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Veröffentlicht am 03.12.2023

Die Geschichte spielt auf dem Hamburger Kiez

Radio Bizarr
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* Wie schreibt der Autor auf seiner HP so schön? - "Ich schreibe Menschen" -
Und genau diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Bei dieser Geschichte hatte ich den Eindruck, dass die Menschen / Protagonisten ...

* Wie schreibt der Autor auf seiner HP so schön? - "Ich schreibe Menschen" -
Und genau diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Bei dieser Geschichte hatte ich den Eindruck, dass die Menschen / Protagonisten die Geschichte entwickeln und nicht die Menschen von der Geschichte entwickelt werden.

Die Geschichte spielt auf dem Hamburger Kiez. Dort auf St. Pauli hat Frederik Cervi Räume gefunden, in dem er sein neues Projekt, das Internet Radio "Radio Bizarr" starten kann.
Von der geplanten großen Eröffnungsfeier ist aber nicht viel zu sehen, da bis auf eine Journalistin keine Presse der Einladung folgt. Um nicht ganz leer dazustehen, bringt Frederik einfach schnell ein paar Prostituierte in seine Redaktionsräume, die draußen auch noch andere Läute anlocken sollen.
Sprich, Frederik lässt sich so schnell nicht runterziehen und hat immer irgendwie eine Idee, um nicht auf der Stelle zu treten - und das alles total unkonventionell und aus der Situation heraus. Dazu ist er noch ein Frauenheld und nimmt das Leben eher leicht als todernst.

Ganz anders ist da die Reporterin Carola Bergrün, allein erziehende Mutter einer Tochter und konventionelle Journalistin, die noch dazu um ihren Job bangen muss. Sie ist die einzige Reporterin, die auf der Eröffnungsparty erscheint.
Dies tut sie auch nur, um zu sehen wie ein Internet-Radiosender schon untergeht, bevor er überhaupt startet.
Denn für sie ist das alles nur Spielerei, die keinen Sinn ergibt und unseriös ist. Für sie kann nur richtiger Journalismus sein, was ordentlich mit harter Arbeit recherchiert worden ist und dann höchst informativ in der GEDRUCKTEN Tagespresse erscheint.

Als dann Frederik auf seine ganz unkonventionelle Art herausbekommt, das der erste Bürgermeister von Hamburg abtreten will - und das sofort über den Äther seines Radios verbreiten will - gerät er mit Carola zusammen, die der Meinung ist, dass erst einmal die Hintergründe dazu aufgedeckt werden müssen.
Kurz um, sie tun sich zusammen für diese eine Story.

Und gerade dieser Zusammenschluss der beiden ist es, der die Geschichte aufbaut.
Beide können sich nicht "riechen", geraten immer wieder an einander mit ihren verschiedenen Meinungen und doch finden sie einen Weg die Geschichte um den Bürgermeister aufzudecken.
Außerdem merken beide auch, wie sie sich immer mehr zueinander hingezogen fühlen. Doch beide wollen es sich und schon gar nicht dem Gegenüber eingestehen. Trotzdem schaffen sie es immer wieder, einen gemeinsamen Weg für ihre Story zu finden und geraten richtig tief in die Geschichte rein. Entdecken immer mehr Intrigen, die auch vor dem Rotlichtmilieu nicht zurück schrecken und sogar Frederik selbst betreffen, so das Frederik in brenzliche Situationen gerät, aus die Carola ihn wieder befreien muss. Natürlich nicht ohne sich wieder gegenseitig Vorwürfe zu machen.
Überhaupt kabbeln sich die beiden andauernd und gerade das hat mich sehr amüsiert.
Immer wieder die Wortwechsel und auch die Gedanken der beiden, das Gegeneinander an gehen, manchmal auch den anderen auszutricksen und am Ende doch alles wieder gemeinsam zu lösen fand ich sehr erfrischend zu lesen.

Der ganze Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen, so dass mein Kopfkino ohne zu stocken lief. Sehr viel wörtliche Rede, wodurch das Lesen sehr lebendig wird. Die Sätze sind nie zu lang und verschachtelt, sondern klar und ohne unnötige Ausschweifzungen.
Was die Geschichte um den Bürgermeister und die Nebenfiguren angeht, kamen doch einige Wendungen vor, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Denn auch ich war während des Lesens immer wieder am überlegen und kombinieren, warum wohl der Bürgermeister so schnell abtreten wollte und wie die zusammenhänge da wohl waren.

Alles in allem war es eine kurze und runde Geschichte, die allerdings noch Potenzial zu mehr gehabt hätte. Gerne hätte ich noch mehr über die beiden Nebenfiguren Humphrey + Bernhard erfahren, an die sich Frederik immer via visueller Internetverbindung wendet, wenn er wieder einen Tiefpunkt hat.
Und auch wenn während der Geschichte Frederik doch einiges von sich preisgegeben hat, was seine Vergangenheit angeht, hätte ich da auch noch gerne mehr erfahren, genauso wie über die Vergangenheit von Carola.
Ja, ich bin halt neugierig ;)
Ach und dann das Ende ......
Also da war ich echt enttäuscht :(
Da hätte ich echt nicht mit gerechnet. Die ganze Zeit hab ich gedacht das .......

Ach ne, das müsst ihr selber lesen, ich will ja nichts verraten.
Aber wenn ich Punkte vergeben würde, würde ich dafür einen halben abziehen.
Nicht das es nicht gepasst hätte - Menschen sind eben auch unberechenbar und tun oft was andere nicht vermuten - aber ICH hätte es lieber anders gehabt.

Mein Fazit:
Eine kleine Geschichte mit viel Inhalt zum Schmunzeln, aber auch Intrigen aus Politik und Rotlichtmilieu, die wieder neue Fragen aufwerfen.
Eine Geschichte mit Potenzial zu einer Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine turbulente Geschichte über das Vaterwerden

Papa-Probetraining
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Wie im Klapptext zu lesen, handelt es sich es sich hier um eine autobiofrafisch inspirierte Geschichte.
Inspiriert auf jeden Fall, aber sicher nicht nur durch die eigentlichen Erlebnisse, sondern auch ...

Wie im Klapptext zu lesen, handelt es sich es sich hier um eine autobiofrafisch inspirierte Geschichte.
Inspiriert auf jeden Fall, aber sicher nicht nur durch die eigentlichen Erlebnisse, sondern auch durch die Vorstellungskraft und den Einfallsreichtum der Gedanken des Autors.
Sprich: dem Schreibstil, der einem ein Kopfkino beschert, wie es besser nicht sein kann.
Dieses Buch handelt nicht von einem armen Heimkind, das gerettet werden muss und dem Bedauern dieses Kindes, sondern um eine sehr humorvolle Erlebnisreise eines Heimkindes und deren neuen, zukünftigen Eltern.
Am Anfang weiß natürlich keine der beiden Seiten das es am Ende so weit kommen wird, aber zwischen Anfang und Ende passiert soviel - und so anschaulich - das man einfach als Beobachter mitten drin in diesem chaotischen Abenteuer ist.

Da ist Leo, knapp 10 Jahre alt und nicht immer einfach, mit einem "Zappelphilipp-Syndrom", der mit seinen Pflegeeltern Stress hat und die sich überlegen, ob es nicht besser ist, ihn wieder zurück ins Kinderheim abzugeben.
Dann ist da Susanne, Leos Lehrerin. Sie macht sich Sorgen um den Jungen und hat ihn in ihr Herz geschlossen. Sie versucht zu vermitteln und als das doch nicht hilft, hält sie trotzdem den Kontakt zu Leo.
Und dann gibt es da noch Benno, Susannes Mann. Mit Ende vierzig nicht mehr der jüngste, aber immer noch fitte Teilzeittrainer in einem Fitnessstudio und Vollzeit-Hausmann.
Sein Leben läuft in festen und ruhigen Bahnen und wenn es nach ihm ginge, könnte alles so bleiben wie es ist.
Ja, könnte - wenn da nicht seine sozial motivierte Frau und dieses nun wieder Heimkind wäre.

