Cover-Bild QualityLand
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 22.09.2017
  • ISBN: 9783550050237
Marc-Uwe Kling

QualityLand

Roman

Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund - Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller? Marc-Uwe Kling hat die Verheißungen und das Unbehagen der digitalen Gegenwart zu einer verblüffenden Zukunftssatire verdichtet, die lange nachwirkt. Visionär, hintergründig – und so komisch wie die Känguru-Trilogie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2017

Come to QualityLand!

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Qualityland. Das Land der Superlativen, in dem nichts dem Zufall überlassen wird. QualityPartner, die weltgrößte Datingplattform, Everybody, das weltgrößte soziale Netzwerk, und TheShop, der weltweit beliebteste ...

Qualityland. Das Land der Superlativen, in dem nichts dem Zufall überlassen wird. QualityPartner, die weltgrößte Datingplattform, Everybody, das weltgrößte soziale Netzwerk, und TheShop, der weltweit beliebteste Versandhändler, bilden ein Dreigestirn der Glückseligkeit. Kein Wunsch bleibt unerfüllt, mag er auch noch unbewusst geäußert sein. Man muss nur wollen. Die Menschen werden in unterschiedliche Levelstufen eingeteilt. Von 2 bis 99 ist alles möglich, man muss sich nur anstrengen, im Strom nach oben schwimmen. Peter Arbeitsloser will das nicht mehr. Einst ausgebildet, um Maschinen und Anlagen instandzusetzen, hat ihm das Konsumschutzgesetz, das auch Reparaturen jeglicher Art verbietet, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt ist er, der als Familiennamen den Beruf seines Vaters tragen muss, Maschinenverschrotter und im Level 10 trennt ihn auch nur noch ein Level von den Nutzlosen. Nutzlose warten länger beim Arzt, auf den Drohnenanflug des Versandhandels und dürfen jederzeit auch ohne Anlass von der Polizei kontrolliert werden. Und während der Leser mit Peter Arbeitsloser die Gesellschaft von unten betrachtet, zeigt ihm „Qualityland“ auch die Vogelperspektive. Wahlen stehen an und die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft ziehen die Strippen. Conrad Koch, der Ängste vor Überfremdung schürt, will das weltweit beliebteste Land ebenso regieren, wie John of US, Kandidat der Fortschrittspartei. Aber John of US ist kein Mensch wie jeder andere, John of Us ist Androide.
„Ein verblüffende Zukunftssatire über die Verheißung und die Fallstricke der Digitalisierung.“ heißt es gleich auf der Innenklappe des Buches. Liest man „Qualitiyland“, und das kann ich guten Gewissens nur raten, wird man immer wieder merken, wie nah wir diesem Szenario schon gekommen sind. Amazon, Facebook & Co. lassen herzlich grüßen. Personifizierte Nachrichten und Werbung, Konsumgüter, die einfach weggeschmissen werden, weil die Reparatur sich nicht lohnt, endlose Kundendienstwarteschleifen, Löhne, die ihren Namen so gar nicht verdient haben, und Politik, der man kaum noch Glauben schenken kann … Erschreckend ist wohl die am ehesten zutreffende Beschreibung der Geschichte. Und doch habe ich Tränen gelacht und meine Mitmenschen mit spontanen Lesestellen beglückt. Natürlich gibt es nicht nur John of Us, den Androiden, sondern auch selbst fahrende und sprechende Autos, Drohnen, die schmollig werden, wenn sie bei der Paketzustellung nicht bewertet werden und noch jede Menge andere technische Spielereien, die dem ganzen Buch die Spur Science-Fiction einhaucht, die dem Roman die nötige Distanz zu einer Verschwörungstheorie gibt. Gesellschaftskritik verpackt in großartigen Wortwitz. Und ein Mal linst sogar das Känguru um die Ecke … Ab in den Buchladen!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Lustig und erschreckend zugleich

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Ein Buch, das ich sehr schnell weggelesen habe, was nicht zuletzt an dem sehr schönen Schreibstil von Marc-Uwe Kling lag.
Die Kapitel sind meist eher kurz, unterbrochen von Werbesequenzen.


Den Inhalt ...

Ein Buch, das ich sehr schnell weggelesen habe, was nicht zuletzt an dem sehr schönen Schreibstil von Marc-Uwe Kling lag.
Die Kapitel sind meist eher kurz, unterbrochen von Werbesequenzen.


