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Veröffentlicht am 08.12.2023

Eine runde Ergänzung zur Elfenkrone-Reihe

Wie der König von Elfenheim lernte, Geschichten zu hassen
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Handlung: Nachdem ich Holly Blacks "The Folk of the Air"-Reihe im Frühjahr geradezu verschlungen habe, und Anfang des Jahres auch den ersten Teil der Sequel-Dilogie rund um "The Stolen Heir" sehr gerne ...

Handlung: Nachdem ich Holly Blacks "The Folk of the Air"-Reihe im Frühjahr geradezu verschlungen habe, und Anfang des Jahres auch den ersten Teil der Sequel-Dilogie rund um "The Stolen Heir" sehr gerne gelesen habe, hatte ich nun im Spätjahr wieder Lust, nach Elfenheim zu reisen. Um mir die Wartezeit auf "The Prisoner´s Throne" (erscheint im Februar 2024) zu verkürzen, habe ich deshalb den Kurzgeschichtenband rund um Cardan gelesen. Bei Zusatzbänden von erfolgreichen Reihen bin ich generell immer ein wenig skeptisch, da es sich oft einfach nur um Geldmacherei handelt und hatte deshalb keine besonders hohen Erwartungen an diese Novelle. Positiv überrascht hat mich, dass die einzelnen Geschichten, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, alle durch einen roten Faden gelungen miteinander verbunden werden und somit auf den 200 Seiten wieder in die verlockende Welt von Elfenheim entführen.

Schreibstil:
Holly Blacks düsterer, eigenwilliger, rätselhafter, brutaler, dabei aber durchweg magischer Schreibstil ist mir schon in "Elfenkrone", "Elfenkönig" und "Elfenthron" positiv aufgefallen. In Originalsprache verstärkt sich der Effekt ihrer Art zu schreiben nur noch und hat mich in kürzester Zeit in ihren gefährlichen Bann gezogen. Damit entspricht ihre Art zu Schreiben zu 100% ihren Figuren und dem interessanten Worldbuilding. Denn auch Elfenheim und dessen Bewohner sind düster, gefährlich und ein bisschen kaputt, dabei aber trotzdem wunderschön. Egal ob Kobolde mit umgedrehten Füßen, riesige Trolle, hungrige Nixen, verzauberte Skelettwesen, bemooste Wurzelmänner, langnasige Pixies, knochige Greiskrautpferde, oder die gefährlichen Elfen - in Holly Blacks Welt kann die Begegnung mit jedem dort lebenden Wesen tödlich enden. In dieser Novelle sehen wir Elfenheim aus den Augen eines jungen Elfenkindes und durch die Linse von märchenhaften Erzählungen, was das Setting noch magischer erscheinen lässt. Auch die Zeichnungen im Buch sind wieder wirklich hinreißend und passen wunderbar zur wilden, ungezähmten Atmosphäre der Geschichte!

Figuren:
Apropos wild und ungezähmt... In "How the King of Elfhame Learned to Hate Stories" erzählt Holly Black erstmalig aus der Sicht von Leserlieblings Cadan Greenbriar. Durch die unterschiedlichen Zeitpunkte der einzelnen Geschichten - seine frühe Kindheit bei seinem Bruder Balekin, seine Beziehung mit Nicasia, seine ersten Begegnungen mit Jude und ein Abenteuer als er bereits der König von Elfenheim ist - bekommen wir einen guten Einblick in seine Vergangenheit, seinen Charakter, seine Entwicklung und seine Beziehung zu Jude. Besonders viel Neues erfahren wir hier zwar nicht über ihn, dennoch ist die Geschichte eine tolle Ergänzung für Fans der Reihe!


Die Zitate:


"You don’t think monster girls and wicked boys deserve love?"

"You didn’t hear the story I told,” he goes on. “A shame. It featured a handsome boy with a heart of stone and a natural aptitude for villainy. Everything you could like."

"The next time you want to make a point,' Jude says, 'I beg you not to make it so dramatically.' His shoulder hurts, and she may be right about the iron poisoning. He certainly feels as though his head is swimming. But he smiles up at the trees, the looping electrical lines, the streaks of clouds. 'So long as you're begging,' he says.”"

"Villains were wonderful. They got to be cruel and selfish, to preen in front of mirrors and poison apples, and trap girls on mountains of glass. They indulged all their worst impulses, revenged themselves for the least offense, and took every last thing they wanted. And sure, they wound up in barrels studded with nails, or dancing in iron shoes heated by fire, not just dead, but disgraced and screaming. But before they got what was coming to them, they got to be the fairest in all the land.”

"Stories can justify anything. It doesn’t matter if the boy with the heart of stone is a hero or a villain; it doesn’t matter if he got what he deserved or if he didn’t. No one can reward him or punish him, save the storyteller."



Das Urteil:


"How the King of Elfhame Learned to Hate Stories" ist eine runde Ergänzung zur Elfenkrone-Reihe, die eine neue Perspektive auf Elfenheim sowie einen guten Einblick in Cardans Vergangenheit, seinen Charakter, seine Entwicklung und seine Beziehung zu Jude bietet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2023

Eine runde Ergänzung zur Elfenkrone-Reihe

Wie der König von Elfenheim lernte, Geschichten zu hassen
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Handlung: Nachdem ich Holly Blacks "The Folk of the Air"-Reihe im Frühjahr geradezu verschlungen habe, und Anfang des Jahres auch den ersten Teil der Sequel-Dilogie rund um "The Stolen Heir" sehr gerne ...

Handlung: Nachdem ich Holly Blacks "The Folk of the Air"-Reihe im Frühjahr geradezu verschlungen habe, und Anfang des Jahres auch den ersten Teil der Sequel-Dilogie rund um "The Stolen Heir" sehr gerne gelesen habe, hatte ich nun im Spätjahr wieder Lust, nach Elfenheim zu reisen. Um mir die Wartezeit auf "The Prisoner´s Throne" (erscheint im Februar 2024) zu verkürzen, habe ich deshalb den Kurzgeschichtenband rund um Cardan gelesen. Bei Zusatzbänden von erfolgreichen Reihen bin ich generell immer ein wenig skeptisch, da es sich oft einfach nur um Geldmacherei handelt und hatte deshalb keine besonders hohen Erwartungen an diese Novelle. Positiv überrascht hat mich, dass die einzelnen Geschichten, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, alle durch einen roten Faden gelungen miteinander verbunden werden und somit auf den 200 Seiten wieder in die verlockende Welt von Elfenheim entführen.

Schreibstil:
Holly Blacks düsterer, eigenwilliger, rätselhafter, brutaler, dabei aber durchweg magischer Schreibstil ist mir schon in "Elfenkrone", "Elfenkönig" und "Elfenthron" positiv aufgefallen. In Originalsprache verstärkt sich der Effekt ihrer Art zu schreiben nur noch und hat mich in kürzester Zeit in ihren gefährlichen Bann gezogen. Damit entspricht ihre Art zu Schreiben zu 100% ihren Figuren und dem interessanten Worldbuilding. Denn auch Elfenheim und dessen Bewohner sind düster, gefährlich und ein bisschen kaputt, dabei aber trotzdem wunderschön. Egal ob Kobolde mit umgedrehten Füßen, riesige Trolle, hungrige Nixen, verzauberte Skelettwesen, bemooste Wurzelmänner, langnasige Pixies, knochige Greiskrautpferde, oder die gefährlichen Elfen - in Holly Blacks Welt kann die Begegnung mit jedem dort lebenden Wesen tödlich enden. In dieser Novelle sehen wir Elfenheim aus den Augen eines jungen Elfenkindes und durch die Linse von märchenhaften Erzählungen, was das Setting noch magischer erscheinen lässt. Auch die Zeichnungen im Buch sind wieder wirklich hinreißend und passen wunderbar zur wilden, ungezähmten Atmosphäre der Geschichte!

Figuren:
Apropos wild und ungezähmt... In "How the King of Elfhame Learned to Hate Stories" erzählt Holly Black erstmalig aus der Sicht von Leserlieblings Cadan Greenbriar. Durch die unterschiedlichen Zeitpunkte der einzelnen Geschichten - seine frühe Kindheit bei seinem Bruder Balekin, seine Beziehung mit Nicasia, seine ersten Begegnungen mit Jude und ein Abenteuer als er bereits der König von Elfenheim ist - bekommen wir einen guten Einblick in seine Vergangenheit, seinen Charakter, seine Entwicklung und seine Beziehung zu Jude. Besonders viel Neues erfahren wir hier zwar nicht über ihn, dennoch ist die Geschichte eine tolle Ergänzung für Fans der Reihe!


Die Zitate:


"You don’t think monster girls and wicked boys deserve love?"

"You didn’t hear the story I told,” he goes on. “A shame. It featured a handsome boy with a heart of stone and a natural aptitude for villainy. Everything you could like."

"The next time you want to make a point,' Jude says, 'I beg you not to make it so dramatically.' His shoulder hurts, and she may be right about the iron poisoning. He certainly feels as though his head is swimming. But he smiles up at the trees, the looping electrical lines, the streaks of clouds. 'So long as you're begging,' he says.”"

"Villains were wonderful. They got to be cruel and selfish, to preen in front of mirrors and poison apples, and trap girls on mountains of glass. They indulged all their worst impulses, revenged themselves for the least offense, and took every last thing they wanted. And sure, they wound up in barrels studded with nails, or dancing in iron shoes heated by fire, not just dead, but disgraced and screaming. But before they got what was coming to them, they got to be the fairest in all the land.”

"Stories can justify anything. It doesn’t matter if the boy with the heart of stone is a hero or a villain; it doesn’t matter if he got what he deserved or if he didn’t. No one can reward him or punish him, save the storyteller."



Das Urteil:


"How the King of Elfhame Learned to Hate Stories" ist eine runde Ergänzung zur Elfenkrone-Reihe, die eine neue Perspektive auf Elfenheim sowie einen guten Einblick in Cardans Vergangenheit, seinen Charakter, seine Entwicklung und seine Beziehung zu Jude bietet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe

Neues vom Räuber Hotzenplotz
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Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch ...

Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch eine kürzere Erzählung ergänzt, habe ich in einem Anflug von Nostalgie nochmal die gesamte Reihe gelesen.

Zu den Abenteuern eins bis drei möchte ich keine ausführliche Rezension schreiben, da es sich mittlerweile um Klassiker im Kinderbuchuniversum handelt. Otfried Preußler hat drei kurze, aber fantasievolle und unterhaltsame Abenteuer geschrieben, in der alle Figuren auftauchen, die in eine klassische Kasperlgeschichte gehören: der rotbemützte Kasperl, sein bester Freund Seppel mit dem grünen Seppelhut, seine Großmutter, die den beiden Jungen traditionell bayrische Leibspeisen kocht, der liebenswerte aber leicht inkompetente Wachtmeister Dimpfelmoser, der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann und natürlich der Räuber, dem der Autor den schlesischen Namen Hotzenplotz verpasst hat.

Genau wie in anderen Klassikern des Autors ("Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann", "Das kleine Gespenst", "Krabat" und viele mehr - ich besitze ein ganzes Regalbrett voll von seinen Büchern) ist die Handlung von "Der Räuber Hotzenplotz" in eine alltäglich erscheinende Welt eingebettet, in der das Übernatürliche und das Reale miteinander verwoben ist. Außerdem lesen wir auch hier von einer schrulligen Außenseiterfigur, die die Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Gut und Böse, Freundschaft, Mut und Selbstbestimmung ermöglicht und moralische und ethische Werte auf leicht verständliche Weise transportiert. Damit sind Preußlers Bücher für mich zeitlos wertvoll und durch ihren spielerischen Humor immer wieder ein Lesevergnügen!

"Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" ist nun eine neue Geschichte, die Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch auf der Grundlage eines Theaterstücks ihres Vaters aus dem Jahr 1967 verfasste. Zeitlich zwischen Band 2 und Band 3 angesiedelt ist die 64seitige Kurzgeschichte eine sehr schöne Ergänzung zur Kinderbuch-Klassiker-Reihe! Der Erzählstil, die Illustrationen und Figuren können problemlos an den Charme der drei alten Bände anknüpfen. Allerdings empfand ich die Handlung als deutlich einfacher gestrickt - während Kasperl und Seppel sich in Band 1-3 einen gewitzten Plan nach dem anderen ausdenken und mit vielen Herausforderungen umgehen mussten, geht ihnen der Räuber Hotzenplotz in diesem neuen Abenteuer doch recht einfach auf den Leim...


Fazit
:

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe über Gut und Böse, Freundschaft, Mut, Selbstbestimmung und die Vor- und Nachteile des Räuberlebens...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe

Der Räuber Hotzenplotz
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Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch ...

Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch eine kürzere Erzählung ergänzt, habe ich in einem Anflug von Nostalgie nochmal die gesamte Reihe gelesen.

Zu den Abenteuern eins bis drei möchte ich keine ausführliche Rezension schreiben, da es sich mittlerweile um Klassiker im Kinderbuchuniversum handelt. Otfried Preußler hat drei kurze, aber fantasievolle und unterhaltsame Abenteuer geschrieben, in der alle Figuren auftauchen, die in eine klassische Kasperlgeschichte gehören: der rotbemützte Kasperl, sein bester Freund Seppel mit dem grünen Seppelhut, seine Großmutter, die den beiden Jungen traditionell bayrische Leibspeisen kocht, der liebenswerte aber leicht inkompetente Wachtmeister Dimpfelmoser, der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann und natürlich der Räuber, dem der Autor den schlesischen Namen Hotzenplotz verpasst hat.

