Der Roman "Gut Friesenhain - zwischen Traum und Freiheit" von Lotte Grünewald ist ein so vielversprechender Auftakt zu einer geplanten Serie.
Die Handlung spielt in Münsterland um das Jahr 1895.
Luise von Scheweney ist die älteste Tochter des Grafen. Wie es in dieser Zeit üblich war ist allein durch ihre gesellschaftliche Stellung ihr Leben bereits in den wichtigsten Aspekten vorherbestimmt. So soll sie den Adeligen Johan von Leeuwen heiraten. Luise ist jedoch eine freiheitsliebende Frau, die viel lieber Tiermedizin studieren möchte zumal sie schon bei einer schweren Geburt eines Fohlens dabei war und diese belastende Situation selbständig gemeistert hat.
Bei einer Veranstaltung der Frauenbewegung lernt sie den Sozialdemokraten Max Brugge kennen. Im Laufe der Zeit stellt sie fest, dass er sehr weltoffen ist. Seine Meinung wird ihr immer wichtiger. Sie schätzt seine gerechten Ideen für eine neue Welt und lernt dort auch seine Schwester Paula kennen, die in Freiheit ohne Ehemann leben darf, was zu dieser Zeit die Ausnahme ist.
Luise hat noch eine jüngere Schwester Clara und einen älteren Bruder Wilhelm.
Clara fügt sich bis jetzt den Vorstellungen ihrer Eltern. Bei heimlichen Ausritten begegnet sie allerdings dem Nachbarn Richard von Thebe, den sie sehr sympathisch findet. Die beiden Nachbarfamilien sind jedoch seit Jahren durch einen Streit verfeindet.
Marie, die Tochter des Stallmeisters ist eine gute Freundin von Luise und Clara. Marie ist schon seit vielen Jahren heimlich in den Grafensohn Wilhelm verliebt...

Die Autorin hat einen sehr flüssigen, verständlichen und bildhaften Schreibstil. Die emotional wunderschöne Geschichte wird durch die bestens herausgearbeiteten Charaktere sehr gut in Szene gesetzt. Ob Luise ihre eigene Entscheidung treffen darf, wird durch ein Bekenntnis ihrer Mutter geklärt, das in ihren jungen Jahren statt fand. Der Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite äußerst spannend und zu tiefst berührend.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der Roman "Das Holz aus dem wir geschnitzt sind" von Annette Spratte ist ein reicher Schatz an wundervollen und sehr wertvollen Weisheiten des Lebens.
Die Handlung spielt im 18. Jahrhundert in Westerwald. Karl ist schon seit seiner frühester Kindheit ein introvertierter Mensch. Er liebt es sich einsam dem Schnitzen zu widmen und findet einen Gleichgesinnten in seinem Großvater Jakob.
Von seinen Brüdern und Vater wird er belächelt und als sonderlich abgetan. Sein Großvater vertraut Karl kurz vor seinem Tod ein Geheimnis an, das ihm später zugute kommt. Als Jakob stirbt muss Karl sich alleine beweisen und ist seinen Brüdern weiter ein Dorn im Auge. Eines Tages kommt es zu einer familiären Tragödie und Karl verlässt die Familie. Jetzt ist er auf sich alleine gestellt und nur sein Onkel Adam bietet ihm Obdach und Hilfe.
Weitere Schicksalsschläge zwingen ihn schließlich in einem Kloster einzukehren, wo ihm Schnitzereien seines Großvaters auffallen. Da endlich fällt ihm wieder das Geheimnis und Vermächtnis Jakobs ein, der schließlich zum Rettungsanker seines Lebens wird.
Die gefühlvolle Erzählweise Annette Sprattes präsentiert den Roman als ein beeindruckend berührendes Werk, dessen Hauptfigur Karl die Leser so mitfühlen lässt.
Die Prägung durch seinen Großvater war sehr entscheidend und wichtig in Karls Leben. Über die Güte und dem Glauben Jakobs erwuchs in Karl Vergebung und Liebe für seinen Bruder.

Die so wertvolle Botschaft des Glaubens, dem anderen immer wieder die Hand zu reichen, zu verzeihen und nicht nach ursächlicher Schuld zu fragen überzeugt und berührt gleichermaßen zu Tiefst.
Dieser Roman wird noch lange in mir nachschwingen und in so angenehmer Erinnerung bleiben, denn er ist etwas ganz Besonderes für mich, zumal der Glaube Jakobs in so eindrucksvolle Weise an seinen Enkel weiter gegeben wird.

