Profilbild von hexe2408

hexe2408

Lesejury Star
offline

hexe2408 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hexe2408 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2024

Abenteuergeschichte mit japanischer Mythologie

Die Perlenjägerin
0

Als Perlentaucherinnen verbringen die Zwillingsschwestern Kai und Kishi sehr viel Zeit im Meer. Sie kennen die Gefahren, die dort lauern und die Regeln, die sie beachten müssen, um beim Tauchen wohlbehalten ...

Als Perlentaucherinnen verbringen die Zwillingsschwestern Kai und Kishi sehr viel Zeit im Meer. Sie kennen die Gefahren, die dort lauern und die Regeln, die sie beachten müssen, um beim Tauchen wohlbehalten an die Oberfläche zurück zu kommen. Als Kishi bei einem dummen Wettstreit erneut lostaucht, obwohl das Wasser langsam unruhig wird, gerät sie in die Fänge eines Geisterwals und scheint verloren. Doch Kai hat sich in den Kopf gesetzt, ihre Schwester zu retten, koste es, was es wolle. So lässt sie sich auf einen Handeln mit einer Göttin ein, die etwas von ihr fordert, was kaum zu beschaffen ist. Für Kai beginnt eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse mit zahlreichen Gefahren und Hindernissen.

Nach dem Lesen der Geschichte empfinde ich das Cover als noch besonderer, weil so viele Details drin stecken, die mit der Handlung zu tun haben. Vorher fand ich es zwar auch schon toll anzuschauen, aber wenn man die Elemente zuordnen kann und weiß, was sie für eine Bedeutung innerhalb der Geschichte haben, ist es noch mal etwas anderes. Der Farbschnitt, der das Cover fortsetzt sieht ebenfalls richtig toll aus.

Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gelungen. Man erlebt direkt eine kleine, etwas unheimlichere Szene mit, bevor man dann die Zwillinge und ihre Eltern etwas besser kennenlernt und mehr über ihre Tradition des Perlentauchens erfährt. Insgesamt bleibt viel von der Familie jedoch etwas blass, da man fast die gesamte Zeit nur mit Kai unterwegs ist. So bekommt man von der Protagonistin einen ganz guten Eindruck. Etwas schade finde ich, dass sie ihre Schwester so idealisiert und als perfekt darstellt. Möglicherweise empfindet sie es so, vermutlich schwingen da aber auch viele Schuldgefühle mit, aufgrund der Situation, in der sich die Familie befindet. Jeder hat so seine Stärken und Schwächen. Kai ist unglaublich mutig, dass sie loszieht, um ihre Zwillingsschwester zu retten und sich dafür allerhand Gefahren stellt, von denen sie zuvor vermutlich gar nicht gedacht hätte, dass sie diese bestehen könnte. Immer wieder stößt sie aber auch an Grenzen, muss auf kleine Tricks zurückgreifen oder ist auf Hilfe anderer angewiesen. Insgesamt mochte ich Kai, ich habe sie gern auf ihrer Reise begleitet und war gespannt, was für Herausforderungen sie im Laufe der Zeit noch so meistern wird.

Der Schreibstil ist größtenteils flüssig und mitnehmend. Es gibt viele tolle Beschreibungen, so dass man sich die Landschaft gut vorstellen kann und einen bildhaften Eindruck von den Personen und Wesen bekommt, denen Kai unterwegs begegnet. Die schöne Karte zu Beginn des Buches ermöglicht es zudem, die Reise der Protagonistin gut mitverfolgen zu können. Bei all den fremden Namen für die Orte, ist das auf jeden Fall hilfreich. Das Glossar am Ende des Buches erklärt noch mal einige Begriffe, besonders im Zusammenhang mit der Mythologie.
Die Japanische Mythologie findet sich an verschiedenen Stellen der Geschichte wieder. So erhält man einen kleinen Eindruck von einigen Dingen, ohne dass es sich in zu vielen Details verliert. Es gibt der Handlung in einigen Passagen eine besondere Atmosphäre und enthielt für mich auch neue Aspekte.

