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Veröffentlicht am 04.12.2023

Alte Geheimnisse und dunkle Geschäfte

Das Erbe der Pandora Blake
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Das Buch ist irgendwie eine Mischung aus historischem Roman, Familiengeschichte und Abenteuerlektüre. Die beiden Protagonisten sind jeder auf ihre eigene Art Träumer und gemeinsam lüften sie die Geheimnisse ...

Das Buch ist irgendwie eine Mischung aus historischem Roman, Familiengeschichte und Abenteuerlektüre. Die beiden Protagonisten sind jeder auf ihre eigene Art Träumer und gemeinsam lüften sie die Geheimnisse eines seltenen Ausgrabungsfundes und Doras Familiengeschichte. Hat mir gut gefallen, vor allem die coole Protagonistin.

Zum Inhalt: nachdem ihre Eltern bei einer Ausgrabung in Griechenland tödlich verunglückt sind, wächst Pandora bei ihrem lieblosen Onkel auf, der das Geschäft ihrer Eltern in den Ruin führt. Pandora träumt davon Goldschmiedin zu werden und endlich frei zu sein- für eine Frau ein ambitionierter Traum. Doch dann findet sie im Keller ein griechisches Artefakt und beginnt die Geschäfte ihres Onkel zu hinterfragen- mit ungeahnten Folgen.

Den Einstieg ins Buch fand ich gar nicht so leicht, irgendwie wirkte die Szenerie und Lebensumstände von Pandora so altbacken und dröge, dass ich direkt zu Beginn eine kleine Leseflaute hatte. Aber dranbleiben lohnt sich total, denn umso mehr Seiten ich gelesen hatte, umso fesselnder fand ich die Geschichte, die zwischendurch wirklich abenteuerliche Züge bekommt.

Pandora ist eine mutige, clevere junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen und sich aus den familiären Zwängen befreien will. Im erster Linie ist das Buch für mich eine Familiengeschichte, aber es geht natürlich auch um Freundschaft und die zarte Bande der Liebe. Das war sehr angenehm umgesetzt, hat nicht zu viel Raum eingenommen, sondern sich eher natürlich entwickelt. Und die ganze Zeit über blieb Pandora Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.

Einige Szenen sind, passend zur Zeit und den Handlungsumständen, etwas derb und Beschreibungen von Wunden und Krankheiten werden nicht geschönt. Das steht in starkem Kontrast zu Pandoras eigener eher feinsinnigen Art und ergibt ein interessantes, aber stimmiges Gesamtkonzept.

Fand die Geschichte wirklich schön zu lesen und sehr interessant

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Schöne , tiefgründige Geschichte mit hohem Drama-Faktor

Shine Bright - New England School of Ballet
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Ich hatte tatsächlich nicht erwartet, dass ausgerechnet Lia ein eigenes Buch bekommt, aber so im Rückblick betrachtet finde ich das eine grandiose Wahl, weil man sie schon aus den vorherigen Büchern kennt ...

Ich hatte tatsächlich nicht erwartet, dass ausgerechnet Lia ein eigenes Buch bekommt, aber so im Rückblick betrachtet finde ich das eine grandiose Wahl, weil man sie schon aus den vorherigen Büchern kennt und sie dabei aber nicht unbedingt gut wegkommt- nun bekommt sie ihre eigene Geschichte. Das Buch liest sich zwischenzeitlich wie eine Aneinanderreihung von Tragödien, wer da also empfindlich ist, sollte vllt. zu einem anderen Buch greifen. Gleichzeitig finde ich, dass das Buch wirklich schöne, wichtige Botschaften enthält, wodurch es mir gut gefallen hat.

Zum Inhalt: Lia ist die beste Tänzerin ihrer Abschlussklasse, immer perfekt, immer kontrolliert. Ihr Leben lang hat sie auf ihr Abschlussjahr hingearbeitet, härter trainiert als alle anderen und auf viel verzichtet. Und dann bricht ihr der Boden unter den Füßen weg, denn der neue Tanzlehrer ist für Lia kein Unbekannter. Sondern, Phoenix, mit dem sie nicht nur die Nacht verbracht, sondern auch ihre ewige Maske aus Selbstbeherrschung hat fallen lassen. Und nun könnte dieser eine Fehltritt alles zerstören.

Dass hier zwei wirklich begnadete Tänzer aufeinandertreffen, die für ihren jeweiligen Traum viel geopfert und verloren haben, fand ich sehr spannend. Gleichzeitig gab es mir auch hier wieder irgendwie zu wenig Tanzszenen, dafür dass die Handlung vor dem Hintergrund einer Ballettschule spielt. Stattdessen geht es viel um den Unterschied zwischen Traum und Realität, um den Umgang mit Erwartungen und Verlust. Und darum ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein, sich auch mal verzeihen zu können. Auf emotionaler Ebene passiert hier wirklich viel. Ich weiß gar nicht, ob das nicht sogar schon ein bisschen zu viel finde, denn das Drama scheint kein Ende zu nehmen.

Das Buch ist einfach toll geschrieben und sehr flüssig zu lesen. Es gibt ein paar Rückblenden zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Protas und die ganze Geschichte über stehen die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden im Fokus. Weil ich die beiden Protagonisten so sympathisch fand, wollte ich auch unbedingt wissen, wie es für sie einzeln und zusammen weitergeht. Denn was beide gemeinsam haben, ist die Schuld, die sie auf ihren Schultern tragen und das Gefühl ungenügend zu sein. Gleichzeitig können sie sich dadurch einander anvertrauen und gemeinsam wachsen, was einfach unglaublich schön zu verfolgen ist. Gleichzeitig hat es mich total fertig gemacht, wie isoliert Lia insgesamt ist.

Für mich ein sehr emotionaler Roman, der sich nicht nur um die Lovestory, sondern auch viel um Verlust dreht. Hat mir gefallen!

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Sehr märchenhafte Kriminalgeschichte

Der Spurenfinder
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Ich mag ja Marc-Uwe Kling total gerne. Und bin großer Fan seiner Bücher, egal ob Geschichten vom Känguru oder aus Qualityland. „Der Spurenfinder“ ist jetzt nochmal was ganz anderes und immer staune ich, ...

Ich mag ja Marc-Uwe Kling total gerne. Und bin großer Fan seiner Bücher, egal ob Geschichten vom Känguru oder aus Qualityland. „Der Spurenfinder“ ist jetzt nochmal was ganz anderes und immer staune ich, was für ein Repertoire Kling da immer aus dem Hut zaubert. Die Geschichte trotzt nur so vor Situationskomik und hat mir richtig gut gefallen.

Zum Inhalt: Elos von Bergen wollte sich in Friedhofen, einem kleinen, verschlafenen Dorf, eigentlich mit seinen Kindern zur Ruhe setzen und ein friedliches Leben genießen. Doch dann erschüttert ein Mord das Dorf und Elos wird mit dessen Aufklärung betraut. Unfreiwillig unterstützt von seinen beiden neugieren Kindern, die für zusätzliche Schwierigkeiten sorgen.

Die Geschichte ist gespickt mit klassischen Märchenelementen. Die Figuren führen klassische Rollen aus, wie „der Dorfvorsteher“ oder „der Schmied“, der zeitliche Rahmen wirkt eher mittelalterlich angehaucht, wird aber nicht näher definiert. Außerdem passiert viel Wunderliches, eine Mischung aus Tricks, Betrügereien und Übernatürlichem. Die Figuren, die Teil der Geschichte sind, muten teilweise wie Schauergestalten an, was mir gut gefallen hat und der Story etwas Düsteres gibt, wodurch sie auch für Erwachsene sehr lesenswert ist.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, gelesen von Marc-Uwe Kling selbst. Ich finde immer ein Autor ist perfekt dafür geeignet, dem eigenen Werk Sprache zu verleihen und ich liebe Klings Stimme, die sehr angenehm ist. Die Art wie er mit Tempo und Lautstärke arbeitet hat der Geschichte viel gegeben und mich total gefangen genommen. Zum Brüllen komisch ist auch, wie er seine Stimme verstellt, um verschiedene Figuren und Szenarien zu vertonen.

Insgesamt bin ich großer Fan der Spürnasen-Familie, die Kids sind zwar oft noch etwas übereilt und kopflos unterwegs, bringen aber Schwung in die Geschichte. Die gesamte Story ist sehr kurzweilig gehalten und an vielen Stellen einfach lustig. Generell wird viel mit starken Emotionen und Übertreibungen gearbeitet, was den Charme der Geschichte ausmacht. Das Ende deutet an, dass weitere Bände folgen könnten, die ich auf jeden Fall auch lesen/hören wollen würde.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen

Stille Falle
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Ich lese total gerne schweden-Krimis und war irgendwie vom Untertitel „Leonore Askars besondere Fälle“ angefixt. Und der vorliegende Fall ist wirklich was besonderes und auf sehr subtile Art stimmungsvoll ...

Ich lese total gerne schweden-Krimis und war irgendwie vom Untertitel „Leonore Askars besondere Fälle“ angefixt. Und der vorliegende Fall ist wirklich was besonderes und auf sehr subtile Art stimmungsvoll und schaurig. Ich fand die Geschichte war eine interessante Mischung aus Krimi und Märchen/Fabelgeschichte, wie eine Schauergeschichte, die man sich als Kinder erzählt. Hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: Leonore Askar ist eine Überfliegerin, ein Superstar bei der Polizei. Bis ihr ein privater Fauxpas passiert und sie in die karrieretechnische Verbannung geschickt wird- ein Dezernat von dem sie noch nie gehört hat und dass nur Fälle bearbeitet, denen sich sonst bei der Polizei niemand mehr annehmen will. Doch dann wird Askar ein Bild zu ihrem letzten Fall zugespielt und sie ermittelt auf eigene Faust weiter, was sie immer tiefer in einen Fall hineinführt, der sie in größte Gefahr bringt.