Was nun kommt ist eine humorvolle und turbulente Geschichte, in der Mitgefühl, Verständnis und Sorge aber nicht untergehen. Hier erzählt Benno wie er in einem Alter noch Vater wird, in dem andere schon "froh" sind, das ihre Kinder weitgehend erwachsen sind.
Wie er zu Anfang seine Frau dafür lobt, wie sich um den Jungen kümmert, nur um seine Ruhe zu haben - und sich dabei immer tiefer "reinreitet", was so gar nicht seine Absicht war.
Es dauert also gar nicht lange und schon hat seine Frau ein gemeinsames Treffen im Kinderheim arrangiert, um Leo zu besuchen.
Benno lässt sich breitschlagen. EIN Besuch kann ja nicht so schlimm sein. .....
Blöd nur, dass seine Frau plötzlich verhindert ist und absagen muss, als Benno schon im Heimleiterbüro auf sie wartet.
"Na gut", denkt sich Benno, "Als Fitnesstrainer werde ich das doch wohl mit Leo auch alleine schaffen".
Nur soviel, einer von beiden ist am Ende des Tages um einiges mehr geschafft.
***************
So fängt die Geschichte an und mehr möchte ich von der Handlung und den Ereignissen auch gar nicht vorweg nehmen.
Die Geschichte ist einfach toll geschrieben und bei all dem Spaß und den lustigen Ereignissen, sieht man aber auch die Sorge um das Kind und das die Entscheidung Leo in Pflegeelternschaft zu nehmen keine leichte und schon gar keine leichtfertige Entscheidung war.
Wie Benno und Leo sich immer näher kommen, das Verständnis für den Jungen immer mehr wächst und wie sich alles zu einem Ganzen entwickelt, schreibt der Autor auf so eine leichte und persönliche Art, das man einfach mit jedem der drei mitfühlen und mitlachen kann.
Hier stehen keine Probleme mit Behörden oder ein "Problemkind" im Vordergrund, hier geht es einfach um das Menschliche und der Umgang miteinander.
Eigentlich eine ganz normale Familie - und doch etwas anders.
Mit viel Spaß und noch mehr Humor!
Ein Humor, der fast schon an Slapstick grenzt und doch schafft es der Autor, das man eben nicht die Augen verdreht, sondern einfach nur Spaß hat und mitlacht.
Ich sag nur: Fliegende Haarbürste im Heimleiterbüro im Kapitel "Läuse auf der Achterbahn"!
Und auch wenn Benno sich bis fast am Ende noch nicht wirklich ganz sicher war, gab es dann eine klare Antwort einem Freund gegenüber:
Zitat:
"Nein!", sagte ich mit Entschlossenheit. "Der Leo bleibt jetzt für immer, Umtausch ausgeschlossen!"

Ein Zitat das, wie ich finde, alles sagt. :)

Mein Fazit:
Eine turbulente Geschichte über das Vaterwerden mit einem schon "fertigen" Sohn, in einem nicht mehr ganz so jungem Alter.
Eine Geschichte, die zeigt, dass vieles auch mit Humor und etwas Selbstironie leichter genommen werden kann, als man es im Alltag oft selbst tut.
Eine Autobiografie, die alles anders als trocken und langweilig erzählt ist, ohne dabei albern oder überdreht ist.
Leseempfehlung - von mir auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Meine Ausgabe ist in Hardcover mit 1211 Seiten!

Palast der Winde
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So ganz stimmt der Klapptext übrigens nicht, aber dazu später.

Die Geschichte fängt mit der Geburt von Ashton Hillary Akbar Pelham-Martyn in einem Zeltlager in der Nähe eines Passes im Himalaya, fernab ...

So ganz stimmt der Klapptext übrigens nicht, aber dazu später.

Die Geschichte fängt mit der Geburt von Ashton Hillary Akbar Pelham-Martyn in einem Zeltlager in der Nähe eines Passes im Himalaya, fernab jeder Zivilisation, an. Der Sohn, dessen Vater ein Sprachwissenschaftler, Ethnologe und Botaniker und Mutter eine Waise und zu Zeiten Königin Viktoria als unbürgerlich bezeichnet wurde.
Mitten in der indischen Wildnis wächst er mit ein paar einheimischen und seinem Vater auf, denn seine Mutter stirbt schon früh. Als dann auch sein Vater stirbt, nimmt seine Kinderfrau ihn mit, getarnt als Mutter und Kind, und will ihn zu seinen Angehörigen in eine englische Garnison bringen.
Doch der Weg ist gefährlich, da gerade die Sepoy-Aufstände überall brodeln und je näher sie bewohnte Orte kommt, desto gefährlicher wird es für sie und dem Kind und immer wieder muss Sita mit dem kleinen "Asok" flüchten und sich auf verborgenen Wegen durchschlagen.
So wächst der kleine Ash als ein indisches Kind auf, im Glauben Sita wäre tatsächlich seine Mutter.
Im Alter von 9 Jahren verliert er aber auch seine Ziehmutter und schlägt sich ab da alleine durch, nun im Wissen, das er englische verwandte hat - denn Sita erzählt ihm noch am Sterbebett die ganze Wahrheit und übergibt ihm die Papiere und das Geld von seinem Vater, das sie die ganze Zeit bei sich getragen hat.

