Ein letztes Mal zu Gast in der Mulberry Mansion
No Longer Alone - Mulberry MansionNachdem ich die anderen beiden Teile der Reihe regelrecht verschlungen habe, habe ich mir bei dem Abschlussband der Reihe erhofft, dass alles Bisherige getoppt wird. Der krönende Abschluss sozusagen.
Zuversichtlich ...
Nachdem ich die anderen beiden Teile der Reihe regelrecht verschlungen habe, habe ich mir bei dem Abschlussband der Reihe erhofft, dass alles Bisherige getoppt wird. Der krönende Abschluss sozusagen.
Zuversichtlich habe ich den Roman begonnen, musste mir aber nach einigen Kapiteln eingestehen, dass diese Hoffnung (für mich) vorerst nicht erfüllt wurde. Lange konnte ich mich nicht in die Geschichte einfinden, weil ich keinen Bezug zu Willow gefunden habe – aus ihrer Sicht ist der Großteil des Romans verfasst, daher fand ich es als Leserin sehr befremdlich, dass die Protagonistin sogar mich auf Distanz und Abstand hielt. Maxton hingegen war einfacher in seinem Wesen. Er strahlte innere Ruhe, Sanftheit und Ausgeglichenheit aus. Das war ein perfekter Gegensatz zu Willow, die mir an einzelnen Stellen sogar etwas derb vorkam.
Ich bin sehr froh, dass ich trotz der eher zurückhaltenden Begeisterung und Ernüchterung weitergelesen habe (die Geschichte rund um die Studentenverbindung hat mich natürlich auch sehr neugierig gemacht), denn irgendwann habe ich ein, zwei turning points erreicht, von denen aus mir die Geschichte deutlich besser gefallen hat - und zwar so, wie ich sie mir von Anfang an erhofft habe.
Abgesehen davon hat mich Merits außergewöhnlicher und poetischer Schreibstil wieder auf jeder einzelnen Seite verzaubert. Mit präzise gesetzten Adjektiven erzeugt sie durchweg eine wunderbar atmosphärische, malerische und idyllische Umgebung rund um die Mulberry Mansion. Durchzogen wird alles mit eindrucksvollen, unkonventionellen und eingängigen Vergleichen. Ein Beweis für ihre starke Ausdruckskraft liegt eigentlich schon darin, wie noch auf der ersten Seite die Wolfsstunde beschrieben wird. Nein, der erste Satz des Romans reicht schon dafür. Merit schafft es, mich mit ihren Worten in eine dicke, flauschige Wolke zu packen und mich rundum wohlig und behaglich zu fühlen.
Als Fazit kann ich wohl leider nicht sagen, dass mit „No longer alone“ der beste Teil der Reihe vorliegt – allerdings ist das nichts Schlechtes! Die Geschichte brauchte für mich eben etwas mehr Anlauf, aber steht den Vorgängern in absolut Nichts nach. Ich mochte es sehr, ein letztes Mal in der Mulberry Mansion zu Besuch zu sein und nehme wehmütig Abschied davon.