Im Mittelteil der Geschichte gab es für mich aber auch ein paar Längen innerhalb der Handlung, dort empfand ich den Schreibstil teilweise auch nicht als so richtig fließend, wie es sonst oft der Fall war. Man tritt ein wenig auf der Stelle, erfährt zwar etwas über den Alltag der Familie, bei der Kai zu diesem Zeitpunkt ist, aber die Spannungskurve flacht dort doch ziemlich ab. Auch wenn die Zeit dort durchaus hilfreich für den Rest der Reise ist und eine gewisse Bedeutung hat. Danach wurde das Tempo und die Spannung dann aber wieder angezogen und es wurde auch noch mal turbulenter und gefährlicher. Die magischen, übernatürlichen Elemente, die in die Geschichte mit einfließen, haben mir insgesamt gut gefallen.
Mir persönlich kam das Ende dann auch irgendwie etwas zu plötzlich. Zwischendurch dachte ich sogar, es könnte eine Fortsetzung geben, weil einiges in der Handlung darauf hindeutete und dann war es plötzlich zu Ende, ohne wirkliche Hoffnung auf eine Fortsetzung. Es gibt also schon eine Auflösung, die für mich auch überraschend war, ich weiß aber noch nicht so richtig, wie zufriedenstellend ich diese finde.

Fazit
Eine Abenteuergeschichte, die sich gut und flüssig lesen lässt, auch wenn es für mich im Mittelteil des Buches einige Längen gab. Wodurch die japanische Mythologie in verschiedenen Passagen in die Handlung einfließt, bekommt die Geschichte oft eine besondere Atmosphäre, die ich sehr mochte. Es ist eine gute Mischung aus Abenteuern, Herausforderungen, Entwicklungen der Protagonistin, anderen Charakteren, die auf verschiedene Weise in die Handlung eingreifen, Freundschaft, Hoffnung und Träumen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2023

zurück in der Märchenwelt von Schneewittchen

Yukina
0

Hörbuchrezension:

Was ist eigentlich aus Schneewittchen geworden, nachdem die Geschichte endete? In „Yukina“ taucht die Märchenprinzessin wieder auf, es dreht sich allerdings hauptsächlich um ihre Tochter, ...

Hörbuchrezension:

Was ist eigentlich aus Schneewittchen geworden, nachdem die Geschichte endete? In „Yukina“ taucht die Märchenprinzessin wieder auf, es dreht sich allerdings hauptsächlich um ihre Tochter, die zu Beginn des Buches Sechzehn wird und damit alt genug ist, um sich einen Gemahl zu suchen, mit dem sie später das Königreich regieren soll. Für Yukina ist das jedoch gar nicht so leicht. Nicht nur, weil sie sich so jung noch nicht festlegen möchte, viele der Prinzen scheinen eher Augen für ihre schöne Mutter zu haben und sich mehr dafür zu interessieren, wie sie es Schneewittchen rechtmachen können. Und auch die allgemeine Lage im Königreich könnte besser sein. Schlechte Ernten sorgen zunehmend für Unruhen, Krankheiten und Unzufriedenheit beim Volk. Wieso nur nehmen sich Yukinas Eltern dem Problem so wenig an? Die junge Prinzessin setzt alles daran, herauszufinden, was es mit all diesen Dingen auf sich hat.

Ich bin zufällig auf dieses Hörbuch gestoßen und bin ohne Erwartungen rangegangen. Märchen und Märchenadaptionen höre und lese ich ganz gern mal, daher war mein Interesse schnell geweckt.

Die Ausgangssituation fand ich schon mal ziemlich cool. Dass man eben nicht Schneewittchen im neuem Gewand erlebt, sondern ihre Tochter begleitet und Schneewittchen dementsprechend trotzdem Teil der Geschichte ist. Immer wieder werden auch Elemente aus dem Märchen aufgegriffen und auch der Fakt, dass Schneewittchen die schönste im Land ist, spielt immer mal wieder eine Rolle. Sehr zum Leidwesen von Tochter Yukina, die ja eigentlich gerade nach einem Mann Ausschau halten soll.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr offenbart sich, dass es da mehr Schwierigkeiten gibt, als nur Unstimmigkeiten zwischen Mutter und Tochter, die sich aber auch durch die Geschichte ziehen. Im Königreich gibt es verschiedene Probleme, denen sich angenommen werden muss. Was es dafür für Gründe gibt, erfährt Yukina dann auch erst mit der Zeit, da sie bisher eher rausgehalten wurde, aus all diesen Belangen.

Da man Yukina aus der Ich-Perspektive begleitet, hat man sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Damit kann man gut verfolgen, wie sie sich entwickelt, was sie beschäftigt und was sie so plant und beschließt – nicht immer ganz durchdacht. Immer wieder merkt man, dass die Protagonistin erst Sechzehn ist. Sie ist manchmal noch sehr naiv, schnell reizbar und unsicher in Dingen, die ihr neu sind. Das empfand ich aber schon als authentisch, auch wenn es manchmal ein wenig anstrengend war, wie sie sich verhalten hat. Auch Liebe spielt im Buch eine Rolle, wie anhand des Klappentextes schon ersichtlich war. Zum Glück aber nicht ganz so dieses „ein Mal gesehen und sofort geheiratet“. Ein wenig mehr Zeit zum Verlieben und sich klarwerden, was das da für Gefühle sind, gibt es dann schon. Ein wenig kitschig bleibt es an einigen Stellen dennoch, ich fand es aber zum Gesamtbild und der Geschichte durchaus passend.

Schön fand ich, dass zum Beispiel auch die Zwerge ihren Platz in der Handlung haben, die mochte ich schon im Originalmärchen sehr gern. Insgesamt geht man bei den Figuren nicht so extrem in die Tiefe, vieles bleibt doch eher an der Oberfläche, aber man bekommt zumindest den einen oder anderen Einblick und kann die wichtigsten Charaktere halbwegs einschätzen.

Im Verlauf gibt es so einige Probleme und auch Gefahren, mit denen sich die Protagonistin auseinandersetzen muss. Dabei bekommt sie von unterschiedlichen Seiten Hilfe, so dass oft eine Gemeinschaft an der Bewältigung arbeitet und eine schöne Dynamik entsteht. Manchmal gab es Momente zum Schmunzeln und Dialoge, die mit einem frechen Spruch daherkommen. Manche Unterhaltungen haben mich aber auch nicht ganz so mitgerissen. Auch die Intensität der Emotionen war für mich recht unterschiedlich. In einigen Passagen habe ich sehr gefühlt, wie es Yukina geht oder was andere sagen, an anderen Stellen wurde zwar gesprochen, gedacht oder gefühlt, es kam bei mir aber nicht immer so richtig an. Insgesamt hat die Sprecherin einen guten Job gemacht, ich hab ihr gern zugehört und fühlte mich auch mitgenommen. Viele der Charaktere konnte ich auch problemlos auseinanderhalten, einige klangen recht ähnlich, durch die Hinweise im Text wusste man dann aber trotzdem immer, wer spricht.
An der einen oder anderen Stelle hätte es gern weniger Wiederholungen geben können. So lang ist das Buch jetzt nicht, dass man mehrfach auf Dinge hinweisen muss, die bereits gesagt wurden. Das ist aber auch nur mein persönliches Empfinden und gestört hat es mich auch eher da, wo die Zeitabstände sehr gering waren, bis es noch mal aufgegriffen wurde. An sich mochte ich aber den Stil der Geschichte. Es gab kleine Augenblicke, die etwas spannender waren, andere Passagen waren eher auf die Gefühlslage ausgerichtet oder aufs Pläneschmieden. Immer wieder kann man auch für ich selbst überlegen wie das eine oder andere zusammenhängt und wer da vielleicht noch seine Finger im Spiel hat oder wie weitreichend die gefährliche Macht ist, die ebenfalls eine Rolle spielt. Die Elemente der Handlung greifen gut ineinander und ergeben ein schönes Gesamtbild, das Spaß gemacht hat.
Fazit

Eine schöne Geschichte, die mich zwar nicht restlos überzeugt hat, die aber Spaß beim Zuhören gemacht hat. Viele Märchenelemente aus Schneewittchen finden hier wieder ihren Platz, teilweise werden sie belassen, teilweise auch etwas angepasst oder abgeändert. So fühlt man sich direkt wieder mit in die Märchenwelt gezogen, was eine schöne Atmosphäre mit sich bringt. Insgesamt hat mir die Mischung, Dynamik und der Aufbau gut gefallen, auch wenn ich hier und da kleine Kritikpunkte hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2023

gute Kurzgeschichte

Sator - Die Saat des Bösen
0

Für Sandra ist der Besuch in ihrem Heimatdorf eher eine lästige Pflicht als Freude. Würde ihre Mutter nicht noch immer dort wohnen, würde sie nichts an diesen abgelegenen Ort ziehen, der abgeschnitten ...

Für Sandra ist der Besuch in ihrem Heimatdorf eher eine lästige Pflicht als Freude. Würde ihre Mutter nicht noch immer dort wohnen, würde sie nichts an diesen abgelegenen Ort ziehen, der abgeschnitten von der restlichen Zivilisation zu sein scheint. Nur wenige der Bewohner verlassen den Ort, um in die umliegenden Städte zu fahren. Die Atmosphäre ist eigentümlich, die Gesetze scheinen vom Dort selbst geschrieben zu werden.
Dass Sandra nun in eine Erbstreitigkeit reingezogen wird, hätte sie allerdings nicht erwartet. Schneller als ihr lieb ist, steckt sie mitten in den Ungereimtheiten und muss ihren Kopf für Dinge öffnen, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Normale Polizeiarbeit sieht definitiv anders aus.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Man kann leicht in die Handlung eintauchen und wird gut mitgenommen, auch wenn man, wie bei Kurzgeschichten üblich, nicht so sehr in die Tiefe eintaucht. Die Hintergrundinformationen zu den Charakteren sind reduziert, trotzdem kann man sich ein Bild der Protagonistin machen und bekommt einen Eindruck davon, wie sie tickt und wie ungern sie eigentlich in ihrem Heimatdorf ist. Wenn man ein paar Seiten liest, kann man auch verstehen, dass diese eingeschworene Gemeinde etwas eigentümlich zu sein scheint. Nicht nur, dass jeder von jedem alles zu wissen scheint, man mischt sich auch gern mal ein oder organisiert, was man als wichtig erwachtet. Privatsphäre wird da schnell schwierig. Dass Sandra eigentlich nicht aus beruflichen Gründen da ist, interessiert auch niemanden. Wo sie schon mal da ist, kann sie sich ja auch kümmern und kleine Ermittlungen anstellen. Obwohl sie geplant hatte, nur ein oder zwei Gespräche zu führen, wird sie dann doch recht schnell in die gesamte Sache mit reingezogen und stellt mehr Nachforschungen an, nachdem ihr zugetragen wurde, dass es noch mehr Ungereimtheiten im Dorf gibt. Dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, ahnt man schnell, worum genau es sich dreht, erfährt man dann im Verlauf der Novelle.
Zwischendurch gibt es kleine Passagen, in denen die Atmosphäre düsterer und aufgeladener ist, als im Rest der Kurzgeschichte, die stellenweise schon recht ruhig, aber nicht uninteressant, ist. Da kommt dann auch mehr Spannung auf und man kann etwas mit Sandra mitfiebern, auch wenn es jetzt nicht die ganz großen Wendungen gab. Ich hätte die Auflösung zwar nicht vorhersagen können, aber dafür hat man auch zu wenig Informationen zu Vorgeschichten, Figuren und Co. Um wen es sich dreht, ist aber schnell offensichtlich und dass mit ihr was faul ist, wird ebenfalls früh klar. Welches Geheimnis sich um sie rankt, fand ich aber gut gemacht.
Auch wenn Sandra sich dagegen sperrt, rückt der phantastische Aspekt mit der Zeit mir in den Fokus der „Ermittlungen“. Ich mochte die Verflechtung, es gibt der Handlung noch mal eine andere Stimmung und macht manches nicht gleich ganz so offensichtlich, weil man erst mal herausfinden muss, was genau da an Übernatürlichem mit reinspielt.
Fazit

Eine schöne Kurzgeschichte, die sich flüssig lesen lässt und mit kleinen Spannungsmomenten und Offenbarungen daherkommt. Da man nicht so tief eintaucht und alles recht zügig wieder vorbei ist, ist es eher ein kurzweiliges Leseerlebnis, so dass auch der „Gruselfaktor“ für mich persönlich nicht so groß war, auch wenn einige Stellen schon unheimlichere Elemente enthalten. Der Stil ist insgesamt auf jeden Fall angenehm und ich würde gern auch längere Geschichten lesen, in denen sich dann die Handlung noch mehr aufbaut, man die Charaktere noch mehr kennenlernt und es noch mehr Verstrickungen und Auflösungen geben könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2023

gutes Finale

Warrior of Light 3: Gejagte der Finsternis
0

Achtung, dritter, finaler Band: Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Geschichte von Miko und ihren Freunden weitergeht. Die kleinen Hinweise auf die vorausgegangene Handlung werden nicht ausreichen, ...

Achtung, dritter, finaler Band: Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Geschichte von Miko und ihren Freunden weitergeht. Die kleinen Hinweise auf die vorausgegangene Handlung werden nicht ausreichen, um die Zusammenhänge und Entwicklungen zu erfassen. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen beiden Bände enthalten.

