Profilbild von Isabella_Kastilien

Isabella_Kastilien

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Isabella_Kastilien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isabella_Kastilien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2024

Beyond the Game - Das Spiel zwischen Realität und Fiktion. *Spoiler*

Beyond the Game
1

Einleitung und Zusammenfassung

Nora liebt Computerspiele. Ihr Bruder Ben entwickelt selbst Spiele und seine erfolgreiche Firma steht kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Spiels, einem VR-Spiel, ...

Einleitung und Zusammenfassung

Nora liebt Computerspiele. Ihr Bruder Ben entwickelt selbst Spiele und seine erfolgreiche Firma steht kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Spiels, einem VR-Spiel, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ein völlig neues Spielerlebnis bieten soll. Normalerweise reden Ben und Nora über alles, doch bei diesem Spiel hüllt sich Ben in Schweigen und der Druck ihrer Klassenkameraden, endlich etwas Neues zu entdecken, macht sie wahnsinnig. In einer Kurzschlussreaktion beschließt sie, das Spiel heimlich vom Firmenserver zu stehlen und selbst zu spielen. Eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen. Nora ist begeistert von dem Spiel, vor allem, als sie merkt, wie sehr sich das Spiel auf sie einstellt. Sie entwickelt eine tiefe Bindung zu einer der Spielfiguren und kann bald nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Als das Spiel dann auch noch verboten wird, weil die künstliche Intelligenz als gefährlich eingestuft wird, beginnt der Wettlauf um die Geheimnisse. Kann Nora die Welt vor der gefährlichen Super-KI beschützen?

Meine Meinung

Das Thema des Buches hat genau meinen Geschmack getroffen. KI-Themen liegen absolut im Trend und Gaming ist meine Leidenschaft. Die Verknüpfung mit vielen menschlichen Aspekten von Jugend, Familie und Liebe und dem Science-Fiction-Anteil einer übermächtigen Super-KI ist genial gelungen.

Die Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen. Nicht nur, weil ich selbst sehr gerne Computerspiele spiele und seit meiner Jugend hunderte von Spielen gespielt habe. Mir hat besonders gefallen, wie die Autorin das Thema Spiele und KI miteinander verknüpft und dabei die essentiellen Fragen nach Wahrheit und Fiktion, Realität und Wahrnehmung und Bewusstsein aufgreift. Ein tiefgründiger philosophischer Exkurs in die Welt der Spiele!

Der Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen, die Charaktere sind authentisch und liebevoll gestaltet, die Beschreibungen spannend und emotional. Die Spielwelt, in die man eintaucht, ist sehr detailliert und faszinierend beschrieben, so dass man sofort selbst das VR.Headset aufsetzen möchte.

Die Charaktere überzeugen durchweg. Die spielverrückte Nora wirkt von Anfang an sympathisch, obwohl sie zunächst eine Straftat begeht. Man spürt mit jeder Faser ihre jugendliche Rebellion und die Suche nach Anerkennung durch ihren Bruder. Die Verbindung zwischen ihr und ihrer besten Freundin ist sehr menschlich und die Eifersucht, die sie empfindet, als ihre beste Freundin sich plötzlich für eine andere Frau interessiert, sehr eindringlich. Eine Stelle hat mich persönlich besonders beeindruckt und berührt. Ihre Freundin Bea bittet sie irgendwann, nicht mehr über das Spielen zu reden und das Thema Gaming bei der Verabredung mit ihrer neuen Freundin ganz zu verschweigen, da es uninteressant sei und die andere Person vielleicht nerven könnte. Die eigenen Interessen zurückzustellen, um jemandem zu gefallen, ist ein Fehler, den wir in unserer Jugend viel zu oft machen und der hier sehr gut dargestellt wird. Ben kommt in der Geschichte für meinen Geschmack vielleicht etwas zu kurz, da er erst gegen Ende des Buches auftaucht und die von Nora glorifizierte Person ihres Bruders dann doch ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.

