Cover-Bild Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörcompany
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Ersterscheinung: 12.10.2023
  • ISBN: 9783966320733
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
G.Z. Schmidt

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit

Julian Greis (Sprecher), Reiner Pfleiderer (Übersetzer)

New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts:

»Du und ich erleben Zeit als eine fortlaufende Linie, von einer Minute zur nächsten.« Dann drehte der alte Uhrmacher an dem Knopf hinten, sodass der Minutenzeiger rückwärts lief. »Aber kämen wir mit einem Zeitfragment in Berührung, würden wir die Zeit nicht länger als eine fortlaufende Linie erleben, sondern als ein verschlungenes Netz. Ursache und Wirkung wären nicht mehr so klar zu unterscheiden. Nur sehr wenige Menschen sind mit einem der Zeitfragmente in Berührung gekommen, und noch weniger waren imstande, von seinen magischen Kräften zu berichten.«


New York im Jahr 1999:

Der zwölfjährige Adam findet eine leere Schneekugel auf dem Dachboden über der Bäckerei seines Onkels Henry. Doch dann erscheint in der Kugel eine kleine verschneite Stadt und als er sie schüttelt, befindet sich Adam plötzlich nicht mehr Zuhause - und auch nicht mehr im selben Jahr ...

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Lesejury-Facts

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  • Archer hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2023

Zeitartefakte

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Adam ist zwölf, klein für sein Alter und sehr introvertiert. Früh hat er seine Eltern verloren und lebt bei seinem netten Onkel Henry, der eine eigene Bäckerei betreibt und dem er dort aushilft. Eines ...

Adam ist zwölf, klein für sein Alter und sehr introvertiert. Früh hat er seine Eltern verloren und lebt bei seinem netten Onkel Henry, der eine eigene Bäckerei betreibt und dem er dort aushilft. Eines Abends kommt ein seltsamer Mann in die Bäckerei und macht Adam auf etwas aufmerksam, das sich unter den Sachen seiner Eltern befindet. Als Adam den Dachboden durchsucht, findet er eine Schneekugel - und als er sie schüttelt, versetzt es ihn nicht nur an einen anderen Ort, sondern auch in eine andere Zeit. Mit einem Mal erlebt er Zeitreisen, lernt Menschen, Orte und Geschichten kennen und er muss sich entscheiden, was er mit besonderen Zeitartefakten anstellt - wobei er immer von jemandem verfolgt wird, der alles für die Artefakte tun würde ...

Nun, die Zeit ist nicht zerbrochen, denn wie es nicht nur Viktor in dieser Geschichte ausdrückt: Was einmal geschehen ist, ist geschehen. Aber könnte man mit einer Zeitmaschine geschehene Dinge wieder ungeschehen machen? Das versucht Adam herauszufinden und das wird durch die Autorin wirklich spannend umgesetzt. Seine Zeitreisen verlaufen nicht linear und es kommt dabei sogar zum Bootstrap-Paradoxon (wer sich in der Hinsicht mal das Gehirn verknoten lassen möchte, dem empfehle ich die Netflix-Serie "Dark"). Die Entwicklung, die Adam dabei durchmacht, ist absolut glaubwürdig, auch die Reaktionen der Erwachsenen. Der Sprecher macht dabei einen hervorragenden Job. Das Einzige, was für mich nicht so richtig gepasst hat, war die Auflösung von J. C. Walsh, mit dem alles begann und endete, aber möglicherweise ist das auch der Tatsache geschuldet, dass ich irgendwas beim Hören verpasst habe. Die Geschichte hat mehrere furchtbar traurige Momente, aber auch Geschehnisse voller Hoffnung. Für mein Vorlesekind (knapp 8) war es manchmal zu viel. Eventuell sollten Eltern oder VorleserInnen erstmal selbst reinlesen/-hören, um zu entscheiden, ob es das Richtige ist. 4.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 02.12.2023

Ein Hörbuch, dass man zweimal hören sollte....aber es lohnt sich

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New York im Jahre 1999: Der zwölfjährige Adam ist Vollwaise, nachdem seine Eltern, zwei Weltverbesserer, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Nun lebt er bei seinem Onkel Henry, dessen Bäckerei trotz ...

