Profilbild von isolatet

isolatet

Lesejury Star
offline

isolatet ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit isolatet über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2023

Die perfekte Mischung aus humorvoll und tiefgründig

Catching up with the Carters - In your words
0

Meine Meinung
Der erste Band der »Catching up with the Carters-Reihe« hat mich schon so positiv überrascht, dass ich umso gespannter auf Band 2 war.

Die ganze Welt hat Hadrian in der TV-Show »Catching ...

Meine Meinung
Der erste Band der »Catching up with the Carters-Reihe« hat mich schon so positiv überrascht, dass ich umso gespannter auf Band 2 war.

Die ganze Welt hat Hadrian in der TV-Show »Catching up with the Carters« aufwachsen sehen. Um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben, tut seine Mutter alles. Was sie nun von ihm verlangt, ist aber zu viel. Hadrian droht daran zu zerbrechen. Er will ein selbstbestimmtes Leben führen. Der einzige Ausweg für ihn: unterzutauchen. Doch die Journalistin Alice heftet sich an seine Fersen. Als Hadrian ihr Textnachrichten schreibt, verändert sich das Katz-und-Maus-Spiel. Mit jedem Wort, jedem Gedanken, den Hadrian mit ihr teilt, spürt er immer mehr ein besonderes Band zwischen ihnen – und lässt sie tief in seine Seele schauen. Bei ihr fühlt er sich frei. Kann er Alice vertrauen, oder wird sie seine Gefühle für eine Story verkaufen?

Hadrian war mir von Beginn an sympathisch. Man merkt, wie zerrissen er sich innerlich fühlt. Weil seine Mutter ihn sein Leben lang für die Show benutzt hat, ihm eine Rolle zugeschrieben hat, die er spielen soll, die aber eigentlich gar nicht seinem wahren Charakter entspricht. Und der einzige Ausweg, den er gesehen hat, war der, abzuhauen. Herauszufinden, was er eigentlich wirklich will, wie sein Leben losgelöst von der Show aussehen soll. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen, weil er ein wirklich einfühlsamer Charakter ist und mit dessen Gefühlen sich bestimmt viele identifizieren können.

Alice lernt man zuerst als eine Protagonistin kennen, die ihren Job über alles lieb und deshalb auch bereit ist, so ziemlich alles zu tun, um aufzusteigen. Also heftet sie sich an Hadrians Fersen. Was dem natürlich so gar nicht gefällt, schließlich wollte er ja untertauchen. Aber nach und nach entspinnt sich in den Textnachrichten zwischen ihnen eine tiefere Verbundenheit und mir ist ganz warm dabei geworden, zu lesen, wie die beiden sich näherkommen.

Was mir auch super gefallen hat, ist, dass die Story sich mehr und mehr zu einer Art Road Trip entwickelt hat. Das liebe ich ja total. Viele verschiedene Orte, viele verschiedene Settings und viele Möglichkeiten, die Charaktere und ihre Vergangenheit gut kennenzulernen.

Fazit
Auch der zweite Band der »Catching up with the Carters-Reihe« konnte mich voll abholen. Diese Trilogie ist wirklich eine kleine Überraschung. Zwar hat mich der Klappentext von Beginn an angesprochen, aber ich habe trotzdem eher keine großen Erwartungen an die Bücher gehabt und etwas mittelmäßiges erwartet. Doch bekommen habe ich sooo viel mehr. Hadrian und Alice sind mir richtig ans Herz gewachsen. Beides sind sehr nahbare und vielschichtige Charaktere und Fam Schapers Schreibstil hat das Lesen dieser Geschichte zu einem Genuss gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2023

Mein liebster Band der Reihe bisher

Shine Bright - New England School of Ballet
0

Meine Meinung
Seit Lia in »Hold me« vorkam und dann nebenbei kurze Auftritte in »Stay Here« hatte, wo ihre Geschichte besonders angeteasert wurde, wollte ich »Shine Bright« lesen, und oh man, ich war sowas ...

Meine Meinung
Seit Lia in »Hold me« vorkam und dann nebenbei kurze Auftritte in »Stay Here« hatte, wo ihre Geschichte besonders angeteasert wurde, wollte ich »Shine Bright« lesen, und oh man, ich war sowas von nicht bereit. Diese Geschichte ist alles! Lia und Phoenix haben mein Herz.

