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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2016

Leider so gar nicht mein Geschmack

Cops
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Janice arbeitet beim Drogendezernat. Als verdeckte Ermittlerin, genannt Uncles, tätigt sie Käufe bei Dealern. Sie hat noch einen Monat, dann soll sie zum Detective befördert werden. Doch auf einmal werden ...

Janice arbeitet beim Drogendezernat. Als verdeckte Ermittlerin, genannt Uncles, tätigt sie Käufe bei Dealern. Sie hat noch einen Monat, dann soll sie zum Detective befördert werden. Doch auf einmal werden die Käufe der Uncles festgehalten und Janice wird unter Druck gesetzt. Sie soll vier Käufe innerhalb eines Monats machen.

Das Cover zeigt das was drin steckt, einen Krimi in New York. Wobei ich den Titel nicht so gut gewählt finde, denn Cops suggeriert, dass es um mehrere geht. Aber es geht um hauptsächlich um Janice Leben. Hatte nach der Beschreibung hinten auf dem Buch mit was anderem gerechnet, da es als Fortsetzung von The Wire angepriesen wird. Aber das kann ich leider gar nicht unterschreiben, denn es geht weniger um Ermittlungen als vielmehr um die Probleme einer Person. Der Schreibstil ist zwar gut, aber leider stellenweise nicht fesselnd. Vielleicht liegt das für mich auch an den langen Kapiteln. Ich persönlich mag es nicht, wenn Romane übermäßig lange Kapitel haben, denn da schweift der Autor öfters mal ab und die Spannung kann sich schneller verlieren. Dies ist meiner Meinung nach leider auch geschehen. Die Geschichte beschreibt in Ansätzen den Alltag eines Uncles im Drogendezernat und ich finde es wirklich hart, wenn mit jungen Ermittlern in Wirklichkeit so umgegangen wird. Sie werden gelockt in diesen doch recht gefährlichen Job mit der Aussicht so relativ schnell zum Detective aufzusteigen. Das hat durchaus Potential eine wirklich gute Krimigeschichte zu werden, aber für mich hat es etwas an der Umsetzung gehapert. Manchmal finde ich die Dialoge und Gedanken etwas skurril und übertrieben und gegen Ende schweift der Autor immer öfter von der eigentlichen Geschichte ab. Das Ende selber fand ich äußerst seltsam.

Mein Fazit: Zwar eine Idee mit Potential, aber leider für meinen Geschmack nicht getroffen.

Veröffentlicht am 02.12.2023

Ich hatte was ganz anderes erwartet

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen | Knisternde New Adult Romantasy
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An ihrem 18. Geburtstag soll Valentina das Erbe ihrer Familie antreten, sie wird zu einer Catrina. Dann kann sie mit den Geistern der Verstorbenen am Día de los Muertos kommunizieren und hilft den verlorenen ...

An ihrem 18. Geburtstag soll Valentina das Erbe ihrer Familie antreten, sie wird zu einer Catrina. Dann kann sie mit den Geistern der Verstorbenen am Día de los Muertos kommunizieren und hilft den verlorenen Seelen ins Reich der Toten zu kommen. Doch als auf einem Drachen in Dublin auftauchen, hat Valentina Angst ihr wahres Ich zu zeigen.

Das Cover sieht einfach megacool aus mit den Blumen und dem Metalliclook. Ich bin sehr begeistert davon. 😊
Leider ist das auch das Einzige, was mich sehr begeistert hat.
Vorneweg, ich bin echt enttäuscht darüber, wie das Buch angepriesen wird. Ich hatte wirklich was anderes erwartet, denn ich hatte mir mehr Geschichten über den Tag der Toten erhofft und das Valentina eine entscheidendere Rolle spielt. Aber nach und nach entwickelte sich die Geschichte doch mehr in eine Hetze gegen die Drachen und anderen übernatürlichen Wesen. Dieser Teil nimmt mir persönlich einfach zu viel Platz in dem Buch ein.
Valentina selber war mir sehr sympathisch, aber der Teil um ihren Bruder Emiliano, der sich ein Bein bricht und dann immer mehr in seinem Hass versinkt, war etwas anstrengend und wirkte auf mich auch etwas konstruiert, damit die Story voran getrieben wird.
Ich weiß nicht, ob ich vielleicht für diese Art von Buch zu alt bin, aber generell ging mir Emiliano etwas auf die Nerven und ich fand er badete zu sehr in seinem Selbstmitleid und war viel zu sehr auf ein Ziel fixiert. So konnte er keine anderen Optionen mehr erkennen.
Valentina ist da doch offener gewesen und ihre Ängste konnte ich doch eher nachvollziehen.
Was mir aber besonders missfallen hat, war das ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, ich hätte etwas verpasst.
Vor diesem Buch hat die Autorin bereits zwei Dilogien herausgebracht, einmal Clans of London und Flame und Arrow und aus diesen Romanen finden sich in Flowers und Bones auch Charaktere wieder. Eigentlich sollte die neue Dilogie unabhängig von den anderen zu lesen sein, aber dieses Gefühl hatte ich so ganz und gar nicht. Es tummeln sich so viele verschiedene Figuren in dem Buch und alle haben einen Bezug zu den Bänden vorher, das ist kein kurzer Auftritt, sondern für mich ist Flowers and Bones eine Fortsetzung der anderen Bücher, denn außer die ersten Kapitel dreht sich so gar nichts wirklich um Valentina und den Día de los Muertos, sondern der Hass auf die Drachen und der Kampf gegen die Drachenhasser rückt immer mehr in den Mittelpunkt.
Das Ende konnte mich auch nicht neugierig auf den nächsten Band machen, denn hier geschieht einfach wieder zu viel auf einmal. Hier hatte ich leider das Gefühl, als hätte sich die Autorin nicht entscheiden können welchen Verlauf sie der Geschichte geben wollte und hat deshalb einfach alle Gedankengänge einfließen lassen.