New York im Jahre 1999: Der zwölfjährige Adam ist Vollwaise, nachdem seine Eltern, zwei Weltverbesserer, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Nun lebt er bei seinem Onkel Henry, dessen Bäckerei trotz wirklich verführerischer Ware, mehr schlecht als recht läuft. Eines Tages kommt ein seltsamer Gast in die Bäckerei und sagt ihm, er solle auf dem Dachboden nachschauen gehen. Dort findet er in einer Kiste mit Andenken an seine Eltern, eine Schnellkugel, die mal völlig leer ist und mal eine kleine verschneite Stadt zeigt. Als er sie schüttelt, verändert sie sich und er reist durch Zeit und Raum. Adam ist verblüfft, ahnt aber gar nicht, was da vor sich geht. Erst als die Stadt in der Schneekugel wieder verschwindet, kehrt er ohne weitere Ankündigung in seine Zeit zurück. Diese Zeitreisen verwirren ihn anfangs nicht nur, sie überfordern ihn auch, da er nicht weiß, wie ihm geschieht, als er das arme Waisenmädchen Francine im Jahre 1923 kennenlernt, die Kerzen verkauft oder er Jack trifft, der davon träumt Pilot zu werden, während er auf die Rückkehr seines Vaters aus der Kerzenfabrik wartet. All diese Zeiten, all diese Personen, wollen ihn etwas lehren, doch kann er das Rätsel der Zeit lösen, wenn andere so wie der Mathematiker Viktor, der nun im Obdachlosenasyl lebt, es noch nicht enträtseln konnten?

Der Plot ist etwas verschachtelt und hat sich mir anfangs nicht so recht erschlossen, das ging beim zweiten Hören deutlich leichter. Durch die Sprünge durch Raum und Zeit, die von Adam nicht gesteuert und anfangs nicht verstanden werden, sowie die vielfältigen unterschiedlichen Personen, hat es mich beim Zuhören anfangs etwas überfordert. Wer sind all die Leute und wer ist denn jetzt bitte schon wieder Elbert und wer Santiago der Uhrmacher? Zum Glück gibt es in dem Pappklappcover ein liebevoll gestaltetes Inlay mit den wichtigsten Personen im Überblick.

Nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen und man ahnt, was die Zeit Adam lehren will. Es ist definitiv kein Hörbuch fürs einmalige Hören, weil sonst auch die tiefsinnigen Zitate über Raum, Zeit und Schicksal untergehen und vergessen werden. „Kerzen sind etwas Besonderes. Mit einer einzigen Kerze lassen sich Tausende andere anzünden, ohne dass das Leben der ersten dadurch schwächer wird“. Denn auch Kerzen spielen in dieser Geschichte eine besondere Rolle, ebenso wie Freundschaft, Einsamkeit, Zusammenhalt, Familie und die Magie der Zeit. Adam hat zu Beginn keine Freunde in seinem Alter und ist daher ziemlich einsam. Gut, dass es Viktor, das Faktotum aus dem Obdachlosenheim gibt, von dem er später ganz Erstaunliches über die Zeit und ihre Anomalien erfährt. Es gefällt mir sehr gut, dass hier ein Obdachloser eine so wichtige Rolle spielt und dies mit Würde, frei von Klischees. Bei ihm wusste ich auch immer gleich, wer er war und in welcher Zeit er vorkommt, bei den Kindern, war ich bisweilen verwirrt, denn zu Beginn werden die Zeitsprünge nicht benannt, da Adam selbst nicht weiß, wie ihm geschieht.

Julian Greis höre ich ja eigentlich immer gerne, aber dieses mal hat selbst er es nicht geschafft mich konstant zu fesseln. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, weil die Geschichte auf Anhieb nicht so leicht zu durchschauen ist. Gerade nach kurzen Unterbrechungen wusste ich beim Wiedereinstieg nicht mehr, wohin, zu wem und in welche Zeit es Adam verschlagen hat. Das wurde beim zweiten Hören besser, dann konnte ich mich auch besser auf die Ideen hinter der Zeit und ihren Elementen einlassen, da ich bereits wusste, was das ganze sollte und wohin es führte.

Bei aller Poesie und interessanten Gedanken zu den Dimensionen der Zeit, konnte mich dieses Abenteuer nicht vollständig überzeugen.

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