Familie ist so viel mehr als nur ein Wort mit sieben Buchstaben
Kurzer Inhalt
Mika weiß nicht, was es bedeutet, eine Familie zu haben. Gefangen zwischen der Drogensucht seiner Eltern und der Tatsache, dass sich meistens kaum ausreichend Essen im Kühlschrank befindet, ...
Kurzer Inhalt
Mika weiß nicht, was es bedeutet, eine Familie zu haben. Gefangen zwischen der Drogensucht seiner Eltern und der Tatsache, dass sich meistens kaum ausreichend Essen im Kühlschrank befindet, stirbt die Hoffnung langsam aber sicher darauf, dass sich eines Tages etwas ändern könnte.
Als Mika schließlich selbst eines Tages mit Drogen erwischt wird, schickt das Jugendamt ihn in eine Pflegefamilie - auf einen Bauernhof mitten auf dem Land. Ob Mika hier lernen kann, was es heißt, eine Familie zu sein?
Meine Meinung
Das wunderschön gestaltete Cover, der kurze Klappentext und nicht zuletzt der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der Autorin haben mich nicht lange überlegen lassen, dieses Buch lesen zu wollen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Reed hat es auch hier wieder einmal geschafft, mich von der ersten Zeile an mit ihrer Geschichte rund um Mika abzuholen und zu begeistern.
Unser Hauptcharakter ist mir von Anfang an sympathisch, irgendwie ist das auch gar nicht anders möglich. Mika kämpft auf allen Ebenen mit seinem so sehr aus den Ankern gerissenem Alltag und kann doch nicht wirklich etwas ausrichten oder verbessern. Auf der einen Seite tut er mir unheimlich leid, auf der anderen Seite bewundere ich Mika dafür, wie "stark" er doch ist, ohne es selbst zu wissen und wie sehr er darauf bedacht ist, seine Mutter nicht im Stich zu lassen.
Auch Joanna ist ein richtig toller Charakter. Sie lebt ebenfalls, aber schon etwas länger, in der Pflegefamilie, in die Mika ebenfalls einzieht. Wird es Joanna und ihren Eltern bzw. Geschwistern gelingen, Mika zu zeigen, dass Familie mehr als nur ein Wort mit sieben Buchstaben ist?
Reed ist es mehr als gelungen, hier eine ganz wunderbare, tiefsinnige Geschichte über mehrere schwierige Themen wie Drogensucht, Gewalt, Ausgrenzung, Vernachlässigung, Misshandlung, u. a. aufs Papier zu bringen, in der aber trotz allem deutlich gemacht wird, dass man mit Zusammenhalt, mit Liebe und mit Zuversicht Berge versetzen und einen Anfang wagen kann.
Fazit
Ein gefühlvoller Roman über die Vielseitigkeit der Familie! Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt, hatte so manches Mal einen dicken Kloß im Hals, habe gelächelt und mitgefiebert, gebangt und gehofft und mich zwischendurch immer mal wieder gefreut über die Fortschritte und Erkenntnisse, die gewonnen werden. Aus eben genannten Gründen hat dieses Buch definitiv volle 5 Sterne verdient und wenn ich könnte, würde ich sogar noch einen mehr vergeben!