Es war der erste Teil den ich aus dem "Food Universe" gelesen habe, aber sicher nicht der Letzte!
Aber nun von Anfang an, Das Cover zeigt das Symbol des Familienunternehmens Very Happy Meat und ist somit ...
Es war der erste Teil den ich aus dem "Food Universe" gelesen habe, aber sicher nicht der Letzte!
Aber nun von Anfang an, Das Cover zeigt das Symbol des Familienunternehmens Very Happy Meat und ist somit absolut passend, die gedeckten Farben spiegeln auch viel von der Story wieder. Cava ist als Erstgeborene Tochter nicht nur die Erbin des Unternehmens sondern auch die Trägerin der Gabe die in der Familie seit Jahrhunderten vererbt wird. Nach außen hin ist die Firma eine erfolgreiche Fleischerei und Lieferfirma, aber in Wirklichkeit entsorgt die Familie Politiker und Verbrecher. Auch wenn Cava seit Kindestagen auf dieses Leben trainiert wird, kann sie sich nicht ganz in die vorgesehene Rolle einfügen, gemeinsam mit Colt und ihren Brüdern kommt sie einem Geheimnis auf die Spur die einfach alles für sie ändert.
Der Erzählstil ist wie die Handlung sehr kompromisslos und rasant. Cava ist eine sehr vielschichtige und sympathische Hauptfigur und Colt der junge Student der zwar von den Gaben und den Göttererben weiß, aber nirgendwo so richtig dazu gehört ist ein interessanter Love Interest. Insgesamt ist die Dynamik zwischen den Figuren herrlich kompliziert und explosiv. Ich habe selten so ein widersprüchliches und spannendes Buch gelesen
Hulda Gold ist eine engagierte Hebamme in Berlin der zwanziger Jahre. Es sind unsichere Zeiten, so kurz nach dem großen Krieg, Freud und Leid, Armut und Übermut liegen nah beieinander. Das sieht Hulda ...
Hulda Gold ist eine engagierte Hebamme in Berlin der zwanziger Jahre. Es sind unsichere Zeiten, so kurz nach dem großen Krieg, Freud und Leid, Armut und Übermut liegen nah beieinander. Das sieht Hulda jeden Tag. Für eine Frau in Huldas Alter würde es sich ziemen selbst Kinder zu bekommen anstatt sie auf die Welt zu holen. Aber sie ist rastlos, sie weiß dass sie durch die Einschränkung weil sie eine Frau ist unter ihren Möglichkeiten bleibt. So kann sie ihre Neugierde auch nicht im Zaum halten, als sie von dem vermeintlichen Freitod der „fixen Rita“ hört und beginnt Fragen zu stellen und Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt sie nicht nur den resignierenden Kommissar North in die Quere, auch ein Unterweltboss wird auf sie aufmerksam. Das führt zu gefährlichen Geschehnissen.
Ich habe den zweiten Teil gehört bevor ich den ersten Teil gelesen habe. Somit haben mich die Beziehungen die rund um Hulda entstehen beziehungsweiße beendet werden nicht überrascht. Aber das hat der Spannung und meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Eher das Gegenteil, es war interessant zu lesen wie es dazu kam.
Zur Handlung selbst, ich fand sie genial, Anne Stern schafft es geschichtliche und politische Gegebenheiten unaufgeregt in eine spannende Geschichte über den Tod einer gescheiterten Frau, einzuweben so dass man ein Gefühl für diese Zeit bekommt ohne sich durch eine Geschichtsstunde zu quälen. Es herrscht große Armut und Unzufriedenheit, aber die Leute sehnen sich nach Freiheit und Luxus, so kommt es nicht von ungefähr dass die Polizei überfordert ist uns sich niemand groß um die Leiche einer Prostituierten im Fluss kümmert, bis auf deren Nachbarin und Hulda, die den Tod ihrer Mutter noch nicht richtig verarbeitet hat.
Hulda ist eine sympathische, starke, unabhängige Frau die sehr mit den Einschränkungen ihrer Zeit zu kämpfen hat. Aber sie hat auch Schwächen und macht Fehler, ihr destruktives Verhalten schadet ihr selbst. Auch die Nebenfiguren sind nicht nur Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse. Anne Stern stattet ihre Figuren mit tollen Charakterzügen aus, sowohl mit guten als auch mit schlechten. Das lässt sie so menschlich, so echt wirken, sie ecken an, man ärgert sich über sie und man freut sich für sie. Diese vollen Charaktere schätze ich sehr an Anne Sterns Romanen.
Das Cover ist gut gewählt, so passend für die Zeit und für die Hauptfigur Hulda. Mit der ausdrucksstarken Frau in Schwarz Weiß, dazu die Goldschrift, ein echter Hingucker.
Insgesamt ist Fräulein Gold: Schatten und Licht ein spannender, historisch interessanter, Roman mit einer starken weiblichen Hauptfigur, den ich gerne weiterempfehle.
Rezension – Fräulein Gold – Scheunenkinder
Ein Argon Hörbuch vom gleichnamigen Roman von Anne Stern erscheint am 13. 10. 2020, gesprochen von Anna Thalbach, Laufzeit 6 Stunden 51 Minuten
Ich bin sehr ...
Rezension – Fräulein Gold – Scheunenkinder
Ein Argon Hörbuch vom gleichnamigen Roman von Anne Stern erscheint am 13. 10. 2020, gesprochen von Anna Thalbach, Laufzeit 6 Stunden 51 Minuten
Ich bin sehr angetan vom Cover. Es ist sehr passend für die 20er Jahre. Obwohl es sehr dezent gehalten ist, finde ich es doch ausdrucksstark. Vor allem der Ausdruck der Hulda ist sehr intensiv.
Da es sich bei Scheuenkinder um den zweiten Fräulein Gold Band handelt hatte ich etwas Sorge nicht gut in die Geschichte finden zu können, diese Sorge war allerdings unbegründet, ich hatte nie den Eindruck das mir Vorwissen aus dem ersten Band rund um Hulda Gold fehlen würde. Die Erzählweise ist flüssig und anschaulich. Durch die Beschreibung der Kleidung oder eben Fehlen dieser bekommt man schnell einen Eindruck von den Zuständen die zu der damaligen Zwischenkriegszeit geherrscht hatten. Auch wenn Hulda sich wenig mit politischen und religiösen Themen beschäftigt erhält man durch ihre Gespräche mit ihrem Freund Bert und ihren Erlebnissen als Halbjüdin einen tollen geschichtlichen und gesellschaftskritischen Einblick. Hulda ist eine unabhängige Frau und will diesen Zustand trotz ihrer Beziehung zu Karl nicht aufgeben. Sie ist eine sehr starke Hauptfigur nicht nur wegen ihres bewundernswerten Berufes, sie trifft schwere Entscheidungen und steht dazu und wenn sie Ungerechtigkeit sieht dann versucht sie zu helfen. Trotz ihres Selbstbewusstseins hinterfragt sie ihr Handeln immer wieder und das macht sie für mich sehr sympathisch. Überhaupt sind die Figuren rund um Hulda gut gezeichnet. Niemand ist nur gut und fast keiner ist nur schlecht. Die Autorin Anne Stern scheut sich nicht ihren Figuren Schwächen zu geben und das macht die Geschichte sehr interessant, obwohl es bis zum Verbrechen ein, zwei Längen gibt konnte mich die Geschichte rund um Fräulein Gold durchgehend fesseln. Die fürsorgliche Wirtin, der resignierte Kriminalbeamte, der unglückliche Exfreund, die verbitterte Schwiegermutter, der undurchschaubare Rabbi, die verängstigte Mutter, ich könnte die Liste noch weiter führen, sie alle haben mich gepackt. Auch die geschichtlichen Aspekte rund um den Pogrom, die große Armutsschere, die Inflation wurden sehr gut in die Geschichte eingewebt. Ein tolles Hörerlebnis, in meinem Fall.
Ich hatte vor Scheunenkinder schon lange kein Hörbuch mehr gehört, aber es war dringend wieder an der Zeit. Ich habe die Stimme von Anna Thalbach als sehr einfühlsam und ausdrucksstark empfunden. Auch die Sprechgeschwindigkeit war passend sodass ich keine Umstellung machen musste. Es war also sicher nicht mein letztes Hörbuch, besonders wenn die Sprecherin Anna Thalbach ist.
Zuerst wie immer das Cover, sowohl die vier Frauen, Arm im Arm, mit den typischen Frisuren und Kleidung der 50er Jahre als auch die Schrift, wie man sie von Retro-Plakaten kennt, stechen sofort ins Auge ...
Zuerst wie immer das Cover, sowohl die vier Frauen, Arm im Arm, mit den typischen Frisuren und Kleidung der 50er Jahre als auch die Schrift, wie man sie von Retro-Plakaten kennt, stechen sofort ins Auge und versprechen eine spannende Geschichte aus vergangener Zeit.
Zum Aufbau des Buches, es wird hauptsächlich aus der Sicht von Luise erzählt aber immer wieder gibt es Kapitel aus Sicht von Annabel, Helga und Marie. Die Wege der vier kreuzen sich immer wieder vor allem rund um das Geschehen im Laden. Es hat einige Zeit gedauert bis ich im Lesefluss war, da die Kapitel der drei Anderen oft erzählen wie es aus deren Sicht zu bestimmten Situationen kam, die man schon aus einer anderen Sicht gelesen hat. Das hat mich anfangs etwas verwirrt, weil es dadurch immer wieder zu kleinen Zeitsprüngen kommt, teilweise von Tagen, dann wieder nur von ein paar Stunden. Aber sowie ich die vier Frauen besser kennen gelernt und diesen Effekt erkannt hatte, konnte ich kaum noch aufhören zu lesen, weil mich die Geschichte so in ihren Bann gezogen hatte.
Ohne zu viel über die Geschichte der vier Frauen zu erzählen, möchte ich sagen dass ich mich selten so beim Lesen geärgert und empört habe. Nicht über das Buch an sich, aber über das was den Frauen widerfahren ist, über das Verhalten mancher Leute zu dieser Zeit.
Es geht um die 50er Jahre, die „späte“ Nachkriegszeit. Einerseits werden Situationen geschildert, die zeigen wie tief das „braune“ Gedankengut noch in den Köpfen der Menschen saß und bestimmt immer noch sitzt. Andererseits werden Taten und Erlebnisse während und nach dem Nazi-Regime und deren Aufarbeitung oder viel öfter Verdrängung thematisiert. Vor allem geht es aber um die Frauen zu dieser Zeit. Die vier Hauptcharaktere, befinden sich alle in unterschiedlichen Situationen, verheiratet oder ledig, Mutter oder kinderlos, berufstätig oder zu Hause, aus ärmlichen oder wohlhabenden Verhältnissen. Trotzdem, sie alle haben etwas gemeinsam. Die Abhängigkeit von Männern, dieses Ausgeliefert sein und diese Ohnmacht, nicht nur körperlich sondern auch von Gesetzes wegen, es hat mich so wütend gemacht. Denn diese Zeit ist gerade Mal 70 Jahre her. Und noch trauriger finde ich es dass in manchen Ländern auch heute noch Frauen von Rechts wegen stark unterdrückt werden, und auch bei uns viele veraltete Einstellungen immer noch als selbstverständlich angesehen werden.
„Die Wunderfrauen“ ist ein lesenswerter Roman über das Leben von vier unterschiedlichen Frauen, die zu einer Zeit leben in der sie weniger zählten als die Männer, trotzdem haben sie ihr Leben in ihre Hände genommen und versucht es zu verbessern, obwohl der teils schweren Vergangenheit und den großen Hindernissen.
Trotz der Startschwierigkeiten hat dieses Buch für mich das Prädikat „lesenswert“ absolut verdient.
Alles Lesen, eure Lille Lesemaus.
Rezension – Und wenn sie tanzt
Erschien 2020 im Blanvalet Verlag, geschrieben von Susan Elizabeth Phillips, übersetzt von Claudia Geng.
Leider kann man nicht viel dazu sagen ohne zu spoilern, denn der ...
Rezension – Und wenn sie tanzt
Erschien 2020 im Blanvalet Verlag, geschrieben von Susan Elizabeth Phillips, übersetzt von Claudia Geng.
Leider kann man nicht viel dazu sagen ohne zu spoilern, denn der Klappentext verrät nicht viel von der wirklichen Geschichte, die ich etwas tiefgründiger empfunden habe als die vorherigen Bücher der Autorin.
Deshalb sage ich nur, dass es mir unglaublich GUT gefallen hat. Susan Elizabeth Phillips ist eine meiner Wohlfühlautorinnen. Man taucht bei ihren Büchern ganz einfach in die Geschichte ein. Auch dieses Mal hat sie einen schönen Roman geschrieben, mit toller Protagonistin und anfangs etwas arroganten Protagonisten, der sich dann wesentlich bessert. Umgeben von sehr interessanten Nebenfiguren, die der Geschichte sowohl Witz als auch Dramatik verleihen. Die Autorin nutzt ihr Buch um auf wichtige Themen wie Aufklärung von Jugendlichen, medizinische und psychologische Betreuung von Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt aufmerksam. Themen die leider allzu oft nicht angesprochen werden, besonders in konservativen Gemeinschaften in den USA. All das hat sie in einen gefühlvollen Liebesroman mit Trauer, Tragödie, Lebenslust, Liebe, und und und gepackt.
Besonders hervorheben möchte ich noch das wunderschöne Cover! Die tanzende Frau, passt wunderbar zum Titel, wenn auch nicht unbedingt zur Geschichte selbst. Auch der englische Titel „Dance away with my“ hätte mir besser gefallen. Trotzdem ist das Buch mitsamt Cover wunderschön.
Darum gibt es eine Leseempfehlung von mir!
Alles lesen 💚, eure Lille Lesemaus 📖🐀