Das Leben von Lia Winslow scheint perfekt zu sein: Sie kommt aus einer angesehenen Bostoner Familie und ist die talentierteste Tänzerin der New England School of Ballet. Doch niemand ahnt, dass sie ihre wahren Träume hinter einer Fassade aus Perfektionismus verborgen hält und das Tanzen nahezu das Einzige ist, was sie noch kontrollieren kann. Das dachte sie zumindest, bis ihr am ersten Tag ihres Abschlussjahres plötzlich Phoenix gegenübersteht. Ihn als Lehrer an ihrer Ballettschule wiederzusehen, nachdem sie vor einigen Wochen eine unvergessliche Nacht miteinander verbracht haben, ist das Letzte, was sie erwartet hat! Das zwischen ihnen darf niemals ans Licht kommen und sich auf keinen Fall wiederholen, egal wie sehr Phoenix ihr unter die Haut geht - denn auch für ihn steht weit mehr auf dem Spiel als nur sein Job …

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht bei Annas abgöttisch intensivem Schreibstil, bei dem ich das Gefühl hatte, dass sie in diesem Buch noch mal einen draufgelegt hat. Diese Gefühle! Sie stehen nicht auf den Seiten, ja nicht einmal zwischen den Buchstaben, sie sind in meinem Herzen drin, auf meiner Haut drauf. Ich hatte so oft Gänsehaut, mein Herz hat sich vor Schmerz und Verzweiflung zusammengezogen. »Shine Bright« toppt Band 1 und 2 bei Weitem, obwohl die genauso gut waren!

Man kannte Lia bisher eher als oberflächlich, immer hübsch, immer freundlich, super talentiert. Sie versucht die Familie zusammenzuhalten beziehungsweise wieder zusammenzubringen und ist generell everybodies Darling (mit Ausnahme von Jase natürlich xD). Aber sie ist nicht oberflächlich, ganz im Gegenteil, sie hat so viel zu sagen. Lia ist nicht perfekt, sie macht Fehler, sogar eine Menge davon, aber sie ist dabei so menschlich, so nahbar und immer irgendwie … erwachsen. Nie kindisch oder überdramatisch. Sie hat eine Menge Gefühle, die sie in sich einschließt, aber wenn sie sie dann endlich rauslässt, ist es nie überdramatisch.

Und Phoenix. Hach, Phoenix. Ich habe ja schon Easton in »Stay Here« geliebt, aber Phoenix ist, glaube ich, nicht zu toppen. Er hat mit seinen ganz eignen, nicht gerade unerheblichen Problemen zu kämpfen, aber das macht ihn trotzdem nicht blind für die Probleme und Gefühle anderer. Er liest Lia auf eine Art und Weise, die mir das Herz aufgehen lässt. Egal, wie sehr sie ihn davon zu überzeugen versucht, dass es ihr gut geht oder ihn versucht von sich zu stoßen (nicht auf verletzende Weise, nur auf ehrliche), er lässt sich davon nicht täuschen. Er schaut dahinter. Egal, was sie sagt, er sieht, er weiß, was sie wirklich meint und lässt sich nicht abwimmeln. Ich liebe ihn.

Und obwohl die beiden auf nonverbale Art so viel vom anderen verstehen, dass sie gar nicht reden müssten, tun sie das noch obendrauf. Sie reden so viel! Kein Handlung generieren durch fehlende oder falsche Kommunikation. Kein unnötiges Drama oder sinnlos verletzte Gefühle. Nur 100% Ehrlichkeit. Und reife, erwachsene Entscheidungen. Einfach nur toll.

Fazit
Ich liebe »Shine Bright« von Anna Savas. Es ist mit Abstand mein liebster Band der Reihe. Lia und Phoenix treffen sich nicht zum passendsten Zeitpunkt in ihrem Leben, aber sie tun einander auf die bestmögliche Weise gut. Obwohl beide mit einem Haufen Probleme zu kämpfen haben, sind sie nicht blind für die Probleme anderer in ihrem Umfeld. Die beiden verstehen sich auf eine Weise, wie nur wenige Menschen es tun. Dieses Buch ist ein Highlight, denn es lebt von Ehrlichkeit, von Kommunikation, von erwachsenen Handlungen und so viel Gefühl. Ich glaube fast nicht, dass Band 4 das toppen kann und doch kann ich es kaum erwarten, ein letztes Mal an die New England zurückzukehren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2023

Wohlfühlbuch voller Emotionen

Stay Here - New England School of Ballet
0

Meine Meinung
Anna Savas hatte mich schon, als es hieß, »Stay Here‹ wird Slow Burn. Denn ich liebe Slow Burn. Die Spannung, das Prickeln, die unterschwelligen Gefühle. Und dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Seit ...