Den Inhalt empfand ich lustig und erschreckend zugleich. Lustig, weil es einfach eine gewisse Komik hat, wenn eine Drohne Flugangst hat oder ein Kampfroboter an posttraumatischer Belastungsstörung leidet.
Erschreckend, weil so vieles, worüber wir jetzt lachen, gar nicht so weit entfernt zu sein scheint. Vor 10 Jahren hätten wir es wahrscheinlich lustig gefunden, wenn wir von einem Bestellsystem gelesen hätten, was uns aufgrund getätigter Bestellvorgänge die am besten zu uns passenden Artikel genannt hätte. Heute hat wahrscheinlich ein jeder von uns dank dieser Algorithmen schon Dinge bestellt, die er ansonsten niemals bestellt hätte (Amazon zum Beispiel sei Dank). Da stellt sich mir schon die Frage, wie absurd diese ganze Geschichte wirklich ist.

Marc-Uwe Kling spinnt eine Sache weiter, die längst im Begriff zu entstehen ist. Es ist alles nur eine Frage der Zeit...

Veröffentlicht am 26.09.2017

Die "helle Seite der Macht" hat mir noch besser gefallen

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Helle oder dunkle Ausgabe ist die Frage, die sich der Leser wohl zum Buch QualityLand stellt.

Marc-Uwe Kling gibt hier http://www.marcuwekling.de/faq/ unter Frage Nr. 6 folgenden - wie ich finde guten ...

Helle oder dunkle Ausgabe ist die Frage, die sich der Leser wohl zum Buch QualityLand stellt.

Marc-Uwe Kling gibt hier http://www.marcuwekling.de/faq/ unter Frage Nr. 6 folgenden - wie ich finde guten - Hinweis: "Ist im Prinzip eine Jedi-Frage. Siehst du dich eher auf der hellen oder der dunklen Seite?".

Die eigentliche Geschichte ist identisch, aber ab und zu gibt es zwischen den Kapiteln "Neuigkeiten aus QualityLand", die in den beiden Ausgaben verschieden sind. Am Ende des Buches gibt es einen Link zu den Texten der jeweils anderen Ausgabe. Man verpasst also nichts.

Ich habe beide Ausgaben gelesen und als besser zu mir passend hat sich die helle Ausgabe herausgestellt. Die durch die zwischen den Kapiteln eingestreuten "Neuigkeiten aus QualityLand" entstandene Stimmung hat mir hier besser gefallen. Die der dunklen Ausgabe habe ich als vergleichsweise aggressiv-brutal empfundenen, die der hellen Ausgabe hingegen als witzig-kurios. So bekommt man in der hellen Ausgabe beispielsweise den Tipp, sein selbstfahrendes Auto doch auch mal ins Autokino zu schicken, damit es sich gut fühlt. In der dunklen Ausgabe gibt es z.B. die Nachricht, dass einer Familie fälschlicherweise statt einem Staubsauger ein Kampfroboter geliefert wurde und dass dies nicht gut ausgegangen ist.
Da man wie gesagt über einen Link die Texte der anderen Ausgabe nachlesen kann, könnte man sich auch einfach anhand der Optik für eine der Ausgaben entscheiden. Hier muss ich zugeben, dass die schwarze Ausgabe wesentlich schicker aussieht als die Graue.
Aber ob helle oder dunkle Ausgabe bleibt sicherlich Geschmacksache, wobei eingefleischte Fans sicherlich beide Ausgaben im Regal stehen haben möchten.



Zum Inhalt und darüber wie mir das Buch gefallen hat zitiere ich aus meiner Rezension zur dunklen Ausgabe:

"In der Zukunftssatire QualityLand führt uns Marc-Uwe Kling in eine Zukunft, in der man keine Entscheidungen mehr trifft - sie werden für einen getroffen. Algorithmen optmieren das Leben, sei es bei der Partnerwahl oder bei Shop-Lieferungen. Das eigene "Level" reguliert Job, Partner, Freunde, etc. Überhaupt gibt es in QualityLand nur den Superlativ. Alles bestens, oder?

Als die Hauptfigur Peter eine nicht gewollte Lieferung erhält und diese zurückgeben will, wird es kompliziert, denn das System macht doch schließlich keine Fehler? Begleitet auf seinem ungewöhnlichen Weg wird er von einer Reihe liebenswürdiger Roboter, die alle eine Macke haben und eigentlich verschrottet werden sollten. Fehlt nur noch das Känguru?... nunja, irgendwie kommt es indirekt schon zu Wort... aber es würde in diese Runde auch gar nicht reinpassen.

Das Ganze ist schon ziemlich witzig und es gibt natürlich viel zu lachen. Teilweise ist die Geschichte auch ganz schön abgedreht. (Witzig fand ich auch die enthaltenen Anspielungen auf Bücher, Filme, Musik.)

Aber es ist auch gruselig. Denn so manches könnte durchaus passieren (!) und allein schon die Entwertung des Kusses, dadurch dass man sich nicht mehr mit Finger- sondern mit Lippenabdruck verifiziert, lässt mich schaudern.

Dass sich dann allerdings der Präsidentschaftskandidat, der ein Androide ist, als der bessere "Mensch" entpuppt, ließ mich paradoxerweise seinen Wahlsieg herbeiwünschen.

Das Buch lässt mich nicht nur gut unterhalten, sondern auch nachdenklich zurück. Wohin führt uns der Weg der Datenkraken in unserer Realität?

Das Ende war für mich allerdings nicht ganz rund, ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Irgendwie war die Geschichte so plötzlich zu Ende, mir hat da noch etwas weiter Abschließendes gefehlt.“

Veröffentlicht am 24.09.2017

Zukunftsvision à la Marc-Uwe Kling

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Qualityland ist eine satirische Zukunftsvision im Hinblick der Technik, der Gesellschaft und des Konsums. Menschen werden in Level eingegliedert, Freunde und Partner werden anhand von Apps ermittelt und ...

Qualityland ist eine satirische Zukunftsvision im Hinblick der Technik, der Gesellschaft und des Konsums. Menschen werden in Level eingegliedert, Freunde und Partner werden anhand von Apps ermittelt und Product Placement wird hier sowieso ganz groß geschrieben. Außerdem sind die Algorithmen der Maschinen schon so ausgereift, dass sie neurotische Krankheiten wie Angstzustände und Depressionen entwickeln. In dieser Welt werden die Maschinen zunehmend menschlicher und die Menschen zunehmend maschineller. Und das geht so weit bis ein menschlicher Android zu Wahl antritt...

So wie man Marc-Uwe Kling bereits kennt, erzählt er die Geschichte von Qualityland mit besonders viel Witz, Charme und Raffinesse. Zugleich ist es aber auch sehr erschreckend, da viele "Klischees", die hier beschrieben werden bereits schon existieren.

Besonders gut haben mir die immer wieder kehrenden kleinen News- und Werbungsausschnitte gefallen. Diese passten immer zur eigentlichen Geschichte und haben somit die neue Welt noch ein wenig besser beleuchtet. Außerdem sind da echte Knaller dabei, wo ich mich mit dem Lachen echt nicht zurückhalten konnte.

Die Geschichte wird keineswegs zu Ernst erzählt, sodass man auch sehr gut unterhalten wird. Es hinterlässt mich jedoch auch ein wenig nachdenklich zurück, da es natürlich keine Welt ist in der man leben möchte, aber wir leben ja bereits schon in dieser...

Veröffentlicht am 06.11.2017

Witzige Gesellschaftskritik

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Marc-Uwe Kling war mir durch die Känguru-Chroniken schon bekannt (wahrscheinlich kennen ihn die meisten daher). Diese Bücher damals waren zwar unterhaltsam für mich aber auch kein "Must-Read". ...

Marc-Uwe Kling war mir durch die Känguru-Chroniken schon bekannt (wahrscheinlich kennen ihn die meisten daher). Diese Bücher damals waren zwar unterhaltsam für mich aber auch kein "Must-Read". Dieses Buch jedoch hat mich überrascht. Der Schreibstil war flüssig und angenehm zu lesen. Die Aufmachung des Buches ist schlicht und dennoch besonders - es sticht ins Auge würde ich behaupten. Bei dem Roman handelt es sich um eine Dystopie, was ich eher selten lese, da ich einfach nicht so der Fantasy- und Endzeitromantyp bin. Jedoch handelt es sich bei diesem Buch eher um eine dystopische Satire, wenn man das so sagen will. Klug, bissig und dennoch unterhaltsam greift Herr Kling hier brandaktuelle Themen auf. Ich finde das Buch regt wirklich zum Nachdenken an, vor allem in Bezug auf unseren technischen Fortschritt, der rapide voranschreitet. Mir hat das Buch sehr gefallen und ich freue mich auf weitere Bücher von ihm.