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Veröffentlicht am 06.12.2023

Auf den Spuren der Bestie

Ich träumte von einer Bestie
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Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit ...

Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit und Geborgenheit. Als ihr Vater stirbt und sie die Wohnung ihrer verhassten französischen Großmutter erbt, muss sie nach Frankreich reisen und sich ihrer Familiengeschichte stellen, welche mehr als ein dunkles Geheimnis für sie bereithält und sie für immer verändert.

Meine Meinung:
Nina Blazon hatte ich bereits in meiner Jugend mal versucht, bin aber mit ihrem Stil damals nie ganz warm geworden. Aber nachdem ich die Leseprobe zu "Ich träumte von einer Bestie" las und mich beinahe augenblicklich in die Geschichte verliebte, wollte ich es noch einmal unbedingt versuchen, denn schließlich hat sich auch mein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert und ich freute mich sehr darauf.

Das lag auch dem Cover, was ich wunderschön und absolut treffend finde. Es ist schlicht und doch auch voller kleiner Details, die es hervorheben. Das Gesicht der Person ist durch die Blumen beinahe schon unkenntlich gemacht worden und einzig ein Auge sticht klar hevor. Der dunkelblaue Hintergrund bekräftigt den ersten Eindruck.

Und auch die Geschichte konnte mich anfangs sehr begeistern. Ich liebte die beinahe schon kühle Atmosphäre, die gerade dann umso mehr unter die Haut ging, weil sie gleichzeitig auch so viele Emotionen offenbarte. Die Autorin blancierte geschick mit dem Schicksal ihrer Hauptfigur und man fragte sie die meiste Zeit, wer denn nun Fleur wirklich war, die im Internet unter unzähligen Nicknames auftrat und selbst Menschen im realen Leben nicht immer ihren richtigen Namen sagte.

Ich fand es zunächst sehr spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten und fühlte ihre Emotionen, als wären es meine eigenen. Ihre Wut, ihr Unglauben und ihre Verwirrung waren die meiste Zeit nachvollziehbar und auch ihre Ablehnung und ihren Hass auf die französische Seite ihrer DNA waren verständlich. Mich schockierte es, was sie als Kind erleben musste und nachdem man erfuhr, was mir ihr geschehen ist, verstand man viele ihrer Gefühle noch besser. Die Reise in die Vergangenheit, die nicht nur ihre gegenwärtige Familiengeschichte umschloss, sondern auch weit in die Geschichte zurückging, zu den Angriffen der Bestie und sogar noch davor, waren absolut packend und interessant.

Aber leider verlor mich das Buch auch immer wieder. Denn abseits von ihrer Suche und der Entdeckung der Geheimnisse kamen viele Längen vor und es las sich recht zäh. Einige Elemente wurden unnötig in die Länge gezogen oder regten einfach nicht mein Interesse an. Sei es ihre Bekanntschaft mit Tomé, die melodramatische Art ihre Bruders Max, der beinahe klammernd wirkte oder ihre Arbeit als Hackerin, die leider im Sande verlief. Grundlegend war es interessant, wurde aber einfach zu wirr mitienander kombiniert und langweilte eher. Nur zum Schluss fand es zu alter Stärke zurück und überzeugte noch etwas in den letzten Zeilen.

Mit den Charakteren wurde ich nur bedingt warm. Anfangs mochte ich sie wirklich sehr, weil sie mich sehr neugierig auf ihre jeweiligen Leben und Schicksale machten, aber diese Begeisterung legte sich dann auch. Ich fand sie dann doch etwas anstrengend und haderte vor allem mit einigen Nebenfiguren. Sie wirkten alle recht feindselig und hart und das irritierte mich irgendwie.

Fleur mochte ich am meisten, weil ich gewisse Züge von ihr auch bei mir wiederfand und ihre Angst vor Nähe und Offenheit verstehen konnte. Allerdings fand ich sie manchmal auch etwas egoistisch und unüberlegt, bwz. reagierte sie nicht mit klarem Kopf.

Ihren Bruder Max fand ich etwas anstrengend, weil er sich melodramtisch und theatralisch verhielt und unangenehm werden konnte, wenn es nicht nach seinem Willen ging. Einzig der Stiefvater überzeugte mich durch seine ruhige und verständnisvolle Art.

Der Stil gefiel mir besser als damals, weil er gerade durch diese gewisse Kühle und das Verträumte überzeugte, aber sich manchmal auch recht zäh und wirr las. Vieles wurde in die Länge gezogen und konnte mich nicht mehr fesseln. Aber ich mochte die poetische Note, die sich durch das ganze Buch zog.

Fazit:
Es war einen Versuch wert und ich fand das Buch grundlegend auch sehr spannend und interessant, aber abseits von den Nachforschungen über ihre Ahnen und die Bestie konnte es mich leider kaum überzeugen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm und fand einige recht anstrengend. Der Stil gefiel mir noch am ehesten, auch wenn er sich zeitweilig recht langatmig und wirr las, aber ich liebte die poetische und malerische Art.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Wenn man zu viel auf einmal mächte....

Highland Hope 3 - Eine Destillerie für Kirkby
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Shona hat ihren Traum verwirklicht und eine Whiskey-Brennerei eröffnet, die sie genauso sehr liebt wie ihr Alpaka Nessie. Als dieses bei der Eröffnungsfeier versehentlich Alkohol zu sich nimmt, läuft es ...

Shona hat ihren Traum verwirklicht und eine Whiskey-Brennerei eröffnet, die sie genauso sehr liebt wie ihr Alpaka Nessie. Als dieses bei der Eröffnungsfeier versehentlich Alkohol zu sich nimmt, läuft es betrunken vor das Auto des Tierarzt Kendrick, der natürlich mehr als sauer ist. Aber nach und nach kommen sie sich über ihre Leidenschaften zu Tieren und Highland Dance immer näher, bis das Schicksal einige Überraschungen für sie parat hat und sie auf die Probe stellt.

Vorwort:
"Highland Hope - Eine Destillerie für Kirkby" von Charlotte McGregor ist der dritte Band und vorletzte Band ihrer "Highland Hope" Reihe und dreht sich um das jüngste Kind von Marlin und dem neuen Tierarzt. Es ist als Taschenbuch sowie als e-book erhältlich. Zum besseren Verständnis sollte der Reihenfolge nach gelesen werden.

Meine Meinung:
Wie habe ich mich nach Band zwei so gefreut, wieder nach Kirkby und zu seinen tollen Bewohnern reisen zu dürfen. Shona fand ich in den vorherigen Bänden schon sehr interessant und auch auf eine nähere Begegnung mit Kendrick war ich echt gespannt. Beide sind auf den ersten Blick recht unterschiedliche Charaktere und ich freute mich auf ihre Geschichte. Insgesamt ist der Band auch in Ordnung, aber ich bin enttäuscht darüber, wie wenig Charme er besaß und es eigentlich voll am Thema vorbeilief. Und dabei machen gerade das Cover, was die Destillerie und ein wenig Landschaft von Kirkby darstellte, und der Klappentext echt Lust darauf.

Ich dachte, dass die Destillerie von Shona mehr im Fokus stehen würde, aber bis in ein paar mickrigen Szenen und der Eröffnungsfeier tauchte diese so gut wie gar nicht mehr auf und wurde von all den Pferden, Lamas, Alpakas, Hunden, anderen Tieren, sowie diverser Themen völlig an den Rand gedrängt. Und das fand ich so schade, da es doch eigentlich ein sehr interessantes Thema war. Leider spürte ich auch keine richtige Leidenschaft dafür von Shona und habe da mehr erwartet. Zwar wurden gelegentlich ein, zwei Probleme oder Ideen angesprochen, aber ansonsten war es wohl nicht relevant für die Geschichte, die sich auch generell recht schleppend las und mich oft langweilte.

Vieles zog sich und die ganzen Dramen rund um die Pferde, Kendricks aktuelle Situation und die Beziehung zwischen ihm und Shona waren mir manchmal echt zu viel und vor allem zu überdramatisch. Zwar fand ich den Handlungsstrang mit den Trainingspferden und ihrem Onkel interessant, aber es nahm für mich zu viel Raum ein harmonierte nicht mit den anderen. Ich hatte keine wirkliche Freude beim Lesen und konnte einige Reaktionen und Aktionen der Charaktere nicht ganz verstehen. Auch spürte ich kaum Chemie zwischen dem Paar und fand es irritierend, wie die große Liebe von null auf hundert zelebriert wurde. Ihre erotischen Szenen waren durchaus sinnlich und gefielen mir besser als bei den Vorgängern, aber abseits davon verstand ich nicht so ganz, was sie aneinander so toll fanden.

Das lag auch daran, dass ich mit Shona und Kendrick als Charaktere nicht so viel anfangen konnte. Zwar gefiel es mir, dass Shona nach ihrer wilden Zeit endlich mal Verantwortung übernahm und an sich arbeiten wollte, aber nach dem guten Start fand ich sie die meiste Zeit unsympathisch und nervig. Klar, sie ist noch jung und hatte es auch nicht immer leicht in ihrer Familie, aber ich fand ihre Ausbrüche und ihr Gejammer echt anstrengend. Sie wollte keine Ratschläge oder Tipps und stellte sich gleich immer als das arme Opfer hin. Da war ich echt immer auf der Seite ihrer Familie, die in meinen Augen recht hatte und es absolut nicht böse oder bevormundend meinte. Zwar konnte ich Shona zum Teil auch verstehen, fand ihr Verhalten aber echt unfair. Schön war es aber, wie sie sich für die Tiere stark machte und für sie kämpfte.

Ich weiß nicht so ganz, warum mir Kendrick nicht so gut gefiel, aber irgendwie besaß der Mann kein Profil für mich. Zwar bekam er an sich genügend Raum in der Geschichte, aber selbst, wenn es sich um ihn mal drehte, ging es nur um seine Arbeit oder die privaten Probleme mit seiner Familie, die mich echt wütend machten und irritierten. Ich habe echt kein Problem damit, wenn das thematisiert wird, aber für mich passte es einfach gar nicht hier rein und harmonierte nicht mit den anderen Handlungssträngen. Es wurde einfach zu dramatisch und nervte mich irgendwann auch. Kendrick konnte man abseits davon nicht wirklich kennenlernen und mir blieb nur im Gedächtnis, dass er Tiere liebt und gerne tanzt, das war´s.

Nur die meisten Nebencharaktere gefielen mir echt gut und diese retteten auch das Buch. Ich habe mich so gefreut, wenn Marlin, Isla, Jon, Alex, Colleen, sowie Collum, Hailey und Kristie ihre Momente hatten und teilweise mehr Raum bekamen. Dann hat es mir wieder richtig Spaß gemacht und konnte wieder einiges gut machen. Nur Jonah und sein Team machten mich echt wütend und ich fand es so heftig, wie die sich benahmen.

Der Schreibstil machte mir dieses Mal auch keine richtige Freude. Zwar las er sich durchaus flüssig, allerdings stockte es manchmal und las sich eher schleppend. Ich spürte auch meine geliebten Highlands nicht mehr so wirklich und hatte ein wenig Schwierigkeiten, mir alles gut vorzustellen. Es wirkte trotz der Seitenzahl oft gehetzt und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin einfach so viele Themen wie möglich rein zupacken, anstatt ein paar davon gut auszubauen.

Fazit:
Ich finde es echt schade, wie wenig mir der dritte Band gefallen hat. Nachdem mich die anderen sehr gut unterhalten konnten und mir viel Spaß machten, stehe ich nun ein wenig ratlos da. Was war das ? Zu viele Themen, kaum Gefühl und zwei Hauptcharaktere, zu denen ich keine richtige Verbindung aufbauen konnte. Es hatte gute Momente, aber ansonsten war es eher langweilig und einzig Marlin und Co. konnten vieles wieder gut machen. Ich werde noch Band vier lesen und hoffe, wieder die alte Magie zu spüren, die ich hier sehr vermisst habe.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Das nüchterne Potrait einer beeindruckenden Frau

Astrid Lindgren
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Schweden 1929: Astrid ist endlich wieder mit ihrem Sohn Lasse vereint, auch wenn das Leben als alleinerziehende Mutter sie vor einigen Herausforderungen stellt. Als sie später ihre große Liebe Sture heiratet, ...

Schweden 1929: Astrid ist endlich wieder mit ihrem Sohn Lasse vereint, auch wenn das Leben als alleinerziehende Mutter sie vor einigen Herausforderungen stellt. Als sie später ihre große Liebe Sture heiratet, scheint alles perfekt. Nur die Geschichten über ein mutiges Mädchen mit roten Haaren und zwei Zöpfen in ihrem Kopf lassen sie nicht los, wie auch andere, sodass sie den Mut fasst und sie an einen Verlag schickt. Der plötzliche Erfolg verändert sie nicht, aber privat kriselt es bei ihr.

Vorwort:
"Astrid Lindgren: Ihr Leben ist voller Kindheit, in der Liebe muss sie nach dem Glück suchen" ist ein biografischer Roman aus der Feder von Susanne Lieder, die in vielen Genres Bücher schreibt.

Meine Meinung:
Astrid Lindgren ist seit meiner Kindheit eine meiner absoluten Heldinnen, nicht nur wegen ihrer zahlreichen und fantasievollen Bücher, die mich auch heute noch begleiten, sondern auch, weil sie eine sehr starke Frau war, die sich immer treu blieb. Ich habe bereits ein paar Dokumentationen über sie gesehen und war immer sehr beeindruckt von ihrem Mut, ihrem Starrsinn und ihrer kosequenten Haltung. Sie blieb immer authentisch und verbog sich für niemanden. Als mir dann der biografische Roman von Lieder in die Hände fiel, war ich sehr gespannt auf ihre Darstellung Lindgrens.

Das Buch las sich wirklich sehr flüssig und obwohl es für mich ein eher unbekanntes Genre ist, kam ich sehr gut durch die Seiten und nahm gespannt an Astrids Leben teil, dass viele Schicksalsschläge bereit hielt und nicht immer einfach war. Es begann 1929 als Astrid wieder ihren Sohn Lasse zu sich nahm und endet 1958 mit der Hochzeit ihrer Tochter Karin. Und auch, wenn es mich derweilen durchaus packen konnte und ich es spannend fand, war es mir auch zu nüchtern. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber vielleicht ist auch das Genre einfach nichts für mich.

Mich erreichte die Geschichte nicht ganz wie erhofft. Zwar fand ich es sehr interessant, wie Lindgren zum Schreiben kam, wo sie Inspirationen für ihre Ideen fand und wie es ihr Leben beeinflusste, aber es gab viele Stellen, die mich einfach nicht interessierten oder die sich für mich zogen. Irgendwie gelang es mir nicht, eine richtige Bindung zu den Figuren aufzubauen und fühlte mich eher auf Distanz gehalten, anstatt mittendrin zu sein.

Das lag auch an dem Schreibstil, der sich zwar flüssig lesen ließ, aber auch recht nüchtern und trocken blieb. Die erhofften Emotionen kamen bei mir kaum an und das fand ich sehr schade, da Lindgren es nicht leicht in ihrem Leben hatte.

Fazit:
Eine durchaus interessante Romanbiografie über eine beeindruckende Frau, dass sich durchaus flüssig und interessant lesen ließ, mich aber zu sehr auf Distanz hielt und mich vor allem emotional kaum packen konnte. Ich weiß nicht, ob das Genre einfach nichts für mich ist oder der Stil. Aber dennoch hatte es auch viele interessante Stellen, die mich übezeugten.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Da fehlt einfach etwas

Asterix 38
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Es geschieht geheimnisvolles im Dorf. Eines nachts taucht eine junge Frau in Begleitung zweier Arverner-Häuptlinge auf und versetzt die Bewohner in heller Aufregung. Und das nicht ohne Grund, denn Adrenaline ...

