Besondere Gaben im Academy Universum
Misfits Academy - Als wir Helden wurdenMir hat der Schreibstil des Buches sehr zugesagt. Er ist flüssig, hat eine gut portionierte Menge an Dialogen und man fliegt ab der 1. Seite durch die Zeilen. Damit wurde es mir leicht gemacht, die Welt ...
Mir hat der Schreibstil des Buches sehr zugesagt. Er ist flüssig, hat eine gut portionierte Menge an Dialogen und man fliegt ab der 1. Seite durch die Zeilen. Damit wurde es mir leicht gemacht, die Welt der Skillz zu begrüßen.
Geschrieben wurde der Roman aus mehreren Perspektiven der Misfits Schüler. Alle haben sie ein Skill. Jeder hat eine Geschichte, denn nur wer Mist baut, landet auf der Misfits Academy. In der Klappbroschüre gab es auch ein kleines Charakterverzeichnis mit Mini-Steckbrief zu den Hauptfiguren. Zwar hatte ich keine Schwierigkeiten, die Charaktere auseinanderzuhalten, aber es könnte für einige Leser eine gute Unterstützung sein.
Mein Ersteindruck der Misfits war, dass sie insgesamt sehr besonders sind, besondere Gaben, besonders neugierig und besonders regeluntreu. Etwas humorvoll und eigen. Ich habe mich darauf gefreut, sie kennenzulernen und konnte mich auch recht schnell in ihren Alltag einfühlen.
Mir gefiel die Idee total, dass sich Misfits an einer Schule zusammenfinden und dadurch normaler fühlen. Es hat gezeigt, dass es für jeden einen Platz gibt, eine Umgebung und Personen, die zu einem passen. Das zeigt die Autorin beiläufig und grandios mit ihrer Geschichte. Auch die Fähigkeiten, die sie für ihre Charaktere ausgesucht hat, fand ich faszinierend. So kann sich Taylor zum Beispiel teleportieren, während andere Gedanken oder Gefühle lesen können. Ich mochte es, dass mal nicht „nur“ die Hauptfigur DIE Gabe besitzt, sondern sich eine Clique findet. Sehr erfrischend.
Nur leider benötigt es wirklich seine Zeit, bis die Spannung an Fahrt aufnimmt. Gerade bei dem Titel „Als wir Helden wurden“ habe ich mir eine übergeordnete Handlung erhofft mit hohem Spannungsbogen. Es muss ja nicht immer die Rettung der Welt sein, aber vielleicht eine gefährliche Aufgabe, Recherchen oder ähnliches. Stattdessen fokussiert sich der Plot mehr auf den Academy Alltag, Freundschaftsbildung und erste Beziehungen. Natürlich auch auf viele Geheimnisse. Im letzten Drittel bildet sich tatsächlich eine Mission ab, die die Clique zusammen bewältigen möchte. Wie sie das mit ihren gesammelten Fähigkeiten am besten bewältigen können, fand ich dann auch sehr interessant. Für mich mit meinen anderen Erwartungen jedoch: Zu wenig, zu spät.
Fazit:
Ich glaube, dass sich die Geschichte für jüngere Leser anbietet. Für jeden Jugendlichen, der sich in seinem (Schul-)Alltag etwas Fehl am Platz fühlt und mal in eine Welt abtauchen möchte, wo ein Gleichgesinnter ankommt. Die Botschaft ist toll, das Potenzial im Fantasy-Bereich vorhanden. Klassische Fantasy-Leser werden sich mehr Plot erhoffen und auf Längen begegnen. Trotzdem lässt der Schreibstil jeden Leser durch die Seiten fliegen und mit den Charakteren fühlen.