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Veröffentlicht am 03.12.2023

3. Teil der Raukland Trilogie

Raukland Trilogie
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Ich war wirklich auf das Finale der Geschichte gespannt- aber gleichzeitig hatte ich auch ein leichtes Grummeln im Bauch, weil ich mich quasi am Ende des Buches von Raukland und Ronan verabschieden musste. ...

Ich war wirklich auf das Finale der Geschichte gespannt- aber gleichzeitig hatte ich auch ein leichtes Grummeln im Bauch, weil ich mich quasi am Ende des Buches von Raukland und Ronan verabschieden musste. Ist halt der letzte Teil :(

Als ich anfing zu lesen, bekam ich erst einmal einen Schrecken. Wieso war Ronan schwer verletzt und kaum bei Sinnen? Der zweite Teil hörte doch ganz anders auf!
Schnell konnte ich aber aufatmen, denn es war nur ein Albtraum von Ronan.
Nein, alles ok, die Geschichte geht da weiter, wo sie aufgehört hatte.

Nachdem Broghan rechtmäßiger König von Raukland ist, könnte Ronan einfach nach Lannoch gehen, Eila heiraten und dort König werden. Ein friedliches Leben führen. Da wo man ihn achtet und er Freunde hat. ... Könnte .....
Aber er kann einfach die Bevölkerung von Rauckland nicht ihrem Schicksal überlassen. Eine Bevölkerung, die schon unter der Herrschaft Azels zu leiden hatte, aber jetzt wohl zu Grunde gehen wird.
Unter Broghan herrscht nur noch Willkür. Er verlangt vom Volk gerade das, was ihm in den Sinn kommt, erlässt Steuern, die niemand bezahlen kann und lässt die Höfe schleifen, wenn er seine Steuern nicht bekommt. Außerdem muss der Henker Überstunden machen, da das kleinste Vergehen - nach Broghans Auslegung - mit Auspeitschung und schlimmeres geahndet wird.
Kurz um, Das Volk lebt in Angst und Schrecken, hat aber nicht den Mut sich dem neuen König entgegen zustellen.
Erst als Ronan sich auf dem Land von Hannah, die Prinzessin vom Nachbarland Rauklands und die Broghan heiraten musste, in einer alten Burgruine versteckt, schließen sich immer mehr Bauern an und planen einen Aufstand zum Sturz von Broghan.

Werden sie es zusammen mit Ronan schaffen den König von Raukland zu stürzen und wird Ronan der neue König Rauklands? Was wird mit Eila und Hannah?
Diese und alle anderen Fragen werden natürlich beantwortet.
Nur der Weg dahin ist alles andere als einfach.

Auch dieser Teil war durchgehend spannend erzählt, so dass ich wieder ganz bei Ronan war und mit gefiebert habe.
Ronan zeigt nicht nur seine Kampfkraft, sondern er kann auch Leute motivieren. Kämpfte er früher hart ohne Gefühle und Emotionen, so kämpft er jetzt seinen letzten Kampf mit Herz, Verstand und Menschlichkeit. Dafür gewinnt er die Herzen der Bevölkerung und immer mehr sammeln sich um ihn.
Borghan bekommt immer mehr Angst vor seinem Halbbruder und versucht dies hinter der Brutalität zu verstecken. Nur Hannah sieht noch eine andere Seite an Broghan.
Das ist übrigens auch der einzige Moment, wo ich ihm ein wenig mehr Gefühl entgegen bringen kann, alle übrige Zeit hätte ich ihn höchst persönlich das Lebenslicht ausknipsen können.

Die Geschichte ist auch hier wieder sehr bildlich, lebhaft und vielseitig erzählt. Viele Ereignisse und auch noch Wendungen. Man sieht Eila von Lannoch und auch Liam endlich wieder. Vermeintliche Feinde entpuppen sich als Freunde und gemeinsam muss das Böse besiegt werden. Ich wollte einfach immer nur wissen wie es weiter geht. Und das was ich schon im zweiten Teil mal kurz im Hinterkopf gedacht hatte und hier noch mal sich zu einem meiner Gedanken formte, ist auch wirklich eingetroffen und ich fand es schön, das es so gekommen ist.
Allerdings ist auch was passiert, das hat mich echt mitgenommen, das ist mir voll an die Nieren gegangen - ich sage nur: Ende Kapitel 13.
Also da wollte ich die Autorin einfach nur noch schütteln! Jordis, musste DAS denn sein?
Ich weiß nicht, ob Ronan und ich ihr das verzeihen können .....
Aber auch an anderen Stellen hab ich zeitweise die Luft angehalten und am Ende dachte ich tatsächlich, das alles aus ist.
Also dieser Teil hat mir echt so manches Mal den Puls hochgejagt.

Ach ich könnt noch ewig so weiter schreiben, aber dann wiederhole ich mich nur, oder Ihr brauchtet das Buch dann nicht mehr lesen - außerdem darf ich wieder ein paar Outtakes abschreiben, bei denen ich wieder herzlich gelacht habe :)

Also, mein Fazit:
Auch der dritte Teil der Raukland Trilogie hat mich von Anfang an bis Ende gefesselt. Eine Geschichte voller Emotionen, Spannung und Liebe. Wobei die Liebe nicht nur zur Partnerin gemeint ist. Das Ganze genau so lebhaft und bildlich erzählt wie die ersten zwei Teile.
Eine Trilogie die mich wie seit langem nicht mehr so gepackt hat!
Eine Trilogie, die sicher nochein zweites Mal lesen werde.

Und hier ein paar Outtakes - die schrägen Vertipper der Autorin mit den zu schnellen Fingern :D

Nun, das erklärt, warum Beth weiterhin backt, als würde es kein Morden geben

Ronan hob den Kopf und sah den Dolch in Zhodans Hanf. "Nein!", keuchte er.

* Ohne ein Wort eilte Liam auf sie zu und nahm sich in die Arme.
(Kommentar Testleser: Typisch Mann!)

So, mehr verrate ich nicht. Wer mehr haben will, der weiß ja wo sie stehen ;)

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Der zweite Band der Raukland Trilogie

Raukland Trilogie
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War ich schon vom ersten Teil mehr als begeistert, so hat sich diese auch im zweiten Teil nicht im Geringsten verflüchtigt.
Die Geschichte geht da weiter, wo sie aufgehört hat. Nach der Seereise ist Ronan ...

War ich schon vom ersten Teil mehr als begeistert, so hat sich diese auch im zweiten Teil nicht im Geringsten verflüchtigt.
Die Geschichte geht da weiter, wo sie aufgehört hat. Nach der Seereise ist Ronan wieder im Heimatland Raukland und geht auch gleich zu seinem Vater. Im Schlepptau seinen gefesselten Bruder Broghan, um seinem Vater zu erklären, das dieser ihn auf Lannoch umbringen wollte.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - oder so .....

Broghan versteht es meisterlich Ronan gegen seinen Vater, Azel, auszustechen und schleimt sich bei seinem Vater ein, so das Ronan wieder mal den Kürzeren zieht.
Aber um die Einwohner Rauklands besorgt, kämpft Ronan mit allem was in seiner Macht steht gegen seinen Bruder Broghan, um der Bevölkerung seines Heimatlandes eine bessere Zukunft zu bieten.
Aber ist er der Übermacht Azels und Brogham gewachsen?