Es geschieht geheimnisvolles im Dorf. Eines nachts taucht eine junge Frau in Begleitung zweier Arverner-Häuptlinge auf und versetzt die Bewohner in heller Aufregung. Und das nicht ohne Grund, denn Adrenaline ist die Tochter des Häuptling Vercingetorix und auf der Flucht vor Cäsar, der sie "romanisieren", also umerziehen und für seine Zwecke einsetzen will. Aber nicht mir Asterix und Obelix, sowie dem Nachwuchs von Automatix und Co., die alles tun, um dies zu verhindern.

Meine Meinung:
Es ist schon eine Weile her, dass ich einen Comic-Band von "Asterix und Obelix" gelesen habe, aber jetzt hatte ich wieder richtig Lust dazu und habe mir einen neueren aus der Feder von Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. In ihrem vierten Abenteuer geht es um Adrenaline, die mithilfe des Dorfes ihre Freiheit beschützen will. Man erfährt einiges zu der Kapitulation von Vercingetorix und seinen Gefolgsleuten, sowie den Jugendlichen des Dorfes, die hier eine größere Rolle spielten.

Mir gefiel der 38. Band durchaus, aber man merkte, dass es nicht von dem Original-Duo stammt, da mir doch einiges fehlte und es mich auch nicht so begeistern konnte, wie es vor allem die ersten Bände es konnten. Die Geschichte ließ sich flüssig lesen und bot auch ein paar interessante Wendungen, aber irgendwie wollte der Funke nicht recht überspringen. Mir fehlte einfach der gewisse Charme und auch die unterschwellig Gesellschaftskritik, die es hier auch gab, aber für mich nicht so recht funktionieren wollte. Ich vermisste die kleinen Details, die ich sonst entdecken konnte, aber zumindest kamen wieder die Running-Gags mit Automatix und Verleihnix vor, die mich doch zum Lachen brachten. Und auch, dass keiner mehr wusste, wer Vercingetorix war, lud zum Schmunzeln ein. Ich fand es nur sehr schade, dass Troubadix in keiner Szene auftauchte, weil er für mich immmer ein absolutes Highight darstellt.

Dem Zeichenstil fehlte auch etwas der Charme und die kleinen Details, die ich so sehr liebte, aber im großen und ganzen gefiel er mir doch ganz gut.

Fazit:
Definitiv kein Highlight, auch wenn ich die Idee der Geschichte interessant fand. Ein paar Gags funktionierten echt super und es hat auch etwas, aber mir fehlte einfach der besondere Charme und die kleinen Details, die mich früher so begeisterten. Der 38. Band ist in Ordnung, aber kein Muss.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Ein Appell

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Was haben ein kleines Dorf, zwei Menschen, die sich zuvor nie begegnet sind und ein Eisbär zusammen ? Die Wette um die Zukunft und deren Folgen die Bewohner bald zu spüren bekommen. Werden sie rechtzeitig ...

Was haben ein kleines Dorf, zwei Menschen, die sich zuvor nie begegnet sind und ein Eisbär zusammen ? Die Wette um die Zukunft und deren Folgen die Bewohner bald zu spüren bekommen. Werden sie rechtzeitig die Augen öffnen und wie wird diese Wette enden ?

Meine Meinung:
Nachdem ich auch Literatur für mich entdecken konnte, die abseits der üblichen Liebesdramen und Co sich um ernstere Themen handelten, wurden mir sehr oft die Bücher von John Ironmonger empfohlen. Besonders "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" fand dabei großen Anklang. Da ich das Thema Klimawandel sehr wichtig und interessant finde, war ich schon sehr gespannt auf das Buch, das mich etwas mit gemischten Gefühlen zurückließ.

Prinzipiell fand ich die Geschichte auch gut. Man lernte zunächst die Protagonisten und ihren alltäglichen Abend in dem Pub kennen, bevor die beiden Hauptfiguren ins Gespräch kamen und schließlich auch ihre Wette abschlossen, die beide zunächst nicht sehr ernst nahmen. Man konnte sich ein gutes Bild von ihnen machen und ich war gespannt, wie sich alles entwickeln würde.