Meine Meinung
Anna Savas hatte mich schon, als es hieß, »Stay Here‹ wird Slow Burn. Denn ich liebe Slow Burn. Die Spannung, das Prickeln, die unterschwelligen Gefühle. Und dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Seit dem Tod ihrer Eltern hat Rayne Bellamy jeden Halt verloren. In der Hoffnung, sich so ihrer Mutter näher zu fühlen, zieht sie nach Boston und beginnt ein Studium an der New England School of Ballet. Dort trifft sie Easton, der sie versteht wie niemand sonst auf der Welt. Doch sie kann die Gefühle, die er in ihr weckt, nicht zulassen, auch wenn sie sich tiefer und echter anfühlen als alles, was sie zuvor empfunden hat. Denn eigentlich ist sie doch nur nach Boston gekommen, um zu tanzen und den Traum ihrer Mutter zu verwirklichen und nicht, um sich in den Sänger zu verlieben, der mit seiner Band kurz vor dem Durchbruch steht. Aber je tiefer sie sich in Eastons Musik verliert, desto stärker gerät ihre eigene Welt ins Wanken ...

Rayne und Easton sind von vorne bis hinten einfach purer Zucker – auf die beste, nicht kitschige Weise! Raynes Liebe ist die Musik, das spürt man von der ersten Seite an. Das hat sie von ihrem Vater. Und doch ist es das Tanzen, für das sie sich nach dem Tod ihrer Eltern entscheidet, um sich ihrer Mutter näher zu fühlen, die auch irgendwie immer gehofft hat, dass Rayne einmal Tänzerin wird. Ich habe Rayne geliebt. Sie versinkt in Trauer und versucht sich doch irgendwie durchzukämpfen, irgendwie den Kopf oben zu behalten. Ihr Bestes zu geben für ihre Mutter, obwohl sie ständig das Gefühl hat zu versagen, nicht gut in dem zu sein, was sie tut.

Und dann ist da Easton. Easton, der Rayne versteht wie kein zweiter, der für sie da ist und sie mit jeder Faser seines Seins respektiert. Er selbst liebt die Musik genauso wie Rayne und stand mit seiner Band kurz vor dem Durchbruch, bevor doch wieder alles den Bach runtergangen ist. Seitdem kämpft er sich mit seiner Band so durch.

Dieses Buch lässt, genau wie sein Vorgänger und die Keeping-Reihe von Anna Savas, nichts zu Wünschen übrig an Emotionen und Gefühlen. Wie schon viele andere geschrieben haben: Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die Musik (obwohl es ja eigentlich um Ballett geht xD). Die Handlung lässt sich Zeit, man kann die Gefühle und Situationen voll auskosten, ohne dass es langweilig oder langatmig wird. Ich liebe einfach Anna Savas Schreibstil, weil er so viel transportiert. Wenn ich ein Beispiel für »Show, don't tell« nennen müsste, dann wäre es dieser Schreibstil.

Fazit
Ich habe »Hold me« geliebt und ich liebe »Stay Here«, das vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als »Hold me«, aber eigentlich kann man sie nicht vergleichen, weil sie ganz unterschiedlich sind. Rayne und Easton sind wie füreinander gemacht und einfach so sweet zusammen, dass ich permanent in mein Kissen giggeln musste. Obwohl beide natürlich auch mit Problemen zu kämpfen haben und man das ein oder andere mal seine Taschentücher bereitlegen sollte, weil es wirklich emotional wird. Auf die beste Weise. Ich kann's gar nicht erwarten an die New England School of Ballet zurückzukehren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2023

Futuristisches Jugendbuch mit coolem Pflanzen-Plot

Solartopia – Am Anfang der Welt
0

Meine Meinung
Ich bin nur zufällig bei vorablesen über »Solartopia – Am Anfang der Welt« von Victoria Hume gestolpert, aber das Cover, der Klappentext und die Leseprobe haben es mir angetan und nachdem ...

Meine Meinung
Ich bin nur zufällig bei vorablesen über »Solartopia – Am Anfang der Welt« von Victoria Hume gestolpert, aber das Cover, der Klappentext und die Leseprobe haben es mir angetan und nachdem ich den ersten Band jetzt gelesen habe, kann ich es kaum erwarten, dass Band 2 erscheint.

