Im großen Finale verlassen wir Versailles und reisen an den Hof der Stürme!
Vampyria - Der Hof der StürmeDer Schreibstil lässt sich gut lesen, ist flüssig und bildhaft, dadurch fühlte man sich direkt wie im Roman. Man macht eine Reise, zurück nach Versailles an den prunkvollen Hof des Sonnenkönigs und in ...
Der Schreibstil lässt sich gut lesen, ist flüssig und bildhaft, dadurch fühlte man sich direkt wie im Roman. Man macht eine Reise, zurück nach Versailles an den prunkvollen Hof des Sonnenkönigs und in das nicht ganz so wunderschöne Paris (erinnert sehr an die Darstellung aus „Das Parfüm“).
Das Cover ist entsprechend dem Titel auch finster gehalten in grün und Gold, in der Mitte findet sich das Gesicht eines Mannes mit Augenklappe (ein Freibeuter und Pirat) – der Fahle Phöbius, der untere Teil wirkt wie ein antiker Türklopfer. Auch die Schriftform und -farbe passt sich nahtlos ein.
Fazit:
Jeanne scheint an ihrer Aufgabe gescheitert zu sein, dem Kampf gegen Ludwig dem Umwandelbaren. Doch dann erhält sie eine neue Möglichkeit – sie soll den geheimnisvollen und finsteren Piratenkapitän verführen. Offiziell um Ludwig mehr Einfluss und Macht in Amerika zu geben. Der Widerstand erhofft sich allerdings etwas anderes einen starken Verbündeten, um Ludwig zu stürzen.
Auf dem Weg nach Amerika, dem Land, das sich seit Jahrhunderten dem alten vampyrischen Europa entzieht, trifft Jeanne nicht nur auf finstere Piraten und ihren stürmischen Kapitän, sondern auch auf ihr wahres Ich.
Jeanne als Protagonistin ist echt überraschend, zu Anfang (Band 1) eher zurückhaltend, ängstlich und eher schüchtern, entwickelt sie sich während der Handlung (in Band 2 noch mehr) gefühlt zu einer anderen Person, egoistisch, skrupellos – die auch mal über eine Leiche geht. Ihr Wunsch nach Rache mag groß sein aber rechtfertigt das alle Mittel oder färbt die Lebensweise der Vampire ab. In Band 3 lernen wir sie dann noch besser kennen, ihre Schwächen und auch Stärken – sie lernt ihr wahres ich kennen.
Auch einige Nebenprotagonisten, Naoko Takagari (Tochter des japanischen Botschafters) oder der geheimnisvolle Sterling Raindurst (taucht immer wieder in Jeannes Leben am Hof auf) können punkten und wirken in ihrem Verhalten sehr real. Allerdings treffen wir auch wieder auf den recht nervigen Alexandre de Mortange im Liebesrausch zu Jeanne.
Das Setting besteht nicht nur aus dem Schloss Versailles in all seinem Prunk und Herrlichkeit, diesmal gehen wir auf Reisen nach Amerika – in die Karibik und treffen auf den Fahlen Phöbius.
Für mich ein gelungener Finalband der mit seinem Setting – Ambiente verzaubert, düstere Protagonisten und Wesen (Vampire usw.), überraschende Wendungen. Aber auch brutale verstörende Szenen – nicht unbedingt für jeden etwas und wer mit mehr Romance gerechnet hat wird ein wenig enttäuscht sein – was für mich aber ein weiterer Pluspunkt ist zu dem historischen Hintergrund, der einfließt. Ich vergebe 5 Sterne dafür.