Als Miko in die Abschlussprüfung zur Kriegerin des Lichts ging, träumte sie von einem ruhigen Bürojob, weit weg von der Front, den Schergen und Gefahren. Doch dann kam alles ganz anders. Inzwischen ist sie die Anführerin einer Elite-Einheit und täglich im Kampf gegen die Dunkelheit unterwegs. Die junge Frau ist an ihren Aufgaben gewachsen und hat ein starkes Team hinter sich, das ihr immer wieder die Kraft gibt, erneut aufzustehen und weiterzumachen. Als Einheit agieren sie, trotz ihres jungen Alters, grandios und überraschen immer wieder ihre Gegner. Trotzdem scheint die dunkle Seite immer mehr Macht zu erlangen und ihnen immer wieder einen Schritt voraus zu sein. Das liegt allerdings nicht an Miko und ihren Blauen, sondern an dem Verräter, der wichtige Informationen durchsickern lässt…

Der finale Band setzt einige Monate nach dem Ende von Buch zwei an, an sich geht die Gesamthandlung aber schon weiter. Die Truppe rund um Miko hatte einfach nur schon etwas Zeit, in die neue Aufgabe und Position reinzuwachsen und sich ein gewisses Netzwerk aufzubauen, ohne dass der Leser dabei war. Dazu bekommt man einen kleinen Überblick, bevor die Handlung dann weiter voranschreitet und es auch immer wieder turbulentere Passagen, viele Kämpfe und Auseinandersetzungen gibt. Immer wieder werden die Pläne von Miko und ihrem Team unterwandert oder durch unerwartete Aktionen der Gegner ausgehebelt. Sie müssen schnell reagieren und umdenken, dabei geht dann auch schon mal was schief. Auch wenn sie irgendwann wissen, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen auf der Seite des Lichts gegeben muss, können sie doch nicht so viel ausrichten, da sie zwar Vermutungen und Verdachtsmomente haben, aber nichts beweisen können und sie auch nicht komplett verhindern können, dass ihre Überlegungen und Vorgehensweisen trotzdem auch in diesen Kreisen besprochen werden. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso deutlicher wird dann auch, wie komplex die Verstrickung tatsächlich ist und wie lange die Gegenseite schon Vorbereitungen trifft für den finalen Schlag. Das sorgt immer wieder für Spannung, kleine Wendungen und Überraschungen. Immer wieder wird das Tempo im Buch ordentlich angezogen, es bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken und Durchatmen. Die Pausen, die es dann für Miko und die anderen gibt, ergeben sich aus den turbulenten Situationen vorher und sind dringend nötig, um Pläne zu schmieden, Vorgehensweisen zu überdenken und teilweise auch die Loyalität der eigenen Vertrauten zu prüfen. Einen Teil dieser Zeit erlebt man als Leser mit, stellenweise gibt es dann aber auch kleine Zeitsprünge, so dass nicht so sehr viel Entschleunigung da ist. In diesen Phasen setzt Miko sich dann auch immer wieder mit ihren Gefühlen und Empfindungen auseinander, zum einen bezogen auf ihre Aufgabe, die mögliche Zukunft, verschiedene Ausgänge der Kämpfe, aber auch bezogen auf ihre Beziehung. So fließt dann auch immer wieder eine persönlich Note mit ins Buch ein, Fokus lag für mich aber schon auf dem großen Endkampf und auch auf Mikos Fähigkeiten, die sich immer mehr zeigen und erweitern, umso mehr sie gefordert wird. Da das Buch aus der Ich-Perspektive der Siebzehnjährigen geschrieben ist, erhält man ganz automatisch auch sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und dazu, wie ihre Fähigkeiten funktionieren und sich verändern, welche Überlegungen sie dazu hat und was sie ausprobiert.
Mir hat die Dynamik im Buch gefallen, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu verfolgen. Ich mochte die Mischung aus spannenden und turbulenten Passagen, den strategischen Überlegungen, den erzwungenen Pausen nach Niederlagen und Verlusten, die Einblicke zu den verschiedenen Gaben der Charaktere, wie die Figuren miteinander agieren, sich gegenseitig auch mal aufziehen, aber auch viel unterstützen und bestärken. Gut fand ich auch, dass man zu den Artefakten hier noch mal mehr Informationen bekommt und sie auch immer wieder Anwendung in den Auseinandersetzungen finden. Das gibt dem Ganzen noch mal eine andere Dynamik als bisher. Zeitweise war es mir schon fast ein wenig zu kampf-/verlustlastig, das hätte aus meiner Sicht auch mit weniger Toten und mehr Intrigen oder Beinahekatastrophen funktioniert, ist aber totale Geschmackssache. Auch die Neusortierung der Gefühle der Protagonistin hätte ich nicht zwingend gebraucht, es hat der Handlung aber natürlich noch mal einen zusätzlichen Fokus gegeben und gezeigt, wie sich manches ändert und dass es nicht zu einem mega Drama führen muss, wenn man es so angeht, wie es hier gemacht wurde. Insgesamt fügte sich das alles schon gut zusammen und ich bin mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden, auch wenn ich nicht an jeder Stelle restlos begeistert und mitgerissen war.
Fazit

Ein guter Abschluss der Trilogie, der zeigt, wie komplex, verstrickt und von langer Hand geplant das alles war. Es werden einige Intrigen aufgedeckt, man bekommt noch mal tiefere Einblicke zu den Fähigkeiten und Artefakten, wodurch auch die Kämpfe noch mal spannender und anders werden als bisher. Die Dynamik in der Geschichte hat mir gut gefallen, ich mochte auch, wie die Figuren miteinander agiert haben und wie alles zusammengriff. Auch wenn ich nicht an jeder Stelle ganz komplett mitgerissen war oder mir hier und da Kleinigkeiten vielleicht anders gewünscht hätte, hat mir das Lesen der Reihe viel Spaß gemacht und ich mochte auch Miko als Protagonistin sehr gern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2023

gute Fortsetzung, wieder recht düster

Schatten – Das Portal (Schatten 2)
0

Achtung: zweiter Band! Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Handlung nahtlos weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Pete und Sara nehmen eine lange ...

Achtung: zweiter Band! Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Handlung nahtlos weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Pete und Sara nehmen eine lange und beschwerliche Reise auf sich, in der Hoffnung, dass sie wieder mit ihren Schatten, die sie beide aus für sie wichtigen Gründen hergegeben haben, vereint werden können. Doch sie sind nicht die einzigen, die von ihren Schatten getrennt wurden haben und nun unter dem Verlust leiden. Die Welt verändert sich und das nicht zum Positiven.
In der Welt des Weihnachtsmannes ist es dann aber so ganz anders, als die beiden sich das vorgestellt haben. Idylle, geschäftiges Treiben, überall gute Laune und lächelnde Gesichter… Fehlanzeige, davon gibt es in der Welt, in die Sara und Pete reisen eher gar nichts. Die dort lebenden Völker sind verfeindet und das Problem noch größer und weitreichender, als die beiden zuvor vermutet hatten.

Man wird zu Beginn des Bandes direkt wieder in die Handlung geworfen, ohne große Vorerklärungen oder Rückblenden. Ich hatte zuvor die letzten Seiten des Auftakts noch mal gelesen, wodurch es mir leicht fiel, mich in der Geschichte zu orientieren und Anschluss zu finden. Wie gut man wieder in die Handlung findet, wird vermutlich davon abhängen, wie viel Zeit zwischen dem Lesen vergangen ist und wie gut die Erinnerungen noch sind. Auch im Verlauf der Geschichte gibt es insgesamt nur sehr wenige Rückblenden, die alle auch nicht besonders umfangreich gestaltet sind. Es sind eher mal kleine Einwürfe oder Erinnerungen, die ein paar Zusammenhänge oder Hintergründe noch mal aufzeigen.

Die Atmosphäre im Buch ist insgesamt eher düster, bedrohlich und geprägt von einer gewissen Anspannung. Daran ändern auch die Wechsel der Schauplätze und die unterschiedlichen Figuren, die man begleitet, nicht viel. Manche Abschnitte sind etwas düsterer, andere vielleicht ein wenig ruhig, wirklich zum Durchatmen oder Runterfahren kommen die Charaktere jedoch nicht.
Die parallel laufenden Handlungsstränge vereinen sich mit der Zeit, teilweise sind die Charaktere dann auch gemeinsam unterwegs, wodurch die Wechsel in den Perspektiven weniger werden. So wirkt die Handlung dann auch komplexer, weil die Informationen zusammenfließen, einige Dinge klarer werden und sich das Gesamtbild immer mehr ergibt. Es entstehen dann allerdings auch neue Probleme und Konflikte, denn nicht alle verfolgen die gleichen Ziele.
Die Kapitel im Buch sind kurz gehalten, stellenweise wird dadurch das Tempo noch erhöht oder die Spannung verstärkt, wenn die Kapitelwechsel zum Beispiel für Perspektivwechsel genutzt werden. Insgesamt ist es sprachlich nicht zu kompliziert gestaltet und damit sicher gut verständlich für das Lesealter. Es gibt aber immer mal wieder bildhafte Beschreibungen, besonders von der Umgebung, die etwas ausschweifender sind, als der Rest. Die Dialoge sind mir dieses Mal auch nicht ganz so kritisch ins Auge gesprungen. Manche Unterhaltungen wirken zwar nach wie vor etwas emotionslos. Insgesamt ist die Stimmung im Buch aber doch aufgeladener, es wird immer mal gefährlich, Dinge werden offenbart, es wird gestritten, bedroht, gelogen und verhandelt, wodurch dann auch die Gespräche nicht ganz so platt wirkten. Wie kindgerecht das Buch wirklich so ist, finde ich etwas schwierig zu beurteilen. Ich empfinde manches von den Inhalten nicht unbedingt als geeignet für Zehnjährige, das hängt aber sicher auch vom jeweiligen Kind dann ab.

Wie auch im ersten Band gibt es wieder viele Illustrationen, die größtenteils eher farbreduziert sind. So wird die düstere, dunkle und teilweise wirklich bedrückende Atmosphäre noch unterstützt und verstärkt. Mir gefällt der Stil und auch die Einbindung in die Handlung. Man kann sich sowohl die Schauplätze als auch die Charaktere somit gut vorstellen bzw. bekommt ein direktes Bild von ihnen und auch manche der unheimlichen Erscheinungen werden so gleich noch lebendiger. Wenn doch mal etwas mehr Farbe in der Illustration verarbeitet ist, sticht das direkt ins Auge. Mehr Farbe steht hier aber nicht im Zusammenhang mit bunt oder fröhlich, an der Grundstimmung innerhalb der Geschichte ändert es nichts.
Gut gemacht fand ich die Einschübe aus dem Notizbuch des Allerältesten, die sich optisch toll abheben und auch viele Informationen, Zusammenhänge und Erklärungen mit sich bringen. Zum einen erfährt man, wie er selbst zum Allerältesten wurde, aber auch, wie sich manche Probleme über die Zeit entwickelt haben, die nun Grundlage für die aktuelle Situation der Protagonisten sind. Auch die Beziehungen der unterschiedlichen Völker zueinander wird in den Aufzeichnungen, aber auch im Rahmen der restlichen Handlung etwas intensiver thematisiert, so dass es leichter wird, zu verstehen, woher da manche Konflikte kommen.

Mit der Zeit wird deutlich, dass das Gesamtkonstrukt doch komplexer und verstrickter ist, als man im ersten Buch angenommen hatte. Man taucht noch mehr in die nordischen Mythen ein und erlebt eine Welt voller Gefahren, Streitigkeiten, Verfeindungen und ungesagten bzw. ungehörten Dingen. Manche Figuren beginnen jetzt umzudenken, die Seite zu wechseln oder versuchen, gemachte Fehler wieder gutzumachen. Wie gut das gelingen wird, wird dann das nächste Buch zeigen. Umso weiter man vorankommt, umso mehr spitzen sich manche Aspekte zu, die Spannung steigt, der Ausgang ist noch ungewiss.
Fazit

Der zweite Band bringt einiges an neuem Wissen mit, man taucht mehr in die Strukturen, die Welt und die Hintergründe ein. Es wurde auf jeden Fall komplexer, als ich es nach dem ersten Buch erwartet hatte. Von den Dialogen und Entwicklungen hat es mir etwas besser gefallen, als der Auftakt. Es ist aber schon eher düster von der Atmosphäre und einigen Themen, so dass es wohl auch nicht für alle Zehnjährigen geeignet sein wird. Neben den spannenden, teilweise auch gefährlichen Entwicklungen gibt es auch ein paar Entwicklungen auf der persönlichen Ebene der Charaktere, diese rückten für mich hier allerdings nicht so sehr in den Vordergrund. Ich bin gespannt, was der Abschluss der Trilogie dann noch so mit sich bringen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere