Genese einer Kindstötung
Zwei Kinder sterben, so beginnt das Buch. Diese unfassbare Tat wird eindringlich plastisch erzählt. Die bohrende Frage bleibt: Wie konnte das passieren? Das Buch baut diese Story auf.
Geschildert wird ...
Zwei Kinder sterben, so beginnt das Buch. Diese unfassbare Tat wird eindringlich plastisch erzählt. Die bohrende Frage bleibt: Wie konnte das passieren? Das Buch baut diese Story auf.
Geschildert wird eine in Paris lebende Familie mit zwei kleinen Kindern, Adam und Mila. Die Eltern sind schwer beschäftigt, leben für ihre Arbeit und geben ihren wichtigsten Schatz, die Kinder, an eine Nanny, Louise, weiter. Diese scheint besonders perfekt, hält neben der Kinderbetreuung auch den Haushalt in Schuss. Ein Glücksfall für Eltern. Ein Freibrief rund um die Uhr zu arbeiten und nicht genau hinzusehen.
Im Fortgang der Geschichte spielt die Autorin Perspektiven der Vergangenheit, Beteiligter und insbesondere von Louise ein. Ihre Einsamkeit, die heimliche Not in ihrem Privatleben und die verstörende Fixierung darauf, die perfekte Nanny für Adam und Mila zu sein, bewegen.
Der Schreibstil ist flüssig, prägnante Worte und unverblümte Sprache bringen das Geschriebene schnell auf den Punkt, so dass es mitten ins Mark trifft. Beim Lesen will ich das Buch schütteln und mich bewahren vor der geschilderten Entwicklung. Unaufhaltsam steuert die Story auf das Unfassbare zu.
Dieses Buch ist ein Thriller für die Empathie, ein unaufhaltsames Psychogramm und insgesamt eine lesenswerte Lektüre.