Total verwirrt über den Tod Sitas und das er in Wirklichkeit gar kein Inder ist, schafft er es sich zu einer englischen Garnison durchzuschlagen und kommt von da nach England, zu seinen verwandte.
Aus seiner gewohnten Heimat in eine total andere Welt - mit anderen Werten - schlägt er dort nach seiner schulischen Ausbildung den militärischen Weg ein, um letztendlich wieder nach Indien zu können, seiner wirklichen Heimat.
Als Soldat zurück, muss er aber feststellen, dass er auch da nicht wirklich zu einer Seite gehört.
Als Soldat ist er nicht immer der Meinung über die Einwohner des Landes mit seinen Kollegen und Vorgesetzten und eckt deswegen immer wieder an, so dass er mehrmals versetzt wird. Aber bei seinen einheimischen Freunden ist auch eine Barriere ihm gegenüber entstanden. Nur wenn er sich von der Truppe losmachen kann und sich mit ihnen trifft, dann ist die Nähe wieder da.
So hat er auch nur zu den Einheimischen Vertraute, die ihn verstehen und auch raten können.
Da die einheimische Sprache immer seine Muttersprache geblieben ist, wird er von seinen Vorgesetzten auch immer wieder zu Einsätzen abkommandiert, in dem es angebracht ist, sich uneingeschränkt mit der Bevölkerung verständigen zu können, so wie deren Gewohnheiten und Sitten zu kennen.

Und bei so einem Auftrag trifft er Anjuli (wieder).
Anjuli und ihre Halbschwester sollen von einem Reich in ein anderes verheiratet werden und Ash soll bei dieser Hochzeitprozession von mehreren 1000 Personen dafür sorgen, das diese sicher ankommt und der zukünftige Ehemann auch die Abmachungen einhält.
Anjuli soll dabei die zweite Frau des Ranas von Bhithor werden. Als Ash gewahr wird wen er da begleitet, kommen die alten Erinnerungen wieder - denn als Kind kannte er Anjuli schon als vierjährige, als er eine ganze zeit im Palast des Radschas von Gulkote als Diener des Prinzen Lalji - Anjulis Halbbruder - tätig war.
Dort war sie eine Verbündete unter Verräter und Intriganten für ihn und hat ihm letztendlich damals zur Flucht verholfen.
Und so wird aus einer Kinderfreundschaft Liebe - Eine Liebe die nicht sein darf!
Doch dann erfährt er nach ein paar Jahren, das der Rana im sterben liegt und seine Frauen bei seiner Verbrennung zur Sati werden sollen.
Kann er Anjuli vor die Witwenverbrennung retten?

Hört sich alles langweilig und seicht an? Und das alles in über 12oo Seiten verpackt?
Über 1200 Seiten ja, langweilig - NEIN!

Hier wird praktisch die ganze Lebensgeschichte vom Soldaten Ash erzählt und das zu einer Zeit, in der es in Indien von allen Seiten brodelte. England noch die Besatzer, Inder, die sich befreien wollen. Engländer die Gesetze einführen, die die Bevölkerung aber immer wieder weiß sie zu umgehen, oder gar nicht erst anerkennen. Die Sepoyaufstände, der Kampf um Kabul und Afghanistan, so wie Pakistan. Die Sitten und der Glaube der Hindus und Moslems gegen die der Engländer - und mitten drin Ashton Hillary Pelham-Martyn, nicht Engländer, nicht Inder und doch dem englischen Militär unterstellt mit einer Liebe, die weder bei den Engländern, noch bei den Indern, deren Kastensystem die größte Rolle spielt, anerkannt werden würde.

Das alles als eine Fiktion in derzeitige Tatsachen verpackt. Denn Ash ist erfunden, Kundschafter und Offiziere im Regiment nicht und was diese im Buch berichten ist bis auf ein paar Ausnahmen auch alles wahr.
Die Geschichte hat M.M. Kaye nach Berichten ihres Vaters geschrieben, der diese Zeit selber mitgemacht hat.
Auch ist Anjuli eine fiktive Figur, aber es hat eine Hochzeitprozession gegeben und auch die Geschichte mit der Witwenverbrennung hat es gegeben - obwohl es die Engländer zu der Zeit schon längst verboten hatten.

Für mich waren diese 1200 Seiten eine Geschichte, die mich nicht mehr los gelassen hat. Sicher gibt es auch Leser, die einige Längen für sich entdecken und sie haben vielleicht sogar recht damit.
Für mich hätte sie noch länger auch nicht gestört. Gerade diese Ausführlichkeit der ganzen Umstände im Leben von dem Soldaten Ash, mit allem was dazu gehört und nicht nur auf die Liebesgeschichte zwischen ihm und Anjuli reduziert, machte das Ganze so interessant wie auch spannend für mich.
Dazu die bildlichen Beschreibungen der Gegenden und der Szenen am Indischen Hof, oder die Situationen, wenn sie wieder in Gefahr waren, waren so bunt und lebendig wie das alte Indien selbst.

Hach .... ich könnt noch ewig so weiter schreiben - aber ich will ja nicht spoilern und wer sich an das Buch rantraut, soll es selber erleben :)

Die ganze Geschichte ist in sieben Abschnitten erzählt und gibt somit immer einen Abschnitt im Leben von Ash wieder und so sollte man auch nicht schon den Anhang als erstes lesen, da dort ein fetter Spoiler enthalten ist, der die Spannung der Geschichte in einem wichtigen Abschnitt nehmen würde.
In diesem Buch gibt es übrigens keinen Anhang, in dem die indische Geschichte aufgelistet ist und auch kein Glossar, das einem wie ein Vokabelheft vorkommt.
Das Buch kommt ohne dem aus, da die zeitlichen Gegebenheiten in die Geschichte einfließt und auch die nur sehr wenigen Wörter in Hindi, oder einer anderen indischen Sprache, fließen selbsterklärend mit ein, ohne das man drüber stolpert.

Mein Fazit:
Eine Geschichte, nicht kitschig wie aus 1001 Nacht, aber ebenso detailliert und bunt. Auf Tatsachen aufgebaut im indischen Reich zur Zeit der Sepoyaufstände. Ein Leben wie es hätte sein können.
1211 Seiten - keine einzige für mich langweilig!

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Platter - Empfohlen ab 18 Jahren

Opferblut
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Da ich das Buch von Marc Gore habe, habe ich auch seine Geschichten zuerst gelesen, die da sind:
Carnivore I - The Possessed
Carnivore II - Rapid Women
It came from the depth - Das Grauen aus der Tiefe

Vor ...

Da ich das Buch von Marc Gore habe, habe ich auch seine Geschichten zuerst gelesen, die da sind:
Carnivore I - The Possessed
Carnivore II - Rapid Women
It came from the depth - Das Grauen aus der Tiefe

Vor allem die ersten zwei Geschichten machen der Bezeichnung "Splatter" alle Ehre. Hier fließt das Blut und anderer mehr oder weniger feste Körperflüssigkeiten literweise und auch die Innereien bleiben nicht da wo sie hingehören. Wer jetzt aber meint dass alles nur Sinnbefreite Metzelei ist, liegt damit falsch.
Metzelei, ja - Sinnbefreit, nein. Denn auch wenn die Metzelei natürlich den Hauptteil der Geschichte einnimmt - dafür ist ja schließlich ein Splatter - so haben die Geschichten trotzdem eine Handlung, die das Gemetzel erklärt.
Und auch wenn die 3. Geschichte nicht ganz so blutig ist, so ist sie aber nicht weniger Splatter. Wenn hier Blut fließt ist es sicher keine kleine Schürfwunde.

