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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2024

Sehr abstrakt

Tyger
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Adam lebt in einem alternativen London. Er erledigt Botengänge für seine Familie, die aber wenig angesehen ist, da sie fremdländische Wurzeln hat. Auf einem der Ausflüge begegnet Adam Tyger, einem Tiger ...

Adam lebt in einem alternativen London. Er erledigt Botengänge für seine Familie, die aber wenig angesehen ist, da sie fremdländische Wurzeln hat. Auf einem der Ausflüge begegnet Adam Tyger, einem Tiger mit besonderen Gaben. Dieser wird aber gejagt, weshalb das Ganze geheim bleiben muss. Adam hilft Tyger eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, für die er Unterstützung von einer neu gewonnenen Freundin erhält. Das Buch ist sehr schön illustriert von Dave McKean. Die Sprache von SF Said ist angenehm zu lesen. Der Inhalt des Romans hat mich aber etwas zwiespältig zurückgelassen. Zum einen werden sehr wichtige Themen verhandelt, wie Freundschaft, innere Werte und die Besinnung auf die Kraft des Lebens als solche. Allerdings ging mir die Entwicklung etwas zu schnell, da Adam von vielen der Dinge noch nie etwas gehört hat und nach einigen Kapiteln schon seinen Bewusstseinszustand verändern kann etc. Für Kinder ist das vielleicht ein wenig zu abstrakt. Zudem hat mich der starke Antagonismus von Gut und Böse etwas gestört. In diesem Buch steckt sicherlich sehr viel, aber die Art der Einarbeitung in den Text hat mir nicht so gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Modern

All dies könnte anders sein
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Der Roman ist modern und spricht über verschiedene Lebens- und Beziehungsentwürfe, den eigenen Ursprung und Freundschaften. Der Sprachstil des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Er ist jung, ...

Der Roman ist modern und spricht über verschiedene Lebens- und Beziehungsentwürfe, den eigenen Ursprung und Freundschaften. Der Sprachstil des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Er ist jung, modern und provokativ. An einigen Stellen finden sich eindrückliche Sätze und Gefühle sind besonders gut im Zusammenhang mit bestimmten Handlungen eingefangen. An anderen Stellen erschien mir der Roman zu gewollt und einige Situationen wirkten überzogen. Die Protagonistin ist keine wirklich sympathische Person, im Laufe des Romans kann man sie aber besser kennenlernen und viele ihrer Charakterzüge nachvollziehen. Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich mit dem Figurenpersonal, denn man wird mit einer Reihe Personen konfrontiert, die die Hauptfigur datet bzw. mit denen sie befreundet ist, die ich erst nach und nach einordnen konnte. Ein interessanter Roman, der in vielerlei Hinsicht den Zeitgeist trifft, mir aber streckenweise zu weitläufig und figurentechnisch oft zu abstoßend war.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Ein wenig brutal

Redwall Band 1
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Im Moosblumenwald leben die Mäuse friedlich beisammen, bis Cluny, eine fiese Ratte, die Abtei Redwall erobern möchte.
Der Roman ist spannend und man taucht in die Welt der Mäuse ab, die ganz eigen organisiert ...

Im Moosblumenwald leben die Mäuse friedlich beisammen, bis Cluny, eine fiese Ratte, die Abtei Redwall erobern möchte.
Der Roman ist spannend und man taucht in die Welt der Mäuse ab, die ganz eigen organisiert und mit vielen netten Einfällen aufgebaut ist.
Das Cover und die Optik des Buches sind toll gestaltet.
Der Text ist gut verständlich, an manchen Stellen aber sehr ausufernd und detailgenau mit einigen für den Plot unwichtigen Szenen, da kann ich mir vorstellen, dass einige Kinder sich beim Lesen langweilen werden. Zudem besteht das Buch neben Kapiteln auch aus einzelnen Abschnitten, die das Geschehen jedoch teilweise aus derselben Perspektive innerhalb einer Situation schildern, weshalb die Absätze dort für mich keinen Sinn ergeben.
Hinsichtlich der Übersetzung bin ich einige Male gestolpert, mir war zum Beispiel nicht klar, warum man "Redwall" im Titel so stehen lässt und dann im Text mit "Rotwall" übersetzt.
Die Grausamkeiten, die den ganzen Text durchziehen, und die stereotypen Bösewichte, waren mir zu zahlreich vertreten. Für ein Kinderbuch herrscht hier in meinen Augen zu viel bösartige Gewalt.
Alles in allem ein episches Werk für Fans von tierischen Fantasygeschichten, das jedoch durch die Brutalitäten eher für etwas ältere oder gefestigtere Kinder zu empfehlen ist.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Bezaubernde Illustrationen

Ein Panda zieht ein
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Panda-Dame Puddings größter Wunsch geht in Erfüllung, sie wird endlich Kindermädchen, wie in ihren heiß geliebten Mary Poppins-Filmen. Doch in der Familie, in die sie über Umwege gerät, läuft nicht alles ...

Panda-Dame Puddings größter Wunsch geht in Erfüllung, sie wird endlich Kindermädchen, wie in ihren heiß geliebten Mary Poppins-Filmen. Doch in der Familie, in die sie über Umwege gerät, läuft nicht alles rund. Und Pudding muss dem Jungen Cal helfen, seinen verschwundenen Vater wiederzufinden. Das Buch ist mit sehr niedlichen und witzigen Illustrationen aus der Feder der Autorin Sarah Horne versehen. Durch die zahlreichen Bilder wird das Vor- und Mitlesen zu einem besonderen Erlebnis. Die Geschichte spielt abwechselnd aus den Perspektiven der Kinder und des Pandas beziehungsweise der Antagonisten. Die Spannung wird gewahrt. Allerdings muss ich sagen, dass sich die Handlung zunehmend abstrus entwickelt und auch ziemlich viele Logikfehler offenbart. Für Kinder mag dieser Aspekt von nicht so hoher Wichtigkeit sein, mich hat es leider gestört. Der Halunke wird sowohl zeichnerisch als auch erzählerisch sehr grimmig und unmenschlich dargestellt, das war mir fast zu viel des Guten für ein harmloses Kinderbuch mit Humor. Optisch macht das Buch auf jeden Fall einiges wett, dennoch zeigt es für mich einige inhaltliche Schwächen.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Durchwachsen

Die Hennakünstlerin
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Nachdem Lakshmi einer gewaltsamen Ehe entflohen ist, macht sie sich in Jaipur einen Namen als Hennakünstlerin. Sie wird nach und nach in die Welt der wohlhabenden Frauen eingeführt und lernt, sich mit ...

Nachdem Lakshmi einer gewaltsamen Ehe entflohen ist, macht sie sich in Jaipur einen Namen als Hennakünstlerin. Sie wird nach und nach in die Welt der wohlhabenden Frauen eingeführt und lernt, sich mit dem vorherrschenden Kastensystem zu arrangieren.
Doch eines Tages taucht jemand auf, mit dem Lakshmi so gar nicht gerechnet hat, und bringt ihr ganzes Leben durcheinander.
Das Setting des Buches wird sehr anschaulich beschrieben, die indischen Begriffe in einem Glossar erläutert. Man erfährt sehr viel über das indische Leben in den 1950er Jahren und die vielen Bräuche und Gepflogenheiten der Gesellschaft. Lange Zeit wusste ich nicht, wohin mich das Buch führen soll. Anfangs fand ich das auch nicht erforderlich, aber kurz vor der Mitte des Buches gestaltete sich die Lektüre als zäh. Viele Handlungsstränge waren vorauszusehen, in deren Verknüpfung miteinander waren sie letztlich doch interessant zu lesen. Insgesamt musste ich mich allerdings öfters etwas zwingen, weiterzulesen, auch wenn ich dann im Lesefluss dem Geschehen gerne gefolgt bin. Leider konnte mich das Ende dann nicht wirklich überzeugen. Der Umgang des Buches mit dem Kastensystem, die Beleuchtung des Themas von verschiedenen Seiten und auch die vielen natürlichen Heilmethoden, die im Text erwähnt werden, sind gut gelungen. Ein Buch mit angenehmem Schreibstil, das mich mit einigen Kürzungen und einem schon früher einsetzenden roten Faden wohl mehr hätte mitreißen können.

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