Was mir an der Geschichte direkt positiv aufgefallen ist, sind die Charaktere. Die Figurenausarbeitung war durchaus liebevoll, viele sind mit kleinen Eigenarten ausgestattet, die sie dem Leser entweder sympathisch machen oder dafür sorgen, dass man sie als unangenehm empfindet. Natürlich ist Leonore der zentrale Charakter und mit einer besonders interessanten Backgroundstory ausgestattet, die ich sehr spannend fand. Neben ihr war vor allem die unbekannte Nemesis sehr präsent und hat einen interessanten Erzählstil bekommen. Ich fand die Kapitel aus Sicht „des Trolls“ besonders faszinierend und eindringlich. Irgendwie hatte ich dabei immer direkt Gänsehaut und ein Gefühl der Beklemmung.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und Hut ab- die Sprecherin ist in meinen Augen fantastisch ausgewählt. Ihre ruhige, beherrschte Erzählstimme, wie sie mit Lautstärke und Intonation gearbeitet hat- das hat mich absolut in die Handlung hineinversetzt. Die unterschwellige Bedrohung und Düsternis der Geschichte kam dadurch richtig gut rüber und es wurde eine sehr atmosphärische Stimmung geschaffen.

Vom Spannungsbogen her hätte es für meinen Geschmack gerne etwas mehr sein können. Die Geschichte lebt für mich von den Dialogen, der Art wie Askar sich in ihre neue Rolle einfügt, in der Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen ihren Platz findet. Aber da es sich um einen Auftaktband handelt bin ich zuversichtlich, dass in den Folgebänden eine Steigerung möglich ist. Besonders auf persönlicher Ebene bei Askars passiert ja recht viel und das Ende dieses Band deutet vielversprechende Entwicklungen an.
Hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl

Songs of Emerald Hills
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Ich sags wies ist: bei diesem buch hat mich einfach das Cover angelacht. Ich mag das Farbkonzept und die fließenden Strukturen, irgendwie löst es bei mir ein sehr friedliches Gefühl aus, auf dieses Cover ...

Ich sags wies ist: bei diesem buch hat mich einfach das Cover angelacht. Ich mag das Farbkonzept und die fließenden Strukturen, irgendwie löst es bei mir ein sehr friedliches Gefühl aus, auf dieses Cover zu gucken. Ich hab schon ein paar Bücher der Autorin gelesen und mag vor allem, dass es auch immer viel um Freundschaft und Zusammenhalt geht. So auch hier: für mich stand gar nicht mal so die Lovestory im Fokus, sondern eher dieses „seinen Platz im Leben und in der Welt finden“. Und unter diesem Aspekt mochte ich die Geschichte sehr.

Zum Inhalt: nach einem Schicksalsschlag fühlt Caro sich verloren. Plan- und orientierungslos steuert sie blind durch Leben. Das einzige was sie weiß: so will sie nicht mehr leben. Als sie eine Anzeige für Hilfsprojekte im Ausland sieht, handelt sie kurzentschlossen und nimmt eine Stele in Irland an. Doch angekommen kann sie endlich wieder frei atmen- und ihr Nachbar Connor, der versucht die örtliche Schule wieder aufzubauen, lässt sie auch wieder etwas fühlen.

Mein Highlight an diesem Buch ist eigentlich dieser bezaubernde, kleine Küstenort, dessen Postleitzahl niemand kennt, wo man sich vor Schnee mit einer Ladung Lebensmittel eindeckt, und jeder ein verstecktes Talent zu haben scheint. Die Nebencharaktere sind so liebevoll ausgewählt und ausgestaltet, mit schrulligen Eigenarten, berührenden Geschichten und einer inneren Stärke, die allem trotzt. Dagegen fand ich die beiden Protas fast schon irgendwie durchschnittlich. Connors Groll auf die Welt und seine halbherzige Art haben mich irgendwie tierisch genervt. Sorry, aber wenn erst irgendein Mädel daherkommen muss, um deinen Traum zu retten, dann hängst du vllt. selbst nicht so dran. Und Caro, die ist halt planlos unterwegs, belügt ihre Familie und verhält sich ziemlich wahnhaft, wobei es sie zumindest sympathisch macht, dass sie so viel für andere tut.

Hatte also insgesamt mit den Protas so meine Schwierigkeiten und hab ihnen die Lovestory einfach auch nicht abgekauft. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl Caro verliebt sich eher in den Ort und die Gemeinschaft, als in Connor. Was ja auch total ok ist und ich fands einfach schön, wie sie nach und nach ihren Platz gefunden hat und all ihre Talente nutzen konnte, um etwas für die Gemeinschaft zu bewirken.

Für mich klar herausstechende Botschaft ist der Zusammenhalt, der viel bewegen kann und dass es nicht auf die Traditionen ankommt, die einen Ort zusammenhalten, sondern die Menschen.
Insgesamt also als Liebesroman in meinen Augen eher so lala, aber das Buch hat definitiv Wohlfühlfaktor und ist super angenehm zu lesen, wie ein kleiner Kurzurlaub fürs Gehirn an einer ruhigen, gemütlichen Ort.

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