Alles in allem haben mich diese drei Geschichten mich an die Zeit erinnert, als wir hier noch ein kleines "Hauruck-Kino" hatten, das wirklich jedes Alter reinließ - egal was für ein Film lief - Hauptsache die Kasse klingelte. Spätestens wenn der Hauptfilm lief hatte ich das Popcorn und andere Fressalien für mich alleine und meine "mutigen" Klassenkameraden waren nur noch auf dem Klo zu finden. ^_^
An "Maneater" und richtige Zombifilme (nicht der Abklatsch der später kam) kann ich mich noch gut erinnern - und an diese Filme haben mich die Geschichten von Marc Gore erinnert, so das ich wieder "Blut geleckt" habe. Werde wohl nicht wieder ewige Jahre brauchen, bis ich wieder einen Splatter lesen werde.

Die anderen Geschichten sind dann noch:
Niemandsland und Opferblut von Uwe Siebert,
Evolution von Rainer Innreiter,
Das Ding und Der andere Keller von Manfred Klos.

Die Schauplätze sind alle unterschiedlich, genau wie die Handlungen. Bei keiner Geschichte kam mir der Gedanke, das ich das doch schon eben gelesen habe. Die Grundlage ist immer eine andere, genau wie das Ende einer Geschichte.
Mal handelt eine Geschichte von einem Mythos, mal ist es eine Dystopie. Es gibt Monster, die Hölle tut sich auf, Menschenfresser auf zügelloser Jagt nach Nahrung genauso wie fremde Dimensionen.
Und in allen tobt der Horror und spritzt das Blut ohne Rücksicht auf Verluste.
Dies sind keine entschärften Gruselgeschichten, hier darf man keinen empfindlichen Magen haben!

Mein Fazit:
Beim lesen lieber ein Handtuch unterlegen - Blut und sonstige Flecken sind schlecht wieder aus der Kleidung zu kriegen!
Ein Splatter der seinen Namen alle Ehre macht und nichts für magenempfindliche Leser.
Für alle Fans dieses Genre aber eine Empfehlung von mir.
Ich hab auf jeden Fall wieder Lust auf mehr Blut in Geschichten bekommen. :)

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Veröffentlicht am 03.12.2023

"Und täglich grüßt der Göttergatte."

Nicht totzukriegen
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Eigentlich wollte ich nur kurz reinlesen, aber dann war ich auch schon mittendrin.
Mittendrin im Gespräch zwischen Nicole und ihrer besten Freundin Maryam, Scheidungsanwältin und dem entsprechend ihre ...

Eigentlich wollte ich nur kurz reinlesen, aber dann war ich auch schon mittendrin.
Mittendrin im Gespräch zwischen Nicole und ihrer besten Freundin Maryam, Scheidungsanwältin und dem entsprechend ihre Meinung über Männer. Für sie sind alle Männer gleich: Lügner und notorische Fremdgänger, die von der Evolution eh bald weggefegt werden.
Zu Anfang hat Nicole, naiv wie sie (noch) ist natürlich eine ganz andere Meinung, erst recht von ihrem Tom. Das ändert sich aber schlagartig, als sie von Yvonne erfährt - Toms Geliebte.

Geschrieben ist das Buch recht amüsant, mit einer guten Portion Sarkasmus und ich musste mehrmals schmunzeln, wenn Nicole wieder einen Mord plant und man auch ihre Gedanken dabei lesen darf. Der trockene Humor von ihr ist ganz nach meinem Geschmack und ich hatte meinen Spaß an dem Buch.
Und wenn man nicht haarklein wissen will, wieso ihr Tom nach jedem von Nicole ausgeführten Mord an ihm wieder putzmunter da weiter macht wo er gerade aufgehört hat, der hat sicher auch Spaß mit dem Buch.
So richtig klärt sich nämlich nicht, warum Tom immer wieder jeden Mord überlebt - man sollte es einfach so hin nehmen.
Ob es am Ende dann doch noch ein Happy End gibt und wenn ja, für wen, das sollte jeder selber heraus finden, der das Buch lesen möchte.

Fazit:
Für ein bisschen Kurzweil zum Schmunzeln mit ein bisschen Sarkasmus, um die Männer, und hier im Besonderen Tom, nicht so ernst zunehmen gerade richtig.

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