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TochterAlice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

Kolly im Zweifel

Doppelgänger-Agentur, Band 1: Double Crush (Humorvolle New-Adult-Romance für alle Fans von Kiss Me Once)
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Denn sie ist für eine Doppelgänger-Agentur eingesprungen - ja, genau, als Doppelgängerin - also vor den Kulissen, nicht dahinter, wie es eigentlich ihre Aufgabe ist.

Und da tummeln sich drei hübsche Kerle ...

Denn sie ist für eine Doppelgänger-Agentur eingesprungen - ja, genau, als Doppelgängerin - also vor den Kulissen, nicht dahinter, wie es eigentlich ihre Aufgabe ist.

Und da tummeln sich drei hübsche Kerle - beziehungsweise zwei mal drei. Die echte Band und deren Doubles nämlich. Kolly hat es vor allem Lincoln angetan und zwar der falsche Lincoln.

Wie kann man hier nicht durcheinanderkommen in diesem Gewusel attraktiver Männer? Ein gefundenes Fressen für alle, die Young Adult Romanzen mit einem kleinen erotischen Kick lieben!

Veröffentlicht am 04.12.2023

Ein neues Ermittlerteam in Südschweden

Schwarzvogel
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Frederika kehrt nach mehreren Jahren bei der Polizei Stockholm zurück in ihre Heimat in Südschweden, einem Ort, in dem sie praktisch jeden kennt. Mit ihrer Familie hat sie zwar nicht gebrochen, ...

Frederika kehrt nach mehreren Jahren bei der Polizei Stockholm zurück in ihre Heimat in Südschweden, einem Ort, in dem sie praktisch jeden kennt. Mit ihrer Familie hat sie zwar nicht gebrochen, aber sie geht auf Abstand - nun, es ist kompliziert. Keine Seltenheit bei skandinavischen Krimis.

Gleich schlittert sie in ihren ersten Fall. Eine junge Frau ist durch die Eisdecke des Sees gebrochen und bei den eisigen Wintertemperaturen sofort gestorben. Zeugin ihres abrupten Laufes auf den See war ausgerechnet Gun, die Großmutter von Frederika, die noch Tage und Wochen später darunter leidet, dass sie nichts tun konnte. Ihr erschien es, als wäre die junge Frau - eine Putzkraft im Unternehmen ihres Neffen - in den Tod gejagt worden, aber sie hat niemanden hinter ihr gesehen.

Frederika wird mit Henry, einem recht aufgeblasen erscheinenden Kollegen zusammen gepackt, die beiden raufen sich aber schnell zusammen. Ein recht spannender, aber bisher nicht allzu origineller Krimi. Aufgrund des ziemlich sympathischen Ermittlerduos freue ich mich trotzdem auf den nächsten Fall!

Veröffentlicht am 18.11.2023

Ein wilder Tanz durch Zeit und Raum

Swing Time
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Ein Tanz der Freundschaft sozusagen, der Freundschaft zwischen Tracey und der Ich-Erzählerin, einer Freundschaft, die zerbricht: aus vielen Gründen, doch bleiben die beiden weiterhin aufeinander fokussiert. ...

Ein Tanz der Freundschaft sozusagen, der Freundschaft zwischen Tracey und der Ich-Erzählerin, einer Freundschaft, die zerbricht: aus vielen Gründen, doch bleiben die beiden weiterhin aufeinander fokussiert. Tracey feiert zwischenzeitlich Erfolge als Tänzerin, ihre Freundin wird nach vollendetem Studium eine Art moderne Sklavin - als Assistentin in der Entourage einer weltberühmten Popsängerin.

Willkommen in der modernen, der globalen Welt mit allen Faktoren, die darin eine Rolle spielen! Gentrifizierung, soziales Denken und Leben (schwer gemacht), soziale (Un)Gerechtigkeit, Stalking, Neid, Sehnsucht, Konkurrenz, Ausbeutung, Egoismus, Egozentrik, Popkultur, Starkult und, und und - aus der Sicht einer wahrhaft intellektuellen Autorin.

Diese hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht, so sehr habe ich mir gewünscht, dieses Buch zu lieben, ihm zu verfallen, wie es bei Smiths Erstling "Zähne zeigen" der Fall war, ganz und gar in dem Buch zu versinken.

Es ist mir nicht gelungen, ich habe mich damit genauso schwer getan wie mit "Von der Schönheit". Zadie Smith, die kluge Stimme der britischen und inzwischen auch amerikanischen Welt der Migranten, trifft den Puls der Zeit, nicht jedoch meinen. Dafür ist mir der Roman zu hektisch, zu vollgestopft sowohl mit Figuren als auch mit Locations. Es fiel mir zunehmend schwerer, ihr zu folgen, die ganzen weiteren Akteure, die die beiden Kindheitsfreundinnen und ihre Familien mit Fortschreiten des Romans mehr und mehr flankierten, auch richtig einzuorden. Kurzum: am Ende der Handlung war ich verwirrt. Ich bin überaus irritiert aus einem ausgesprochen zeitgemäßen Roman aufgetaucht, einem Roman, für den offenbar ich selbst nicht genug am Puls der Zeit klebe.

Zu viele Wechsel, ja, zu atemlos ging es für mich zu - mir fiel es vor allem in der zweiten Hälfte des Romans schwerer und schwerer, dem Rhythmus der Autorin zu folgen. Ganz klar KEIN Rhythmus, bei dem ich mitmuss ungeachtet aller Elogen, die dieser Roman bereits erfahren hat.

Etwas für Leser, die das Schnelle, das Atemlose lieben, gerne flink voran schreiten bei ihrer Lektüre, von den Ereignissen quasi überrollt werden. Sicher ein Buch, das viele Anhänger finden wird und auch mir tut es überhaupt nicht Leid, es gelesen zu haben, auch wenn ich nicht ganz mithalten konnte!

Veröffentlicht am 16.11.2023

"Vertrauen ist es, woran wir merken, dass wir noch Menschen sind" (S.97)

Die Kinder des Don Arrigo
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Eine dramatische und lange Flucht ist es, auf die sich eine Reihe von jüdischen Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen europäischen Ländern begeben, die von einer entsprechenden Organisation ...

Eine dramatische und lange Flucht ist es, auf die sich eine Reihe von jüdischen Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen europäischen Ländern begeben, die von einer entsprechenden Organisation gerettet und nach Palästina verbracht werden. Allerdings steckt man bereits mitten im Zweiten Weltkrieg und so ist es entsprechend schwierig, zumal sich in viel zu vielen Ländern deutsche Soldaten herumtreiben. Und man kann sich denken, was sie mit diesen Kindern tun würden.

Wir erfahren die Geschichte, die sich tatsächlich ereignet hat, aus Natans Sicht - er ist einer der mitreisenden Jugendlichen. Viel zu schnell wird er erwachsen und begreift, dass er seine Familie in Berlin nie mehr wiedersehen wird.

Mit Natan passieren wir diverse Gefahren, denen der Tross wieder und wieder ausgesetzt ist, erleben sie jedoch auch monatelang in einem italienischen Dorf, in dem alle Bewohner mithelfen, die Kinder zu verköstigen und anderweitig zu versorgen, auch wenn sie selbst kaum etwas haben.

Ich bin mit dem Stil des Autors nicht ganz warm geworden. Ich lese viel zu historischen Themen, sowohl Sachbücher als auch Belletristik und mir ist wichtig, dass ich die Ereignisse an realen historischen Entwicklungen festmachen kann. Also an Jahreszahlen bzw. detaillierteren Terminierungen und ähnlichem. Hier kam nichts davon vor und so blieb die Geschichte für mich außerhalb von Zeit, was ich als wenig hilfreich empfand. Denn irgendwann war es ruhig - dann war nicht klar, ob das jetzt der Frieden ist oder nicht - das erfuhr man erst deutlich später (er war es nicht). Ich konnte daher keine atmosphärische Bindung zu den Ereignssen aufbauen, auch wenn die Geschichte mit viel Engagement erzählt wird.

Veröffentlicht am 15.11.2023

In echter Not

Sturmjahre
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befinden sich zahllose Menschen in Schottland nach dem Ersten Weltkrieg. So auch Vika mit ihrem kleinen Sohn, die wegen des unehelichen Kindes vielfach verachtet wird. Was es noch viel schlimmer macht ...

befinden sich zahllose Menschen in Schottland nach dem Ersten Weltkrieg. So auch Vika mit ihrem kleinen Sohn, die wegen des unehelichen Kindes vielfach verachtet wird. Was es noch viel schlimmer macht - ihre Schwester arbeitet seit vielen Jahren als Prostitiuierte, wodurch vor allem die Frauen derer auf sie herabblicken, die bei ihr Schlange stehen, wenn sie gerade mal an Geld gekommen sind.

Gottseidank gibt es Archie, den -nach dem Krieg - einarmigen Gastwirt, der diese kleine Familie bei sich aufgenommen hat. Während ihre Schwester das tut, was sie eben tut, kocht Vika im Pub. Bis es eines Tages zu einem Zwischenfall kommt und Vika mit dem Kind geht, zurück in die Stadt, aus der sie vor Jahren gekommen ist.

Archie bricht es fast das Herz, er liebt sie schon lange - und sie ihn auch. Das klingt so, als wäre es bereits oft geschrieben worden - ist es aber nicht. Die Leser erfahren viel über diese Zeit in Schottland und über den Beitrag, den den Frauen während und nach dem Krieg leisteten. Es könnte richtig gut sein, ist leider aber immer wieder sehr, sehr langatmig. So sehr, dass ich mich wieder und wieder aufraffen musste, um hier weiter zu lesen.