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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2023

Spannend und humorvoll

Im Zweifel für das Monster
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Dan(iel) Becker ist Anwalt in einer großen Kanzlei, möchte bald Partner werden und übernimmt auch unethische Fälle. Eines Tages sitzt das Monster seiner Kindheit auf seinem Bett. Nach ein bisschen Gekreische ...

Dan(iel) Becker ist Anwalt in einer großen Kanzlei, möchte bald Partner werden und übernimmt auch unethische Fälle. Eines Tages sitzt das Monster seiner Kindheit auf seinem Bett. Nach ein bisschen Gekreische Dans erklärt ihm dieses, dass es seine anwaltliche Hilfe benötigt, es sei vor dem übernatürlichen Gericht angeklagt, aber unschuldig. Dan sieht sich letztlich nicht nur gezwungen, den Fall zu übernehmen, sondern auch den wahren Schuldigen zu finden.

Ich habe erst ein bisschen gezweifelt, ob mir der Roman, dessen Klappentext mich direkt angesprochen hat, wirklich gefallen könnte. Der Autor lässt seinen Protagonisten selbst in Ich-Form erzählen, und dieser ist zunächst nicht sehr sympathisch, erzählt erst einmal viele Anwaltsdinge und wirkt sehr überheblich. In seiner Begegnung mit dem Monster wirkt er auf mich zuerst nicht sehr erwachsen, aber gut, ich hatte nie ein Monster unter dem Bett oder sonst wo im Zimmer, und kann das vielleicht nicht nachempfinden, wie es sein muss, es zu treffen. Ein bisschen erinnert das auch an „Monster AG“, was sogar angesprochen wird, allerdings ist Dans Monster nicht so niedlich.

Doch dann wächst Dan immer mehr über sich hinaus, und wird mir immer sympathischer. Immer mehr wird er in die übernatürliche Welt verstrickt und lernt zusammen mit uns manches übernatürliche Wesen kennen – es spricht sich herum, dass er anwaltlich helfen könnte. Neben den Wesen spielt auch seine Familie eine Rolle, mit seiner Frau lebt er in Scheidung, die beiden haben eine Teenagertochter.

Der Roman spielt in Seattle, das nicht so oft Schauplatz von Romanen ist, man lernt ein bisschen etwas über die Stadt, das Wahrzeichen, die Space Needle, hat zudem eine größere Rolle. Zu Beginn des Romans gibt es eine Karte von Seattle.

Royce Buckingham erzählt spannend, mit viel Humor und Phantasie. Da es mindestens einen Folgeband gibt, bin ich gespannt, welche Wesen man noch kennenlernt, welche Fälle noch auf Dan und mich warten. Wer gerne etwas abgedrehte Urban Fantasy liest, kann zugreifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 02.12.2023

Es brauchte ein bisschen, bis ich warm damit wurde

Sturm - Der verwaiste Thron 1
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Ausgerechnet an dem Tag, an dem Ana, die Tochter des Fürsten von Somerset, ihren siebzehnten Geburtstag feiert, wird die Burg ihrer Familie von Nachtschatten überfallen. Die Eltern sterben, Ana kann mit ...

Ausgerechnet an dem Tag, an dem Ana, die Tochter des Fürsten von Somerset, ihren siebzehnten Geburtstag feiert, wird die Burg ihrer Familie von Nachtschatten überfallen. Die Eltern sterben, Ana kann mit ihrem Leibwächter Jonan fliehen, und Gerit, ihr jüngerer Bruder versteckt sich auf dem Dach des Wehrturms.

„Sturm“ ist der erste Band einer Trilogie. Ich brauchte ein bisschen, bis ich mich mit der Geschichte einigermaßen wohl gefühlt habe, was vor allem an Ana liegt, die mir, bis zum Ende dieses Bandes, nicht wirklich sympathisch wurde. Sie ist sehr arrogant, ich-bezogen und fühlt sich, trotz ihrer Situation, überlegen, was natürlich auch daran liegt, dass ihre Familie nicht nur Sklaven gehalten, sondern auch mit ihnen gehandelt hat. Sie ist allerdings auch nicht dumm, und weiß sich zu helfen, hat allerdings auch eine bestimmte Vorstellung von der Welt, von der sie sich nach und nach verabschieden muss.

Es sind zwei andere Charaktere, die mich im Laufe des Romans dazu brachten, ihn doch zu mögen. Da ist einmal Gerit, der sich in einer ganz anderen Situation wiederfindet und über sich hinauswachsen muss, will er weiter überleben. Seine Entwicklung ist spannend, aber auch nachvollziehbar.

Craymorus trifft man bereits im Prolog und später auf einer Insel wieder, auf der Magier leben und lehren. Dort befindet sich auch Rickard Westfall, Anas Verlobter. Als Rickard hört, was in Somerset geschehen ist, macht er sich auf dem Weg nach Westfall, seiner Heimat, in der sein Vater herrscht, und nimmt Craymorus mit sich. Craymorus hat eine körperliche Beeinträchtigung, und ein Geheimnis, das es noch in Gänze zu entdecken gibt.

Interessant sind auch die Nachtschatten, sie sind Gestaltwandler, und lebten zum Teil in Menschengestalt unter den Menschen. Nun wollen sie sich nicht mehr länger verstecken. Im Mittelpunkt stehen hier Kavellan und Schwarzklaue, die etwas unterschiedliche Interessen haben.

Der erste Band der Trilogie bietet ein paar Wendungen, die man zunächst so nicht erwartet hätte, die aber passen und nimmt im Laufe der Geschichte an Spannung zu. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was die Spannung noch erhöht. Gut gefallen haben mir auch die kapiteleinleitenden fiktiven Zitate, durch die man etwas mehr über die Welt erfährt. Am Ende ist manches zu Ende gebracht, aber natürlich längst nicht alles, und man darf gespannt auf die beiden Folgebände sein.

Auch wenn ich zunächst etwas Probleme hatte, im Buch anzukommen, habe ich es schließlich gerne gelesen und bin gespannt, wie es weitergehen wird. Fantasyfans können ruhig einen Blick wagen.

Veröffentlicht am 24.11.2023

Spannend!

Der Wald
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Marcus Holland, Förster, Botaniker und Autor, ist mit seinem Sachbuch über die Intelligenz der Pflanzen auf Lesereise in den USA, wo ihn das Departement of Homeland Security um Hilfe bittet. Eine neue ...

Marcus Holland, Förster, Botaniker und Autor, ist mit seinem Sachbuch über die Intelligenz der Pflanzen auf Lesereise in den USA, wo ihn das Departement of Homeland Security um Hilfe bittet. Eine neue invasive Pflanze breitet sich aus, die nicht nur lebensgefährlich für Menschen, Tiere und andere Pflanzen ist, sondern auch allen Versuchen, sie auszumerzen, standhält. Man hofft, dass Holland als Pflanzenexperte eine Lösung finden kann.

Waverly Park ist Archäobotanikerin und, inspiriert von Texten Johann Wolfgang von Goethes, auf der Suche nach der Urpflanze, von der sie sich viele wichtige Erkenntnisse erhofft. Doch die Suche gestaltet sich schwieriger und gefährlicher als erwartet.

Ava Nahanee ist mit einer Gruppe Programmierer in Kanadas Wäldern mit einem neuen Projekt beschäftigt, das sich schließlich als lebensgefährlich erweist.

Drei Protagonist:innen, deren Perspektiven in diesem Roman abwechselnd erzählt werden, wobei die von Marcus Holland und Ava Nahanee im August 2023 starten, Waverly Parks jedoch bereits im Jahr 2016. Wie diese zusammenhängen, wird man im Laufe des Romans erfahren, wobei es manche mehr oder weniger überraschende Wendung gibt, die man zum Teil bei aufmerksamem Lesen auch selbst enttarnen kann, eine der Wendungen erscheint mir ein zudem etwas unglaubhaft. Neben den USA sind auch China, Kanada und Deutschland Schauplatz des Geschehens.

Der Roman ist sehr spannend, und wird durch die kurzen Kapitel und die häufigen Perspektivewechsel zusätzlich zum Pageturner. Tibor Rodes Satz, dass alles was absolut unglaublich klinge, wahr sei, kann man durchaus ernst nehmen, wie man auch seinem Nachwort entnehmen kann. Ich habe während des Lesens direkt ein bisschen gegoogelt, z. B. zur Urpflanze. Umweltschutz ist zudem ein aktuelles Thema, und damit auch die Frage, ob die Menschheit überhaupt überleben, oder lieber wieder Platz für Tiere und vor allem Pflanzen machen sollte. Im Roman kommt es, diese Frage betreffend, tatsächlich auch zu einer Gewissensentscheidung.

Manche Charaktere sind etwas tiefgehender gezeichnet, vor allem Marcus und Waverly, mir aber trotzdem nicht wirklich nahe gekommen, andere bleiben oberflächlich, vor allem, aber nicht nur, die Antagonisten. Verzichten hätte ich gut auf die Liebesgeschichte können, die in meinen Augen eher aufgesetzt wirkt und nicht nötig gewesen wäre. Etwas ärgerlich finde ich auch den Fehler/die ungenaue Formulierung im Klappentext, der/die sich erschließt, wenn man den Roman liest. Unterm Strich war mir der Roman am Ende thematisch auch ein bisschen zu überladen.

„Der Wald“ ist ein spannender (Öko)thriller, der mir zusätzlich neue Aspekte bzgl. der Pflanzenwelt vermittelte. Wahrscheinlich wird er daher noch ein bisschen nachhallen. Allerdings hätte ich mir Charaktere gewünscht, die mir näher kommen und einen etwas weniger überladenen Plot.

Veröffentlicht am 18.11.2023

Auch Band 3 versprüht wieder viel Zeitkolorit

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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1925: Baden-Baden ist Schauplatz eines internationalen Schachturniers, die Stadt ist voll mit Schachspielern und Schachbegeisterten, was wiederum auch Kriminelle anzulocken scheint, es gibt einige Diebstähle ...

1925: Baden-Baden ist Schauplatz eines internationalen Schachturniers, die Stadt ist voll mit Schachspielern und Schachbegeisterten, was wiederum auch Kriminelle anzulocken scheint, es gibt einige Diebstähle zu verzeichnen, in denen auch Ludwig Schiller, Almas Freund, ermittelt.

Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, allerdings wird von ihrer Kollegin Friederike gebeten, den Todesfall ihrer Cousine Gertrude aufzuklären, die tot in der Waschtrommel der Wäscherei, in der sie arbeitete, gefunden wurde. Der ermittelnde Polizist geht von Unfall oder Suizid aus, doch für Friederike und Alma ist das nicht ganz stimmig.

Der dritte Band der Reihe bietet nicht nur einen Kriminalfall, der es in sich hat, sondern führt auch das private Leben der Charaktere weiter. Alma hatte sich eigentlich gegen eine Beziehung mit Ludwig entschieden, da dieser mehr möchte, und sie als verheiratete Frau ihren Beruf aufgeben müsste. Die Liebe ist aber stärker, ob Ludwig aber auf Dauer damit zufrieden ist, „nur“ eine Liebesbeziehung zu Alma zu unterhalten?

Almas Freundin und Mitbewohnerin Emmi Wolke hat diese Probleme nicht, sie lebt ihr Leben wie es ihr gefällt. Almas Cousin, der Medizinstudent Walter, unterstützt Alma bei ihren Ermittlungen und kann manches aus medizinischer Sicht beitragen. Neben ihm sind auch wieder Almas Eltern, ihr Bruder und ihre Großmutter von der Partie. Und natürlich trifft man auch Almas Kolleginnen wieder.

Der Fall ist relativ komplex, und bringt Alma auch wieder in Gefahr. Dass sie das Zeug zu einer guten Ermittlerin hat, kann man nicht abstreiten, doch als Beruf bleibt ihr das als Frau verwehrt – oder? Emmi hat da eine Idee, die sich vielleicht in einem der nächsten Bände entwickeln könnte. Das Leben als Fräulein vom Amt jedenfalls scheint auch keine Lebensaufgabe zu sein, die Entwicklung zum Selbstwählen ist schon in Gang.

Ich habe es sehr gemocht, wieder von Alma und ihrer Familie, ihren Kolleginnen, ihrer Vermieterin und ihren Freund:innen zu lesen, für mich ist der Kriminalfall ehrlich gesagt „nur“ spannendes Beiwerk. Gut gefällt mir auch die Einbeziehung des historischen Hintergrunds, nicht nur die politische, auch gesellschaftlich und technisch tut sich einiges (dazu gibt es auch ein lesenswertes Glossar). Der Roman versprüht viel Zeitkolorit, auch im privaten Rahmen.

Am Ende ist der Fall zufriedenstellend gelöst, der Weg dahin bietet – erwartungsgemäß – ein paar Überraschungen. Wie sich Almas berufliches und privates Leben weiterentwickelt, bleibt dagegen noch ein bisschen offen.

Auch Band 3 der Reihe habe ich wieder gerne gelesen, er versprüht wieder viel Zeitkolorit und lässt neben dem Kriminalfall genug Raum für das Privatleben der Charaktere.

Veröffentlicht am 10.11.2023

Spannender zweiter Band

Das Alberdon Komplott
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Die Inquisitorin Roslyn wird in der Stadt Alberdon zu einem merkwürdigen Todesfall hinzugezogen. Vor dem Haus des Stadtratmitglieds Marcus Remstieg wird ein Leiche gefunden, die Tote ist nicht eindeutig ...

Die Inquisitorin Roslyn wird in der Stadt Alberdon zu einem merkwürdigen Todesfall hinzugezogen. Vor dem Haus des Stadtratmitglieds Marcus Remstieg wird ein Leiche gefunden, die Tote ist nicht eindeutig menschlich, sondern weist auch drakuide Züge auf, und ist offenbar vom Balkon des Anwesens Remstiegs gefallen.

Die Drachenreiterin Jiana ist mit dem Zwerg Balduin und dem Drachen Elias nach Alberdon unterwegs, sie vermuten dort Rubilon, von dem sie hoffen, dass er ihnen weiterhelfen kann. Die Drachin Frasla trifft derweil in ihrer Höhle auf zwei Zauberinnen.

Der zweite Band nimmt den Faden der Geschichte des ersten Bandes „Die Ankunft des Drachen“ wieder auf, gleichzeitig wird in Alberdon eine neue Protagonistin etabliert, deren Fall sich möglicherweise mit den Geschehnissen des Vorgängerbandes verzweigen könnte, immerhin hat auch sie es mit einer Art Drache zu tun.

Es ist schön, die Charaktere aus dem ersten Band wiederzutreffen, aber ich finde es auch spannend, neue kennenzulernen, zumal man in dem Spinoff „Das brennende Einhorn“ bereits die Inquisition kennenlernen konnte. Inquisition, ja, das ist ähnlich unangenehm, wie man es sich vorstellt, wenn auch ein bisschen anders als man es von unserer Welt kennt. Roslyn ist jedenfalls keine wirklich sympathische Protagonistin, anders als Derek, der Kommissar der Stadtwache, mit dem sie eine komplizierte Beziehung hat. Ihn mochte ich ziemlich schnell.

Das Problem, das sich bereits im ersten Band ergab, bekommt hier ein paar neue Aspekte, allerdings fand ich es ein bisschen schwierig, alle Zusammenhänge zu verstehen, aber, da die Geschichte ja noch weitergeführt werden wird, kann sich das zukünftig wieder ändern. Ähnlich wie in Band 1 empfand ich die Erzählung manchmal etwas holperig, was der Spannung aber nur marginal Abbruch tut. Auch hier habe ich wieder mitfühlen können, vor allem Frasla und Balduin habe ich, bereits seit dem ersten Band, sehr ins Herz geschlossen.

Es bleibt spannend, und auch mit diesem Band ist das Rätsel noch lange nicht gelöst, der Fall um die Tote aber schon, so dass die Geschichte in sich einen Abschluss erhalten hat. Durch das Setting in der Stadt hat der Roman eine andere Dynamik als der Vorgänger.

Der zweite Chroniken der Drachenreiterin-Band bringt die Geschichte voran, fügt neue Aspekte hinzu und hält die Spannung weiterhin. Man sollte aber vorher zumindest den Vorgängerband gelesen haben. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

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