Seit sie denken kann, lebt die sechzehnjährige Nova zusammen mit ihrem besten Freund Finn in Turris, einem riesigen, einst luxuriösen Hochhaus. Weit unter ihnen gibt es nichts als giftigen Smog. In der Turmspitze jedoch versorgen sie sich autark dank ihres Dachgartens, einem kleinen Paradies. Aber als der giftige Nebel am Turm hochkriecht und Novas Garten zu sterben beginnt, weiß sie: Sie müssen Turris verlassen. Auf einer lebensgefährlichen Reise erkennt Nova, dass nichts von dem, was sie über die Welt weiß, zu stimmen scheint. Sie und Finn entdecken Solartopia, eine futuristische Metropole, in der die Menschen in Einklang mit Technik und Natur leben. Gemeinsam mit dem jungen Piloten Jett kommen sie dem Geheimnis von Solartopia auf die Spur – und entfesseln einen Kampf, der die letzten Reste der Menschheit vernichten könnte.

Nova war mir direkt zu Beginn sehr sympathisch. Im Buch ist sie sechzehn, manchmal wirkte sie auf mich allerdings jünger, aber da sie ihre Mutter sehr früh verloren hat und sich seitdem quasi alleine durchbringen muss, passt das irgendwie. Einerseits musste sie früher erwachsen werden, auf der anderen Seite weiß sie gar nicht, was das heißt, hat niemanden, an dem sie sich orientieren oder von dem sie lernen kann. Und obwohl sie bereits so früh so einen krassen Schicksalsschlag erlitten hat, lässt sie sich nicht unterkriegen. Nicht von der lebensfeindlichen Umgebung rund um ihren Turm, ihr Zuhause. Und auch nicht voll allerlei anderen kleinen Problemen. Sie macht unermüdlich weiter. Dabei kümmert sie sich mit einer Liebe, einer Hingabe und Verbundenheit um ihre Pflanzen, dass ich wegen meiner Pflanzen, sie zwar leben aber meist nur gerade so überleben, echt ein schlechtes Gewissen bekommen habe.

Ich war gespannt, wie Finn und Nova den Turm verlassen, wenn rund um sie auf dem Boden doch nur giftiger Smog wabert. Aber Victoria Hume hatte da die naheliegendste Lösung überhaupt. Ich fand die Handlung der zwei Teenager im Buch durchweg realistisch. Von vielem haben sie keine Ahnung und versuchen sich so durchzufuchsen. Dementsprechend holprig ist ihre Flucht aus dem Turm. Holprig, aber am Ende natürlich trotzdem erfolgreich. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die gesamte Handlung so sein wird, jugendbichmäßig eben ohne große Überraschungen – tja, da hab ich die Rechnung ohne den Plottwist gemacht, der mich echt wie aus dem Nichts getroffen hat! Und er ist so gut! Er passt perfekt, wenn man dann an all die vorausgegangenen Szenen deckt. Liebs! Hat das gesamte Buch von ›gut‹ auf ›mega‹ gehoben.

Die Beschreibungen der Pflanzenwelt fand ich auch durchweg toll! Weder zu viel noch zu wenig, sodass man Novas Liebe zu Botanik spüren und sich ins Setting denken konnte, aber ohne von endlosen Beschreibungen gelangweilt zu sein. Hatte genau die richtige Mischung. Auch der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen.

Fazit
»Solartopia – Am Anfang der Welt« von Victoria Hume hat mir super gut gefallen. Das Buch hat alles, was ein gutes Buch braucht – nahbare, sympathische Charaktere, einen tollen Schreibstil, einen wirklich guten Plottwist, ein Setting, in das man sich gut hineinversetzen kann und eine für ein Jugendbuch spannende Handlung. Ich freue mich definitiv auf Band 2, wenn es dann weitergeht mit Nova, Finn und dem Piloten Jett.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2023

So intensiv und tiefgründig wie seine Vorgänger

Was wir uns versprechen (Light in the Dark 3)
0

Meine Meinung
»Was wir uns versprechen« von Antonia Wesseling ist der dritte Band der Light-in-the-Dark-Reihe und ich kann gar nicht sagen, welchen Band der Reihe ich am liebsten habe, weil sie alle so ...