Mein Fazit: Obwohl angekündigt war, dass man das Buch ohne Vorkenntnisse der anderen Dilogien lesen könnte, hatte ich dieses Gefühl nicht. Ich hatte fast die ganze Zeit das Gefühl irgendwas verpasst zu haben. Außerdem ist das Hauptthema leider nicht der Día de los Muertos, sondern dieser wird eher an den Rand geschoben. Ich werde wohl nicht weiterlesen und würde das Buch Leser*innen, die die anderen Bücher der Autorin nicht kennen, nicht empfehlen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2018

Mehr Drama als Thriller

Im Dunkel deiner Seele
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Evan ist Philosophieprofessor und hat gerade ein Buch veröffentlicht. Alles ist scheinbar gut. Doch dann wird er plötzlich verhaftet und soll einen Teenager entführt haben.

Das Cover spricht mich jetzt ...

Evan ist Philosophieprofessor und hat gerade ein Buch veröffentlicht. Alles ist scheinbar gut. Doch dann wird er plötzlich verhaftet und soll einen Teenager entführt haben.

Das Cover spricht mich jetzt nicht so direkt an, obwohl es natürlich sehr geheimnisvoll wirkt.
Als allererstes ist mir aufgefallen, dass der Roman selber auch sehr philosophisch geschrieben wurde. Nicht nur Evan benimmt und redet viel darüber oder überdenkt den Sinn von Worten, auch alle anderen, allen voran seine Frau wählen ihre Worte mit Bedacht. Aber generell wird der eher trockene Schreibstil unterbrochen von philosophischen Einschüben. Das ist mal was anderes und obwohl ich mich daran gewöhnen musste, fand ich es dennoch nicht schlecht.
Allerdings hat mich sehr gestört, dass die Spannung nur sehr subtil im Hintergrund vorherrscht. Und dort bleibt sie dann auch regelmäßig. Wenn man einen Thriller, wie angekündigt, erwartet, wird man in dieser Hinsicht etwas enttäuscht.
Denn auch die Entführung und die Ermittlungen gegen Evan treten immer öfter in den Hintergrund und so bleibt eigentlich nur ein Familiendrama. Denn im Laufe der Geschichte fragen sich alle, ob und was Evan mit der Sache zu tun hat.
Damit hätte man einen sehr spannenden Plot schreiben können, aber das ist nicht so gut gelungen fand ich.
Evan selber wirkt im Buch, als würde er sein wahres Wesen unterdrücken, aber wäre er auch zu einer Entführung fähig?
Genauso empfand ich die Ehe zwischen ihm und Ellen als etwas eingeschlafen und außerdem reagiert sie auf alle Situationen äußerst seltsam. Was läuft da nur zwischen den beiden?
Selbst ihre beiden Söhne, Adam und Zed, wurden meiner Meinung nach immer komischer und so hat man eine Familie, die einige Probleme zu haben scheint, aber nicht darüber reden kann. Obwohl sie so viel Gewicht in die Kraft der Worte legen.
Es wird einfach sehr viel geredet, aber ich hatte an vielen Stellen das Gefühl, als wäre das alles nur heiße Luft. Ohne Mehrwert für irgendwen, vielleicht noch nicht mal für den Redner selbst.
Man kann Evan irgendwann einfach nicht mehr trauen, denn es geschehen Dinge, die ihm komisch erscheinen und verwirren und Ellen einfach nur kalt lassen.
Wer steckt dahinter? Und warum? Oder ist Evan das doch alles selber und erinnert sich einfach nur nicht mehr daran?
Viele Fragen werden aufgeworfen und es gibt Details im Buch, die eine Spannung aufbauen könnten, aber leider irgendwann auch in Vergessenheit geraten. Es gibt einfach sehr viel Verdrängung im Buch. Sei es von den Charakteren selber oder vom Autor, der Details einfach unter den Tisch fallen lässt, auf die er vorher scheinbar großen Wert gelegt hat.
Meine Hoffnung war dann, dass mich der Autor am Ende nochmal überraschen könnte und dann die große Bombe platzen lässt. Aber der große Knall bleibt einfach aus und so hatte ich das Gefühl eher von einer Knallerbse.
Ich war wirklich zutiefst enttäuscht, denn wie oben erwähnt werden sehr genau beschriebene Dinge gar nicht mehr erläutert und man ist immer noch nicht sicher, was jetzt genau mit Evan ist.
Keine große Aufklärung und vor allem keine Überraschungen am Schluss. Das Ende ist wie die Geschichte, philosophisch angehaucht, aber ohne viel Bumms dahinter.

Mein Fazit: Die Idee ist wirklich interessant und auch der Anfang ist zwar schon sehr philosophisch, aber verspricht eine subtile Spannung. Doch leider verliert sich die Entführung im Hintergrund und zurück bleibt nur noch ein Familiendrama, das mich leider nicht wirklich fesseln konnte. Auch das Ende ist enttäuschend und konnte leider nichts mehr an der Geschichte retten.

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  • Spannung
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  • Erzählstil