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Veröffentlicht am 14.12.2023

Hoffnung und Zuversicht in schweren Zeiten

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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"Ich habe unterschätzt, was es mit einem macht, wenn die Wurzeln verkümmern und die Flügel brechen."

Inhalt: Mika kennt die Bedeutung des Wortes Familie nicht, denn er lebt bei Eltern, die in ihrer Drogensucht ...

"Ich habe unterschätzt, was es mit einem macht, wenn die Wurzeln verkümmern und die Flügel brechen."

Inhalt: Mika kennt die Bedeutung des Wortes Familie nicht, denn er lebt bei Eltern, die in ihrer Drogensucht feststecken und die ihm keinen Ort der Sicherheit, sondern seine persönliche Hölle geben. Dann wird er selbst mit Drogen erwischt und wird auf einen Bauernhof in eine Pflegefamilie gebracht. Er hat darauf natürlich keine Lust, aber Joanna zeigt ihm schnell, dass dieser Ort und die Menschen darin es wert sind.

In diesem Buch spricht die Autorin wichtige Themen wie Drogensucht, häusliche Gewalt und Ausgrenzung an. Beachtet daher bitte die Triggerwarnung.

Die Charaktere der Pflegefamilie habe ich alle geliebt. Vorallem Ben und Kati fand ich so toll. Kati, das starke, lebensfrohe Mädchen, das soviel schlimmes erleben musste.
Der Umgang mit allen (Pflege-)Familienmitgliedern untereinander war so schön - respektvoll, hilfsbereit, rücksichtsvoll und achtsam. Mir wurde ganz warm ums Herz als ich gelesen habe wieviel Raum sie Mika gegeben haben, um anzukommen. So etwas habe ich mir für ihn und generell alle Pflegekinder gewünscht.
Diversität wurde hier so natürlich eingebracht, dass es gar nicht auffiel und nicht gezwungen wirkte.

Was Mika passiert ist, ist so furchtbar. Ich fand die Kapitel mit den Rückblicken aus den Ereignissen seines Lebens richtig schlimm und schwer zu ertragen. Es hat mich so wütend gemacht, dass jemand derart grausam sein kann.

Zum Ende hin hätte ich mir noch Einblicke in den Gerichtsprozess und den weiteren Weg von Mikas Mutter gewünscht, denn irgendwie war das Ende vom Buch so plötzlich da. Was natürlich für das Buch und den tollen Schreibstil der Autorin spricht, wenn man super schnell durch ist. Aber es hätten gerne noch ein paar Kapitel mehr sein können.

Wieder ein Buch von Ava Reed in dem die Hoffnung ganz ganz groß geschrieben wird und einem Zuversicht versprochen wird. Und genau deshalb mag ich ihre Jugendbücher so gerne.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine sehr witzige, aber auch tiefgründige RomCom, die mich super gut unterhalten hat.

The Do-Over – Sie sucht nach ihrer Geschichte – er läuft vor seiner davon
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Perci wird durch ihren Ex extrem gedemütigt. Als wäre das nicht genug mischt sich ihre Mutter auch noch ein und versucht in Percis Liebesleben mitzumischen. Da es Perci zu viel wird erfindet sie einen ...

Perci wird durch ihren Ex extrem gedemütigt. Als wäre das nicht genug mischt sich ihre Mutter auch noch ein und versucht in Percis Liebesleben mitzumischen. Da es Perci zu viel wird erfindet sie einen Fake-Freund - ihren Nachbarn Nate. Nate weiß noch nichts von seinem Glück, aber das soll sich bald ändern...

Dieses Buch ist echt so super witzig geschrieben. Ich musste sehr oft lachen und hatte viel Spaß beim Lesen. Durch den humorvollen und lockeren Schreibstil und die kurzen Kapitel, habe ich das Buch fast in einer Nacht durchgelesen.

Perci und Nate sind ganz tolle und sympathische Charaktere. Aber auch die Nebencharaktere spielen hier eine sehr große Rolle.
Percis Mutter fand ich einfach furchtbar. Dass Perci und ihre Schwester so viele Jahre gebraucht haben, um ihr die Meinung zu sagen, war für mich schwer nachzuvollziehen. Ich wäre definitiv schon früher an die Decke gegangen. Umso erstaunlicher fand ich Percis Wandel und ihre Stärke. Sie steht für sich selbst ein und geht ihren Weg.
Percis Oma war richtig klasse und war meine Lieblingsfigur. Ich liebte ihre ehrliche, lockere, humorvolle und optimistische Art. Und wie sie sich keine Gedanken darüber macht, was andere von ihr halten.
Auch Lilah, das Kind von Nate, ist einfach einzigartig und ich habe sie schnell lieb gewonnen. Auch wie Nate mit ihr umgeht und ihr beibringt sie darf immer die sein, die sie sein möchte, finde ich sehr wertvoll.

Am Ende hätte ich mir gerne noch 1-2 Kapitel mehr gewünscht, um zu sehen, ob Perci sich wirklich so akzeptiert wie sie ist und wie es zwischen ihr und Nate weitergeht.

Beispiel für den Humor: "Jawohl. Sprechdurchfall. Ich fürchte, das ist eine chronische Krankheit."

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Eine gefühlvolle, queere Lovestory aus dem Krankenhausalltag.

Das St. Alex - Abendstern
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"Wenn das jetzt mein Leben ist, habe ich keine Wünsche mehr."

Mit diesem Buch habe ich meine erste Liebesgeschichte von zwei Frauen gelesen. Und ich fand es richtig schön und herzergreifend. Anfangs hatte ...

"Wenn das jetzt mein Leben ist, habe ich keine Wünsche mehr."

Mit diesem Buch habe ich meine erste Liebesgeschichte von zwei Frauen gelesen. Und ich fand es richtig schön und herzergreifend. Anfangs hatte ich etwas Bedenken, dass ich mich nicht so hineinversetzen kann, aber ich muss sagen, dass ich da eigentlich gar keinen Unterschied zu ungleichgeschlechtlichen Geschichten gemerkt habe.
Die Story ist sehr authentisch beschrieben und auch die Sorgen von Maya und Ella bezüglich ihrer ersten gleichgeschlechtlichen Beziehung empfand ich als nachvollziehbar und absolut realistisch. Umso schöner fand ich es wie die Kollegen und Freunde der beiden reagiert haben. So wünscht man es sich und auch wenn es leider nicht immer so läuft, habe ich mich so gefreut, dass sie die beiden bestärken und nicht negativ urteilen. Generell fand ich das Team der Station super sympathisch. Man hat hier die Liebe zu ihrer Arbeit deutlich gespürt.

Ella und Maya haben eine ganz eigene Dynamik und sie passen richtig gut zusammen. Sie lernen voneinander, bestärken sich und kitzeln die beste Version der anderen hervor. Ich mochte beide Frauen sehr und habe die ganze Zeit mitgefiebert.

Mir gefiel außerdem auch der Einblick in die Arbeit der Intensivstation. Ich habe großen Respekt vor jeglicher Arbeit in der Pflege und hier wurde auch nochmal aufgezeigt, dass dies gerechtfertigt ist. In den Beschreibungen merkte man die Liebe in den Details und mit wieviel Hingabe die Autorin die Arbeit beschreibt. Es wurde aber nicht mit Fachbegriffen um sich geworfen, sodass man alles verstanden hat. Der Schreibstil war sehr angenehm und leicht.

Ich kenne die anderen beide Teile der Reihe leider noch nicht, werde sie aber ganz bestimmt auch bald lesen.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Tiefgründiges Young Adult Buch mit starkem Thema

A place I never knew
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Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Das lag zum einen an dem flüssigen Schreibstil und zum anderen an der Geschichte selbst.
Die Jugendliche Josefine, die an der unheilbaren Krankheit Morbus Crohn ...

Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Das lag zum einen an dem flüssigen Schreibstil und zum anderen an der Geschichte selbst.
Die Jugendliche Josefine, die an der unheilbaren Krankheit Morbus Crohn leidet, versucht ihren Platz im Leben zu finden. Sie hat aufgrund ihrer Erkrankung mit einer starken Scham zu kämpfen, hat kein großes Selbstbewusstsein und Angst sich anderen zu öffnen. In dem Buch versucht sie zu verstehen, dass ihre Krankheit sie nicht definiert. Dabei helfen ihr Finn und Elia. Finn und Josefine fühlen sich zueinander hingezogen, jedoch möchte Josefine keine Nähe zulassen aus Angst vor Finns Reaktion, wenn er die Wahrheit über sie erfährt. Finn ist ein richtig tolles Kerlchen, der sehr respektvoll, einfühlsam und auch ehrlich ist.
Im Buch gibt es auch schwarzen Humor, den ich aber tatsächlich auch nachvollziehen kann und nicht unangebracht finde, da ich mir vorstellen kann, dass es Betroffenen damit etwas leichter fällt. Generell finde ich die Gedankengänge und Reaktionen von Josefine sehr nachvollziehbar. Man muss zudem auch bedenken, dass es hier auch um Jugendliche geht, die mitten in der Pubertät stecken.
Ich finde es wirklich klasse, dass hier das Thema Morbus Crohn bzw. generell Krankheiten, die man nicht sieht, behandelt wird. Es ist wichtig, dass so etwas kein Tabu mehr ist und sich die Betroffenen nicht wegen ihrer Krankheit schlecht fühlen müssen.
Ich hätte mir nur gerne noch ein paar Kapitel mehr gewünscht wie es weiterging.
Nichtsdestotrotz ein tolles Debüt.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Starkes Jugendbuch mit wichtigen Themen

Ihr sollt (nicht) schweigen
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"Collige Virgo Rosas."

Ich muss sagen, dass mich bereits das Cover und der Titel mit dem durchgestrichenen Wort neugierig gemacht haben.
In diesem Jugendbuch geht es um die Themen häusliche Gewalt und ...

"Collige Virgo Rosas."

Ich muss sagen, dass mich bereits das Cover und der Titel mit dem durchgestrichenen Wort neugierig gemacht haben.
In diesem Jugendbuch geht es um die Themen häusliche Gewalt und Waffenbesitz. Bekannterweise ist in Amerika der Besitz und Umgang mit Waffen ein ganz anderer als hier in Deutschland. Dies wird in diesem Buch von vielen Seiten (kritisch) beleuchtet und bietet so Konfliktpotential, Redebedarf und den Wunsch nach Veränderung.
Ausschlaggebend ist der Tod des Mädchens Cassie durch einen Schuss in den Kopf von ihrem Exfreund. Ihre beiden besten Freundinnen Beck und Vivian spüren seitdem eine tiefe Wut in sich und wollen zum einen das Andenken ihrer Freundin bewahren und zum anderen eine Revolution im Waffengesetz und gegen den großen Waffenhersteller in ihrer Stadt antreiben.
Erzählt wird hier in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Das Buch ist dadurch sehr abwechslungsreich und ich empfand die jeweiligen Wechsel immer absolut stimmig. Außerdem ist auch noch ein Podcast integriert, der Aufklärung leisten möchte. Cassie selbst übernimmt ebenfalls eine große Rolle, allerdings aus einer ganz anderen Perspektive. Diese empfand ich anfangs als recht befremdlich, aber ich wollte dem Buch dennoch eine Chance geben und habe es nicht bereut. Durch Cassies Anteil wird das Buch sogar nochmal emotionaler.
Die Charaktere sind greifbar und detailliert ausgearbeitet. Beck und Vivian könnten unterschiedlicher nicht sein, finden aber ihren gemeinsamen Weg, um an ihr Ziel zu kommen. Die Freundinnen waren mir alle sehr sympathisch.

Ein Jugendbuch über Wut und Trauer, das zum Nachdenken anregt und (leider) sehr gut in die heutige Zeit passt. Es zeigt, was wahre Freundschaft und Schicksalsschläge bewirken können und wie diese einen selbst formen. Außerdem wie wichtig es ist hinzusehen und für Veränderungen zu kämpfen.
"Wir werden die Heldinnen unserer eigenen Geschichten."

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