Inhalt:
Au weia – wieder einmal ist der Räuber Hotzenplotz aus seinem Gefängnis ausgebüxt. Wachtmeister Dimpfelmoser hat alle Hände voll zu tun, den gerissenen Räuber ins Spritzenhaus zurückzubringen. Glücklicherweise eilen ihm Kasperl und Seppel zur Hilfe. Mit einer List, versuchen sie den gerissenen Räuber einzufangen. Ob er sich wohl davon überzeugen lässt, ihre selbstgebaute Rakete zu besteigen, um den großen Silberschatz auf dem Mond zu bergen?
Meinung:
Es ist wieder passiert – Räuber Hotzenplotz ist mal wieder aus dem Gefängnis ausgebrochen. Wachtmeister Dimpfelmoser packt die nackte Angst und so verordnet er eine Ausgangssperre für alle Dorfbewohner. Dies hält Seppel und Kasperl jedoch nicht davon ab, sich selbst auf die Suche nach dem berüchtigten Räuber zu machen. Mit im Gepäck eine geniale Idee, wie man ihm das Handwerk legen kann.
Auf dieses neue bzw. alte Abenteuer vom Räuber Hotzenplotz war ich schon seit langer Zeit neugierig. Vorab wusste ich nur, dass diese Geschichte bereits als Puppenspiel von Otfried Preußler geschrieben worden ist und nun zur Vorlesegeschichte umfunktioniert wurde.
Ich muss sagen, dass ich ohne große Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Dies war vielleicht auch ganz gut, da man dieses Abenteuer nicht mit den drei vorherigen Geschichten vergleichen kann und sollte.
Dies liegt unter anderem an der sehr kurzen Hörspielzeit. Dem Hörer sollte bewusst sein, dass er 50 Minuten toll unterhalten wird, es allerdings natürlich auch bei weitem keine bis ins Detail gehende Geschichte gibt. Dies habe ich anhand der kurzen Dauer aber auch gar nicht erwartet. Viel mehr ist die Geschichte etwas für die ganz kleinen Fans des Räubers. Ich werde dieses Hörspiel meinem Sohn auf jeden Fall bereits in ein paar Jahren in die Hand drücken.
Denn eines kommt auch in diesen 50 Minuten perfekt zur Geltung. Die Einzigartigkeit und der Charme des „alten“ Räuber Hotzenplotz. Auch in dieser Geschichte treten altbekannte Charaktere wie Seppel und Kasperl, Wachtmeister Dimpfelmoser und die Großmutter auf. Und natürlich darf auch der Räuber Hotzenplotz nicht fehlen, der mal wieder aus dem Gefängnis entflohen ist und daher Land und Leute in Angst und Schrecken versetzt. Wie auch in den Vorgängerbänden, hat Kasperl mal wieder eine geniale Idee und die Großmutter fällt in Ohnmacht, als sie erfährt, dass Räuber Hotzenplotz wieder auf freiem Fuß ist. Also viele Dinge die im Vergleich zu den anderen Büchern nicht verändert wurden. Und das ist auch gut so!
Das vom WDR inszenierte Hörspiel wird, wie nicht anders zu erwarten, klasse vertont. Max von Groeben leiht dabei Kasperl seine Stimme und kann vor allen Dingen mit seiner pfiffigen und lebendigen Art überzeugen. Seppel wird von Daniel Rothaug gesprochen und auch seine warme und angenehme Stimme konnte mich überzeugen. Als Räuber Hotzenplotz spricht Waldemar Kobus und gerade seine Stimme passt wie die Faust aufs Auge für den grimmigen Räuber Hotzenplotz. Seine dunkle Stimme und sein teilweise polteriges Auftreten machen das Hörerlebnis perfekt. In weiteren Rollen sprechen unter anderem Alexander Hauff, Sigrid Burkholder und Traute Hoess.
Auch werden die Dialoge von absolut passenden Hintergrundgeräuschen untermalt. Zudem singen Kasperl und Seppel auch das ein oder andere Lied, was die Stimmung noch mal gehörig hebt.
Fazit:
Man darf diese Geschichte nicht mit den 3 Klassikern des Räuber Hotzenplotz vergleichen. Vielmehr ist es eine nette Ergänzung zu eben diesen. Das Hörspiel wurde vom WDR perfekt in Szene gesetzt und hat mich 50 Minuten lang perfekt unterhalten. Gerade Kinder werden mit dieser pfiffigen Interpretation und den schönen Liedern großen Spaß haben. Natürlich darf man bei dieser kurzen Hörspieldauer keine Wunderwerke erwarten was den Verlauf der Geschichte angeht. Ich für meinen Teil war zumindest sehr zufrieden.
Gute 4 von 5 Hörnchen.