Auch dieser zweite Teil hat mich von Anfang an mit sich gezogen. Die sehr flüssige und bildhafte Schreibweise ließ mich mitten drin und ganz nah dabei sein, wenn Ronan hier mit seinem in Lannoch gefundenen Herz und Schwert gegen die Härte Rauklands kämpfte. Das Buch war an keiner Stelle langweilig, hatte aber dafür auch seine ruhigen Momente. In diesem Band kam das Herz von Ronan sehr zum Vorschein und das ließ ihn mehr als einmal in Gewissenkonflikte geraten.
Ich will hier nicht spoilern, aber es waren viele spannende Teile und auch viel Herz mit dabei. Dabei mein ich Herz jetzt nicht nur in Richtung Liebe zu Eila, sondern Liebe und Gefühl in allem. Ronan ist längst nicht mehr der Harte Mann, der alles nur mit dem Schwert regelt. Er kann sich nun auch gefühlsmäßig in Andere versetzen und das macht ihm das Leben nicht einfacher. Und dann, als er grade dachte das sich nun alles zum Besseren wenden kann, kommt der "große Knall" ..... Eine Wendung, die alles wieder auf den Kopf stellt!

Da sich mein "Sherlock-Gen" irgendwie nie ganz ausschalten lässt, wusste ich schon knapp nach der Hälfte des Buchs, was Ronan erst am Ende erfährt, was mich aber in keinster Weise gestört hat - und nicht jeder hat schließlich mein Sherlock-Gen und kann sich deswegen auch gerne am Ende überraschen lassen, denn auch wenn ich es (mal wieder) vor her schon wusste, so war diese Wendung trotzdem nicht unbedingt vorhersehbar. Ich möchte jetzt auch nicht weiter ins Detail gehen und spoilern, aber die beiden Klapptexte oben geben schon einen sehr schönen Gesamteindruck von der Geschichte und das sollte auch reichen, um sich von dem Buch einfach mitreißen zu lassen.

Ich war auch in diesem Band wieder sehr von der bildlichen Sprache begeistert, was die ganze Umgebung angeht. Die düstere Burg Rauklands, die schöne Umgebung rund um das Gestüt und die Wälder. Ronans Pferd, so eine treue Seele und auch alle Personen sind sehr gut beschrieben, sowohl die Guten, als auch die Bösen. Und zwar so gut, das ich am liebsten selbst zum Schwert oder Pfeil und Bogen greifen wollte, um Broghan und Azel das Lebenslicht aus zupusten! Man, die Beiden hätte ich echt würgen können, bis sie pfeifen!
Jordis Lang versteht es wirklich ihren Figuren UND der Geschichte immer die richtige Seele einzuhauchen, um sie dem Leser in allen Eigenschaften nahe zu bringen.
Und auch wenn es hier beim 2. Band wieder KEINEN Cliffhanger gibt, so will man einfach schnell den nächsten und (leider) auch letzten Band aufschlagen, um nun Ronan zurück nach Lannoch zu begleiten, um zu sehen wie seine Geschichte enden wird.

Mein Fazit:
Wer den ersten Teil gelesen hat - sofort den zweiten lesen! Und wer noch gar keinen gelesen hat - sofort anfangen!
Mittelalterliche Fantasy vom Feinsten mit viel Liebe zum Detail und zwar so viel, das die Autorin selbst in die mittelalterliche Schwertkunst eingetaucht und mit Wespenpfeilen durch den Wald gestreift ist, um alles so real zu beschreiben wie möglich und das spürt man beim Lesen. Für mich seit langem endlich mal wieder ein Mehrteiler, bei dem ich einfach wissen MUSS wie es weiter geht!

So - und nun möchte ich Euch mal mit Erlaubnis von Jordis einen Einblick in ihre "Outtakes" geben, die sie in jedem Band am Ende zum Besten gibt.
Wie sie selbst schreibt: Verpatzt von flinken Fingern und schrägen Gedankengängen ...

1 - Ein arschgrauer Umhang blitzte in dem Spalt zwischen Mittelsäule und Wand, dann verschluckte der Seitengang die beiden Männer.

2 - Eila klammerte sich schluchzend an Ronan, aber Zhodan tat nichts schlimmeres, als Arme und Beine vor der Brust zu falten und sie düster anzusehen.
[Anm. ich: also DAS stell ich mir schon schlimm genug vor ... autsch ...]

ok, einen noch - Jordis Liebling:

3 - "Es gab nichts zu tun, also übte ich Bogenscheißen. Jasimo hat mir das eine oder andere gezeigt und ich .... na ja, es ging ganz gut."

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Ein absolut gelungener 1. Teil

Raukland Trilogie
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Eigentlich lese ich ja nur ungerne Serien und Mehrteiler, Aaaaber .......

Das Cover war schon mal total auf meine Wellenlänge, da ich auch ab und an im Mittelalter zu finden bin, dann war schon die Leseprobe ...

Eigentlich lese ich ja nur ungerne Serien und Mehrteiler, Aaaaber .......

Das Cover war schon mal total auf meine Wellenlänge, da ich auch ab und an im Mittelalter zu finden bin, dann war schon die Leseprobe sehr interessant und obwohl es ja Fantasy ist, so spielt die Geschichte um Raukland im Nordmeer - auch eine Ecke, von der ich angetan bin, egal ob real oder Fantasy.
Und am Ende verrate ich Euch auch was dieses Buch hat, was ich noch nie in einem anderen gesehen habe!

Die Geschichte fängt gleich ohne lange Vorrede an und man bekommt sofort gezeigt, was für ein hartherziger Umgang herrscht und wie brutal Ronans Vater ist, selbst seinem eigenen Sohn gegenüber.
Ohne den Sachverhalt zu klären und seinem Sohn zu zuhören, verurteilt er ihn und bestraft ihn dafür brutal.
Anschließend wird er so verletzt wie er ist vor einer nordischen Insel einfach im Meer ausgesetzt. Aber nicht einfach so. Er soll die Insel für seinen Vater erobern, um so wieder eine Recht auf sein Heimatland Raukland zu erhalten.
Da er aber ganz alleine dort ist, kann er nicht einfach in einem Kampf die Insel erobern, wie er es gewohnt ist. Die dortigen Einwohner sehen in ihm einen angestrandeten Verletzten, geben ihm eine Bleibe und lassen ihn in ihr Leben, wenn auch auf Abstand.
Der dortige König, Merin, weiß als einziger was es mit Ronan auf sich hat und stellt ihm nach alter Tradition Aufgaben, die er erfüllen muss. Erst wenn er alle Aufgaben erfüllt hat, erwirkt er das Recht auf die Insel. Jeder vorheriger König hat jeweils eine Aufgabe in einem Buch nieder geschrieben und diese gelten es zu erledigen.
Aber das sind alles Aufgaben, die dem jeweiligen Herrscher widerspiegeln - und das macht Ronan zu schaffen, da er nur den Kampf und das Hartherzige seit Kindesbeinen kennt.
Und somit fallen ihm die Aufgaben schwerer, als jeder Kampf Mann gegen Mann.
Die erste Aufgabe ist für ihn da her am schwierigsten, denn er soll einen FREUND finden!
Aber WIE findet man einen echten Freund, wenn man selber nicht fähig ist eine Freundschaft mit allen Konsequenzen zu geben?

Das Buch hat mich von der ersten Seite ab gehabt und ich hab es wirklich nur sehr ungern aus der Hand gelegt. Wenn der Alltag mich gelassen hätte, hätte ich es in einem Rutsch durch gelesen.
Der Erste Teil spielt ab dem Aussetzen Ronans auf dem Meer auf dieser Insel namens Lannoch. Und auch wenn hier keine Schlachten mit Schwert ausgefochten werden, so sind die Kämpfe mit Ronans Inneren nicht weniger spannend.
Aus dem Meer vor der Küste Lannochs rettet er Liam und erklärt ihn kurzer Hand zu seinem Freund, bzw. ordnet an, das Liam ab sofort sein Freund sein wird und sieht die erste Aufgabe als erledigt an. Wie man sich denken kann, akzeptiert der König von Lannoch das aber nicht so einfach und fordert Beweise einer echten Freundschaft.
Von nun an muss Ronan erst einmal die Bedeutung von Freundschaft verstehen lernen.
Mit den nächsten Aufgaben beschäftigt, die er auch nicht alleine lösen kann, kommt er - ohne es selber zu merken - dem Sinn einer Freundschaft Schritt für Schritt immer näher und es ergeben sich auch immer wieder Situationen, in denen es um Freundschaft und Vertrauen zum Anderen geht.
Langsam kommen sich Ronan und Liam immer näher in ihrer Freundschaft und Ronan spürt, dass auch Liam aus seiner Vergangenheit von schlechten Erinnerungen gepeinigt wird.
Und nicht nur das. Hier auf der Insel, wo er auch in das Leben der Bewohner immer mehr hineingezogen wird, lernt er auch ganz langsam was Liebe ist. Auch wenn Ronan zu Anfang alles in der Richtung vor sich selbst leugnet, so lässt die Liebe sich aber nicht aufhalten.

Für mich war die Geschichte um Ronan wirklich fesselnd, weil sie sich wirklich Stück für Stück aufbaute. Keine der Figuren um Ronan herum war mir unsympathisch - von den Bösewichten mal abgesehen, aber auch die mussten so sein wie sie waren.
Ich konnte zu jeder Zeit mit Ronan mitfühlen. Vom harten Leben auf Raukland, wo er schon im Alter von nur fünf Jahren seiner Mutter entrissen worden ist, um ihn in die Obhut des Oberbefehlshaber der Kriegstruppen zu geben, nur Härte gewöhnt und nun vom inneren Kampf Gefühle zu zulassen und auch anderen Personen zu vertrauen.
Das ging soweit, das ich nach dem "Showdown" (denn ganz ohne Kampf ist die Geschichte auch nicht) sogar "Pipi inne Augen" hatte, als Ronan und Liam .....

Nö, mehr verrate ich nicht, wenn ich jetzt nicht auf höre, dann erzähl ich noch das ganze Buch nach.

Eine klitze kleine Kleinigkeit hab ich allerdings doch. Jordis Lank hat wirklich sehr gut recherchiert was den Schwertkampf angeht und hat sich dazu auch fachkundige Hilfe mit an Bord geholt - und genau das hat mich zu Anfang der Kämpfe etwas ins straucheln gebracht.
Nicht so, das ich ganz aus den Tritt gekommen bin, aber eben doch ein klein wenig, wegen den Fachbegriffen. Beim Weiterlesen haben sie sich dann aber auch selbst erklärt und ich meine das auch absolut NICHT abwerten für die Geschichte!

So - und nun noch schnell zu Dem was ich noch NIE in einem Buch gefunden habe!
Kennt ihr bei Filmen "Outtakes"? Szenen die beim Dreh geschmissen worden sind? Irgendwas, was daneben gegangen ist?
Jordis Lank hat solche schriftlichen Outtakes am Ende ihrem Buch aufgeführt und zwar,
Zitat Jordis:
[...] verpatzt von einem Autorinnenhirn, das manchmal schneller denkt, als die Finger tippen ....
Leute das müsst ihr gelesen haben!
Bevor ich ein Buch lese schaue ich erst immer hinten ins Buch, ob es ein Glossar oder sonstige Anhänge nach der Geschichte gibt und da waren sie. Meine Schwester war zu Besuch und ich habe die Outtakes vorgelesen - bei einigen haben wir so gelacht, dass ich erst mal nicht weiter lesen konnte.
Dabei handelt es sich nicht nur um Rechtschreibfehler, sondern auch um ganze Worte, die dann einen total anderen Sinn ergeben, als beabsichtigt.
Als ich dann die Geschichte am Lesen war, kam an den besagten Stellen von ganz alleine ein leichtes Grinsen wieder auf - egal wie die Situation gerade war. Einfach herrlich!

Mein Fazit:
- Ich hab wieder viel zu viel geschrieben, aber ich kann meine Begeisterung so selten kurz fassen ...sorry dafür. -

Ein absolut gelungener 1. Teil, bei dem ich sofort den 2. Teil aufschlagen wollte, um einfach hinter Ronan her zu segeln, der sich nun wieder auf den Weg nach Raukland befindet - und das ganz ohne Cliffhanger!
Der 1. Teil einer Trilogie, den ich Allen ohne Einschränkung empfehlen kann, die genau so gerne Mittelalterliches Kampfgetümmel im Fantasy-Bereich und trotzdem mit viel Herz lesen mögen wie ich!

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Die Geschichte spielt auf dem Hamburger Kiez

Radio Bizarr
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* Wie schreibt der Autor auf seiner HP so schön? - "Ich schreibe Menschen" -
Und genau diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Bei dieser Geschichte hatte ich den Eindruck, dass die Menschen / Protagonisten ...

* Wie schreibt der Autor auf seiner HP so schön? - "Ich schreibe Menschen" -
Und genau diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Bei dieser Geschichte hatte ich den Eindruck, dass die Menschen / Protagonisten die Geschichte entwickeln und nicht die Menschen von der Geschichte entwickelt werden.

Die Geschichte spielt auf dem Hamburger Kiez. Dort auf St. Pauli hat Frederik Cervi Räume gefunden, in dem er sein neues Projekt, das Internet Radio "Radio Bizarr" starten kann.
Von der geplanten großen Eröffnungsfeier ist aber nicht viel zu sehen, da bis auf eine Journalistin keine Presse der Einladung folgt. Um nicht ganz leer dazustehen, bringt Frederik einfach schnell ein paar Prostituierte in seine Redaktionsräume, die draußen auch noch andere Läute anlocken sollen.
Sprich, Frederik lässt sich so schnell nicht runterziehen und hat immer irgendwie eine Idee, um nicht auf der Stelle zu treten - und das alles total unkonventionell und aus der Situation heraus. Dazu ist er noch ein Frauenheld und nimmt das Leben eher leicht als todernst.

Ganz anders ist da die Reporterin Carola Bergrün, allein erziehende Mutter einer Tochter und konventionelle Journalistin, die noch dazu um ihren Job bangen muss. Sie ist die einzige Reporterin, die auf der Eröffnungsparty erscheint.
Dies tut sie auch nur, um zu sehen wie ein Internet-Radiosender schon untergeht, bevor er überhaupt startet.
Denn für sie ist das alles nur Spielerei, die keinen Sinn ergibt und unseriös ist. Für sie kann nur richtiger Journalismus sein, was ordentlich mit harter Arbeit recherchiert worden ist und dann höchst informativ in der GEDRUCKTEN Tagespresse erscheint.

Als dann Frederik auf seine ganz unkonventionelle Art herausbekommt, das der erste Bürgermeister von Hamburg abtreten will - und das sofort über den Äther seines Radios verbreiten will - gerät er mit Carola zusammen, die der Meinung ist, dass erst einmal die Hintergründe dazu aufgedeckt werden müssen.
Kurz um, sie tun sich zusammen für diese eine Story.

Und gerade dieser Zusammenschluss der beiden ist es, der die Geschichte aufbaut.
Beide können sich nicht "riechen", geraten immer wieder an einander mit ihren verschiedenen Meinungen und doch finden sie einen Weg die Geschichte um den Bürgermeister aufzudecken.
Außerdem merken beide auch, wie sie sich immer mehr zueinander hingezogen fühlen. Doch beide wollen es sich und schon gar nicht dem Gegenüber eingestehen. Trotzdem schaffen sie es immer wieder, einen gemeinsamen Weg für ihre Story zu finden und geraten richtig tief in die Geschichte rein. Entdecken immer mehr Intrigen, die auch vor dem Rotlichtmilieu nicht zurück schrecken und sogar Frederik selbst betreffen, so das Frederik in brenzliche Situationen gerät, aus die Carola ihn wieder befreien muss. Natürlich nicht ohne sich wieder gegenseitig Vorwürfe zu machen.
Überhaupt kabbeln sich die beiden andauernd und gerade das hat mich sehr amüsiert.
Immer wieder die Wortwechsel und auch die Gedanken der beiden, das Gegeneinander an gehen, manchmal auch den anderen auszutricksen und am Ende doch alles wieder gemeinsam zu lösen fand ich sehr erfrischend zu lesen.

Der ganze Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen, so dass mein Kopfkino ohne zu stocken lief. Sehr viel wörtliche Rede, wodurch das Lesen sehr lebendig wird. Die Sätze sind nie zu lang und verschachtelt, sondern klar und ohne unnötige Ausschweifzungen.
Was die Geschichte um den Bürgermeister und die Nebenfiguren angeht, kamen doch einige Wendungen vor, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Denn auch ich war während des Lesens immer wieder am überlegen und kombinieren, warum wohl der Bürgermeister so schnell abtreten wollte und wie die zusammenhänge da wohl waren.

Alles in allem war es eine kurze und runde Geschichte, die allerdings noch Potenzial zu mehr gehabt hätte. Gerne hätte ich noch mehr über die beiden Nebenfiguren Humphrey + Bernhard erfahren, an die sich Frederik immer via visueller Internetverbindung wendet, wenn er wieder einen Tiefpunkt hat.
Und auch wenn während der Geschichte Frederik doch einiges von sich preisgegeben hat, was seine Vergangenheit angeht, hätte ich da auch noch gerne mehr erfahren, genauso wie über die Vergangenheit von Carola.
Ja, ich bin halt neugierig ;)
Ach und dann das Ende ......
Also da war ich echt enttäuscht :(
Da hätte ich echt nicht mit gerechnet. Die ganze Zeit hab ich gedacht das .......

Ach ne, das müsst ihr selber lesen, ich will ja nichts verraten.
Aber wenn ich Punkte vergeben würde, würde ich dafür einen halben abziehen.
Nicht das es nicht gepasst hätte - Menschen sind eben auch unberechenbar und tun oft was andere nicht vermuten - aber ICH hätte es lieber anders gehabt.

Mein Fazit:
Eine kleine Geschichte mit viel Inhalt zum Schmunzeln, aber auch Intrigen aus Politik und Rotlichtmilieu, die wieder neue Fragen aufwerfen.
Eine Geschichte mit Potenzial zu einer Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine turbulente Geschichte über das Vaterwerden

Papa-Probetraining
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Wie im Klapptext zu lesen, handelt es sich es sich hier um eine autobiofrafisch inspirierte Geschichte.
Inspiriert auf jeden Fall, aber sicher nicht nur durch die eigentlichen Erlebnisse, sondern auch ...

Wie im Klapptext zu lesen, handelt es sich es sich hier um eine autobiofrafisch inspirierte Geschichte.
Inspiriert auf jeden Fall, aber sicher nicht nur durch die eigentlichen Erlebnisse, sondern auch durch die Vorstellungskraft und den Einfallsreichtum der Gedanken des Autors.
Sprich: dem Schreibstil, der einem ein Kopfkino beschert, wie es besser nicht sein kann.
Dieses Buch handelt nicht von einem armen Heimkind, das gerettet werden muss und dem Bedauern dieses Kindes, sondern um eine sehr humorvolle Erlebnisreise eines Heimkindes und deren neuen, zukünftigen Eltern.
Am Anfang weiß natürlich keine der beiden Seiten das es am Ende so weit kommen wird, aber zwischen Anfang und Ende passiert soviel - und so anschaulich - das man einfach als Beobachter mitten drin in diesem chaotischen Abenteuer ist.

Da ist Leo, knapp 10 Jahre alt und nicht immer einfach, mit einem "Zappelphilipp-Syndrom", der mit seinen Pflegeeltern Stress hat und die sich überlegen, ob es nicht besser ist, ihn wieder zurück ins Kinderheim abzugeben.
Dann ist da Susanne, Leos Lehrerin. Sie macht sich Sorgen um den Jungen und hat ihn in ihr Herz geschlossen. Sie versucht zu vermitteln und als das doch nicht hilft, hält sie trotzdem den Kontakt zu Leo.
Und dann gibt es da noch Benno, Susannes Mann. Mit Ende vierzig nicht mehr der jüngste, aber immer noch fitte Teilzeittrainer in einem Fitnessstudio und Vollzeit-Hausmann.
Sein Leben läuft in festen und ruhigen Bahnen und wenn es nach ihm ginge, könnte alles so bleiben wie es ist.
Ja, könnte - wenn da nicht seine sozial motivierte Frau und dieses nun wieder Heimkind wäre.

Was nun kommt ist eine humorvolle und turbulente Geschichte, in der Mitgefühl, Verständnis und Sorge aber nicht untergehen. Hier erzählt Benno wie er in einem Alter noch Vater wird, in dem andere schon "froh" sind, das ihre Kinder weitgehend erwachsen sind.
Wie er zu Anfang seine Frau dafür lobt, wie sich um den Jungen kümmert, nur um seine Ruhe zu haben - und sich dabei immer tiefer "reinreitet", was so gar nicht seine Absicht war.
Es dauert also gar nicht lange und schon hat seine Frau ein gemeinsames Treffen im Kinderheim arrangiert, um Leo zu besuchen.
Benno lässt sich breitschlagen. EIN Besuch kann ja nicht so schlimm sein. .....
Blöd nur, dass seine Frau plötzlich verhindert ist und absagen muss, als Benno schon im Heimleiterbüro auf sie wartet.
"Na gut", denkt sich Benno, "Als Fitnesstrainer werde ich das doch wohl mit Leo auch alleine schaffen".
Nur soviel, einer von beiden ist am Ende des Tages um einiges mehr geschafft.
***************
So fängt die Geschichte an und mehr möchte ich von der Handlung und den Ereignissen auch gar nicht vorweg nehmen.
Die Geschichte ist einfach toll geschrieben und bei all dem Spaß und den lustigen Ereignissen, sieht man aber auch die Sorge um das Kind und das die Entscheidung Leo in Pflegeelternschaft zu nehmen keine leichte und schon gar keine leichtfertige Entscheidung war.
Wie Benno und Leo sich immer näher kommen, das Verständnis für den Jungen immer mehr wächst und wie sich alles zu einem Ganzen entwickelt, schreibt der Autor auf so eine leichte und persönliche Art, das man einfach mit jedem der drei mitfühlen und mitlachen kann.
Hier stehen keine Probleme mit Behörden oder ein "Problemkind" im Vordergrund, hier geht es einfach um das Menschliche und der Umgang miteinander.
Eigentlich eine ganz normale Familie - und doch etwas anders.
Mit viel Spaß und noch mehr Humor!
Ein Humor, der fast schon an Slapstick grenzt und doch schafft es der Autor, das man eben nicht die Augen verdreht, sondern einfach nur Spaß hat und mitlacht.
Ich sag nur: Fliegende Haarbürste im Heimleiterbüro im Kapitel "Läuse auf der Achterbahn"!
Und auch wenn Benno sich bis fast am Ende noch nicht wirklich ganz sicher war, gab es dann eine klare Antwort einem Freund gegenüber:
Zitat:
"Nein!", sagte ich mit Entschlossenheit. "Der Leo bleibt jetzt für immer, Umtausch ausgeschlossen!"

Ein Zitat das, wie ich finde, alles sagt. :)

Mein Fazit:
Eine turbulente Geschichte über das Vaterwerden mit einem schon "fertigen" Sohn, in einem nicht mehr ganz so jungem Alter.
Eine Geschichte, die zeigt, dass vieles auch mit Humor und etwas Selbstironie leichter genommen werden kann, als man es im Alltag oft selbst tut.
Eine Autobiografie, die alles anders als trocken und langweilig erzählt ist, ohne dabei albern oder überdreht ist.
Leseempfehlung - von mir auf jeden Fall!

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