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Veröffentlicht am 09.12.2023

ein Buch das einem in Erinnerung bleibt

Der Apfelsammler
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Anja Jonuleit ist mir schon durch ihr Buch "Herbstvergessene", das ich mehr als ansprechend fand, bekannt und auch ihr Buch "Die fremde Tochter " konnte mich begeistern. Mit ihrem neuen Buch " Der Apfelsammler" ...

Anja Jonuleit ist mir schon durch ihr Buch "Herbstvergessene", das ich mehr als ansprechend fand, bekannt und auch ihr Buch "Die fremde Tochter " konnte mich begeistern. Mit ihrem neuen Buch " Der Apfelsammler" hat sie sich meiner Meinung nach übertroffen. Genauso gut wie " Herbstvergessene", wenn nicht sogar etwas besser.
Die Geschichten der Autorin sind meist Familiengeschichten, die es in sich haben und häufig läuft das Ganze auch auf zwei Zeitebenen ab ,so auch in ihrem neuen Buch.

Die beiden Zeitstränge scheinen zu Anfang wenig miteinander zu tun zu haben, werden aber in abwechselnden Kapiteln erzählt und führen erst zum Schluss des Buches zu einem logischen Ganzen zusammen.

Ausgangspunkt ist das Testament, dass Hanna eines Tages erreicht und in dem sie erfährt, dass ihre Tante Elisabeth, bei der sie nach dem Unfalltod ihrer Eltern aufgewachsen ist, ihr ihr Haus in Umbrien vererbt hat. Obwohl Hanna selbst Italienliebhaberin ist und selbst in Bologna studiert hat, will sie das Sommerhaus eigentlich verkaufen und macht sich daher auf in das kleines Dorf namens San Lorenzo. Im Haus ihrer Tante fallen ihr beim Aufräumen ein Paar zerknüllte Blätter in die Hand, die ihre Tante beschrieben hat, aber sie ergeben keinen rechten Sinn. Erst nach einem langen Aufenthalt in dem Haus ihrer Tante und der Bekanntschaft einiger Leute, erfährt sie ein Geheimnis, das ihre Tante ein Leben lang bewahrte.

Dieses Buch packt einen und lässt einen nicht wieder los. Die Geschichten, von denen mir zu Anfang die von Elisabeth besser gefiel, packten mich nach einer gewissen Zeit beide. Emotional und spannungsgeladen werden die Geschichten erzählt und man erhält Einblick in das Leben von Elisabeth, dass mich mehr als berührt hat. Die Figur hat mir sehr gut gefallen, ließ sie sich doch durch keinen Schicksalsschlag unterkriegen und stand immer wieder auf , um weiter zu machen. Ganz anders die Geschichte von Hanna, die häufig, durch die schnoddrige Erzählweise der Figur sehr aufgelockert wird und mich häufiger zum Lächeln bracht. Aber auch ihre Geschichte ist spannend, erzählt von der eingeschworenen Dorfgemeinschaft in San Lorenzo und dem
Unverständnis, dass ihre Tante hier gelebt hat. Doch auch diese Geschichte nimmt irgendwann Fahrt auf und wird sehr spannend, bis dann das sehr überraschende Ende kommt, dass beide Zeitstränge zusammenführt.

Ich finde es eigentlich schade, dass die Bücher von Anja Jonuleit so wenig bekannt sind. Die Autorin hat einen sehr flüssigen und doch bezwingenden Schreibstil und ihre Protagonisten wachsen einem sehr schnell ans Herz, vor allem, weil sie meistens in Geschichten vorkommen, mit denen man sich als Leser gut identifizieren kann. Ich wünsche der Autorin, dass viele Leser zu diesem Buch greifen, denn es lohnt sich wirklich.

Sehr empfehlenswert !!

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Veröffentlicht am 09.12.2023

für mich sehr gelungen

Arztroman
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Schon mit seinem Buch " Das war ich nicht " konnte Magnusson bei mir punkten und so war es für mich selbstverständlich, auch sein neues Buch " Arztroman " zu lesen.
Das Leben einer Notärztin, die sich ...

Schon mit seinem Buch " Das war ich nicht " konnte Magnusson bei mir punkten und so war es für mich selbstverständlich, auch sein neues Buch " Arztroman " zu lesen.
Das Leben einer Notärztin, die sich gegen den Dienst auf der Intensivstation entschieden hat, um nur noch Noteinsätze zu fahren, hat mich mehr als begeistert. Da ich selbst im medizinischen Bereich arbeite, fühlte ich mich fast wie zu Hause und habe die Einsätze mit viel Interesse verfolgt.
Anita Cornelius, um die es in diesem Buch geht, lebt seit einiger Zeit getrennt von ihrem Mann und ihrem Sohn, der eine andere Lebenspartnerin gefunden hat und Lukas, ihr Sohn, ist gleich mit in die neue Wohnung gezogen. Man merkt, dass Anita dies aus der Bahn geworfen hat, obwohl die Trennung für sie durchaus o.k. war. Aber sie hat ein bisschen ihren strukturierten Rahmen verloren. Ihre Wohnung sieht immer noch aus, als wäre sie gerade erst eingezogen, außer Lukas Zimmer. Aber sie verbringt ihre Zeit auch lieber auf der Rettungswache, als zu Hause, weil dort das große Loch auf sie wartet. Auch eine neue, aber eher unverbindliche Beziehung , bringt sie nicht wieder auf die Spur. Gemeinsame Begegnungen mit ihrem Ehemann, der noch auf der Intensiv arbeitet, erinnern sie noch an alte Zeiten, in denen Anita auch mal einen Patienten auf die Intensiv einwies, nur um ihm für eine gewisse Zeit Pflege zuzusichern, weil diese Patienten allein lebten. Doch auch dies läuft nicht mehr wie früher, die Krankenhausreform lässt solches " Schmarotzertum" nicht mehr zu, jeder muss sehen wo er bleibt und muss gesund bleiben, denn wie Heidi, die neue Partnerin von Anitas Ehemann sagt, wir können nicht alle Sozialfälle mit durchziehen. Anita muss miterleben, wie ihre " alte Familie " sich immer weiter von ihr entfernt und sie für sich ein neues Leben finden muss. Eine nicht immer ganz einfache Aufgabe für Anita.

Mir hat es großartig gefallen Anita zu begleiten, sowohl in ihrem Berufsleben, als auch im privaten Bereich. Sie muss Idealvorstellungen und Wunschvorstellungen über Bord schmeißen und sich der Realität stellen und die sieht häufig anders aus, als sie sie sich wünscht, sowohl privat, als auch beruflich. Kristof Magnusson gelingt es wirklich gut , diese Zusammenhänge flüssig und unterhaltsam zu beschreiben. Anita fand ich als Person sehr sympathisch, in ihrer Orientierungslosigkeit , aber auch in ihrer gut ausgefüllten Rolle als Notärztin. Man findet schnell in das Buch, hat ein klein wenig Einblick in das immer mehr bürokratisierte Gesundheitswesen und die Belastungen , denen Ärzte und anderes ärztliches Personal ausgesetzt ist.

Für alle Interessierten, die einer Notärztin einmal über die Schulter schauen wollen, aber auch ein Buch, dass die Orientierungslosigkeit einer Frau beschreibt, die durch ihre Familie Halt fand, um dann selbst einen neuen Weg zu finden.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

wieviel Unrecht ist geschehen

Das Haus am Himmelsrand
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"Das Haus am Himmelsrand" ist das Debüt der Schriftstellerin Bettina Storks und ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Sowohl die Geschichte , als auch der Schreibstil der Autorin haben mich ...

"Das Haus am Himmelsrand" ist das Debüt der Schriftstellerin Bettina Storks und ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Sowohl die Geschichte , als auch der Schreibstil der Autorin haben mich überzeugt und ich hatte sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden mit diesem Buch.

Lizzy ist ein junge Frau Mitte dreizig und Mitglied eine Freiburger Uhrendynastie. Als ihr Großvater stirbt, gibt er ihr auf dem Sterbebett den Auftrag für Gerechtigkeit zu sorgen. Lizzy weiß zunächst nicht, was ihr Großvater damit meint, aber je mehr sie in die Geschichte ihrer Familie eintaucht, je mehr erfährt sie, welche Rolle ihre Familie in der Vergangenheit gespielt hat und was es mit dem Haus am Himmelsrand auf sich hat.

Die Geschichte dieses Buches wird flüssig und spannend erzählt. Lizzy nimmt eine zentrale Rolle in diesem Buch ein und so wird natürlich auch viel über sie, ihr Gefühlsleben und ihre Lebenssituation berichtet. Das Familiengeheimnis, das es aufzuklären gilt, öffnet Lizzy in vielerlei Hinsicht die Augen und lässt sie von einer verwöhnten Fabrikantentochter, die sich nie großartige Gedanken über ihre Zukunft gemacht hat, zu einer reifen, verantwortungsvollen Frau werden, die sich auch nicht vor Konsequenzen scheut.

Mir hat dieses Buch sehr ,sehr gut gefallen und ich war wirklich traurig , als dieses Buch ausgelesen war. Die Thematik, sowohl in der Vergangenheit, die teilweise in Kursivschrift geschrieben wurde, als auch die in der Gegenwart, vermochten mich zu fesseln und ich habe gemerkt, dass ich alles um mich herum vergessen habe und dieser Umstand zeigt mir persönlich immer, ob ein Buch gelungen ist , oder nicht. Auch die vielen Beschreibungen des wunderschönen Städtchen Freiburg haben mir sehr gefallen. Ich habe viele Plätze und Straßen in dieser Geschichte wiedererkannt und es hat Spaß gemacht, diese Stadt als Dreh,- und Angelpunkt dieser Geschichte zu erleben.

Dieses Buch kann ich allen Freunden guter Familiengeschichten empfehlen. Sie werden es nicht bereuen.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

wieder überzeugend

Der Sohn
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Jo Nesbo ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Das zeigt er auch mit sinem neuen Buch "Der Sohn" , das ich verschlungen habe.

Sonny ist ein drogensüchter Mann, der im Gefängnis sitzt und bei seinen ...

Jo Nesbo ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Das zeigt er auch mit sinem neuen Buch "Der Sohn" , das ich verschlungen habe.

Sonny ist ein drogensüchter Mann, der im Gefängnis sitzt und bei seinen Mitgefangenen als Beichtvater fungiert.Bis er eines Tages erfärt, dass sein Vater nicht Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde. Sony plat aus dem Gefängnis auszubrechen und Rache zu üben.

Jo Nesbo konnte mich bisher nit seien Harry Hole Büchern immer überzeugen und so war ich gespannt auf dieses Buch mit einem neuen Ermittler.Wie es si ch gehört ist Simon Kefas kein leichter Zeitgenosse und die Stiimmung des Buches düster und vor allem sehr spannend. Viele unvorhersehbare Wendungen im geschehen und die gut gelungenen Charaktere machen dieses Buch zu einem spannenden Leseerlebnis, was ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

wie ein altes Schiff die Vergangenheiot heraufbeschwört

Die Sturmrose
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Ich weiß nicht das wievielte Buch es ist, das ich von Corinna Bomann lese, aber alle haben etwas gemeinsam, sie haben eine fesselnde Geschichte und einen fesselnden Schreibstil. Da macht ihr neues Buch ...

Ich weiß nicht das wievielte Buch es ist, das ich von Corinna Bomann lese, aber alle haben etwas gemeinsam, sie haben eine fesselnde Geschichte und einen fesselnden Schreibstil. Da macht ihr neues Buch " Die Sturmrose " keine Ausnahme, das zudem noch die Geschichte eines alten Schiffes mit spannender Zeitgeschichte verwebt.

Das Schiff um das es geht ist die Sturmrose. Sie ist ein ziemlich heruntergekommener Fischkutter, der dann zum Passagierschiff umgebaut wurde und seine besten Tage schon hinter sich hat. Doch als die zugezogene Bremerin Annabel, mit ihrer Tochter Leonie dieses Schiff im Binzer Hafen liegen sieht, verliebt sie sich sofort in dieses Boot. Da ihre finanziellen Verhältnisse nach der Scheidung von ihrem Mann Jan nicht rosig sind und ihr Job als Webefachfrau noch nicht soviel abwirft, dass sie dieses Schiff alleine kaufen kann, ist sie froh, als ihr ein Mitinteressent das Angebot macht, die Sturmrose zusammen zu kaufen. Als Annabel beim Saubermachen des Schiffes einen Brief hinter der Verkleidung im Passagierraum findet, erfährt sie, dass die Seerose eine Zeit lang als Fluchtschiff für Menschen fungiert hat, die aus der ehemaligen DDR flüchten wollten. Dieser Fund ist der Beginn einer neuen Sichtweise Annabels auf verschiedene Begebenheiten und der Beginn einer neuen Liebe.

Ich fand die Geschichte dieses Buch nicht nur spannend, sondern auch mehr als interessant und sehr berührend. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen nicht nur Annabel und Christian und ihre Familien, sondern Geschichten, die mit dem Regime der damaligen DDR zu tun hatten. Schicksale, die das Regime dieses Staates verschuldet hat,das unbarmherzig handelte. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben der damaligen DDR Bürger, erfährt ihre Geschichten und die von Christian und Annabel stehen im Vordergrund. Aber man darf auch miterleben, wie sich zwei Menschen finden, die trotz ihrer schweren Vergangenheit den Mut finden, wieder Vertrauen zu fassen und eine neue Partnerschaft eingehen und wie die Liebe dazu geführt hat, sich für Menschen einzusetzen, die dieses unmenschliche Land verlassen wollten.
Corinna Bomann hat eine tolle Art von diesen Schicksalen zu berichten, findet immer die richtige Art entweder Spannung oder Empathie einzusetzen und hat damit dieses Buch für mich zu einem ganz tollen Leseerlebnis werden lassen, das ich so schnell sicher nicht vergessen werde

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