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Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe

Der Räuber Hotzenplotz 1: Der Räuber Hotzenplotz
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Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch ...

Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch eine kürzere Erzählung ergänzt, habe ich in einem Anflug von Nostalgie nochmal die gesamte Reihe gelesen.

Zu den Abenteuern eins bis drei möchte ich keine ausführliche Rezension schreiben, da es sich mittlerweile um Klassiker im Kinderbuchuniversum handelt. Otfried Preußler hat drei kurze, aber fantasievolle und unterhaltsame Abenteuer geschrieben, in der alle Figuren auftauchen, die in eine klassische Kasperlgeschichte gehören: der rotbemützte Kasperl, sein bester Freund Seppel mit dem grünen Seppelhut, seine Großmutter, die den beiden Jungen traditionell bayrische Leibspeisen kocht, der liebenswerte aber leicht inkompetente Wachtmeister Dimpfelmoser, der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann und natürlich der Räuber, dem der Autor den schlesischen Namen Hotzenplotz verpasst hat.

Genau wie in anderen Klassikern des Autors ("Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann", "Das kleine Gespenst", "Krabat" und viele mehr - ich besitze ein ganzes Regalbrett voll von seinen Büchern) ist die Handlung von "Der Räuber Hotzenplotz" in eine alltäglich erscheinende Welt eingebettet, in der das Übernatürliche und das Reale miteinander verwoben ist. Außerdem lesen wir auch hier von einer schrulligen Außenseiterfigur, die die Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Gut und Böse, Freundschaft, Mut und Selbstbestimmung ermöglicht und moralische und ethische Werte auf leicht verständliche Weise transportiert. Damit sind Preußlers Bücher für mich zeitlos wertvoll und durch ihren spielerischen Humor immer wieder ein Lesevergnügen!

"Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" ist nun eine neue Geschichte, die Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch auf der Grundlage eines Theaterstücks ihres Vaters aus dem Jahr 1967 verfasste. Zeitlich zwischen Band 2 und Band 3 angesiedelt ist die 64seitige Kurzgeschichte eine sehr schöne Ergänzung zur Kinderbuch-Klassiker-Reihe! Der Erzählstil, die Illustrationen und Figuren können problemlos an den Charme der drei alten Bände anknüpfen. Allerdings empfand ich die Handlung als deutlich einfacher gestrickt - während Kasperl und Seppel sich in Band 1-3 einen gewitzten Plan nach dem anderen ausdenken und mit vielen Herausforderungen umgehen mussten, geht ihnen der Räuber Hotzenplotz in diesem neuen Abenteuer doch recht einfach auf den Leim...


Fazit
:

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe über Gut und Böse, Freundschaft, Mut, Selbstbestimmung und die Vor- und Nachteile des Räuberlebens...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe!

Der Räuber Hotzenplotz 1: Der Räuber Hotzenplotz
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Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch ...

Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch eine kürzere Erzählung ergänzt, habe ich in einem Anflug von Nostalgie nochmal die gesamte Reihe gelesen.

Zu den Abenteuern eins bis drei möchte ich keine ausführliche Rezension schreiben, da es sich mittlerweile um Klassiker im Kinderbuchuniversum handelt. Otfried Preußler hat drei kurze, aber fantasievolle und unterhaltsame Abenteuer geschrieben, in der alle Figuren auftauchen, die in eine klassische Kasperlgeschichte gehören: der rotbemützte Kasperl, sein bester Freund Seppel mit dem grünen Seppelhut, seine Großmutter, die den beiden Jungen traditionell bayrische Leibspeisen kocht, der liebenswerte aber leicht inkompetente Wachtmeister Dimpfelmoser, der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann und natürlich der Räuber, dem der Autor den schlesischen Namen Hotzenplotz verpasst hat.

Genau wie in anderen Klassikern des Autors ("Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann", "Das kleine Gespenst", "Krabat" und viele mehr - ich besitze ein ganzes Regalbrett voll von seinen Büchern) ist die Handlung von "Der Räuber Hotzenplotz" in eine alltäglich erscheinende Welt eingebettet, in der das Übernatürliche und das Reale miteinander verwoben ist. Außerdem lesen wir auch hier von einer schrulligen Außenseiterfigur, die die Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Gut und Böse, Freundschaft, Mut und Selbstbestimmung ermöglicht und moralische und ethische Werte auf leicht verständliche Weise transportiert. Damit sind Preußlers Bücher für mich zeitlos wertvoll und durch ihren spielerischen Humor immer wieder ein Lesevergnügen!

"Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" ist nun eine neue Geschichte, die Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch auf der Grundlage eines Theaterstücks ihres Vaters aus dem Jahr 1967 verfasste. Zeitlich zwischen Band 2 und Band 3 angesiedelt ist die 64seitige Kurzgeschichte eine sehr schöne Ergänzung zur Kinderbuch-Klassiker-Reihe! Der Erzählstil, die Illustrationen und Figuren können problemlos an den Charme der drei alten Bände anknüpfen. Allerdings empfand ich die Handlung als deutlich einfacher gestrickt - während Kasperl und Seppel sich in Band 1-3 einen gewitzten Plan nach dem anderen ausdenken und mit vielen Herausforderungen umgehen mussten, geht ihnen der Räuber Hotzenplotz in diesem neuen Abenteuer doch recht einfach auf den Leim...


Fazit
:

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe über Gut und Böse, Freundschaft, Mut, Selbstbestimmung und die Vor- und Nachteile des Räuberlebens...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2023

Eine solide Fortsetzung!

Tokyo dreaming – Prinzessin im Rampenlicht
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Handlung: Nachdem mir "Tokyo Ever After" überraschenderweise so gut gefallen hat, habe ich die Fortsetzung "Tokyo Dreaming" ebenfalls lesen müssen. Zwar endete Band 1 so abgeschlossen, dass es Band 2 eigentlich ...

Handlung: Nachdem mir "Tokyo Ever After" überraschenderweise so gut gefallen hat, habe ich die Fortsetzung "Tokyo Dreaming" ebenfalls lesen müssen. Zwar endete Band 1 so abgeschlossen, dass es Band 2 eigentlich nicht mehr gebraucht hätte, ich habe mich aber so über ein Wiedersehen mit den Figuren gefreut, dass ich die Fortsetzung kaum auslassen konnte. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder in dieser zuckersüßen und humorvollen Geschichte angekommen und habe Izumis Herausforderungen und Entscheidungen auch in diesem Band gespannt mitverfolgt. Nach einem holprigen Plötzlich-Prinzessin-Start, in dem das Leben der jungen Amerikanerin komplett umgekrempelt wurde, ist Izumi nun in ihrer Rolle als japanische Prinzessin angekommen. Mit der Hochzeit ihrer Eltern, Vorbereitungen für die Uni und ausstehenden wichtigen Lebensentscheidungen, ist aber auch hier wieder einiges los im Leben der frischgebackenen Prinzessin. Damit sind also viel Drama, lustige Fettnäpfchen, aber auch große Fortschritte und herzergreifende Momente wieder garantiert! Einige Umwege der Handlung wie zum Beispiel die recht konstruierte Trennung von Akio und ein sich daraufhin entspinnendes Liebesdreieck hätte die Geschichte zwar aus meiner Sicht nicht benötigt, insgesamt wird die Geschichte hier aber stimmig weitererzählt.

Schreibstil: Emiko Jean erzählt hier genau wie in Band 1 in einfachen Worten eine schwungvolle, lustige Geschichte, deren Situationskomik mich mehrmals laut zum Lachen gebracht hat. Neben ihrem Humor hat mich an ihrer Schreibweise aber vor allem das Setting positiv überrascht. Wie bereits gesagt besuchen wir zusammen mit Izumi Japans Hauptstadt Tokio und entdecken dabei nicht nur den kaiserlichen Palast und das Nachtleben der Stadt, sondern unternehmen auch den ein oder anderen Ausflug in andere Ecken des Landes. Dabei bekommen wir nicht nur wunderbares Kopfkino der besonderen Landschaft, sondern lesen auch von einer Menge traditioneller Köstlichkeiten, erhaschen einige Schnipsel der Sprache und kulturelle Gepflogenheiten. Japan war eigentlich noch nie ein Land, das besonders mein Interesse geweckt hat, oder mit dem ich mich zuvor viel beschäftigt habe. Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass ich hier nebenbei einiges über die japanische Kultur lernen konnte.