Ironmonger beschrieb den Werdegang von Tom und Monty, die nicht unterschiedlicher sein könnten, durchaus sehr interessant. Während der eine für die Umwelt und gegen die Folgen des Klimawandels kämpfte, glaubte der andere nicht daran, bis auch er nicht mehr wegsehen konnte. Beide hatten unterschiedliche Wege, die sich aber dennoch immer wieder kreuzten. Wer von beiden hatte recht und würden sie die Wette, die sie vor einigen Jahren abschlossen, auch durchziehen ? Denn hier gab es immer wieder große Sprünge, die ich nicht immer glücklich gewählt fand. Irgendwie endete es etwas abrupt, bevor es Monate oder auch Jahre später weiter ging. Zwar wurde durchaus gut erklärt, was mit den Figuren in der Zeit geschehen ist und inwiefern sie sich veränderten, aber es riss mich immer etwas aus dem Lesefluss, weil auch einige Situationen zu abrupt beendet wurden.

Irgendwann stellte sich die anfängliche Begeisterung auch ein und vor allem den Mittelteil fand ich eher uninteressant. Ja, die Figuren entwickelten sich weiter, aber für mich passierte hier einfach kaum etwas, was ich als spannend oder anregend empfand. Erst zum Ende hin konnte es mich wieder mehr begeistern. Dennoch gab es auch tragische Momente, die mich nachdenklich stimmten und wo mir Tom sehr Leid tat. Aber leider wurden viele spannende Momente wieder recht langweilig und viel zu sehr in die Länge gezogen, sodass ich eher lustlos weiterlas. Das Ende hatte ich aufgrund der beschriebenen Charaktereigenschaften auch in der Richtung erwartet, war aber dennoch etwas überrascht.

Mit den Charakteren bin ich nie so ganz warm geworden, auch wenn sie gut beschrieben wurden. Ihre Veränderungen waren authentisch und ich mochte es, dass man viele Informationen zu ihrem Leben und ihrem Werdegang erhielt, ohne erschlagen zu werden oder die Geschichte zu lang zu strecken.

Vor allem von Toms Wandel war ich sehr beeindruckt, da er auf mich zunächst sehr unsympathisch und laut wirkte. Er reagierte unüberlegt und hitzköpfig, was mich eher störte. Daher fand ich seine Entwicklung zu einem ruhigen und doch eindringlichen Mann, der immer an seine Mitmenschen und seine Familie dachte, super. Er dachte vorher nach und gab auch mal Fehler zu. Zu Monty fand ich nie wirklich einen Draht, da er immer unnahbar wirkte. Er war sehr stoisch und auch, wenn ich es beeindruckend fand, dass er am Ende zu seinem Wort stand, fand ich sein Verhalten albern. Allerdings mochte ich es, dass er sich mehr für die Meinung anderer öffnete und sich beweisen ließ, wenn er im Unrecht war.

Mit dem Schreibstil haderte ich doch so manches Mal, weil er einfach nicht meins war. Ironmonger hat seine Charaktere super ausgearbeitet und die Geschichte war auch interessant, ohne das hier die Moralkeule geschwungen wurde, aber es las sich auch manchmal echt anstrengend und langweilig. Die Zeitsprünge und die abgehackten Kapitel sprachen mich nicht so ganz an und irgendwie schaffte der Autor es nie mich ganz an das Buch zu fesseln.

Fazit:
Eine interessante Geschichte mit einem sehr wichtigen Thema, wo ich mit dem Stil haderte. Es las sich durchaus flüssig, aber ich fand es auch etwas anstrengend und zu ausschweifend. Die Zeitsprünge fand ich nicht immer gut gewählt und zwischendrin verlor es sich. Zwar wurden die Charaktere super ausgearbeitet und sie machten auch einen Wandel durch, aber ich fand sie die meiste Zeit unsympathisch. Es war einen Versuch wert, aber Ironmonger sprach mich leider nicht so an, wie ich es mir erhoffte.

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