Selbst der Epilog ist so großartig geschrieben und der faszinierte Leser erfährt wie Karl sich gegenüber seinen Kindern verhält. So haben wir mit "Das Holz aus dem wir geschnitzt sind" von Annette Spratte einen großartig geschriebenen Roman in Händen, den ich so liebend gerne empfehlen möchte.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

"Das Kontor der Düfte - Eine Handvoll Glück" von Hanne Paulsen ist ein wundervolles Finale der Dilogie über das spannende Leben der Familie Löwenstein.

Die Handlung setzt in Hamburg um das Jahr 1938 ein.
Greta und Carl von Löwenstein führen ihren Gewürzhandel mit Leidenschaft und viel Herzblut. Mittlerweile sind ihre Kinder erwachsen und gehen somit ihren eigenen Interessen nach. So schlägt Helenes Herz ganz für die Firma und Pauls Leidenschaft ist das Kochen. Helene arbeitet folglich in der Firma der Eltern mit, während Paul als Koch ausgebildet wird.
Allerdings gerät die Familie zunehmend in den Fokus der Nazis, zumal Gretas Vater Jude ist. Eines Tages wird die Villa unangemeldet gestürmt, denn die Nazis vermuten ihren Vater im Haus.
Das Unheil nimmt weiter seinen Lauf als Gretas Mann für den Krieg eingezogen wird.
Helene lernt einen Nazi kennen und lieben, was ungeahnte Folgen nach sich ziehen wird. Die sich entwickelnde Handlung ist so ungeheuer spannend, dass ich das Buch kaum weglegen konnte.
Paul wird als Sternekoch im Hotel angestellt und geht in seiner Leidenschaft auf.
Die Familie bedient sich vieler Tricks, um den Nazis keinen Einblick in ihre Familie zu geben; vor Allem um sich zu schützen.
Der Zusammenhalt und die Treue der Familienmitglieder zueinander hat mir sehr gut gefallen.

Die hervorragende Recherchearbeit der Autorin macht diesen historischen Roman besonders wertvoll. Der bestens gelungene Roman bietet seinen Lesern darüber hinaus viele berührende Momente an hinreißender Emotion. Trotz des traurigen Themas "Zweiter Weltkrieg" überzeugt "Das Kontor der Düfte - Eine Handvoll Glück" durch die hochinteressanten Details und Wendungen vollkommen.

So findet sich neben einem faszinierenden Spannungsbogen, hochemotionale Dramatik aber auch Liebe und Leidenschaft, was den Leser auf die sprichwörtliche "Achterbahn der Gefühle" schickt.
Die Familienmitglieder kämpfen füreinander und halten zusammen. Die beiden Romane der Dilogie über die Löwensteins fand ich so faszinierend, so gelungen, dass ich nun fast ein bisschen traurig bin; denn eine Trilogie wäre noch viel schöner gewesen. Doch ich vertraue auf Hanne Paulsen, dass sie erneut einen so faszinierenden und fesselnden Roman schreiben wird . Ich kann "Das Kontor der Düfte - Eine Handvoll Glück" und damit auch die Dilogie jedem nur sehr empfehlen, denn es ist ein wundervolles Werk.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Die 366 Andachten " Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir" von Max Lucado sind ein wirklicher Schatz an inspirierenden und ermutigenden Ansprachen für jeden einzelnen Tag des Jahres.
Jede Andacht ist auf ein bestimmtes Thema des alltäglichen Lebens ausgerichtet. So erfährt der staunende Leser, wie es möglich ist Ängste an Gott abzugeben, den Trost oder die Liebe Gottes zu erfahren, das notwendige Vertrauen in eine ungewisse Zukunft zu erhalten und die Geborgenheit in der Erfahrung, dass Gott uns treu jeden Moment unseres Lebens begleitet und umhüllt.

Max Lucado ist ein Meister darin Menschen hoffnungsvolle und bejahende Bibelbotschaften in leichter und verständlicher Form nahe zu bringen und dabei niemals die Bodenhaftung zum realen Alltagsleben zu verlieren.
Die 366 Andachten eröffnen einen kurzen Bibelvers, der von einer einfühlsamen und überzeugenden Betrachtung begleitet wird. Die jeweilige Tagesandacht schließt mit einem wunderschönen kurzen Gebet ab.

Wie wunderschön Max Lucado daran erinnert, wie nahe wir unserem allmächtigen Schöpfer sind. Das Laute, Brüllende unseres Alltags schiebt Max Lucado für einen kurzen Moment beiseite und wir hören die freundliche, liebevoll leise Erinnerung daran, dass Gott uns den ganzen Lebensweg hindurch an seiner Hand hält.

So gelingt es dem Autoren auch über liebevolle Worten die so wichtige Brücke der Verständigung zu begehen. Berührend und einfühlsam bringen uns die Worte Max Lucados auf den richtigen Weg, der uns ermutigt weiter zu gehen. Für viele Christen ist das Andachtsbuch eine Quelle der Ermutigung und für Menschen, die noch schwanken eine Möglichkeit den Anfang in ein besseres Leben zu finden.

Das Andachtsbuch "Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir" ist für mich das beste Weihnachtsgeschenk, das ich mir vorstellen kann. Deshalb werde ich es an alle mir lieben Familienmitglieder verschenken.

Das Buch ist in meinen Augen mehr als ein Kleinod, denn es schenkt über seine wunderschön präsentierten zeitlosen Weisheiten vielen Menschen offenen Herzens wertvolle und zuversichtliche Impulse für das Alltagsleben, nicht nur für das kommende Jahr 2024.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Im enorm spannenden Thriller "Wer keine Grenzen kennt" von Dania Dicken müssen Libby und Julie in der 18. Folge dieser Romanserie nach London fliegen um einen kniffligen Fall zu lösen.

Eine grausam zugerichtete Leiche eines Menschen, der ganz offensichtlich gefoltert wurde, wird in London in einem Mülleimer gefunden. Erste Untersuchungen ergaben, dass der Mann amerikanischer Staatsbürger ist. Mehr lässt sich jedoch nicht herausfinden. Es sind keinerlei Hinweise zu finden, die den Grund dafür vermuten lassen können, weshalb der Mensch vor seinem Tod so leiden musste.

Libby und Julie begeben sich auf die Reise nach London, um als Profiler die Kollegen der Metropoliten Police zu unterstützen.

Schon bald finden sie heraus, dass es sich bei dem Toten um Martin Sharp handelt, der für die CIA tätig war. Den Ermittlerinnen kommt sofort der russische Verbrecher und Mörder Jaroslaw Sidorow in den Sinn, welcher schon lange von der CIA gesucht wird. Könnte etwa er Martin Sharp gefoltert haben oder verbirgt sich möglicherweise ein noch monströserer Sachverhalt hinter diesem Fall?

Owen ist ziemlich beunruhigt, dass seine Frau so weit weg von zu Hause arbeitet. Er macht sich große Sorgen, denn was könnte er tun, wenn ihr etwas zustößt? Bald schon geraten Libby und Julie in den Fokus der verdeckt operierenden CIA. Es wird zunehmend gefährlich für die beiden Ermittlerinnen. Ein Mitarbeiter der CIA spielt ein falsches Spiel und bringt sie in tödliche Gefahr...

Die sympathische Mitarbeiterin DI Melanie Davies der Metropoliten Police, London, ist sehr ehrlich und arbeitet unermüdlich. Auch dürfen wir Andrea bei ihrer Arbeit bewundern, denn auch sie ist in diesem Fall involviert. Gemeinsam sind die beeindruckenden Frauen ein großartiges Team. Schon scheinen sie sich auf der richtigen Spur zu befinden...

Privat erlebt der faszinierte Leser mit Julie eine schöne Überraschung. Auch hier ist Dania Dicken eine Autorin, die auch Ihre Stammleser immer wieder zu tiefst erstaunt.
Ohnehin kann man auch in dieser 18. Episode immer wieder nur bewundernd vor der unfassbar beeindruckenden Schriftstellerin stehen und berichten. Ihr gelingt es immer wieder und wieder unvergleichlich spannende Romane, Thriller, zu schreiben, die von unvorhersehbaren Drehungen und Wendungen nur so erfüllt sind. Wirklich atemberaubend spannend! Jedes Mal. Die Themen ähneln sich genauso wenig wie die Strategien der Handlungsstränge. Es ist, als würde man in jeder Episode eine neue Dimension der Kriminalität in Gänsehaut-Atmosphäre präsentiert bekommen, ohne dass man auch nur ansatzweise den Eindruck hat, es wäre eine Variation eines bereits erschienenen Romans. Diana Dicken ist für mich ein Phänomen im besten Sinne des Wortes. Obendrein ist der Schreibstil von Dania Dicken so wundervoll flüssig, dynamisch, lupenrein und unbeschwerlich. Es macht einfach nur Freude zu lesen und die von ihr geschaffenen Charaktere sind lebensecht, sympathisch und vollkommen überzeugend. Mich fesseln Danias Psychothriller jedes einzelne Mal immer wieder aufs Neue.

Ich kann es jedem empfehlen die gesamte Romanreihe zu genießen, am Besten in der Reihenfolge, denn dann erlebt man auch die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten hautnah mit. Schon allein das ist ein ganz besonders schönes Erlebnis!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere