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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2023

Ein modernes Märchen

Der kleine Raubdrache (Bd. 2)
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Wer hat eigentlich gesagt, dass Drachen böse sind? Oder dass Prinzessinnen, die von Drachen entführt wurden, von Prinzen gerettet werden möchten? Das klingt doch alles furchtbar altmodisch und deshalb ...

Wer hat eigentlich gesagt, dass Drachen böse sind? Oder dass Prinzessinnen, die von Drachen entführt wurden, von Prinzen gerettet werden möchten? Das klingt doch alles furchtbar altmodisch und deshalb räumt der kleine Raubdrache damit mal auf!
Die Prinzessin, die vom kleinen Raubdrachen verschleppt wurde, ist nämlich gar nicht traurig oder unglücklich. Denn sie darf mit ihm und den anderen Drachen im Drachendorf leben, dort in die Schule gehen und lustige Abenteuer erleben. Irgendwann jedoch hat sie genug vom Drachendorf und möchte den kleinen Drachen mit in ihr Heimatkönigreich Tiefentauch und Perlensee nehmen. Das wiederrum findet der Drache gar nicht so lustig und auch das gewählte Reisemittel in Form eines Heißluftballons passt ihm gar nicht. Als dann auf der Reise noch ein fieser Zauberer droht, einen Strich durch die Rechnung zu machen, wird die Geschichte richtig spannend. Aber gemeinsam meistern der kleine Drache und die Prinzessin jede Herausforderung, befreien sogar weitere Prinzen und Prinzessinnen und räumen mit allerhand Vorurteilen auf.
Dieses Buch ist ganz niedlich geschrieben und bietet besonders für kreative Kinder, die Wortspiele lieben, allerlei Wortkreationen. Besonders mochte ich aber, dass weder der Drache noch die Prinzessin noch die anderen Figuren auch nur irgendeinem Klischee aus den alten Märchen entsprechen. Damit zeigen sie für mich, dass jeder sein kann, wie er möchte und dass man niemanden in eine Schublade stecken sollte. Das ist neben den detailreichen Bildern und der besonderen Spannung, als der Zauberer besiegt werden muss, eins der Highlights an diesem Buch für mich.
Für Drachenliebhaber und Fans von mutigen Prinzessinnen in Pack-an-Mentalität ist dieses Buch definitiv ein Must-Read!

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Spannend geschrieben und mit leckeren Rezepten leichtgemacht

7 Jahre jünger in 7 Wochen
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Wer träumt nicht davon, die eigene Lebensuhr so lange wie möglich am Laufen zu halten, ewig jung zu bleiben oder zumindest ein paar Extrajahre dazu zu gewinnen? Dass das nichts mit Hokus Pokus zu tun hat, ...

Wer träumt nicht davon, die eigene Lebensuhr so lange wie möglich am Laufen zu halten, ewig jung zu bleiben oder zumindest ein paar Extrajahre dazu zu gewinnen? Dass das nichts mit Hokus Pokus zu tun hat, sondern sich wissenschaftlich belegt tatsächlich beeinflussen lässt, zeigt dieses Buch von Prof. Dr. Sven Voelpel.
Als Altersforscher hat er im Bereich Data- und Demografie-Management die Frage, was uns altern lässt und was den Alterungsprozess hemmt, wissenschaftlich beleuchtet und stellt in seinem Meta-Ernährungscode die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Anhand von plastischen Beispielen wie dem Vergleich des menschlichen Körpers mit einem Oldtimer nimmt er den Leser mit auf eine spannende Entdeckungsreise, was unserem Körper guttut und jung bleiben lässt. In einem einführenden Grundlagenkapitel präsentiert Prof. Dr. Voelpel besonders herausstechende Lebensmittel wie Sprossen oder Gewürze und wie sich der pflanzenbasierte Ernährungsweg positiv auswirkt und erklärt darüber hinaus weitere Einflussfaktoren auf den Alterungsprozess des Körpers. Dabei ist alles wirklich leicht verständlich aber sehr fundiert geschrieben und durch die zusätzlichen Erklärkästchen und Grafiken festigen sich die besonders relevanten Informationen. Ich habe unheimlich viel gelernt und war richtig fasziniert von dem ganzen neuen Wissen.
Besonders schön fand ich dann auch den Übergang zu Beispielrezepten, die wirklich sehr lecker aussehen und gar nicht diesen Anschein nach Gesund-aber-schmeckt-nicht haben. Sie sind sehr ansprechend bebildert und die Zubereitung so leicht beschrieben, dass man eigentlich keinen Grund mehr hat, nicht sofort mit der eigenen Verjüngung zu beginnen.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Einfach mal ein bisschen Mut am Nachmittag zusprechen

Tea Time für die Seele
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Selbstgespräche zu führen wirkt wohl auf die allermeisten Menschen befremdlich. Doch eigentlich tut es jeder den ganzen Tag über, denn die eigenen Gedanken sind schließlich auch nichts anderes als ein ...

Selbstgespräche zu führen wirkt wohl auf die allermeisten Menschen befremdlich. Doch eigentlich tut es jeder den ganzen Tag über, denn die eigenen Gedanken sind schließlich auch nichts anderes als ein Monolog an uns selbst. Wie wir dabei zu uns selbst denken, hinterfragen wir oft gar nicht. Würde aber jemand anders so mit uns reden, wie wir die Gedanken an uns richten, so wären wir sowohl über den Ton als auch über die überzogenen Erwartungen entsetzt. Und genau hier setzen Kristen Helmstetters Bücher an.
Nachdem ich schon Bettgeflüster für die Seele und Dolce Vita für die Seele gelesen habe, war es klar, dass ich mich auch deren Nachfolger widmen werde. Denn mit Tea Time für die Seele findet das Selbstgesprächsritual auch Einzug in den Nachmittag. Obwohl ich zu Beginn der Selbstgesprächsbücher noch wirklich skeptisch war, muss ich sagen, dass sich meine eigene Gedankenwelt stark verändert hat. Denn wenn man sich mal bewusster beim Denken zuhört, dann sticht der harsche Ton, den die meisten Menschen mit selbst haben, sofort ins Auge. Bereits aus den ersten Büchern habe ich das mitgenommen und gehe seitdem netter mit mir um. Mir kommt es nur so vor, als bräuchte mein Gehirn von Zeit zu Zeit eine Auffrischung, sodass mir dieses Buch gerade recht kam. Das Schöne an Tea Time für die Seele ist, dass direkt im Einführungstext eine kleine Wiederholung für die Selbstgespräche mitgegeben wird. Und anders als beim Bettgeflüster für die Seele wird hier nicht geraten, immer den gleichen Text zu nehmen, sondern sogar tageweise zu variieren. Das finde ich sehr angenehm, denn so kann man auf das spezielle Empfinden und Bedürfnis des Tages eingehen.
Ich mochte darüber hinaus auch, dass die Einleitung deutlich knapper gehalten wurde und dafür noch mehr Textvorschläge enthalten sind. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Und auch wenn sich die Selbstgespräche am Anfang komisch anfühlen, kann ich nur sagen „probiert es aus, es hilft“. Ich stelle mir bei den Texten vor, dass ich das nicht zu mir selbst sage, sondern es mir ein Freund sagt, um mich zu stärken. So fühlt es sich richtig gut und ganz normal an.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Wenn das Gute, Erlebnisreiche so nah liegt

Bergisches Land - HeimatMomente
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Wenn ich in den Urlaub fahre und so richtig begeistert von der Urlaubsregion bin, dann frage ich mich immer, ob die Einheimischen dort auch noch so empfänglich für die Sehenswürdigkeiten oder für die schöne ...

Wenn ich in den Urlaub fahre und so richtig begeistert von der Urlaubsregion bin, dann frage ich mich immer, ob die Einheimischen dort auch noch so empfänglich für die Sehenswürdigkeiten oder für die schöne Natur sind. Mir erscheint es dann meistens logisch, dass sie das ja sein müssen, weil es mir ja schließlich auch so gut gefällt.
Dass das vermutlich nicht ganz zutreffen kann, ist mir beim Schmökern in diesem kleinen Reiseführer über das Bergische Land aufgefallen. Denn dieses Fleckchen Erde liegt wirklich nicht weit von meiner Haustür entfernt und ich kannte fast keines der beschriebenen Mikroabenteuer. Ich war also augenscheinlich nicht empfänglich für das Schöne in meiner Nähe. Also habe ich mir die Zeit für dieses Büchlein genommen und war begeistert davon, was das Bergische Land in meiner unmittelbaren Nähe zu bieten hat. Die Sehenswürdigkeiten und Landschaften werden nach den jeweiligen Kreisen, in denen sie liegen zu Kapiteln zusammengefasst. So kann man sich schöne Routen überlegen und je nach Lust und Laune direkt mehrere Ziele bei einem Ausflug ansteuern. Sie werden allesamt mit vielen bunten, anregenden Bildern präsentiert und mit nützlichen Tipps und Hinweisen versehen. Natürlich verweisen die meisten Beiträge für weiterführende Informationen direkt auf die jeweilige Internetseite der Sehenswürdigkeit und liefern die Internetadresse direkt mit.
Von Burgen und Schlössern, über Talsperren, bis hin zu Wanderungen über Industriebrücken oder der Fahrt auf einer echten Draisine ist wirklich alles dabei und für jeden Geschmack dürfte sich hier etwas finden lassen.
Wer sich also vom bergischen Land verzaubern lassen will, der ist hier genau richtig und kann in den ansprechenden, leicht verständlichen, aber sehr informativen Texten für sich herausfinden, was er am liebsten sehen möchte.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Bedrückend, berührend, mitreißend – wahnsinnig gut geschrieben

Das einzige Kind
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Der kleine Djoko lebt 1939 mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte in den Wäldern Jugoslawiens. Seine Welt besteht aus einer harten Erziehung, der Angst vor Wölfen, aber auch der Liebe zu seinen Eltern ...

Der kleine Djoko lebt 1939 mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte in den Wäldern Jugoslawiens. Seine Welt besteht aus einer harten Erziehung, der Angst vor Wölfen, aber auch der Liebe zu seinen Eltern und den kleinen Streichen eines kleinen Jungen von vielleicht 3 Jahren. Doch als die Ustaschas beginnen, die Dörfer zu überfallen, zu morden und alles in Beschlag zu nehmen, was sich ihnen in den Weg stellt, beginnt Djokos Welt aus den Fugen zu geraten. Nacheinander verliert er all seine Bezugspersonen. Er begibt sich alleine auf die Flucht zuerst vor den Ustaschas, dann vor den Tschetniks, dann vor den Nazis und schließlich vor den Partisanen und den Besatzern. Immer wieder findet er einen guten Menschen, der sich ihm annimmt, ihn ein Stück seines Weges begleitet und ihm hilft. Doch immer wieder sterben diese und Djoko steht wieder mutterseelenalleine da. Der Schmerz und diese Angst, die Bezugsperson wieder zu verlieren, kann man selbst als Leser deutlich spüren.
Das Buch ist unfassbar spannend geschrieben und man kann es fast nicht aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt wissen, wie es mit dem kleinen Djoko weitergeht. Er ist so kindlich naiv und durch seine kindlichen Fragen ist es trotz des ernsten Themas manchmal sogar absurd lustig. Ich habe ihn bemitleidet und gleichzeitig bewundert, dass er immer wieder weiterkämpft. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass diese Erzählung auf einer wahren Geschichte beruht, kann man es gar nicht glauben. Es ist so unwirklich, dass das ein so kleiner Junge ausgehalten haben soll. Ganz besonders war für mich die Perspektive auf die Geschichte: Denn sie wird keineswegs von einem Erwachsenen und mit seinen Anmerkungen erzählt, sondern durch den kleinen Djoko. So sieht er in jedem, der ihm begegnet erstmal das Gute und hat gleichzeitig Angst. Dadurch fehlt zu Anfang jeder Szene die Bewertung, wie man jemanden einordnen soll und so bleibt die Spannung permanent hoch. Das führt natürlich auch dazu, dass die politische Situation und die geschichtlichen Ereignisse nicht eingeordnet werden. Genau das hat für mich eine Stimmung geschaffen, als würde ich selbst von Ereignis zu Ereignis getrieben, so wie sich vermutlich die damalige Bevölkerung gefühlt haben muss, die ja auch nie den Gesamtkontext mitgeliefert bekamen.
Auch Djokos Perspektive auf den Konflikt und den Krieg hat mir sehr gefallen. Denn er will einfach nur überleben und so sucht er sich seine Bezugspersonen frei von Nationalität und Seite des Krieges. Für ihn gibt es keine guten und keine bösen Menschen und er versteht einfach nicht, warum es überhaupt Krieg gibt. Und so kämpft er immer weiter und sorgt sich um seine Lieben.
Wahnsinnig mitreißende Emotionen und eine sehr bedrückende Stimmung machen das Buch absolut lesenswert, denn man wird als Leser nur so mitgerissen. Und auch, wenn es doch etwas brutal zugeht, ist es aus meiner Sicht absolut realitätsnah geschrieben. Dieses Buch ist ein Highlight für jeden Fan von historischen Romanen!

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