Meine Meinung
»Was wir uns versprechen« von Antonia Wesseling ist der dritte Band der Light-in-the-Dark-Reihe und ich kann gar nicht sagen, welchen Band der Reihe ich am liebsten habe, weil sie alle so gut sind.

Alicia kann es kaum glauben, als sie einen Praktikumsplatz in einer renommierten Werbeagentur ergattert. Nie hätte sie gedacht, ihrem Traumjob als Texterin so nahezukommen. Wenn da nur nicht ihr Freund Timon wäre, der ihr den Erfolg nicht gönnt. Alicia versucht, sich aus ihrer toxischen Beziehung zu lösen, aber schafft es nicht. Doch dann trifft sie zufällig Julian wieder, ihren besten Freund aus Kindertagen. Obwohl Julian mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat, ist er fürsorglich, charmant und zuvorkommend – das komplette Gegenteil von Timon. Die beiden geben sich ein Versprechen, das mehr verändert, als sie sich eingestehen ...

Nachdem man in Band 1 schon mitbekommen hat, mit welchen Problemen Alicia kämpft, war ich wirklich gespannt auf ihre Geschichte. Und auch auf die von Julian, weil er mir in den paar Kapiteln, in denen man ihn schon kennenlernen durfte, auch sehr sympathisch war. Und das ist er auch geblieben.

Ich glaube, Julian ist von allen drei Kerlen aus der Reihe mein liebster. Er ist sanft und aufmerksam, er hört wirklich zu und versucht zu helfen. Und dabei schmeißt er nicht mit leeren Floskeln und hohlen Phrasen um sich, sondern denkt wirklich nach. Er meint, was er sagt und redet die Wahrheit nicht schön, weil er sein Gegenüber nicht verletzen möchte – und das Beste, obwohl er so ehrlich ist, sind seine Worte immer taktvoll und angebracht. Er ist wirklich, wirklich ein toller Kerl. Geduldig, demütig, nimmt sich selbst zurück, einfach gut. Vielleicht manchmal ein bisschen zu gut für diese Welt.

Aber ich habe auch Alicia in mein Herz geschlossen. Sie kämpft mit sich selbst und ihren Gedanken und Gefühlen. Damit, dass niemand sie wirklich sieht. Dass sie das Gefühl hat, dass sie nichts erreicht, ohne jemanden an ihrer Seite. Sie glaubt nicht an ihre eigene Stärke. Aber sie lernt es wieder. Durch sich selbst, durch ihre tollen Freunde und natürlich auch durch Julian. Sie selbst hat nämlich ein ebenso großes Herz wie er und ist gutmütig und freundlich und obwohl es ihr schwerfällt, an sich selbst zu glauben, lässt sie sich nicht unterkriegen.

Ich glaube, Antonia Wesselings Schreibstil hat mir in diesem Band am besten gefallen. Er ist immer noch nicht ganz meine Wellenlänge, aber bloß, weil ihr Stil keiner ist, der mich nicht hundertprozentig abholt, heißt das nicht, dass er nicht gut ist. Im Gegenteil! Die Autorin hat ein Talent dafür, Gedanken und Gefühle exakt auf den Punkt zu bringen. Ich konnte als Leserin immer genau nachvollziehen, wie die Charaktere sich fühlen und warum sie so handeln. Und sie hat auch ein Händchen dafür, perfekte Metaphern und Vergleiche zu finden und sie auch ebenso perfekt zu platzieren.

Fazit
»Was wir uns versprechen« von Antonia Wesseling ist ein schöner Abschlussband der Reihe und ich bin fast ein bisschen traurig, die kleine Clique jetzt zu verlassen. Aber ich hab ja noch das kleine winterliche Zusatzspecialhörspiel, das ich noch hören werde. Dieses Buch ist genauso intensiv und tiefgründig wie die anderen beiden Bände und ich kann nur sagen, dass man keinen davon verpassen sollte. Julian ist die greenste Flag von allen. Ich liebe diesen Kerl, weil er einfach so viel Herz hat, obwohl er es selbst in seinem Leben bisher alles andere als leicht hatte. Alicia braucht einige Zeit, um ihren eigenen Wert zu erkennen, aber das ist okay. Ihre Zweifel, ihr fehlender Mut sind so realistisch und tiefgehend dargestellt, dass ich zu jeder Minute mit ihr mitgefühlt habe. Diese Reihe ist vielleicht kein Highlight für mich, aber definitiv eine Herzensreihe, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere