt. Zum einen freut sie sich auf viele neue, nette Bekanntschaften. Zum anderen ist sie sich ihres Übergewichts absolut bewusst und ahnt, dass sie auch abfällige Kommentare hören wird. Beides bewahrheitet sich – sie findet erste Freunde, wird aber auch Opfer verschiedener Gemeinheiten. War sie zu Beginn noch unsicher, so wird sie mit der Zeit immer selbstbewusster, worüber ich mich sehr für sie gefreut habe.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Libby und Jack erzählt. Jack ist seit Jahren darum bemüht, seine Prosopagnosie geheim zu halten, was schon häufiger zu peinlichen Situationen geführt hat. Zuletzt hat er aus Versehen die Cousine von Caroline geküsst, weil er die beiden verwechselt hat. Ich fand die Einblicke in seine Wahrnehmung und seine Strategien sehr authentisch und interessant. Durch seine Freunde wird Jack schließlich auf Libby aufmerksam. Er trifft eine folgenschwere Entscheidung, durch welche die Dinge ins Rollen kommen. Obwohl er seine Wahl ausführlich begründet konnte ich diese und auch die Art und Weise, wie er Libby sein Geheimnis verrät, nicht hundertprozentig nachvollziehen.

Ich bin schnell tief in die Geschichte eingetaucht. Sie ist temporeich erzählt und gibt gleichzeitig breite Einblicke in die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten, die mich mit ihnen fühlen ließen. Die beiden müssen sich auf ihre Art und Weise so manchen Herausforderungen stellen. Dabei gibt es schöne, aber auch bedrückende Momente in einem gelungenen Verhältnis. Besonders gefallen haben mir die Dialoge zwischen Libby und Jack, die mit der Zeit vertrauter werden. Beide können sich nicht ganz von den Dingen frei machen, die sie belasten, und beginnen, sich gegenseitig zu unterstützen. Doch Jack steht unter sozialem Druck von seinen Freunden. Ich schwankte deshalb immer zwischen Hoffnung und Sorge, wie es weitergehen wird. Für mich hat die Autorin hier genau die richtigen Worte gefunden und konnte mich berühren. Das Ende hat mir gefallen, es fühlte sich nach den Herausforderungen auf dem Weg dorthin aber schon fast zu einfach an.

„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ erzählt die Geschichte von Libby und Jack, die auf ihre Art und Weise aus der Menge herausstechen: Libby ist stark übergewichtig und Jack versucht zu verbergen, dass er aufgrund einer Krankheit bekannte Gesichter nicht wiedererkennen kann. Schwungvoll und berührend zugleich erzählt die Autorin von den Hoffnungen und Ängsten der beiden und wie sie sich zunächst eher unfreiwillig besser kennenlernen. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter, das tiefgründiger ist, als das pinke Feelgood-Cover vermuten lässt.