Das Buch ist wie im Flug an mir vorbeigezogen. Die Spannung ist von Anfang an spürbar, von dem Moment an, als Nora das Spiel stiehlt. Jede Minute rechnet man damit, dass sie erwischt wird. Und der Wettlauf gegen die Zeit wird immer härter. Gegen Ende spitzt sich alles noch einmal zu, denn Nora muss nicht nur die KI überzeugen, sondern auch ihren Bruder, ihre Freunde und ihre eigenen Gefühle.

Fazit

Wer sich für Spiele interessiert und von Science-Fiction-Geschichten fasziniert ist, für den ist dieses Buch ein Muss. Auf spielerisch leichte Weise werden emotionale Themen des Erwachsenwerdens wie Liebe und Freundschaft angesprochen, aber auch die Komplexität zwischen Realität und Fiktion beleuchtet. Was bedeutet Wahrnehmung, wie unterscheide ich zwischen Traum und Wirklichkeit und wer möchte ich in einer technisch perfekten Welt sein? Und obwohl die technische Komponente dieses Buches noch weit in der Zukunft liegt, kann man aus dem Ende des Buches Hoffnung für unseren eigenen Planeten schöpfen. Denn wie immer kommt es darauf an, wie wir miteinander kommunizieren und welchen Weg wir einschlagen, den gewalttätigen oder den friedlichen. Welches Vorbild sind wir?

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 04.12.2023

Die Magischen Bilder - Geschichte ganz anders!

Magische Bilder
1

Art studiert Fotografie und findet durch Zufall im Atelier seines Chefs einen magisch verschlossenen Safe, in dem sich ein Foto befindet, das aus einer Zeit stammt, in der es noch keine Fotos geben konnte. ...

Art studiert Fotografie und findet durch Zufall im Atelier seines Chefs einen magisch verschlossenen Safe, in dem sich ein Foto befindet, das aus einer Zeit stammt, in der es noch keine Fotos geben konnte. Als sein Chef kurz darauf von mysteriösen grauen Gestalten ermordet wird, ist Art mit dem Foto auf der Flucht. Er flieht in die magische Enklave von Paris, wo er von anderen Magiern aufgenommen wird. Obwohl sie ihn nicht kennen und Art seine magischen Fähigkeiten gerade erst entdeckt hat, schenken ihm einige Mitglieder des Hohen Rates ihr Vertrauen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den anderen Fotos, in denen die alten Meister der Magie eingesperrt sind. Dabei werden sie immer wieder von den grauen Inquisitoren überfallen und die magische Welt muss um ihren lange bewahrten Frieden bangen.
Art wirkt zunächst überfordert, kein Wunder angesichts der neuen Welt, die sich plötzlich vor seinen Füßen auftut und in der die Hoffnungen vieler nun in seinen Händen zu liegen scheinen. Als Afrikaner in Frankreich war er sein Leben lang mit Ausgrenzung konfrontiert. Mittlerweile hat er sich daran gewöhnt. Aber in der Zauberwelt ist er neu und gehört dazu. Diese Zugehörigkeit setzt in ihm ganz neue Kräfte frei, und so will er die Zauberwelt beschützen. Er hat einen Ort gefunden, an dem er endlich er selbst sein kann. Amin, ein ägyptischer Magier aus dem Hohen Rat, wird sein engster Begleiter und Lehrer. Seine sympathische, manchmal etwas wichtigtuerische Art wirkt sofort authentisch, man schließt ihn ins Herz. Die chinesische Zauberin Wu wirkt deutlich verschlossener und kühler, und doch bahnt sich zwischen ihr und Art eine Romanze an, die wie ein silberner Schleier in der Luft liegt, fast unsichtbar und doch da. Über ihre Vergangenheit erfahren wir nur wenig und sie verändert sich im Laufe des Buches kaum, außer dass sie von Tag zu Tag mehr an Arts Fähigkeiten glaubt. Hier bin ich besonders gespannt wann die Gefühle zwischen ihnen endlich hervor treten.

Die Handlung ist sehr spannend, denn in kurzer Zeit wird uns eine neue Zauberwelt präsentiert, mit Orten, Zaubern, Menschen und Kreaturen. Alles unter unseren Füßen und doch nie sichtbar. Die Ereignisse überschlagen sich und man gerät von einer Krisensituation in die nächste. Die Jagd nach den magischen Fotos geht schnell und manchmal hat man das Gefühl, dass es fast ein bisschen zu leicht ist. Schließlich sind die Bilder über den ganzen Globus verteilt. Die Perspektive wechselt immer zwischen Art und dem Anführer der Inquisitoren, was das Katz-und-Maus-Spiel noch spannender macht.
Die Sprache ist blumig, aber authentisch. Man fühlt sich sofort in der Zauberwelt zu Hause und hat das Gefühl, dass alles ganz real ist. Es gibt viele kleine Anspielungen und „Easter Eggs“ aus anderen Werken der Popkultur und der Magie, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen.

Das Hauptthema des Buches ist sicherlich der Zusammenhalt der Nationen und Kulturen, die unter dem Deckmantel der Magie vereint sind. Doch wer anders ist, musste sich in der Geschichte immer verstecken. Die historischen Bezüge in den Büchern weisen an charakteristischen Stellen immer wieder auf die Ausgrenzung und Verfolgung der Magier, also der Menschen, die anders sind, hin. Auch Art mit seiner dunklen Hautfarbe wird in seinem Alltag diskriminiert. Der Ägypter Amin verschweigt seiner Familie, dass er einen Freund hat. Und Wu, die einzige magische Frau im Hohen Rat, wird oft unterschätzt und in ihren Fähigkeiten nicht ernst genommen. Alle drei vereint, als Symbol der Unterdrückten und Kämpfer für Gleichberechtigung, meistern sie ihren Weg durch das Abenteuer. Ein Weg, dem wir alle folgen sollten!


Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Es liest sich unglaublich gut und schnell und man verliert sich in der magischen Welt und wünscht sich nur allzu oft, dass sie real wäre. Ich persönlich bin kein Freund von mehrteiligen Buchreihen, ich mag es, wenn eine Geschichte in einem Stück erzählt werden kann. Aber hier werde ich eine Ausnahme machen und auf jeden Fall auch den zweiten Teil lesen. Denn das Buch endet an der spannendsten Stelle und lässt einen im Ungewissen.

Mir gefällt, wie leicht man in die Welt der Magie eingeführt wird, ohne dass man das Gefühl hat, das schon woanders gelesen zu haben. Die Zaubersprüche, die es nur in bestimmten Familien gibt, also nicht alle Zauberer das Gleiche können, unterstützen noch einmal die Gemeinsamkeit in der Verschiedenheit. Und natürlich frage ich mich, was wäre meine Magie in meiner Familie?
Für alle Fantasy-Fans ist das Buch also sehr zu empfehlen. Aber auch wer sich für Geschichte interessiert, sollte das Buch nicht unbedingt links liegen lassen. Die gesuchten Fotos zeigen alle wichtigen historischen Ereignisse unserer Geschichte, wie die Schlacht Napoleons am Nil, die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung und die Hinrichtung Ludwigs XIV.

Hast du Lust auf magische Abenteuer, fantastische Welten, große Freundschaft und ein bisschen Romantik? Dann ist dieses Buch, in dem du Art und seinen neuen Freunden hilfst, die magische Welt vor dem Untergang zu retten, genau das Richtige für dich.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 20.07.2023

Lets Play mit Herz

Let's Play - Teil 1
0

Liebe Leserunde,
ich bin bisher total begeistert von der Geschichte. Ich bin selbst seit meiner Kindheit Teil der Gaming-Szene und kann mich mit dem Inhalt, der Geschichte und den Charakteren sehr gut ...

Liebe Leserunde,
ich bin bisher total begeistert von der Geschichte. Ich bin selbst seit meiner Kindheit Teil der Gaming-Szene und kann mich mit dem Inhalt, der Geschichte und den Charakteren sehr gut identifizieren. Vor allem das Problem des Hasses und der „Cancel-Culture“ in diesem Bereich, vor allem durch „übermotivierte Fans“, kenne ich nur zu gut von You-Tube und Twitch. Ich bin sehr froh, dass diese Themen und Probleme in diesem Buch aufgegriffen werden.

Obwohl ich anfangs skeptisch war, gefällt mir der Zeichenstil sehr gut. Der Wechsel zwischen schönen Szenen, Emotionen, dem Chibby-Stil und den vielen coolen Retro-Gaming-Referenzen ist wirklich einzigartig. Die Gilde mit ihren vielen speziellen Klassen und Fähigkeiten ist super getroffen und die Verbindung zwischen den realen Charakteren und ihren Avataren finde ich wirklich kreativ! Auch die Figur des Vaters ist in seinem Wechsel zwischen Vaterrolle, Verantwortung und Verzweiflung sowie Firmenboss wirklich sehr witzig und unterhaltsam dargestellt. Die Figur des Marshall finde ich auch sehr gut getroffen, denn am Anfang geht er mir mit seiner lauten, überschwänglichen „You Tuber“-Manier furchtbar auf die Nerven. Aber nach kurzer Zeit merkt man, dass er eigentlich anders ist und möchte mehr über ihn erfahren. Besonders spannend finde ich, wie die Autorin mit den Ängsten der Hauptprotagonistin umgeht und ihre sozialen Phobien in den wildesten Monstern darstellt. Die Emotionen kommen wirklich sehr gut heraus und ich bin sehr gespannt, wie sie sich weiter entwickelt.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.11.2023

Pulverschnee und Champagner an der Spree

A Rebel's Kiss
0

Sam ist Stuntman in einer erfolgreichen Berliner Stuntcrew, die er selbst aufgebaut hat. Als eines Tages Kassy, die inzwischen berühmteste Schauspielerin Hollywoods, zu ihm ans Set kommt, bricht für ihn ...

Sam ist Stuntman in einer erfolgreichen Berliner Stuntcrew, die er selbst aufgebaut hat. Als eines Tages Kassy, die inzwischen berühmteste Schauspielerin Hollywoods, zu ihm ans Set kommt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Kassy und Sam waren vor ein paar Jahren ein Paar. Sie waren füreinander bestimmt und trotz ihres Jetset-Liebeslebens hätte die Welt nicht schöner sein können. Doch von einem Tag auf den anderen beendete Kassy die Beziehung. Und Sam weiß bis heute nicht, warum. Er hat Jahre gebraucht, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und Kassy zu vergessen. Doch nun ist sie wieder da und die Anziehungskraft zwischen den beiden ist stärker denn je. Ob die beiden wieder zueinander finden, wer der mysteriöse Stalker ist, der Kassy verfolgt und warum sie damals so plötzlich verschwunden ist, erleben wir intensiv, dramatisch und erotisch.

Sam war schon immer ein sportliches Talent. Seine Snowboardkarriere war auf dem Höhepunkt, als er Kassy kennenlernte. Für sie gewann er alle Titel und war zum ersten Mal richtig glücklich. Doch die Trennung von ihr zog ihm den Boden unter den Füßen weg. Er flüchtete sich in den Sport, der für ihn eine energiegeladene Ablenkung war. Er fuhr immer gefährlicher, ohne Rücksicht auf sein Leben. Das war der Moment, in dem sich die Gelegenheit bot, eine Stunt-Crew zu gründen. Ein neuer Ort, ein neuer Sport, ein neuer Anfang. In Berlin, als Chef der Crew und mit viel professioneller Arbeit fand er zu sich selbst. Doch als Kassy zurückkommt, merkt er, dass er noch lange nicht über sie hinweg ist. Er spürt die Anziehung und das körperliche Verlangen und kann es nicht unterdrücken. Er lernt nicht aus seinen Fehlern, obwohl sie ihn immer wieder verletzt. Er kann ihr nicht fernbleiben, hilft ihr aber trotzdem und ist für sie da. Sam ist somit das Sinnbild eines hoffnungslosen Romantikers, der den Schmerz in sich aufnimmt und einen kleinen Teil davon in eine immerwährende Hoffnung verwandelt.

Kassy war schon immer ein Sonnenschein. Die harte Arbeit an der Schauspielschule hat sie verändert. Sie hat nicht nur Ruhm geerntet, sondern auch die Schattenseiten des Erfolgs kennengelernt. Sie ist zurückhaltend und ängstlich. Ihre beste Freundin organisiert ihr ganzes Leben und ihre Karriere, allein kommt sie kaum noch aus dem Haus. Als sie zu Sam nach Berlin zurückkehrt, ist sie eine ganz andere Frau, als wir sie zu Beginn des Buches kennengelernt haben. Immer noch wahnsinnig schön, aber unnahbar, abwesend, verstört und verängstigt. Kassy trägt ein dunkles Geheimnis in sich. Warum sie Sam damals von einem Tag auf den anderen verlassen hat. Warum sie sich in ihrer Arbeit vergraben und sich selbst vergessen hat. All das hat sie aus Liebe getan, um ihn zu beschützen. Um ihm die schreckliche Wahrheit nicht sagen zu müssen.

Die Handlung ist spannend, weil wir in jedem Kapitel die Perspektive wechseln. Mal wird aus der Sicht von Kassy erzählt, mal aus der von Sam. Als Leser wartet man gespannt darauf, dass sich die beiden begegnen, dass sie zueinander finden und dass das Geheimnis endlich gelüftet wird. Man hofft von Anfang an auf ein Happy End. Die Filmwelt am Set ist fast schon banal nebensächlich, so prickelnd ist der Nebenschauplatz, das Herz der beiden. Auch die anderen Personen, die nebenbei auftauchen, sind zwar liebevoll gestaltet, aber man wünscht sich sofort, dass sie aus dem Blickfeld verschwinden und den Blick auf das Paar freigeben.
Die Sprache ist romantisch, aber echt. Man spürt das Leid der beiden Protagonisten. Man möchte Kassy schütteln und zur Wahrheit drängen, genauso wie Sam, dass er sich endlich von ihr fernhält, obwohl er sich immer wieder die Finger verbrennt. Und auch das Finale ist so ergreifend geschrieben, dass es einem die Tränen in die Augen treibt.


Das Hauptthema des Buches ist natürlich die Liebe und die Dinge, die wir aus Liebe tun. Die guten und die schlechten. Wie sie ganze Zeitzonen und Kontinente überspringen kann. Man wird erfinderisch und denkt sich die schönsten Dinge aus, nur um den anderen zu überraschen. Aber man kann auch mit einer falschen Entscheidung alles zerstören. Nicht die Wahrheit zu sagen, den anderen aus seinem Leben und seinen Gedanken auszuschließen. Den Partner nicht einweihen und die Entscheidung mit sich selbst ausmachen, so dass der andere keine Chance hat, etwas zu sagen oder zu denken. Wie immer ist das Wichtigste, aber auch das Schwierigste im Leben und auch in der Liebe die Kommunikation. Wie findet man die richtigen Worte füreinander? Und da müssen Kassy und Sam noch viel an sich arbeiten.

Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Es liest sich unglaublich gut und schnell und man verliert sich in der glamourösen Welt der Filmstars und der herzzerreißenden Liebesgeschichte. Man möchte die Qualen der beiden Protagonisten nicht lange ertragen und drängt sich zum Weiterlesen.

Hast du Lust auf Pulverschnee, halsbrecherische Stunts, Champagner am See und Boulevardpresse? Dann ist dieses Buch, in dem du Kassy und Sam dabei verfolgst, wie sie ihre Liebe wiederfinden, genau das Richtige für dich.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 19.08.2023

Blaubeermuffins und Sternenhimmel

The stars we reach - Emerald Bay, Band 1
0

Ivy will nach der Trennung von ihrem Freund und dem bestandenen Abitur eine Auszeit in Australien nehmen. Sie freut sich auf die Arbeit auf der Farm und das Zusammenleben mit ihrer „Mitbewohnerin“ Taylor. ...

Ivy will nach der Trennung von ihrem Freund und dem bestandenen Abitur eine Auszeit in Australien nehmen. Sie freut sich auf die Arbeit auf der Farm und das Zusammenleben mit ihrer „Mitbewohnerin“ Taylor. Doch Taylor entpuppt sich als attraktiver Mitbewohner, der ihr schnell den Kopf verdreht. Dabei wollte sie von Männern eigentlich gar nichts wissen. Und das macht sie Taylor auch ziemlich schnell klar. Doch auch er entwickelt ziemlich schnell Gefühle für Ivy, die er vor ihr verheimlicht. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Missverständnisse nimmt ihren Lauf. Wie finden die beiden zueinander? Und wie kommt Ivy mit ihrem neuen Leben in Australien klar? Was wird die Zukunft bringen? Und warum ist der alte Farmer eigentlich so unfreundlich zu ihr?

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Ivy ist mit der Schule fertig und die Trennung von ihrem ersten Freund sitzt ihr noch tief in den Knochen. Sie zweifelt sehr an sich und ihr Selbstvertrauen ist nicht besonders groß. Sie hält sich für ungeschickt und unbegabt. Ihre große Leidenschaft ist das Kochen und Backen. Zusammen mit Taylor, bei dem sie nach und nach ihr wahres Ich findet, wächst sie über sich hinaus und wird zu einer sympathischen jungen Frau, die jeder sofort ins Herz schließt. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich Ivys Verhalten und ihre Denkweise im Laufe der Geschichte verändern. Sie ist es gewohnt, sich klein zu machen und hat Angst vor Entscheidungen und großen Aufgaben. Doch mit der Zeit merkt sie, welch tolle Unterstützung sie durch Taylor und ihre neuen Freunde bekommt und dass sie eigentlich alles alleine schaffen kann.

Über Taylor erfahren wir zunächst nicht viel, außer dass er ein sehr begabter Handwerker ist und nach Feierabend gerne surft. Ein typischer „Sunny Surfer Boy“. Doch tief in seinem Inneren trägt Taylor eine schwere Last mit sich herum. Sein Vater ist schwer krank und er schafft es nicht, regelmäßig Kontakt zu ihm und seiner Familie zu halten. Er hat Angst vor der Zukunft und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Doch Ivy ist für ihn ein Fels in der Brandung, bei ihr ist er ruhig und gelassen und alles wird plötzlich ganz einfach.

Die Sprache des Buches ist leicht, eingängig und emotional. Man spürt von Anfang an die große Verletzung, die Ivy erlitten hat. Man sieht das kleine Dorf am Meer in Australien vor sich und spürt die Herzlichkeit und Fröhlichkeit der Bewohner. Man möchte sofort surfen lernen und auf einer Obstplantage arbeiten. Wären da nicht die großen Spinnen, die ich selbst aus Australien kenne...

Die Geschichte entwickelt sich und nach jedem Kapitel denkt man, dass die beiden nie zueinander finden werden. Zum einen, weil Ivy zu wenig Selbstvertrauen hat, um zu glauben, dass jemand wie Taylor wirklich an ihr interessiert sein könnte. Aber auch, weil Taylors unbeholfene Art seine romantischen Aktionen immer wieder in eine Sackgasse führt. Und dann gibt es da noch jede Menge anderer Probleme, die sich aus dem Alltag der beiden ergeben.

Und damit sind wir beim eigentlichen Thema des Buches: Wie springe ich über meinen Schatten, um die ersehnte Liebe zu finden? Wie schließe ich mit der Vergangenheit ab? Wann bin ich bereit für den nächsten Schritt? Und was hält die Zukunft für mich bereit? Ein Thema, mit dem sich jeder identifizieren kann. Die Suche nach dem eigenen Glück in der Liebe. Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Den Alltag kann man planen und strukturieren, aber die Liebe geht einen anderen Weg. Mit Fleiß und Mut kann man viel erreichen und manchmal braucht man auch ein bisschen Glück. Spring über deinen Schatten und trau dich, auf deine Gefühle zu hören!

Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Das Thema ist lebensnah und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Außerdem wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar in der Luft lag. Und schließlich wollte ich wissen, ob es wirklich ein „Happy End“ geben kann, denn daran hatte ich selbst bis zum Schluss gezweifelt...
Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Arbeit und Erfolg, Träume, Enttäuschungen und die alltäglichen Probleme des Lebens.

Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl