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Veröffentlicht am 31.01.2024

Toller Start der Familiensaga

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
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Elke Becker hat mich die letzten beiden Jahre mit ihrer "Mallorca Saga", die sie gemeinsam mit Ute Köhler unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte geschrieben hat, wirklich begeistert.
Nun liegt der erste ...

Elke Becker hat mich die letzten beiden Jahre mit ihrer "Mallorca Saga", die sie gemeinsam mit Ute Köhler unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte geschrieben hat, wirklich begeistert.
Nun liegt der erste Band ihrer neuen Reihe vor mir, die sie alleine geschrieben hat und mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch diese Trilogie erstreckt sich wieder über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte einer Familie und zwar der Familie Kölln. In Österreich ist die Marke Kölln eher unbekannt, aber in Deutschland gehört sie wohl zu den bekanntesten.

"Glänzende Zeiten" ist der erste Band, der uns in das Jahr 1886 nach Elmshorn führt. Die Mühlenbetreiber der Kölln Werke schauen einer rosigen Zukunft entgegen, denn Firmenchef Peter Ferdinand Kölln hat ehrgeizige Pläne und möchte modernisieren. Doch ein tragischer Unfall ändert alles und stellt das Familienunternehmen vor große Probleme. Peter Albert, der älteste Sohn, ist noch nicht wirklich so weit, um in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters zu treten. Charlotte Kölln, die Witwe des Oberhauptes und Vorarbeiter Anselm versuchen alles, um die Firma zu erhalten. Zeit für Trauer bleibt der Familie nicht, das Geschäft muss weiterlaufen. Charlotte darf jedoch als Frau die Geschäfte offiziell nicht führen und den dringend notwendigen Kredit nicht aufnehmen, deshalb muss Peter sein Studium so schnell wie möglich abschließen.
Charlotte hätte gerne die Tochter der konkurrierenden Getreidemühle Schlüter als ihre Schwiegertochter, doch Peter liebt Bertha, eine angehende Konditorin aus einfachen Verhältnissen. Dies führt zu einigen Konflikten, denn obwohl Peter seine Bertha heiratet, akzeptiert sie Charlotte nicht, während alle anderen Familienmitglieder von der ehrlichen und zupackenden Bertha begeistert sind.

Zu Beginn prasselten so viele Namen auf mich ein, dass ich mir ein kleine Aufstellung der Figuren gewünscht hätte. Es dauerte jedoch nicht lange und ich bekam den Überblick, wer nun zur Familie gehört (Charlottes Kinder: Peter, Katharina, Gertrud, Hinrich, Ernst und Marie), wer wo arbeitet, warum noch zwei weitere Frauen eingeführt wurden (Bertha und Luise) und so weiter.

Die Handlung wird aus drei Sichtweisen erzählt und zwar aus der von Charlotte, Bertha und Luisa, die Apothekentochter. Alle drei sind sehr starke Frauen, die sich beweisen wollen und teilweise ihrer Zeit voraus sind. Charlotte ist eher konservativ eingestellt und obwohl sie zu Beginn selbst mit Anselm den Betrieb führt, lehnt sie Bertha und Luisa, sowie ihre modernen Ansichten ab.

Elke Becker beschreibt die örtlichen Gegebenheiten, die damalige Arbeitsbedingungen, Lebens- und Wohnsituationen, sowie soziale Verhältnisse sehr anschaulich. Man ist direkt mit der Familie vor Ort und erlebt gemeinsam gute und schlechte Zeiten. Dabei schreckt die Autorin auch nicht zurück, geliebte oder ungeliebte Figuren sterben zu lassen, was ich bereits in der Mallorca Saga bemerkt habe.
Bei größeren Zeitsprüngen hilft die eingeblendete Jahreszahl oberhalb des Kapitels.

Die Figuren sind bis hin zu den kleinsten Nebenfiguren sehr lebendig beschrieben. Sie haben Ecken und Kanten, entwickeln sich weiter und sind direkt aus dem Leben gegriffen.
Charlotte fand ich zu Beginn sympathisch. Sie entwickelt sich jedoch zu einer konservativen Frau, die sich in alle Belange ihrer Kinder nur zu gerne einmischt und über sie bestimmen möchte. Ihre herzlose Art gegenüber Luise hat mich schockiert, sowie ihre starre Haltung gegenüber ihrer Schwiegertochter Bertha.
Bertha ist eine richtig tolle junge Frau, die anpackt und nur so vor Ideen sprüht. Sie lässt sich trotz der Abneigung ihrer Schwiegermutter nicht unterkriegen.
Luisa arbeitet in der Apotheke ihres Vater und kennt sich mit Heilkräuter aus. Ihren Wunsch Apothekerin zu werden und Medizin zu studieren kann sie zu dieser Zeit nicht ausüben, weil es Frauen untersagt ist zu studieren. Doch Luisa hat ihren eigenen Kopf...

Im Nachwort "Auf den Spuren der Realität" erklärt Elke Becker den Unterschied zwischen Historie und Fiktion. Die Grundlage für die Handlung der Trilogie fand die Autorin im Firmenarchiv der Elmshorner Familie Kölln. Peter Kölln gründete 1820 offiziell die Hafermühle. Sein Vater stellte bereits seit 1795 in einer kleinen von Pferden betriebenen Mühle Schiffszwieback für Seeleute her.
Die Autorin verweist im Nachwort auch drauf hin, dass sie gerne eine Geschichthe über starke Frauen dieser Zeit schreiben wollte, diese jedoch in der Firmenchronik kaum aufschienen. In ihrem Roman hat sie deshalb diese Frauenfiguren nach ihren Vorstellungen erschaffen.

Fazit:
Ein toller Start der Trilogie rund um die Getreidemühlenfamilie Kölln, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band, der schon im April erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Krönender Abschluss

Die Uhrmacherin – Tage voller Geheimnisse
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"Tage voller Hoffnung" ist der dritte und letzte Teil der Uhrensaga von Claudia Dahinden und für mich der krönende Abschluss der Reihe.

Diesmal bekommen Sarah und ihr junger Kollege Fabrice die großartige ...

"Tage voller Hoffnung" ist der dritte und letzte Teil der Uhrensaga von Claudia Dahinden und für mich der krönende Abschluss der Reihe.

Diesmal bekommen Sarah und ihr junger Kollege Fabrice die großartige Chance beim berühmten Uhrmacher-Ehepaar Wernli in Luzern ein Praktikum zu absolvieren.
Sarah freut sich ganz besonders darauf ihre Familie wiedersehen zu können. Doch der Aufenthalt in ihrer Heimatstadt erinnert sie auch an den noch immer ungelösten Mord an ihrem Verlobten Hannes. Nach all den Monaten wird der Fall wieder aufgerollt, denn er weist Ähnlichkeiten mit einer momentanen Mordserie auf. Kaum in Luzern angekommen, passiert ein weiterer Mord. Eine junge Nonne wurde in der Kirche tot aufgefunden und dem "Katholikenhasser", einen angeblichen Serienmörder, zugeschrieben. Als auch noch in Grenchen ein junger Priester getötet wird, wird die religiöse Kluft zwischen den Christkatholilken und Romtreuen dadurch noch explosiver. Korporal Gideon Ringgenberg wird nach Luzern berufen, um die hiesige Polizei zu unterstützen. Außerdem hat er Sarah versprochen auch wegen Hannes genauer nachzuforschen...

Diesmal fand ich die Handlung rund ums Uhrmacherhandwerk und das Krimigeschehen perfekt aufgeteilt. Die Geschichte ist spannend erzählt und ich war besonders neugierig, wer nun der Mörder von Hannes ist. Auch diesmal spielt der Religionskrieg zwischen Christkatholiken und Romtreuen wieder eine große Rolle. Das erfährt auch Gideon, der als Protestant im erzkatholischen Luzern ermitteln muss.

Claudia Dahinden führt uns Leser auf einige falsche Fährten und wir erleben zahlreiche überraschende Entwicklungen. Besonders das letzte Drittel ist sehr spannend aufgebaut. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste direkt zu Ende lesen.

Die Figuren sind allesamt bis hin zum kleinsten Nebencharakter sehr liebevoll und lebendig beschrieben. Sarahs Familie bekommt wieder ein bisschen mehr Raum. Vorallem Hanna, die jüngste Schwester, bereitet Sarah mit ihren religiösen Ansichten und ihrer Weltanschauung größere Probleme. Und dann gerät die Freundschaft mit Gideon wegen eines sehr heftigen Streites in Gefahr. Beide sind richtige Sturköpfe und erkennen nicht, wie wichtig sie einander eigentlich geworden sind.
Mit dabei sind auch wieder Sarahs Freundinnen Pauline und Marie, sowie Schlummermutter Rosa. Mit dem Ehepaar Wernle lernen wir zwei sehr interessante Charaktere kennen.

Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, detailliert und lebendig, sowie der Zeit angepasst. Die gesamte Reihe besticht durch Lokalkolorit und historischen Informationen zum Uhrenhandwerk und der Religionsspaltung.
Die Kapitel sind wieder mit liebevollen Zeichnungen einer Taschenuhr gekenntzeichnet.
Am Ende befindet sich ein Nachwort zum historischen Hintergrund, ein Personenverzeichnis von historisch belegten und fiktiven Personen, sowie ein Glossar.

Fazit:
Ein krönender Abschluss und der für mich beste Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Wunderbarer Wohlfühlroman

Die Ballkönigin - Walzernächte in Wien
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Momentan stecke ich ein bisschen in einer Leseflaute, was historische Romane betrifft. Mit "Die Ballkönigin" habe ich wieder ein bisschen in das Genre hineingeschnuppert, denn der Roman ist eine Mischung ...

Momentan stecke ich ein bisschen in einer Leseflaute, was historische Romane betrifft. Mit "Die Ballkönigin" habe ich wieder ein bisschen in das Genre hineingeschnuppert, denn der Roman ist eine Mischung aus Regency und Historical und spielt in Wien 1877. Das Thema Opernball und Wien hat genügt um mich neugierig zu machen.

Die Komtessen Clea und Sophie de Conteville sollen in die Wiener Gesellschaft eingeführt und möglichst einflussreich verheiratet werden. Die österreichische Adelsgesellschaft war zu dieser Zeit von strengen Hierarchien geprägt. Während Sophie die Gegebenheiten akzeptiert, hat ihre Zwillingsschwester Clea keinerlei Lust sich zu verheiraten. Sie möchte ein eigenständiges Leben führen, was zu dieser Zeit für eine Frau kaum möglich ist. Ihr Vorbild ist die unkonventionelle Fürstin Pauline von Metternich. Diese ist zwar verheiratet, lebt aber nach ihren Vorstellungen. Deshalb versucht Clea sich durch einige Tricks aus diversen Situationen herauszumanövrieren. Bei einer Soiree, die später zum ersten Wiener Opernball wird, trifft Clea auf den charmanten Nikolaj. Da sie annimmt, dass er ein Bürgerlicher ist, tanzt sie mit ihm. Erst danach erfährt sie, dass er der begehrteste Junggeselle der Saison ist und ihre Mutter bereits die Angel auswirft. Danach versucht Clea Nikolaj aus dem Weg zu gehen, doch das gestaltet sich gar nicht so einfach....

Ich kann vorweg sagen, dass mich "Die Ballkönigin" aus meiner historischen Leseflaute geholt hat, obwohl es sich hier um keinen historischer Roman im klassischen Sinne handelt, sondern eher um eine sehr unterhaltsame Geschichte vor historischem Hintergrund. Positiv war für mich natürlich auch das Setting Wien.
Mara Andeck hat für ihre fiktive Geschichte auch einige historische Persönlichkeiten, wie die Komponisten Anton Bruckner, Eduard und Johann Strauß, den Historienmaler Hans Makart oder Fürstin Pauline von Metternich, in die Handlung miteinbezogen. Die gesellschaftlichen Zwänge dieser Zeit werden sehr deutlich aufgezeigt.

Intrigen, Geheimnisse und einige ominöse Briefe bringen Spannung in die fiktive Geschichte. Ich habe mitgerätselt, wer Clea mit diesen anonymen Zeilen zu bestimmten Plätzen locken möchte und habe ganz besonders den romantischen Winterball auf dem Eis genossen. Wir sind dabei, wenn Anton Bruckner im Goldenen Saal des Musikvereins beim Publikum eine herbe Niederlage erleidet und erleben einen Maskenball, bei dem ein Auge bei der strengen Hofetiekette zugedrückt wird.

Die Figuren sind vielschichtig und obwohl Cleas und Sophies Mutter sich ganz besonders an die Etikette hält, ist sie ein Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie weiß nämlich ganz genau, wie sie es drehen und wenden muss, um sich ihre Wünsche zu erfüllen und ihre Töchter nach ihren Regeln zu formen. Dabei macht Clea eine interessante Wandlung durch, die mir ebenfalls sehr gefallen hat. Einzig das Ende kommt dann ein bisschen plötzlich...

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich äußerst angenehm lesen. Es wird aus der Sicht von Clea erzählt. Man fliegt nur so durch die Seiten und hat jede Menge Spaß bei den verschiedenen Bällen und Soiréen. Die Autorin baut außerdem so einige überraschende Wendungen ein, die mich überrumpelt haben. Chapeau, Mara Andeck!

Jedes Kapitel startet mit einem Auszug aus Cleas Tagebuch, in der sie Begriffe aus ihrer Sicht beschreibt, was oftmals zum Schmunzeln anregt. Zwischen den Kapiteln findet man ebenso persönliche Briefe und Zeitungsartikel.

Der Roman ist etwas für Einsteiger ins Genre oder Regency Leserinnen. Die Autorin hat Clea sehr modern dargestellt und auch die Sprache ist nicht wirklich der Zeit angepasst, was mich normaler Weise stört. Hier fand ich aber vorallem die ganze Geschichte sehr amüsant und konnte darüber hinwegsehen.

Fazit:
Ein wirklich amüsanter Wohlfühlroman mit einer wunderbaren Atmosphäre und dem tollen Setting Wien zur Zeit von Kaiser Franz Jospeh und Elisabeth - Walzerklänge inklusive. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Regency und Liebesromanfans!

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Weihnachtliche Wohlfühlatmosphäre mit einem Schuss Magie

Das Weihnachtswunder von Haus 7
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Dies ist meine erste Weihnachtsgeschichte der Autorin und sie hat mir ganz zauberhafte und magische Stunden beschert.
Kurz vor Weihnachten erhalten die Bewohner des Mehrfamilienhauses Nummer 7 den finalen ...

Dies ist meine erste Weihnachtsgeschichte der Autorin und sie hat mir ganz zauberhafte und magische Stunden beschert.
Kurz vor Weihnachten erhalten die Bewohner des Mehrfamilienhauses Nummer 7 den finalen Räumungsbefehl. Besonders für die alleinerziehende junge Witwe Luise ist der Bescheid eine Katastrophe. Obwohl das baufällige Haus schwere Mängel aufweist, stecken für sie ganz viele Erinnerungen zwischen den Mauern. Ihre beiden Kinder Matti und Lilli, wie auch die beiden Nachbarn, das Elvis Double Wolle und die ehemalige Schauspielerin Oma Baumann, sind sich einig, ihr Haus Nummer 7 nicht räumen zu wollen. Doch eine leistbare Wohnung zu finden ist alles andere als einfach. Da kommt Luisa auf die Idee den griesgrämgen alten Eigentümer der Ascot Holding, die das Projekt betreuen, zu besuchen. Doch die Begegnung endet anders, als Luisa sich das vorgestellt hat....

Gleich von Beginn an findet man sehr schnell in die bezaubernde Weihnachtsgeschichte. Der Schreibstil ist locker leicht und trotz einiger schwierigen Themen hat man ein gutes Gefühl beim Lesen.
Die meisten Figuren sind sympathisch und vorallem Matti und Lilli hat man sehr schnell ins Herz geschlossen. Luisa ist eine Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Sie setzt sich sehr dafür ein, dass das Haus Nummer 7 nicht abgerissen wird. Als alleinerziehende Mutter ist es für sie äußerst schwierig eine neue und vorallem bezahlbare Wohnung zu finden. Luisa hat viele Hindernisse zu überwinden, die oftmals völlig unerwartet auftreten. Wäre da nicht der geheimnisvolle Hausmeister Herr Tomte, der mehrfach als rettender Engel eingreift, würde man gemeinsam mit Luise alle Hoffnung verlieren. Doch der Zauber der Weihnacht hat auch in den kältesten Herzen Platz gefunden...oder doch nicht?

Die Geschichte lässt sich sehr gut lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Mit einigen Wendungen, die die Autorin eingebaut hat, konnte mich Anja Marschall wirklich überraschen. Das zeichnet den Roman aus, denn viele Weihnachtsgeschichten sind doch sehr vorhersehbar. Alleine die kleine Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz erreichen. Ein Happy End darf aber trotzdem nicht fehlen.

Fazit:
Eine Geschichte mit weihnachtlicher Wohlfühlatmosphäre und einem kleinen Schuss Magie. Perfekt für die Vorweihnachtszeit!

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Wunderbarer Weihnachtsroman

Love & Lebkuchen
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Mit diesem Buch habe ich gleich einen wunderbaren stimmungsvollen Liebesroman gelesen, bei dem die Autorin jedoch so einige ernste Themen miteingebaut hat. Zu ernst wird es aber trotzdem nicht und die ...

Mit diesem Buch habe ich gleich einen wunderbaren stimmungsvollen Liebesroman gelesen, bei dem die Autorin jedoch so einige ernste Themen miteingebaut hat. Zu ernst wird es aber trotzdem nicht und die kuschelige Atmosphäre der Weihnachtszeit bleibt erhalten.

Nach dem überraschenden Tod ihrer Mutter sind Konditorin Kathi und ihre Schwester Theresa alleine für das Café im kleinen Städtchen Falkenhain verantwortlich. Mit Schrecken erkennen die Beiden, dass ihnen jede Menge Schulden hinterlassen wurden. Theresa möchte als Sparmaßnahmen Mitarbeiter kündigen, doch davon will Kathi nichts wissen. Zusätzlich belastet Kathi der böse Streit mit ihrer Mutter, den sie kurz vor ihrem Tod hatte und ihr deshalb keine Zeit mehr für eine Aussöhnung blieb.
Der jährlich Weihnachtsmarkt ist wohl eine ihrer wenigen Chancen, um einen Teil der Schulden zu tilgen. Die Lebkuchen ihrer Konditoriei sind nämlich weit über die Stadtgrenzen bekannt. Doch genau diesen Advent gibt es neue Konkurrenz. Die Münchner Bäckereikette Bergmüller stellt erstmals ihre veganen Lebuchen und kreativen Plätzchen am Weihnachstmarkt vor. Für Kathi und Theresa eine Katastrophe, denn die Konkurrenz vermindert zusätzlich ihre Einnahmen, die sie dringend benötigen. Da erfährt Kathi von einem Backwettbewerb. Die Anmeldegebühr reißt jedoch ein zusätzliches großes Loch in ihre Finanzen und Theresa spricht sich dagegen aus. Da meldet sich Kathi heimlich an, um mit dem Preisgeld die Schulden zu bezahlen. Dazu muss sie allerdings erst gewinnen....
Ihr wohl größter Konkurrent ist Simon Bergmüller. Ihn hat sie vor kurzem in einem Münchner Club kennen gelernt, ohne zu wissen, wer er ist. Zwischen den Beiden knistert es, aber als sie erfahren, dass sie Konkurrenten sind, versuchen sie einander aus dem Weg zu gehen....

Die Figuren sind sehr lebendig und bis hin zum kleinsten Nebencharakter mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Mühelos kann man sich in die Charaktere hineinversetzen. Vorallem Kathis Ehrgeiz, Wut, Verzweiflung und Trauer konnte ich sehr gut nachempfinden. Sie ist mit Leib und Seele Konditorin und liebt ihren Beruf. Das Café zu verlieren kommt für sie nicht in Frage.
Theresa ist hingegen eher kopflastig. Doch auch sie steht vor einer schweren Entscheidung. Sie hat die Chance mit ihrer Partnerin nach Hamburg zu gehen und auch einen beruflichen Neustart zu wagen. Sie hadert jedoch mit den Gedanken ihre kleine Schwester allein zurückzulassen.
Auch Simon erfährt Druck von Seiten seiner Familie. Während er versucht alles zur Zufriedenheit seiner Eltern zu erledigen, befürchtet er gleichzeitig die Leidenschaft für den Beruf zu verlieren. Denn Simon hat eigene Vorstellungen von seiner Konditorei....
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Ich bin durch die Geschichte geflogen und habe das Knistern zwischen Kathi und Simon gespürt. Obwohl der Roman eine Leichtigkeit versprüht, besitzt er auch Tiefgang. Die Autorin verarbeitet Themen wie Trauer, die Freiheit der Lebensgestaltung, sowie Freundschaft und Zusammenhalt.

Am Ende gibt es noch einige leckere Rezepte, die das Ganze wunderbar abrunden.

Fazit:
Für mich der Weihnachtsroman, der mir bisher am besten gefallen hat. Ich mochte die Atmosphäre, die Charaktere und das Setting. Gerne empfehle ich diesen Weihnachts-Wohlfühlroman weiter!

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