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Veröffentlicht am 06.02.2024

Ich fand es wirklich gut, aber die Wendung etwas unglaubwürdig

Sidecar Crush
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Achtung: Band 2 einer Reihe. In sich abgeschlossen, aber ein übergeordneter Handlungsstrang wird aus Band 1 fortgesetzt.

In ihrer Kindheit waren Leah Mae und Jamison praktisch unzertrennlich. Doch dann ...

Achtung: Band 2 einer Reihe. In sich abgeschlossen, aber ein übergeordneter Handlungsstrang wird aus Band 1 fortgesetzt.

In ihrer Kindheit waren Leah Mae und Jamison praktisch unzertrennlich. Doch dann kam ihnen das Leben dazwischen. Jetzt lebt Jamison immer noch im winzigen Bootleg Springs und ist erfolgreicher Künstler. Lea Mae, ein erfolgreiches Model, kommt nach einem Auftritt in einer Reality-Show zurück, um nach ihrem Vater zu sehen. Zwischen den beiden ist immer noch diese Freundschaft von früher und … mehr. Doch Leah Mae lebt in LA und ist verlobt, auch wenn ihr Verlobter ein A… ist. Haben sie ihre Chance verpasst?


Leah Mae kennt nur eine Richtung: vorwärts. Noch nie hat sie einfach mal eine Pause gemacht, ihr Leben betrachtet und darüber nachgedacht, was sie eigentlich will. Sie kam als Jugendliche zum Modeln und seitdem geht es immer nur um den nächsten Job. Ihr Verlobter/Manager hat sie zu dieser Reality-Show überredet und jetzt hasst sie das ganze Land und denkt, sie habe mit einem verheirateten Mann geschlafen. Alles gelogen, aber um ihren Vertrag nicht zu verletzen, darf sie das nicht klarstellen. Ihren Verlobten/Manager stört das nicht, er denkt, es gibt keine schlechte Presse und will sie direkt in die nächste Show stecken.
Leah Mae war immer klar, dass ihr Leben alles andere als normal ist, wie weit es davon allerdings entfernt ist, macht ihr Bootleg ziemlich schnell klar, denn hier behandeln sie fast alle wie früher, wie eine von ihnen und nicht wie Leah Larkin den Promi, oder noch schlimmer, Leah Larkin die angebliche Ehezerstörerin.

Jamisons Leben wurde gerade erst auf den Kopf gestellt, er hat plötzlich einen neuen Halbbruder und jetzt wurde sein Vater auch noch „eine Person von Interesse“ in einem jahrzehntealten Mordfall. Jamison, der eher zurückhaltend ist, geht noch mehr auf Abstand von allem. Doch dann taucht Leah wieder auf und sie war schon immer die eine, die ihn aus seinem Schneckenhaus locken konnte.


Fazit: Ich mochte beide Leah Mae und Jamison sehr gern. Allerdings muss man am Anfang die Anwesenheit des Verlobten/Managers ertragen und das macht den Einstieg ins Buch nicht ganz leicht. Man wünscht sich die ganze Zeit, jemand würde „Gerechtigkeit alla Bootleg“ vollstrecken, damit man ihn los wäre. Der Typ ist wirklich schrecklich.

Bootleg zeigt sich wieder von seiner schönsten Seite und man muss diesen schrägen Ort einfach lieben.

Es hat wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen, allerdings war mir die Wendung zu konstruiert. Das passte für mich einfach nicht zum bisherigen Verhalten von Jamison. Da hätte ich mir etwas anderes gewünscht, dass sich „echter“ angefühlt hätte.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Sehr interessant, aber die Auflösung hätte ich mir etwas anders gewünscht

White Zero
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Deutschland wird von einer Kältewelle noch nie gekannten Ausmaßes heimgesucht. Schon über Monate herrschen Temperaturen von an die -30° Celsius und das sorgt für allerhand Probleme. Immer mehr Menschen ...

Deutschland wird von einer Kältewelle noch nie gekannten Ausmaßes heimgesucht. Schon über Monate herrschen Temperaturen von an die -30° Celsius und das sorgt für allerhand Probleme. Immer mehr Menschen können sich die Energiekosten nicht mehr leisten und erfrieren, Menschen, die in Autos oder mit Zügen irgendwo stranden, erfrieren. Und erste Gebäude halten den Temperaturen ebenfalls nicht mehr stand und kollabieren. Doch was ist für diese Kältewelle verantwortlich? Der Klimawandel? Etwas Menschengemachtes? Dr. Jana Hollmer, eine Geophystikerin versucht all dem auf den Grund zu gehen – was alles andere als einfach ist.


Ich fand die Idee an sich mega. Ich meine, ich liebe bis heute den Film „The Day after tomorrow“ und finde die Vorstellung irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Es ist halt mal wieder ein „Was wäre, wenn“-Spiel. Dass wir hier für derlei Rekordtemperaturen nicht gerüstet sind, sollte niemanden überraschen. Ich meine, die Bahn kriegt ja schon bei leichtem Schneefall Probleme und erst in diesem Winter (2023) gab es ja das Schneechaos in Bayern, das gezeigt hat, dass bei uns in dem Bereich einiges im Argen liegt.
So ist es auch in diesem Buch. Niemand war darauf vorbereitet und jetzt wird gleichermaßen nach einem Grund, also einem „Schuldigen“ gesucht, wie nach schnellen Methoden, diesen Zustand zu beenden, damit sich die Politiker als „Macher“ darstellen können.

Wie auch in „Dark Clouds“ gibt es auch in „White Zero“ viele Charaktere, denen man folgt und viele Ortswechsel. Allerdings fiel es mir dieses Mal etwas leichter, zu folgen. Trotzdem fragte man sich eine ganze Weile, wozu der ein oder andere Charaktere denn jetzt da war und warum man ihm oder ihr folgte, aber mich hielt dieses Buch trotzdem bei der Stange.

Ab und an kam ich an Jana heran, leider nicht immer. Besonders zu Beginn als das mit der Kaserne passiert und man die Geschichte ihres Hundes erfährt, fühlte ich mich ihr nahe. Ich konnte ihre Gefühle da sehr gut nachvollziehen und empfand sie als nahbar und im weitesten Sinne „normal“. Später verlor ich sie mehr und mehr, aber unsympathisch war sie mir zu keinem Zeitpunkt.


Fazit: Die Idee fand ich mega. Wir alle wissen ja, dass der Klimawandel stattfindet, versuchen das aber zu großen Teilen zu ignorieren, wenn wir denn können. Doch Extremwetterereignisse nehmen zu und machen uns das immer schwerer.
Ich fand die Darstellung der Extremkälte echt toll. Das wirkte realistisch auf mich, ebenso wie die Folgen. Die Überforderung war spürbar, ebenso wie die Hilflosigkeit und die Verzweiflung bei der Suche nach Antworten.

Jana war mir durchaus sympathisch, allerdings verlor sie bei mir zunehmend ihre Nahbarkeit. Anfangs war ich noch voll bei ihr, später nicht mehr, da blieb ich eher auf Distanz.

Was mich störte war zum einen Janas Lebensgefährte und dessen Grußkartensprüche – ich empfand ihn größtenteils als störend und seine Sprüche als nervig. Ja, er war stellenweise ein wichtiges Bindeglied, aber ansonsten nervte er mich nur. Da wäre stattdessen vielleicht ein nerdiger Assistent interessanter gewesen.
Und zum anderen, dass sich für mich einiges zu konstruiert anfühlte, auch bei der Auflösung. So gut mir gerade der Anfang und stellenweise auch der Mittelteil gefielen, so zeigte das Buch in meinen Augen gerade bei der Verknüpfung der vielen Sichtweisen erste Schwächen.

Eine andere Art Lösung hätte mir besser gefallen. Ich kann verstehen, warum diese Lösung gewählt wurde – der Autor erklärt es ja auch im Nachwort – aber ich hätte etwas anderes eindringlicher gefunden, weniger fantastisch und realistischer.

Da mich das Buch trotzdem gepackt hat, bekommt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Ich fand es echt so toll, aber ein paar Dinge haben mich leider gestört

Alice in La La Land
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Achtung: Das Buch ist Teil des „Cinder & Ella“-Universums, falls ihr die Reihe zuerst lesen wollt, werdet ihr hier gespoilert!

Alice will nichts mehr als Musikerin sein. Sie liebt es, auf der Bühne zu ...

Achtung: Das Buch ist Teil des „Cinder & Ella“-Universums, falls ihr die Reihe zuerst lesen wollt, werdet ihr hier gespoilert!

Alice will nichts mehr als Musikerin sein. Sie liebt es, auf der Bühne zu stehen, zu singen, ihre Gitarre zu spielen und sich in der Musik zu verlieren. Nichts erfüllt sie mehr. Nichts macht sie glücklicher. Doch ihre Mutter verabscheut alles Musische und rastet aus, als sie erfährt, dass Alice hinter ihrem Rücken in einer Band ist. Alice soll brav weiterhin tun, was ihre Mutter von ihr will, ein langweiliges Fach an einer Ivy-League-Uni studieren und das Leben leben, das ihrer Mutter verwehrt blieb, als diese ungeplant schwanger wurde. Doch als Alice erfährt, warum ihre Mutter alle Künste so vehement ablehnt, zieht ihr das den Boden unter den Füßen weg und setzt eine unglaubliche rebellische Kraft in ihr frei. Rebell-Alice will ihren Vater und Halbbruder in LA aufspüren, vielleicht würden sie sie ja unterstützen? Also will sich Alice auf die Filmpremiere ihres Vaters und Bruders schleichen und wird dabei prompt erwischt. War es das jetzt mit Alices Plänen und Träumen?


Mir tat Alice unglaublich leid. Man merkt, wie sehr sie sich nach Unterstützung sehnt und darunter leidet, dass ihre Mutter alles ablehnt, was ihr etwas bedeutet. Dabei finde ich deren Reaktion extrem übertrieben. Das findet sich leider häufiger in Jugendromanen, dass die Eltern nur Extreme kennen, damit sie irrational und die Jugendlichen umso logischer wirken bzw. ihr Handeln nachvollziehbarer wirkt.
Jedenfalls benimmt sich Alices Mutter, als wolle Alice ihre Seele an den Teufel verkaufen und nur noch Drogen nehmen, anstatt in einer kleinen Band in ihrer Heimatstadt zu spielen. Sie will ja nicht einmal das College sein lassen, nur eben studieren, was sie will. Aber für Alice Mutter zählt nur ihre eigene Meinung und Alice hat gefälligst brav ihre kleine Marionette zu sein. Das ist in meinen Augen alles ein wenig arg überspitzt, aber man versteht dadurch sehr gut, warum Alice unbedingt ihren leiblichen Vater finden will und so große Hoffnungen hat. Sie will einfach endlich als die akzeptiert werden, die sie ist und diese Person sein dürfen.

Dylan ist schon seit er klein war ein Teil von Hollywood. Erst drehte er Werbespots, zuletzt war er Teil einer Teenie-Serie. Nun wird diese jedoch abgesetzt, was seine Freundin verzweifeln lässt. Dylan selbst ist jedoch eher erleichtert. Er weiß nicht mehr, ob seine Zukunft in Hollywood liegt, am liebsten würde er nur noch Filme machen, statt Serien, aber das interessiert weder seine Eltern, noch seine Managerin und schon gar nicht seine Freundin.
Als die Premiere seines ersten Kinofilms ansteht, will er diesen Moment genießen. Doch anstatt ihn zu unterstützen, lässt ihn seine Freundin eiskalt fallen, um mit seinem größten Konkurrenten auszugehen, weil der ihrer Karriere helfen kann. Dylan ist verletzt und wütend, doch da begegnet er Alice, die sich auf eben jene Premiere schleichen will und auf einmal ist für Dylan vieles ganz anders.

Ich mochte es sehr, dass Alice für Dylan nicht nur als Erdung in der realen Welt diente, sondern die beiden einander einfach immer wieder halfen und unterstützten. Alice ist anders und erfrischend und herrlich unverstellt, was Dylan begeistert, sie ist aber auch leidenschaftlich, zerbrechlich und mutig. Für Alice ist Dylan auch nicht bloß eine Eintrittskarte nach Hollywood, sondern sehr bald eine unverzichtbare Stütze.


Fazit: Dylan und Alice sind unheimlich süß zusammen. Ich fand das Buch echt mega gut. Allerdings haben sich die beiden zweimal extrem doof angestellt, wirklich krass doof, das hat mich leider arg gestört, weil das auf mich wirkte, als hätten sie auf einmal beide ihr Gehirn verloren – es war so extrem offensichtlich! Das wirkte mir zu konstruiert, um für Drama zu sorgen. Ansonsten mochte ich es aber echt gern.

Schade waren auch die zahlreichen Fehler im Buch, vor allem die spoilernde Namensverwechslung auf S. 493.

Insgesamt gefiel mir das Buch aber sehr gut. Obwohl ich Alice Mutter stark überzeichnet fand und der genannten Kritikpunkte, hat mich das Buch echt gepackt, deswegen bekommt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Ein paar heftige Themen, aber es hat auch was

Dieses schöne Leben
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Clover ist eine Sterbe-Doula, sie begleitet Menschen in den letzten Wochen, Tagen und Stunden ihres Lebens. Sie hält ihre Hand, sitzt bei ihnen oder hilft, sich mit dem Unvermeidlichen abzufinden. Manchmal ...

Clover ist eine Sterbe-Doula, sie begleitet Menschen in den letzten Wochen, Tagen und Stunden ihres Lebens. Sie hält ihre Hand, sitzt bei ihnen oder hilft, sich mit dem Unvermeidlichen abzufinden. Manchmal schafft sie es sogar, letzte Wünsche zu erfüllen. Wann immer das nicht möglich ist, schreibt sie sie auf. Geständnisse, Erkenntnisse, alles, was die Sterbenden in ihren letzten Augenblicken von sich geben. Ihr eigenes Leben zieht an ihr vorbei. Doch dann treten neue Menschen in ihr Leben und wirbeln es kräftig durcheinander.


Ich fand den Beruf von Clover echt faszinierend. In meinen Augen ist das eine echt tolle Sache. Wäre er verbreiteter müsste niemand mehr allein sterben und vor allem, wie viel Respekt Clover den Menschen entgegenbrachte fiel mir positiv auf.
Man merkt aber auch, dass es kein leichter Job ist. Vor allem wenn der Verstorbene jemand ist, den sie in der Zeit, die sie mit ihnen verbracht hat, zu mögen gelernt hat, oder wenn es jemand ist, der einfach sehr jung oder tragisch verstirbt.

Clovers leben ist sehr begrenzt. Sie lebt in der Wohnung, in die sie als Sechsjährige nach dem Tod ihrer Eltern zog. Überall befinden sich noch die Sachen ihres Großvaters von denen sie sich nicht trennen kann und ihr bester Freund, ist ihr über 80-jähriger Nachbar.

Im Verlauf des Buches lernt man viel über Clovers Geschichte, wie sie zu ihrem Job und zu diesem Punkt in ihrem Leben kam. Von Enttäuschungen und Hoffnungen, von Schuldgefühlen und Traurigkeit. Und natürlich vor allem Trauer. Doch man lernt auch, wie sehr Clover durch einen Job aufblühen kann. Wie viel Energie sie hineinsteckt, um anderen zu helfen, möglichst ohne Reue in den Tod zu gehen.


Fazit: Ich fand es toll wie hier mit dem Thema Tod umgegangen wurde. Es wurden viele Wege gezeigt, wie Menschen damit umgehen, von verschweigen und ignorieren bis zu Selbsthilfegruppen, in denen es nur darum ging, die Scheu vor dem Thema abzulegen. Durch ihren Job zeigte einem auch Clover, was in den letzten Tagen und Stunden wirklich zählt und dass man vielleicht viel öfter daran denken sollte, dass es ganz schnell vorbei sein kann, und man vielleicht doch ein paar Dinge ins Reine bringen sollte, bevor es zu spät ist.

Mir persönlich kam ein Aspekt der Geschichte etwas zu kurz. Er spielt erst auf den letzten Seiten eine Rolle, aber ich hätte mir da noch etwas mehr gewünscht. Allgemein kam das Ende recht abrupt.

Zwischendrin war es stellenweise ein wenig langatmig und ging schon fast in Richtung deprimierend. Vieles, was im Klappentext angekündigt wird, passiert erst extrem spät im Buch.

Was ich aber toll fand, war neben dem Umgang mit dem Thema „Tod“ auch, wie mit Einsamkeit umgegangen wurde.

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Ein etwas anderes Weihnachtsbuch

Kein guter Mann
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Walter ist ein eher schwieriger Mensch – oder sagen wir mal, er ist eigen. Er nimmt die Regeln sehr genau und liebt seinen Job als Postbote – bis sich ein Kunde auf seiner Route total daneben benimmt und ...

Walter ist ein eher schwieriger Mensch – oder sagen wir mal, er ist eigen. Er nimmt die Regeln sehr genau und liebt seinen Job als Postbote – bis sich ein Kunde auf seiner Route total daneben benimmt und sich weigert, sich dafür angemessen zu entschuldigen. Ein Kleinkrieg entbrennt und am Ende wird Walter vor die Wahl gestellt: Entweder zwangsweise der vorzeitige Ruhestand oder die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Pest oder Cholera, wenn man Walter fragt. Bis er einen Briefwechsel der etwas anderen Art mit dem kleinen Ben beginnt und sich als Gott ausgibt.

Ja, Walter ist wirklich speziell und einiges, was er tut ist nicht gut. Aber er kann auch echt lieb sein. Es ist toll, wie er eine andere Seite von sich zeigt, als er Kontakt mit Ben hat. Ansonsten ist Walter eher weniger göttlich als vielmehr biestig unterwegs.

Zu Beginn kommt Walter auf eine ganz bestimmte Art rüber, als Korinthenkacker und kleinlich, aber auch irgendwie rachsüchtig. Dabei wird er oft einfach falsch verstanden, denn Walters größte Schwäche ist eigentlich, dass er zu ehrlich ist. Schonungslos ehrlich, was nicht gut ankommt.

Besonders toll fand ich es zum einen wie Walter versuchte Gott zu sein für Ben und dessen Glauben nicht zu zerstören und ihm gleichzeitig aktiv zu helfen.
Dabei wird auch klar, wie oft Vorurteile nicht nur im Extremfall Leben zerstören können, sondern auch das Bild eines Menschen beeinflussen.

Das Buch ist ganz klar ein Weihnachtsbuch, aber verfällt dabei nicht dem typischen Kitsch. Es ist anders und das auf eine sehr gute Art und Weise. Mich hat es stellenweise berührt, wütend gemacht und nachdenklich gestimmt.

Was ich allerdings echt schade fand, war das Ende, das mich unbefriedigt zurückgelassen hat. Da hätte ich mir etwas anderes gewünscht.


Fazit: Ich fand dieses Buch wirklich gut. Es ist anders, manchmal witzig, manchmal ernst, manchmal sogar philosophisch. Man wird zum Nachdenken gebracht. Ich habe stellenweise viel gelacht, aber stellenweise hat mich das Buch auch etwas runtergezogen. Es ist eben keine typische Weihnachtsgeschichte, in der es nur um Liebe und Verzeihen geht, sondern manchmal wird es wirklich richtig unangenehm real.

Ich mochte das Buch sehr gern, allerdings hätte ich mir das Ende etwas anders gewünscht. So empfand ich es eher als unbefriedigend. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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