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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2024

Nicht so meins

Der Vertraute
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Einige Erwartungen wurden erfüllt, andere eben nicht.

Beispielsweise hat mir der Schreibstil unglaublich gut gefallen. Ich fand ihn etwas anspruchsvoller, man musste sehr aufmerksam dabei bleiben, gleichzeitig ...

Einige Erwartungen wurden erfüllt, andere eben nicht.

Beispielsweise hat mir der Schreibstil unglaublich gut gefallen. Ich fand ihn etwas anspruchsvoller, man musste sehr aufmerksam dabei bleiben, gleichzeitig wurde ich aber so eingesogen, dass das zumindest stellenweise kein Problem war. Ich konnte mir Luzia wunderbar in das goldene Zeitalter Spaniens eintauchen und auch das Setting war bildhaft beschrieben. Das Magiesystem war interessant und für mich Nicht-Fantasy-Leserin genau richtig. 😂 Luzia nutzt einen Hauch von Magie um ihren Alltag zu meistern und als ihre Herrin Valentina darauf aufmerksam wird, nutzt sie Luzias Gabe, um sich und ihrem Mann eine bessere Stellung in der Gesellschaft zu sichern. Dabei muss Luzia sich vor der Inquisition in Acht nehmen. Der realhistorische Hintergrund war wirklich super interessant und zudem auch passend gewählt.

Was ich nicht so geil fand? Die Handlung an sich. Was passiert hier denn? Luzia soll bei ein paar Prüfungen ihre Tricks vorführen, um dem König zu gefallen. Die Prüfungen an sich fand ich auch noch spannend, allerdings schafft es die Autorin, die Spannung immer wieder aufzubauen und dann komplett wieder rauszunehmen. Es war ein ständiges Auf und ab - mal war ich voll dabei, dann hat sich das Buch gezogen wie Kaugummi. An einem bestimmten Punkt kommt ein klitzekleiner Twist und ab da ging es für mich nur noch bergab. Der Klappentext erwähnt auch noch den titelgebenden Vertrauten, „dessen eigene Geheimnisse sich für beide als tödlich erweisen könnten“. Das hört sich auch irgendwie böser an, als es letztendlich war. 😄

Und die magische Liebesgeschichte… hat wirklich kaum eine Rolle gespielt. Also sie war schon da, aber hatte keine Relevanz für diese Story und wo das wieder herkam… I don’t know. War mir auch egal. So wie alle Figuren in der Geschichte. Das hat zwar irgendwo gepasst, weil wir allgemein eine sehr distanzierte Perspektive geliefert bekommen, aber im Grunde war es mir schnurz, was am Ende aus den Protas wird.

Diese Geschichte war ein wahres Wechselbad mit guten und weniger guten Momenten. Der beste Moment? Valentina und ihre Entwicklung. 🔥 Das hat mir noch am besten gefallen. 🙈 3⭐️



@gedanken.buecher

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Trash TV in Buchform

Bad Summer People
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Gleich vorweg kann ich schon sagen, wer aufgrund des Klappentextes einen super ausgeklügelten Spannungsroman erwartet, der ist hier an der falschen Adresse. Ja, es gibt eine Leiche, aber die ist eher nebensächlich ...

Gleich vorweg kann ich schon sagen, wer aufgrund des Klappentextes einen super ausgeklügelten Spannungsroman erwartet, der ist hier an der falschen Adresse. Ja, es gibt eine Leiche, aber die ist eher nebensächlich und kommt auch erst spät zum Einsatz. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich das Buch auch sehr gerne gelesen, habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und die Handlung gespannt verfolgt. Der Aufbau der Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Die einzelnen Kapitel tragen die Namen der verschiedenen Bewohner des Sommerdomizils Salcombe. In den einzelnen Abschnitten erfahren wir immer wieder neue Geheimnisse, Abgründe und auch Hintergründe zu den Charakteren, die die anderen Bewohner nicht kennen. Die ach-so-perfekte Welt ist nämlich gar nicht so perfekt. Affären, wer mit wem und wieso, Freundschaft und Feindschaft und ganz viel Tennis - so könnte man grob den Inhalt des Buchs zusammenfassen.

Ein bisschen hat es sich gelesen wie Trash TV. Alle leben ihr Leben und versuchen dabei sich selbst und das bestmögliche Licht zu rücken. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Das hat auch dazu geführt, dass wir in der Geschichte keinen wirklichen Sympathieträger haben, aber das war mit Sicherheit so gewollt und hat mich auch überhaupt nicht gestört. Die Sogwirkung war vorhanden und bis zu einem gewissen Punkt wollte ich immer wissen, wie es weitergeht.

Recht schnell zu Beginn werden ein paar heikle Geheimnisse bekannt, die sich dann im Laufe der Geschichte immer weiter aufbauen. Für mich war dann aber irgendwann auch die Luft raus, denn es kam nichts neues mehr dazu.

So konnte ich zwar noch gut folgen, aber mit der Zeit ist dann auch ein bisschen die Leselust verloren gegangen. Die Auflösung am Ende fand ich leider eher schwach und die „Eskalation“ auch eher unspektakulär. Da hätte ruhig noch ein wenig mehr passieren können.

Das Buch hat sich wunderbar lesen lassen und sehr stark angefangen. Leider hat es etwas nachgelassen und die Auflösung war mir etwas zu einfallslos. 3⭐️


@gedanken.buecher

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Guter Roman

Paradise Garden
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Ich hatte ein paar wirklich schöne Stunden mit dem Buch und vor allem der Einstieg konnte mich absolut fesseln und nach dem ersten Drittel hatte ich schon dieses Highlightgefühl. Wir lernen Billie kennen, ...

Ich hatte ein paar wirklich schöne Stunden mit dem Buch und vor allem der Einstieg konnte mich absolut fesseln und nach dem ersten Drittel hatte ich schon dieses Highlightgefühl. Wir lernen Billie kennen, die uns in ihr Leben mitnimmt. Sie ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in eher ärmlichen Verhältnissen und dennoch wirkt sie glücklich und nicht so, als würde ihr etwas fehlen. Ihren Vater kennt sie nicht und ihre Mutter schweigt eisern. Dann kündigt sich ihre Großmutter aus Ungarn an und wirft Billies Leben durcheinander. Sie kennt sie kaum und durch ihren kurzfristigen Besuch wirbelt sie das Leben der beiden ganz schön durcheinander. Als Billie ihrer Mutter dann keine Fragen mehr stellen kann, beschließt sie, alleine in den alten Nissan zu steigen und ihren Vater zu suchen.

Ab diesem Moment hat die Handlung für mich einen Verlauf genommen, den ich so nicht unbedingt gut fand. Einige Dinge wirkten für mich zu konstruiert und einfach unnatürlich, ich hätte mehr Hindernisse erwartet. Die Lösung erschien mir zu einfach. Irgendwo hat mir an manchen Stellen dadurch auch die Tiefe gefehlt. Ich mochte Billie als Protagonistin und vor allem den Anfang, in dem wir ihre noch so kindliche Freude über ganz einfache Dinge spüren, fand ich sehr schön. Den weiteren Verlauf der Geschichte habe ich dann aber eher distanziert wahrgenommen.

An sich also kein schlechtes Buch, nur hat mir die Entwicklung nicht wirklich zugesagt. 3 ⭐️

@gedanken.buecher

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Nicht so gut, wie die Vorgänger

Keine Reue
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Ellen Sandberg erzählt ihre Spannungsromane immer auf zwei Zeitebenen und verwebt wichtige historische Begebenheiten in ihren Geschichten. In diesem Fall war es die RAF und ihre linksextreme Ideologie. ...

Ellen Sandberg erzählt ihre Spannungsromane immer auf zwei Zeitebenen und verwebt wichtige historische Begebenheiten in ihren Geschichten. In diesem Fall war es die RAF und ihre linksextreme Ideologie. Unsere Protagonisten Barbara und Gernot leben in der Gegenwart in Wohlstand, drohen jedoch, alles zu verlieren. Deswegen bitten sie ihre drei erwachsenen Kinder um Hilfe. In den 80er Jahren lebten sie vermeintlich idyllisch auf dem Land, allerdings war dies nur Fassade. Wir erfahren viel über die Kindheit ihrer Kinder, ganz besonders aus Bens Sicht, der auch seinen eigenen Strang in der Gegenwart bekommt. Die Kinder hatten es definitiv nicht leicht mit ihren Eltern und pflegen kein sonderlich liebevolles Verhältnis zu ihnen. Verständlicherweise muss man sagen.

Durch die finanzielle Not sehen sich Barbara und Gernot dazu gezwungen, alte Kontakte und Konflikte aufzuwärmen. Sie sind verzweifelt und wissen sich nicht anders zu helfen. In Rückblenden erfahren wir dann auch hier, was sich damals in den 80ern zugetragen hat. Das fand ich total spannend und auch sehr lehrreich. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber man erfährt doch einiges über die RAF und deren Gedankengut. Was mir leider nicht so zugesagt hat, war die Gegenwartsgeschichte, die sich um Ben dreht und einen klaren Fokus der Geschichte ausmacht. Zum Einen habe ich nicht so wirklich verstanden, was sie mit der eigentlichen Story zu tun haben soll und fand sie dementsprechend auch nicht so interessant. Ich hätte die tatsächlich nicht gebraucht und damit hat dieser Strang auch den Platz weggenommen, noch intensiver auf die Vergangenheit einzugehen. Das war für mich das eigentlich Spannende und ich hätte mir hier einen klareren Fokus gewünscht.

Fazit ⬇️

Die Erzählweise ist wie immer flüssig und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, denn die Autorin versteht ihr Handwerk, Spannung aufzubauen. Die Familienkonstellation und wie zerrüttet die Verhältnisse sind, war auch besonders gut dargestellt. Auch die politischen Gegebenheiten waren spannend geschildert und aus verschiedenen Sichten bedeutet. Alles in Allem hat mir die Geschichte zwar gefallen, nur war für mich der Fokus falsch gelegt, wodurch leider etwas die Spannung verloren gegangen ist. 3⭐️

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Veröffentlicht am 04.12.2023

So la la

What I Wish For
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Anfangs war ich super begeistert. Das Setting im verschneiten Norwegen war bezaubernd, die Winterfeelings sofort da und auch die Idee des Plots war außergewöhnlich und besonders. Eira führt einen Wunschstand, ...

Anfangs war ich super begeistert. Das Setting im verschneiten Norwegen war bezaubernd, die Winterfeelings sofort da und auch die Idee des Plots war außergewöhnlich und besonders. Eira führt einen Wunschstand, den sie vom verstorbenen Erik übernommen hat. Menschen können sich etwas wünschen und Eira versucht ihnen, mit Hilfe und Unterstützung von Freiwilligen, nach denen sie sucht, diese Wünsche zu erfüllen. Ein Konzept, dass auf Ehrenamtlichkeit und Nächstenliebe basiert und so auch funktioniert. So weit so gut, der Einstieg war süß, ich wurde sofort abgeholt und war begeistert.

Von Beginn an bekommt Eira Hilfe von Liam, dem Enkel von Erik, der als etwas verschroben und eigenartig gilt. Eira fand ihn schon immer ganz süß und ihre anfängliche Verlegenheit ihm gegenüber war auch noch ganz nett. Allerdings kommen sehr schnell die Ex-Partner von Eira und Liam auf den Plan - Saxa und Fenris. Beide natürlich unwiderstehlich und sowieso das Beste vom Besten und damit ging es für mich eigentlich bergab. Leider werden diese Ex-Partner ca. in jedem Kapitel mindestens einmal erwähnt, es wird verglichen, es wird gejammert und es wird gestritten. Ich war irgendwann einfach nur noch genervt und fand die Protagonistin nur noch anstrengend.

Ihre Familie und die Szenen, die sie gemeinsam verbrachten, waren wiederum sehr unterhaltsam und erfrischend zwischendurch. Aber dann ist meistens wieder irgendwas mit den Exen passiert und puff - war die Stimmung dahin. So schade, denn das Buch hatte definitiv Potential!

Vor allem der Schreistil war sehr einnehmend. Die Autorin hat das weihnachtliche Setting geschaffen, wie ich es selten gelesen habe. Ich habe mich sofort in die Beschreibungen verliebt und wollte die Deko rausholen. Es war wirklich sehr bezaubernd.

Das Ende hat es mir dann nochmal gründlich versaut, denn da passiert etwas, dass ich so niemals hätte stehen lassen können. 😅 Und genau so bleibt es leider stehen, ohne eine Aufklärung. Alles in Allem, nur eine eingeschränkte Empfehlung. 3 ⭐️

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