Figuren:
Positiv überrascht hat mich auch die Hauptfigur Izumi, die mich schon in Band 1 überzeugen konnte. Als impulsiver, unordentlicher und schulisch durchschnittlich begabter Teenager aus der US-amerikanischen Kleinstadt Mount Shasta entspricht sie so gar nicht dem Bild, das man bei einer Prinzessin im Kopf hat. Mit ihrem eignen Kopf, ihrer herzlichen Art und dem Mut, den sie immer wieder in Bezug auf neue Herausforderungen an den Tag liegt, wächst sie einem beim Lesen aber sehr schnell ans Herz und bald wird klar, dass sie der Aufgabe durchaus gewachsen ist. Auch abseits der Sympathie für sie ist sie als Figur sehr spannend angelegt. Vor allem ihren Konflikt rund ihre Suche nach ihren Wurzeln und ihrer Heimat finde sehr gelungen. Trotzdass ich es nicht aus erster Hand nachfühlen kann, wie es sich anfühlt, zwischen zwei Kulturen zu stehen, konnte ich mich gut in Izumi hineinversetzen wenn sie beschreibt, in ihrem Zuhause aufgrund ihres japanischen Aussehens herauszustechen und in ihrer Heimat hingegen aufgrund ihrer westlichen Eigenheiten zu amerikanisch zu sein. Wie sie hier ihren Weg geht, sich bei ihrer Identitätssuche nicht abbringen lässt und schließlich einen gelungenen Mittelweg findet, fand ich sehr beeindruckend und weitaus tiefgründiger, als ich es dem Buch zugetraut hätte. Neben dem Zugehörigkeitskonflikt, der hier stimmig fortgesetzt wird, steht hier auch die Frage im Vordergrund, wie sehr Izumi sich verbiegen und anpassen kann, ohne sich selbst zu verlieren. Auch diesen Konflikt fand ich - besonders in Bezug auf ihre Mutter am Ende - sehr gut angelegt.
Leider muss ich allerdings meine Kritikpunkte zu Band 1 nochmal anbringen: Izumis Beziehung zu ihrem Vater und zu ihrem Leibwächter Akio kommen hier ebenfalls wieder zu kurz. Während ersterer für einen Großteil der Handlung einfach keine Rolle spielt und Izumis Mutter mehr im Vordergrund steht, ist letzterer durch die zuvor erwähnte konstruierte Trennung kaum Gegenstand des Buches. Stattdessen bekommen wir hier mit dem jungen Studenten Eriku einen neuen Love Interest präsentiert, den ich aufgrund seiner vielen Ähnlichkeiten zu Izumi bald viel lieber mochte als Akio. Auch wenn ich absolut kein Fan von Liebesdreiecken bin, fand ich die Auflösung am Ende recht gut gelöst, kann aber auch alle kritischen Stimmen zur Entscheidung der Autorin nachvollziehen. Ganz toll fand ich allerdings, dass Izumis als "Shining Zwillinge" bekannte Cousinen Akiko und Noriko, die in Band 1 eindeutig ihre Endgegnerinnen waren, hier nochmal deutlich vielschichtiger werden und ihre Beziehung zu Izumi vertieft und weiterentwickelt wird. Das hat die Geschichte in meinen Augen nochmal sehr bereichert. Nach 384 Seiten endet die Geschichte dann wieder abgeschlossen, ich hätte aber noch Lust, ein weiteres Mal zu den Figuren zurückzukehren und würde auch einen dritten Teil noch lesen, sollte sich die Autorin dazu entschließen, einen zu schreiben!!!


Das Urteil:


Zwar hat "Tokyo Dreaming" ein unnötiges Liebesdreieck und Umwege der Handlung, dennoch kann die Fortsetzung mühelos an den Zauber von Band 1 anknüpfen! Ich bin sehr gerne nochmal zu Izumi nach Japan zurückgekehrt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2023

Eine solide Fortsetzung!

Küsse unter Sternschnuppen – Tokyo Dreaming
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Handlung: Nachdem mir "Tokyo Ever After" überraschenderweise so gut gefallen hat, habe ich die Fortsetzung "Tokyo Dreaming" ebenfalls lesen müssen. Zwar endete Band 1 so abgeschlossen, dass es Band 2 eigentlich ...

Handlung: Nachdem mir "Tokyo Ever After" überraschenderweise so gut gefallen hat, habe ich die Fortsetzung "Tokyo Dreaming" ebenfalls lesen müssen. Zwar endete Band 1 so abgeschlossen, dass es Band 2 eigentlich nicht mehr gebraucht hätte, ich habe mich aber so über ein Wiedersehen mit den Figuren gefreut, dass ich die Fortsetzung kaum auslassen konnte. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder in dieser zuckersüßen und humorvollen Geschichte angekommen und habe Izumis Herausforderungen und Entscheidungen auch in diesem Band gespannt mitverfolgt. Nach einem holprigen Plötzlich-Prinzessin-Start, in dem das Leben der jungen Amerikanerin komplett umgekrempelt wurde, ist Izumi nun in ihrer Rolle als japanische Prinzessin angekommen. Mit der Hochzeit ihrer Eltern, Vorbereitungen für die Uni und ausstehenden wichtigen Lebensentscheidungen, ist aber auch hier wieder einiges los im Leben der frischgebackenen Prinzessin. Damit sind also viel Drama, lustige Fettnäpfchen, aber auch große Fortschritte und herzergreifende Momente wieder garantiert! Einige Umwege der Handlung wie zum Beispiel die recht konstruierte Trennung von Akio und ein sich daraufhin entspinnendes Liebesdreieck hätte die Geschichte zwar aus meiner Sicht nicht benötigt, insgesamt wird die Geschichte hier aber stimmig weitererzählt.

Schreibstil: Emiko Jean erzählt hier genau wie in Band 1 in einfachen Worten eine schwungvolle, lustige Geschichte, deren Situationskomik mich mehrmals laut zum Lachen gebracht hat. Neben ihrem Humor hat mich an ihrer Schreibweise aber vor allem das Setting positiv überrascht. Wie bereits gesagt besuchen wir zusammen mit Izumi Japans Hauptstadt Tokio und entdecken dabei nicht nur den kaiserlichen Palast und das Nachtleben der Stadt, sondern unternehmen auch den ein oder anderen Ausflug in andere Ecken des Landes. Dabei bekommen wir nicht nur wunderbares Kopfkino der besonderen Landschaft, sondern lesen auch von einer Menge traditioneller Köstlichkeiten, erhaschen einige Schnipsel der Sprache und kulturelle Gepflogenheiten. Japan war eigentlich noch nie ein Land, das besonders mein Interesse geweckt hat, oder mit dem ich mich zuvor viel beschäftigt habe. Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass ich hier nebenbei einiges über die japanische Kultur lernen konnte.

Figuren:
Positiv überrascht hat mich auch die Hauptfigur Izumi, die mich schon in Band 1 überzeugen konnte. Als impulsiver, unordentlicher und schulisch durchschnittlich begabter Teenager aus der US-amerikanischen Kleinstadt Mount Shasta entspricht sie so gar nicht dem Bild, das man bei einer Prinzessin im Kopf hat. Mit ihrem eignen Kopf, ihrer herzlichen Art und dem Mut, den sie immer wieder in Bezug auf neue Herausforderungen an den Tag liegt, wächst sie einem beim Lesen aber sehr schnell ans Herz und bald wird klar, dass sie der Aufgabe durchaus gewachsen ist. Auch abseits der Sympathie für sie ist sie als Figur sehr spannend angelegt. Vor allem ihren Konflikt rund ihre Suche nach ihren Wurzeln und ihrer Heimat finde sehr gelungen. Trotzdass ich es nicht aus erster Hand nachfühlen kann, wie es sich anfühlt, zwischen zwei Kulturen zu stehen, konnte ich mich gut in Izumi hineinversetzen wenn sie beschreibt, in ihrem Zuhause aufgrund ihres japanischen Aussehens herauszustechen und in ihrer Heimat hingegen aufgrund ihrer westlichen Eigenheiten zu amerikanisch zu sein. Wie sie hier ihren Weg geht, sich bei ihrer Identitätssuche nicht abbringen lässt und schließlich einen gelungenen Mittelweg findet, fand ich sehr beeindruckend und weitaus tiefgründiger, als ich es dem Buch zugetraut hätte. Neben dem Zugehörigkeitskonflikt, der hier stimmig fortgesetzt wird, steht hier auch die Frage im Vordergrund, wie sehr Izumi sich verbiegen und anpassen kann, ohne sich selbst zu verlieren. Auch diesen Konflikt fand ich - besonders in Bezug auf ihre Mutter am Ende - sehr gut angelegt.
Leider muss ich allerdings meine Kritikpunkte zu Band 1 nochmal anbringen: Izumis Beziehung zu ihrem Vater und zu ihrem Leibwächter Akio kommen hier ebenfalls wieder zu kurz. Während ersterer für einen Großteil der Handlung einfach keine Rolle spielt und Izumis Mutter mehr im Vordergrund steht, ist letzterer durch die zuvor erwähnte konstruierte Trennung kaum Gegenstand des Buches. Stattdessen bekommen wir hier mit dem jungen Studenten Eriku einen neuen Love Interest präsentiert, den ich aufgrund seiner vielen Ähnlichkeiten zu Izumi bald viel lieber mochte als Akio. Auch wenn ich absolut kein Fan von Liebesdreiecken bin, fand ich die Auflösung am Ende recht gut gelöst, kann aber auch alle kritischen Stimmen zur Entscheidung der Autorin nachvollziehen. Ganz toll fand ich allerdings, dass Izumis als "Shining Zwillinge" bekannte Cousinen Akiko und Noriko, die in Band 1 eindeutig ihre Endgegnerinnen waren, hier nochmal deutlich vielschichtiger werden und ihre Beziehung zu Izumi vertieft und weiterentwickelt wird. Das hat die Geschichte in meinen Augen nochmal sehr bereichert. Nach 384 Seiten endet die Geschichte dann wieder abgeschlossen, ich hätte aber noch Lust, ein weiteres Mal zu den Figuren zurückzukehren und würde auch einen dritten Teil noch lesen, sollte sich die Autorin dazu entschließen, einen zu schreiben!!!


Das Urteil:


Zwar hat "Tokyo Dreaming" ein unnötiges Liebesdreieck und Umwege der Handlung, dennoch kann die Fortsetzung mühelos an den Zauber von Band 1 anknüpfen! Ich bin sehr gerne nochmal zu Izumi nach Japan zurückgekehrt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2023

Eine solide Fortsetzung!

Tokyo dreaming – Prinzessin im Rampenlicht
0

Handlung: Nachdem mir "Tokyo Ever After" überraschenderweise so gut gefallen hat, habe ich die Fortsetzung "Tokyo Dreaming" ebenfalls lesen müssen. Zwar endete Band 1 so abgeschlossen, dass es Band 2 eigentlich ...

Handlung: Nachdem mir "Tokyo Ever After" überraschenderweise so gut gefallen hat, habe ich die Fortsetzung "Tokyo Dreaming" ebenfalls lesen müssen. Zwar endete Band 1 so abgeschlossen, dass es Band 2 eigentlich nicht mehr gebraucht hätte, ich habe mich aber so über ein Wiedersehen mit den Figuren gefreut, dass ich die Fortsetzung kaum auslassen konnte. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder in dieser zuckersüßen und humorvollen Geschichte angekommen und habe Izumis Herausforderungen und Entscheidungen auch in diesem Band gespannt mitverfolgt. Nach einem holprigen Plötzlich-Prinzessin-Start, in dem das Leben der jungen Amerikanerin komplett umgekrempelt wurde, ist Izumi nun in ihrer Rolle als japanische Prinzessin angekommen. Mit der Hochzeit ihrer Eltern, Vorbereitungen für die Uni und ausstehenden wichtigen Lebensentscheidungen, ist aber auch hier wieder einiges los im Leben der frischgebackenen Prinzessin. Damit sind also viel Drama, lustige Fettnäpfchen, aber auch große Fortschritte und herzergreifende Momente wieder garantiert! Einige Umwege der Handlung wie zum Beispiel die recht konstruierte Trennung von Akio und ein sich daraufhin entspinnendes Liebesdreieck hätte die Geschichte zwar aus meiner Sicht nicht benötigt, insgesamt wird die Geschichte hier aber stimmig weitererzählt.

Schreibstil: Emiko Jean erzählt hier genau wie in Band 1 in einfachen Worten eine schwungvolle, lustige Geschichte, deren Situationskomik mich mehrmals laut zum Lachen gebracht hat. Neben ihrem Humor hat mich an ihrer Schreibweise aber vor allem das Setting positiv überrascht. Wie bereits gesagt besuchen wir zusammen mit Izumi Japans Hauptstadt Tokio und entdecken dabei nicht nur den kaiserlichen Palast und das Nachtleben der Stadt, sondern unternehmen auch den ein oder anderen Ausflug in andere Ecken des Landes. Dabei bekommen wir nicht nur wunderbares Kopfkino der besonderen Landschaft, sondern lesen auch von einer Menge traditioneller Köstlichkeiten, erhaschen einige Schnipsel der Sprache und kulturelle Gepflogenheiten. Japan war eigentlich noch nie ein Land, das besonders mein Interesse geweckt hat, oder mit dem ich mich zuvor viel beschäftigt habe. Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass ich hier nebenbei einiges über die japanische Kultur lernen konnte.

Figuren:
Positiv überrascht hat mich auch die Hauptfigur Izumi, die mich schon in Band 1 überzeugen konnte. Als impulsiver, unordentlicher und schulisch durchschnittlich begabter Teenager aus der US-amerikanischen Kleinstadt Mount Shasta entspricht sie so gar nicht dem Bild, das man bei einer Prinzessin im Kopf hat. Mit ihrem eignen Kopf, ihrer herzlichen Art und dem Mut, den sie immer wieder in Bezug auf neue Herausforderungen an den Tag liegt, wächst sie einem beim Lesen aber sehr schnell ans Herz und bald wird klar, dass sie der Aufgabe durchaus gewachsen ist. Auch abseits der Sympathie für sie ist sie als Figur sehr spannend angelegt. Vor allem ihren Konflikt rund ihre Suche nach ihren Wurzeln und ihrer Heimat finde sehr gelungen. Trotzdass ich es nicht aus erster Hand nachfühlen kann, wie es sich anfühlt, zwischen zwei Kulturen zu stehen, konnte ich mich gut in Izumi hineinversetzen wenn sie beschreibt, in ihrem Zuhause aufgrund ihres japanischen Aussehens herauszustechen und in ihrer Heimat hingegen aufgrund ihrer westlichen Eigenheiten zu amerikanisch zu sein. Wie sie hier ihren Weg geht, sich bei ihrer Identitätssuche nicht abbringen lässt und schließlich einen gelungenen Mittelweg findet, fand ich sehr beeindruckend und weitaus tiefgründiger, als ich es dem Buch zugetraut hätte. Neben dem Zugehörigkeitskonflikt, der hier stimmig fortgesetzt wird, steht hier auch die Frage im Vordergrund, wie sehr Izumi sich verbiegen und anpassen kann, ohne sich selbst zu verlieren. Auch diesen Konflikt fand ich - besonders in Bezug auf ihre Mutter am Ende - sehr gut angelegt.
Leider muss ich allerdings meine Kritikpunkte zu Band 1 nochmal anbringen: Izumis Beziehung zu ihrem Vater und zu ihrem Leibwächter Akio kommen hier ebenfalls wieder zu kurz. Während ersterer für einen Großteil der Handlung einfach keine Rolle spielt und Izumis Mutter mehr im Vordergrund steht, ist letzterer durch die zuvor erwähnte konstruierte Trennung kaum Gegenstand des Buches. Stattdessen bekommen wir hier mit dem jungen Studenten Eriku einen neuen Love Interest präsentiert, den ich aufgrund seiner vielen Ähnlichkeiten zu Izumi bald viel lieber mochte als Akio. Auch wenn ich absolut kein Fan von Liebesdreiecken bin, fand ich die Auflösung am Ende recht gut gelöst, kann aber auch alle kritischen Stimmen zur Entscheidung der Autorin nachvollziehen. Ganz toll fand ich allerdings, dass Izumis als "Shining Zwillinge" bekannte Cousinen Akiko und Noriko, die in Band 1 eindeutig ihre Endgegnerinnen waren, hier nochmal deutlich vielschichtiger werden und ihre Beziehung zu Izumi vertieft und weiterentwickelt wird. Das hat die Geschichte in meinen Augen nochmal sehr bereichert. Nach 384 Seiten endet die Geschichte dann wieder abgeschlossen, ich hätte aber noch Lust, ein weiteres Mal zu den Figuren zurückzukehren und würde auch einen dritten Teil noch lesen, sollte sich die Autorin dazu entschließen, einen zu schreiben!!!


Das Urteil:


Zwar hat "Tokyo Dreaming" ein unnötiges Liebesdreieck und Umwege der Handlung, dennoch kann die Fortsetzung mühelos an den Zauber von Band 1 anknüpfen! Ich bin sehr gerne nochmal zu Izumi nach Japan zurückgekehrt!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere