Lohnt sich
Der Achte TagRund um seinen 13. Geburtstag wird Jax' Leben völlig auf den Kopf gestellt. Gerade erst hat er seinen Vater verloren und musste gegen seinen Willen zu dem nur wenige Jahre älteren Riley ziehen, der ein ...
Rund um seinen 13. Geburtstag wird Jax' Leben völlig auf den Kopf gestellt. Gerade erst hat er seinen Vater verloren und musste gegen seinen Willen zu dem nur wenige Jahre älteren Riley ziehen, der ein Fremder für ihn ist, und nun erfährt er auch noch, dass er ein „Wechsler“ ist, ein Mensch, der einen zusätzlichen achten Tag erlebt. Außerdem gibt es neben den „Normalen“, die in der bekannten Sieben-Tage-Woche leben, auch noch Personen, die nur am achten Tag existieren. Eine solche ist Evangeline, das Mädchen im Nachbarhaus. Zusätzliche Details und Informationen bekommt Jax erst nach und nach, und schon bald steckt er mitten in einem gefährlichen Abenteuer, das er nur bruchstückhaft überblickt …
Ich bin erstaunt, dass die englische Originalversion dieses Romans bereits seit fast 10 Jahren existiert und die Geschichte erst jetzt für den deutschsprachigen Markt entdeckt wurde. Umso besser, dass es endlich dazu gekommen ist.
Es wird überwiegend aus der Sicht von Jax erzählt, zum Teil aber auch aus der von Evangeline. Dadurch tappt man als Leser*in die meiste Zeit mit Jax im Dunkeln, lernt gemeinam mit ihm dazu und sieht auch die anderen Charaktere überwiegend aus seiner Perspektive. Er ist eine liebenswerte Figur, manchmal sehr reif für sein Alter, manchmal erstaunlich naiv.
Die Handlung verbindet unsere realistische Gegenwart mit fantastischen Elementen, die von der Artussage inspiriert sind. Gelegentlich hatte ich den Eindruck, dass ich der Geschichte besser folgen könnte, wenn ich vertrauter mit der Sage wäre, wirklich notwendig war das aber nicht. Einige altmodische Komponenten fand ich im modernen Kontext nur bedingt plausibel und gerade zum Höhepunkt hin waren die fantastischen Elemente für meinen Geschmack etwas dick aufgetragen. Insgesamt hat das dem Lesegenuss jedoch nicht geschadet.
Es ist keine fröhliche Geschichte, was angesichts des Settings nicht weiter überrascht. Während es anfangs jedoch durchaus humorvolle Passagen gibt, wird die Stimmung im weiteren Verlauf immer ernster und bedrohlicher. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, bleiben am Ende natürlich Fragen offen, es gibt aber erfreulicherweise keinen klassischen Cliffhanger. Ich freue mich auf die nächsten Bände im kommenden Jahr.