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Veröffentlicht am 08.12.2023

Ein Nachlass mit weitreichenden Folgen - Spurensuche in Kuba 2.Teil

Die vermisste Tochter
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Der Aufbau des Buches ähnelt dem aus dem ersten Teil. Aus dem Nachlass eines Londoner Frauenhauses tauchen kleine hölzerne Schachteln auf und die darin enthaltenen Namen und Hinweise werden der jeweiligen ...

Der Aufbau des Buches ähnelt dem aus dem ersten Teil. Aus dem Nachlass eines Londoner Frauenhauses tauchen kleine hölzerne Schachteln auf und die darin enthaltenen Namen und Hinweise werden der jeweiligen Familie ausgehändigt, die sie veranlassen, auf Spurensuche zu gehen.
In diesem Fall führen der Name und das Familienwappen die Enkelin Claudia nach Havanna, wo sie Nachforschungen zu der reichen und angesehenen Familie Diaz anstellt, denen eine Zuckerrohrplantage gehörte.

In zwei Handlungssträngen erfährt man mehr über die Recherche von Claudia und ihren Aufenthalt in der Heimat ihrer Großmutter, gleichzeitig wird man aber auch immer wieder in die Zeitepoche zurückversetzt, die das Leben ihrer Großmutter Esmeralda erzählt. Nach und nach kommt man zum großen Finale und die Idee dieser Erzählung gefällt mir sehr.

Auch wenn sich beide Geschichten etwas ähneln und letztendlich auch etwas absehbar ist, finde ich doch den Verlauf gerade in der Vergangenheit sehr interessant und auch hier hat mich das Ende überrumpelt und eiskalt erwischt. Damit habe ich allerdings gar nicht gerechnet.

Die Protagonistin ist auch hier wieder eine starke Persönlichkeit, die selbst auch privat viel zu verkraften hat und sich dadurch aber neue Möglichkeiten und Ziele bieten. Sie lässt nichts unversucht, das Rätsel zu lösen und so ein schönes Andenken an ihre Großmutter zu bewahren, die Familiengeschichte zu verstehen und in Erinnerung zu behalten.

Eine kleine Schachtel, die sich fast zur Pandora entwickelt, schicksalhafter historischer Roman gemischt mit einer romantischen Liebesgeschichte aus der Gegenwart, mit interessanten Charakteren, dramatisch, gefühlvoll und einigen Überraschungseffekten.

Ein schöner Roman für zwischendurch und mit Christiane Marx als Erzählerin wird die Stimmung beider Zeitebenen gefühlvoll, passend und unterhaltsam erzählt. Ich mag es, wie sie diese Eindrücke einfängt, gewisse Anspannung, Dramatik und ganz viel Romantik erzeugt und den Zuhörer auf diese Weise voll in die Handlung abholt. Eine angenehme Stimme, der man gern zuhört.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Spannender Abschluss der Trilogie über die ersten Christen, mit ein paar Schwächen

Atretes - Flucht nach Germanien
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Mit diesem Teil endet die Trilogie über die ersten Christen zur Zeit der Eroberung Jerusalems. Die Gefangennahme Atretes, eines germanischen Kriegers aus dem Stamm der Chatten, hat man ja im 1.Band schon ...

Mit diesem Teil endet die Trilogie über die ersten Christen zur Zeit der Eroberung Jerusalems. Die Gefangennahme Atretes, eines germanischen Kriegers aus dem Stamm der Chatten, hat man ja im 1.Band schon verfolgen können. Nach seiner Zeit als berühmter Gladiator in den Arenen Roms und Ephesus will er gemeinsam mit seinem Sohn Caleb wieder in seine Heimat zurück. Durch eine Intrige glaubte er lange Zeit, sein Sohn wäre tot, doch die Judenchristin Hadassa gab ihn in die Obhut der Christin und Witwe Rizpa, die dem kleinen wie eine Mutter geworden ist.

Da Atretes in der Gefahr schwebt, trotz seiner erlangten Freiheit wieder in als Gladiator verdingt zu werden, ergreifen sie die Flucht in Richtung Heimat.

Die Wut und die Unzufriedenheit hat man bereits im 1.Teil spüren können. Atretes ist ein stolzer Krieger aus einem Stamm, der den Gott Tiwaz verehrt. Sein Hass auf die Römer, die ihm das Leid als Gladiator, die Einsamkeit, die Selbstverachtung angetan haben ist groß. Das spürt man im Laufe dieser Geschichte auch ganz deutlich. Es ist schwer für ihn Vertrauen zu fassen, selbst Rizpa, die sich liebevoll um seinen Sohn kümmert, kriegt das oft zu spüren. Doch die aufkeimenden Gefühle zwischen beiden sind stark und Rizpa und deren Begleiter Theophilus versuchen durch das, was sie in den Schriften gelernt haben, Atretes zum Umdenken zu lenken, sein Herz zu erreichen, ihm zu zeigen, was es ausmacht, Gott zu vertrauen und nicht auf die eigene Stärke. Hass mit Liebe zu ersetzen, selbst zu spüren, wie das Opfer von Jesus auch für ihn gilt.

Insgesamt fand ich die Geschichte interessant, die Reise ist abwechslungsreich, voller Gefahren, Zweifel und Anspannung. Die Entwicklung Atretes ist mühsam, weil er sehr impulsiv und immer in Verteidigungs- u. Angriffsstellung ist. Allerdings muss ich sagen, dass es ein paar Passagen und Aussagen gab, die mir einfach zu übertrieben und unrealistisch waren, auch wenn es zur Zeit der Apostel vereinzelt Wunder gab.

Ebenso die sehr ausführlich erzählten okkulten Praktiken einer Stammespriesterin waren mir zu heftig, zu dramatisch und wirkten zu eingeschoben, um der Geschichte noch etwas Spannung zu verpassen. Auch wenn Aberglaube zur damaligen Zeit sehr ausgeprägt war, aber die Andeutung hätte vollkommen gereicht, ebenso wie einige andere Wunder, die dann auch noch erfolgten, die ich nicht passend und normal fand.

Das hat mir die Freude am Buch und mit der Reihe leider etwas genommen und mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen, auch wenn es insgesamt schon interessant ist, die Ära der ersten Christen, ihren Mut, ihren Glauben und ihr Vertrauen erleben zu können, was die Autorin sehr bildhaft und eindrucksvoll gemacht hat.

Der Schluss war etwas im Zeitraffer zusammengefasst, wirkte etwas gezwungen und nicht ganz rund, wo für mich ein paar Details fehlten, gerade wenn eine sonst großartige Reihe endet. Etwas schade, denn der Schreibstil und die Art der Autorin gefällt mir sonst wirklich gut und ich werde sicher noch weitere Bücher von ihr lesen.

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Margarethe Krupp - eine Biografie ihres sozialen Engagements

Die Königin von der Ruhr
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Die Autorin zeichnet hier ein interessantes Porträt einer beeindruckenden, sozial engagierten und bescheidenen Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten für das Wohl der Mitarbeiter und Bewohner Essens einsetzt. ...

Die Autorin zeichnet hier ein interessantes Porträt einer beeindruckenden, sozial engagierten und bescheidenen Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten für das Wohl der Mitarbeiter und Bewohner Essens einsetzt.

Dank der Heirat mit dem Großindustriellen Friedrich Krupp, ist es Margarethe möglich, Geld und Mittel zur Verfügung zu stellen, um zum Gemeinwohl beizutragen. Als ihr Mann umwoben von Intrigen und Skandalen verstirbt, führt sie treuhänderisch bis zur Großjährigkeit ihrer erstgeborenen Tochter Bertha das Unternehmen, das schon bald zur Aktiengesellschaft umgewandelt wird.

Sie sprüht vor Ideen, wird von treuen Gefährten ihres Mannes begleitet, die sie in ihren Projekten beraten und unterstützen, ihr helfen, die Firma erfolgreicher zu machen, aber immer ein Auge auf die sozial Schwächeren zu haben. Auch Johanna Brandt, ihre treue Gesellschafterin, ist eine echte Freundin geworden und für mich eine ganz starke Persönlichkeit in diesem Buch.

In einer Zeit, in der die Position der Frauen ganz klar definiert war, ist es erstaunlich, wie viel Mut und Raffinesse Margarethe zeigt, um sämtlichen Erbschleichern und Intriganten die Stirn zu bieten. Aber auch durch eine eigene Stiftung, durch die die berühmte Margarethenhöhe entstand und noch heute existiert.
Diesen Werdegang mit bekannten Persönlichkeiten wie dem Kaiser Wilhelm, oder auch einem dadurch berühmt gewordenen Architekten erhält man mehr Einblick über die Entwicklung der Firma Krupp, als auch der Stadt Essen selbst.

Allerdings blieb mir Margarethe, trotz der Bewunderung für ihre mutige, gemeinnützige Vorgehensweise leider etwas zu blass. Viel mehr als ständige Reisen im Salonwagen, Festlichkeiten, die Planung ihrer Projekte und Unterhaltungen mit Beratern und ihren Töchtern liest man leider auch nicht, was auf die Länge der Seiten gesehen ziemlich langatmig wurde. Auch wenn es immer wieder mal Disput mit der Presse und einem besonders hartnäckigen Verwandten gab, der auf Zuwendung bestand, war auch dies nicht sonderlich spannend.

Ich bin ehrlich gesagt, etwas hin und hergerissen, gerne hätte ich noch etwas mehr Abläufe und Einblicke im Werk erfahren, darüber wurde gar nichts berichtet, außer welche Werke und Siedlungen die Firma auch andernorts umfasst und was produziert wird.

Ich mochte ihren Einsatz, ihre Kreativität, ihr gutes Verhältnis zu ihren Töchtern, obwohl sie unter dem fortgeschrittenen Alter, einigen Selbstzweifeln und Einsamkeitsgefühlen litt, auch was ihr wichtig war, ihre offenen Sprechstunden für Mitarbeiter und Bewohner, aber insgesamt war mir das an Informationen und richtigem Spannungsaufbau einfach zu wenig und wirkte oft wiederholend.

Ein durchschnittlicher Roman, der noch etwas mehr Tiefe und Emotionen vertragen hätte, aber lesenswert, weil es historisch belegte Geschichte ist und bis in unsere heutige Zeit reicht.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

2 Schwestern zwischen Skandalen, Intrigen und der Hoffnung auf das ganz persönliche Glück

Die Töchter der Ärztin
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Die 30er Jahre in Berlin waren geprägt von Arbeitslosigkeit, Unruhe, radikalen Aufständen und dem Aufmarsch der NSDAP und auch viele Schauspieler sehen ihre Zukunft nicht mehr in dem dunkler werdenden ...

Die 30er Jahre in Berlin waren geprägt von Arbeitslosigkeit, Unruhe, radikalen Aufständen und dem Aufmarsch der NSDAP und auch viele Schauspieler sehen ihre Zukunft nicht mehr in dem dunkler werdenden Deutschland und versuchen ihr Glück in Hollywood.



Ärztin Henny ist durch ihren Mann, der in der Filmbranche tätig ist, auch hin und hergerissen, ihre geliebte Praxis, ihr Zuhause zu verlassen und nach Kalifornien zu gehen. Gerade erst ist ihre kleinere Schwester Toni aus Afrika zurück und will sich hier auch als Ärztin einbringen. Doch ihre Zulassungen werden hier nicht anerkannt. Zerrissen zwischen Tonis Gefühlen für einen Kommunisten, ihrer Zukunftsperspektive und dem Wunsch nach Unabhängigkeit versucht sie, ihr Leben zu sortieren. Doch ein perfider Angriff auf ihre Schwester verändert alles.


Die bislang gute Verbindung zwischen den Familien Thomasius und von Freystetten erhält aufgrund familiärer Vorkommnisse und erschreckender Entscheidungen, die schwerwiegende Auswirkungen auf alle haben, einen herben Schlag. Auch Ricardas Sohn Georg musste für einen Fehler teuer bezahlen und die Folgen tragen.


Die Stimmung ist angespannt, nicht nur politisch, sondern auch familiär und die beiden Schwestern und ihre Mama versuchen an allen Ecken und Enden auszuhelfen, beizustehen und die schweren Folgen abzufangen.


Anfangs dauert es etwas, bis die Geschichte in Fahrt kommt, doch nach und nach baut sich ein interessanter Handlungsstrang auf, der sich streckenweise schon fast zu überschlagen droht. Allerdings fiel es mir öfter schwer, mich in die Personen hineinversetzen zu können, es wirkte so oberflächlich, teils unverständlich und zu geballt. Dadurch habe ich mich seitenweise dann doch etwas durch die Geschichte geschleppt und fand es sehr schade, dass Vater Siegfried nur noch eine Randerscheinung blieb.

Man springt zwischen Berlin, München und Amerika, aber fühlt sich wie eine Randfigur, die keinen richtigen Zugang bekommt.


Das Ende war zusammengerafft und leider auch nicht so ganz zufriedenstellend. Es ist geschichtlich gut recherchiert und man begegnet auch diversen bekannten Schauspielnamen und Filmen, war jedoch oft auch sehr frivol.


Für mich leider der schwächste Teil von allen, schade hab mir zum Ende der Reihe etwas mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

interessanter historischer Roman mit ein paar kleinen Schwächen

Der Sturz des Löwen
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1164 Norddeutschland: Micha Auwied muss als 12jähriger den grausamen Tod seiner Familie und den Diebstahl der wertvollen Rösser miterleben. Vom Besitz vertrieben kommt er bei einem Maultierzüchter in Summerburg ...

1164 Norddeutschland: Micha Auwied muss als 12jähriger den grausamen Tod seiner Familie und den Diebstahl der wertvollen Rösser miterleben. Vom Besitz vertrieben kommt er bei einem Maultierzüchter in Summerburg unter, dem Herrschaftsgebiet des verantwortlichen Grafen.
Sein Umgang mit den Pferden kommt ihm zugute und bietet ihm die Möglichkeit, Rache und Gerechtigkeit zu fordern, wäre dort nicht seine neue Familie und Freunde, die ihn brauchen.
Meinung: Da dieser Roman in der unmittelbaren Nähe meines Wohnortes spielt ist es schon interessant, historisch dorthin zu reisen und den Zwist zwischen dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen und dem Kaiser Barbarossa und anderen Herzögen und Bischöfen mitzuerleben.
Parallel dazu verfolgt man den Werdegang Michas, seine Entwicklung, sein Talent für Pferde, wie verzweifelt er sich danach sehnt, für seine Familie Gerechtigkeit zu erzielen, doch egal was für Schritte er unternimmt, es scheint, als wenn die Mörder durch die Privilegien am Hof des Grafen Meinhard immer im Vorteil und ihm überlegen sind.
Man ist empört, wie schnell Urteile gefällt, Menschen hingerichtet oder enteignet werden und wie sehr die Bevölkerung unter der Lehenslast und Willkür zu leiden hat.
Mit Sibilla, der Tochter des Maultierzüchters hat er eine treue Seele an der Seite, die für den Hof und die Menschen, die sie liebt, kämpft und unter der unerwiderten Liebe zu Micha leidet. Doch dieser ist in seiner teilweise impulsiven, aber auch etwas närrischen Verliebtheit zu einer Dame des Hofes zu verblendet, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Die Charaktere sind interessant dargestellt, auch wenn Heinrich eher eine Randfigur bleibt, der aufgrund seiner Konflikte erwähnt wird, was Auswirkungen auf das Leben in der Burg nach sich zieht.
Ich hätte mir trotzdem noch ein wenig mehr Tiefe der Protagonisten gewünscht, auch die Geschichte hat trotz der Ausgangslage nicht den erhofften Spannungseffekt auf mich gehabt, es wirkte vieles wiederholend und hat mich nicht so abholen können, wie es bereits andere historische Romane dieser Zeit getan haben.
Das Ende war für mich etwas kurios und nach der Länge des Buches dann zu geballt und übereilt, da es aber noch eine Fortsetzung gibt, bleibt zu hoffen, dass es dann noch etwas mehr Tiefgang und Spannung geben wird.

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