Cover-Bild Winterherz
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 12.09.2023
  • ISBN: 9783463000329
Ralf Günther

Winterherz

Ein verschneites Sanatorium und ein herzkranker Junge, der die Liebe entdeckt – ein modernes Wintermärchen

Wenige Wochen vor Weihnachten. Der vierzehnjährige Wilhelm wird mit einer Herzkrankheit in ein Sanatorium nahe Dresden eingeliefert. Widerstrebend muss er seine geliebte Mutter am Tor der Klinik zurücklassen. Das Gebäude ist ein Palast in Weiß, umgeben von einem üppigen Schlosspark, auf dem Programm stehen Liegebäder und Luftkuren.
Mit seinen Zimmergenossen freundet sich Wilhelm rasch an: mit Edgar, der schon eine Verlobte hat, dem gutmütigen Milo und mit Bruno, der Leseratte. Schon bald umgehen die vier die vielen Regeln und Verbote, die den Klinikalltag prägen, und Wilhelm bekommt eine Ahnung davon, was es bedeutet, erwachsen zu werden.
Und dann ist da noch die Schwesternschülerin Ilona, deren braunes Haar sich nicht von der Haube bändigen lässt. Die junge Frau weckt in Wilhelm die Lust am Lesen, zarte Gefühle der Zuneigung – und vor allem einen unbändigen Willen zu leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2023

Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte

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Darum geht‘s:
Als selbst die Ärzte in der Charité mit ihrem Latein am Ende sind, schicken sie den vierzehnjährigen Wilhelm mit einer mysteriösen Herzkrankheit in ein Sanatorium in der Nähe von Dresden ...

Darum geht‘s:
Als selbst die Ärzte in der Charité mit ihrem Latein am Ende sind, schicken sie den vierzehnjährigen Wilhelm mit einer mysteriösen Herzkrankheit in ein Sanatorium in der Nähe von Dresden – und das ausgerechnet wenige Wochen vor Weihnachten. Das Herz ist schwer vor Sehnsucht nach seiner Mutter, als er in das Zimmer geführt wird, was für die nächste Zeit sein Zuhause sein soll. Doch er freundet sich schnell mit seinen Zimmergenossen an, was sein Heimweh etwas lindert. Gemeinsam trotzen die Jungs ihren Herzkrankheiten und treiben so manchen Schabernack. Auch die Schwesternschülerin Ilona lenkt Wilhelm von seinem Kummer ab. Durch sie entdeckt er sogar das Lesen für sich und lernt seine Gefühlswelt von einer anderen Seite kennen, was auch seinen Lebenswillen anspornt.

So fand ich‘s:
Ralf Günther erzählt mit „Winterherz“ eine berührende Geschichte, die zwar um die Weihnachtszeit spielt, für mich aber auf dem Stapel der Weihnachtsbücher bereichernd heraussticht. In diesem Büchlein geht es um so viel mehr als nur Weihnachtsgefühlen. Es kommen sehr ernste Themen wie Krankheit im Kindesalter und häusliche Gewalt zur Sprache und die Geschichte spielt in einer Zeit, in der die Regeln für die Kinder viel strenger waren als heute.

Es war für mich nicht immer leichte Kost, wenn die Jungs, die sich schnell in mein Herz geschlichen hatten, mit ihren Erkrankungen zu kämpfen hatten. Und ich spürte auch förmlich das Heimweh von Wilhelm – nicht zuletzt, weil ich selbst ein richtiges Heimwehkind bin. Jedenfalls hat der Autor alles sehr authentisch und lebendig dargestellt.

Es gab auch immer wieder etwas zum Schmunzeln; zum Beispiel als die Patienten in ihrem jugendlichen Leichtsinn über die Strenge schlugen. Das sind die Momente, welche die Jungs, aber eben auch die Leser, für einen Moment lang, die Krankheit und die Sorgen vergessen lassen.

Die Geschichte ist eine gefühlvolle Mischung aus Hoffen und Bangen, aus Angst und Zuversicht. Und über allem stehen die Freundschaften, die durch das gemeinsame Schicksal entstehen. Die Kinder lernen, dass man gemeinsam fast alles erreichen kann und sie begreifen, wie wichtig es ist, sich aufeinander verlassen zu können.

Das Büchlein hat recht wenige Seiten und ich war für meinen Geschmack zu schnell am Ende angelangt. Ich hätte Wilhelm und seine Freunde gerne noch eine Weile begleitet. Trotzdem hat mich auch der Schluss überzeugt und der Autor hat ein würdiges Ende für diese intensive Erzählung gefunden. So gibt es von mir für „Winterherz“ eine überzeuge Leseempfehlung. Es ist ein richtig schönes Buch für einen kalten Winternachmittag: also Kerze anzünden, sich in eine Decke einmummeln, Herz öffnen und los lesen…

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Krankheit, jugendliche Abenteuerlust, erwachende Gefühle und Weihnachten

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Der 14-jährige William soll wegen seiner Herzerkrankung für einige Zeit in einem Sanatorium behandelt werden, nur wenige Wochen vor Weihnachten. Die alleinerziehende Mutter begleitet ihn bis zum Tor des ...

Der 14-jährige William soll wegen seiner Herzerkrankung für einige Zeit in einem Sanatorium behandelt werden, nur wenige Wochen vor Weihnachten. Die alleinerziehende Mutter begleitet ihn bis zum Tor des verschneiten Gebäudes. Und dann beginnt eine gar nicht so schlechte Zeit. Mit seinen drei Zimmergenossen freundet er sich sehr schnell an. Jeder von ihnen bringt etwas mit ein und so gründen sie eine Bande, in dem Bestreben, sich möglichst oft den strengen Klinikregeln zu entziehen und gemeinsam kleine Abenteuer zu erleben, natürlich alles im Rahmen der Möglichkeiten, die ihre Krankheiten zulassen. Gerade William, der am Anfang der Geschichte noch sehr kindlich und mutterbezogen wirkt, macht eine Entwicklung durch. Er erlebt, wie es ist, langsam erwachsen zu werden. Und so blühen auch erste Gefühle n ihn auf, denn eine der Krankenschwestern hat es ihm mit ihrer netten Art besonders angetan.
Dieses Buch bietet eine wirklich schöne anheimelde Geschichte, sehr passend zu der winterlichen Vorweihnachtszeit. Und wo Krankheit ist, ist in diesem Fall glücklicherweise auch ganz viel Leben.

Veröffentlicht am 21.11.2023

Berührender Winterroman

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Cover: Das Cover finde ich schön und es versetzt mich gleich in eine weihnachtliche Stimmung.

Inhalt: Der vierzehnjährige Wilhelm muss leider kurz vor Weihnachten wegen seinen Herzleiden in ein Sanatorium. ...

Cover: Das Cover finde ich schön und es versetzt mich gleich in eine weihnachtliche Stimmung.

Inhalt: Der vierzehnjährige Wilhelm muss leider kurz vor Weihnachten wegen seinen Herzleiden in ein Sanatorium. Dort freundet er sich schnell mit seinem Zimmergenossen an und gemeinsam erkunden sie Nachts heimlich das Sanatorium. Bald lernt Wilhelm die Schwesternschülerin Ilona kenne, die in Wilhelm erste zarte Gefühle weckt. Ilona schenkt Wilhelm auch wieder neuen Lebensmut.

Meinung: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich war überrascht, dass es trotz seiner Kürze so viele Gefühle vermitteln konnte. Wilhelm war ein interessanter Charakter Und seine Gefühle zu Ilona fand ich sehr schön. Auch hat mir sehr gut gefallen, dass Freundschaft so eine zentrale Rolle gespielt hat. Mein Fazit, ein tolles Buch für die Winterzeit.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Das Haus der blauen Kinder

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„Sie werden sehen, die sind alle blau, die Herzkranken.“ (S. 8) Kurz vor Weihnachten wird der 14jährige Wilhelm von seiner Mutter aus Berlin ins Sanatorium Gottleuba bei Dresden gebracht. Erst vor wenigen ...

„Sie werden sehen, die sind alle blau, die Herzkranken.“ (S. 8) Kurz vor Weihnachten wird der 14jährige Wilhelm von seiner Mutter aus Berlin ins Sanatorium Gottleuba bei Dresden gebracht. Erst vor wenigen Wochen wurden bei ihm schwere Herzprobleme festgestellt, aber selbst in der berühmten Charité hat man nicht herausfinden können, welche Krankheit er hat. Doch sie scheint galoppierend voranzuschreiten, niemand weiß, ob er Weihnachten noch erlebt.
In seinem Viererzimmer, dass er sich mit Milo, Edgar und Bruno teilt, ist er der Jüngste und augenscheinlich Gesündeste, den ihm fehlen (noch) die typischen blauen Lippen. Und er ist der Unternehmungslustigste, denn „Ich will Abenteuer erleben und nicht vor Langeweile sterben.“ (S. 63) Damit manövriert er sie immer wieder in gefährliche Situationen, aber die vier Freunde haben endlich wieder Spaß am Leben. Doch in einem Heim, das von starren Regeln geprägt ist, ist Individualität unerwünscht ...

Die Geschichte der Jungen ist sehr berührend, denn sie sind dem Tod geweiht und wissen das auch. Jeder Tag ist ein Geschenk. Die Ärzte können ihnen nicht mehr helfen, ihre Leiden durch die Kur nur lindern und ihnen dadurch vielleicht etwas mehr Lebenszeit schenken, in der sie allerdings nicht viel von dem machen dürfen, was Jungs in dem Alter Spaß macht. „Du wirst tot sein, mein Freund. Wie wichtig sind dir diese Regeln, wenn es um eine Abenteuer geht?“ (S. 80)

Für Wilhelm ist es besonders schlimm, weil er erst seit kurzem krank ist. Er hat Angst, ist zum ersten Mal von seiner Mutter getrennt und darf nicht mit ihr telefonieren, dabei macht er sich aus einem ganz bestimmten Grund Sorgen um sie. Und er entdeckt die Liebe, erst zu einer Schwesternschülerin und durch sie zu Büchern.
Edgar ist schon 18, verlobt und hat heimlich Hanteln in die Kur geschmuggelt, um weiter trainieren zu können. Denn wenn er schon sterben wird, will er dabei wenigstens gut aussehen.
Bruno ist eine echte Leseratte und hat unzählige Bücher dabei, um in ihnen die Abenteuer zu erleben, von denen er nur träumen kann: „Sie helfen mir, viele Leben zu haben.“ (S. 17)
Milos ist dunkelhäutig, weil sein Vater, den er nie kennenlernen durfte, aus Mosambik stammt. „Mein Vater wurde in sein Land zurückgeschickt, bevor ich geboren wurde. Er durfte meine Mutter nicht lieben. Es war bei Strafe verboten. Ich bin ein verbotenes Kind.“ (S. 19)

Ralf Günthers „Winterherz“ weckt bei mir sehr ambivalente, bittersüße Erinnerungen. Ich bin in Dresden geboren und aufgewachsen und war als Kind jeden Sommer (insgesamt 10- oder 11-mal) für jeweils 6 Wochen in Bad Gottleuba zur Kur. Ich erkenne die beschriebene Treppe und die Gebäude wieder und habe genau das erlebt, was der Autor beschreibt. Die Kuren fanden getrennt nach Geschlechtern statt, es gab nur über Briefe Kontakt zu den Familien und alles unterlag extrem strengen Regeln, an die man sich gefälligst zu halten hatte. Kein schönes Klima für Heranwachsende. Die mehr oder weniger versteckte Kritik am DDR-Regime kann ich sehr gut nachvollziehen.
Die Gebäude waren bei uns allerdings alle wieder aufgebaut und ich glaube, die erwähnte Zisterne war das kleine Schwimmbecken im Keller des Haues, in dem ich immer gewohnt habe. Und wir mussten uns die Wannen für die Schwefel- und Moorbäder nicht mehr teilen ...

Mein Fazit: Eine herzzerreißende Weihnachtsgeschichte über Freundschaft, über Leidensgenossen, bei den das Sterben zum Alltag gehört, über ihre gemeinsamen Träume und (vielleicht letzten) Abenteuer …

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Sterbenskranke Kinder wachsen zusammen

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MEINE MEINUNG
Der 14 jährige Wilhelm kam aus Berlin und wurde von seiner Mutter nach Gottleuba zur Kur gebracht. Dort wurde Herzkranke Kinder untersucht und auf ihre Krankheit hin behandelt.

Es ist traurig, ...

MEINE MEINUNG
Der 14 jährige Wilhelm kam aus Berlin und wurde von seiner Mutter nach Gottleuba zur Kur gebracht. Dort wurde Herzkranke Kinder untersucht und auf ihre Krankheit hin behandelt.

Es ist traurig, zu lesen, das hier alle Kinder sterbenskrank sind. Sie sind alle so jung und mussten sich schon damit befassen, nicht mehr lange zu leben.

Wilhelm lernt hier viele Jungs kennen und auch eine junge Krankenschwester hat es ihm angetan. Durch sie kommt er zum lesen und liest das Buch „Die rote Zora“. Da kommt ihm die Idee, das auch die Jungs, die mit ihm im Zimmer sind, auch so eine Bande sein müssen.

Der Autor hat hier ein so emotionales Buch verfasst, das so viele brisante Themen behandelt.
Hier lesen wir von häuslicher Gewalt, von psychischer Gewalt und von sterbenskranken Kindern.
Dieses Thema wird viel zu oft totgeschwiegen und keiner will darüber sprechen.

Man kann hier sehr gut sehen, das Freundschaften hier sehr wichtig sind und das diese einen sehr viel Stärke und Mut geben.

Dieses Buch ist so emotional und literarisch sehr hochwertig verfasst worden, das es wirklich eine Freude ist, in dieses Thema abzutauchen.
Es hat mich persönlich sehr berührt und ich war tief bewegt von dem Schicksal dieser Kinder. In so jungen Jahren sollte man sich nicht damit beschäftigen müssen, das man bald sterben wird.

Bei Wilhelm sieht man hier sehr gut, das die psychische Belastung ihn so schwer krank gemacht hat. Die Sorge um seine Mutter und der Hass auf den Großvater haben ihn so sehr belastet.

Von mir gibt es hier super gerne die vollen 5 Sterne und auch eine Leseempfehlung.

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