Genau wie in anderen Klassikern des Autors ("Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann", "Das kleine Gespenst", "Krabat" und viele mehr - ich besitze ein ganzes Regalbrett voll von seinen Büchern) ist die Handlung von "Der Räuber Hotzenplotz" in eine alltäglich erscheinende Welt eingebettet, in der das Übernatürliche und das Reale miteinander verwoben ist. Außerdem lesen wir auch hier von einer schrulligen Außenseiterfigur, die die Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Gut und Böse, Freundschaft, Mut und Selbstbestimmung ermöglicht und moralische und ethische Werte auf leicht verständliche Weise transportiert. Damit sind Preußlers Bücher für mich zeitlos wertvoll und durch ihren spielerischen Humor immer wieder ein Lesevergnügen!

"Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" ist nun eine neue Geschichte, die Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch auf der Grundlage eines Theaterstücks ihres Vaters aus dem Jahr 1967 verfasste. Zeitlich zwischen Band 2 und Band 3 angesiedelt ist die 64seitige Kurzgeschichte eine sehr schöne Ergänzung zur Kinderbuch-Klassiker-Reihe! Der Erzählstil, die Illustrationen und Figuren können problemlos an den Charme der drei alten Bände anknüpfen. Allerdings empfand ich die Handlung als deutlich einfacher gestrickt - während Kasperl und Seppel sich in Band 1-3 einen gewitzten Plan nach dem anderen ausdenken und mit vielen Herausforderungen umgehen mussten, geht ihnen der Räuber Hotzenplotz in diesem neuen Abenteuer doch recht einfach auf den Leim...


Fazit
:

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe über Gut und Böse, Freundschaft, Mut, Selbstbestimmung und die Vor- und Nachteile des Räuberlebens...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe

Der Räuber Hotzenplotz 2: Neues vom Räuber Hotzenplotz
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Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch ...

Die Räuber-Hotzenplotz-Reihe diente mir schon in meiner Kindheit als spaßige Gute-Nacht-Geschichte, der ich gerne gelauscht habe. Anlässlich des neuen Bandes, der die ursprüngliche dreiteilige Reihe durch eine kürzere Erzählung ergänzt, habe ich in einem Anflug von Nostalgie nochmal die gesamte Reihe gelesen.

Zu den Abenteuern eins bis drei möchte ich keine ausführliche Rezension schreiben, da es sich mittlerweile um Klassiker im Kinderbuchuniversum handelt. Otfried Preußler hat drei kurze, aber fantasievolle und unterhaltsame Abenteuer geschrieben, in der alle Figuren auftauchen, die in eine klassische Kasperlgeschichte gehören: der rotbemützte Kasperl, sein bester Freund Seppel mit dem grünen Seppelhut, seine Großmutter, die den beiden Jungen traditionell bayrische Leibspeisen kocht, der liebenswerte aber leicht inkompetente Wachtmeister Dimpfelmoser, der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann und natürlich der Räuber, dem der Autor den schlesischen Namen Hotzenplotz verpasst hat.

Genau wie in anderen Klassikern des Autors ("Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann", "Das kleine Gespenst", "Krabat" und viele mehr - ich besitze ein ganzes Regalbrett voll von seinen Büchern) ist die Handlung von "Der Räuber Hotzenplotz" in eine alltäglich erscheinende Welt eingebettet, in der das Übernatürliche und das Reale miteinander verwoben ist. Außerdem lesen wir auch hier von einer schrulligen Außenseiterfigur, die die Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Gut und Böse, Freundschaft, Mut und Selbstbestimmung ermöglicht und moralische und ethische Werte auf leicht verständliche Weise transportiert. Damit sind Preußlers Bücher für mich zeitlos wertvoll und durch ihren spielerischen Humor immer wieder ein Lesevergnügen!

"Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" ist nun eine neue Geschichte, die Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch auf der Grundlage eines Theaterstücks ihres Vaters aus dem Jahr 1967 verfasste. Zeitlich zwischen Band 2 und Band 3 angesiedelt ist die 64seitige Kurzgeschichte eine sehr schöne Ergänzung zur Kinderbuch-Klassiker-Reihe! Der Erzählstil, die Illustrationen und Figuren können problemlos an den Charme der drei alten Bände anknüpfen. Allerdings empfand ich die Handlung als deutlich einfacher gestrickt - während Kasperl und Seppel sich in Band 1-3 einen gewitzten Plan nach dem anderen ausdenken und mit vielen Herausforderungen umgehen mussten, geht ihnen der Räuber Hotzenplotz in diesem neuen Abenteuer doch recht einfach auf den Leim...


Fazit
:

Eine humorvolle und lehrreiche Kinderbuchreihe über Gut und Böse, Freundschaft, Mut, Selbstbestimmung und die Vor- und Nachteile des Räuberlebens...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere