Platzhalter für Profilbild

JOKO

Lesejury Star
offline

JOKO ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JOKO über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2023

sehr atmosphärisch

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
0

Köln und die Eifel in der Nachkriegszeit sind Schauplätze dieses Roman, denn ich würde ihn eher als solches bezeichnen und nicht als Krimi.

Im Januar 1947 herrscht eisige Kälte in Deutschland und die ...

Köln und die Eifel in der Nachkriegszeit sind Schauplätze dieses Roman, denn ich würde ihn eher als solches bezeichnen und nicht als Krimi.

Im Januar 1947 herrscht eisige Kälte in Deutschland und die Menschen hungern und frieren. Wohnraum und Brennmaterial ist nicht genug vorhanden und frieren die Menschen und sind froh, wenn sie wenigstens einen Bretterverschlag ihr eigen nennen können. Friederike ist mit ihrer Mutter als Ostpreußen geflüchtet und arbeitet bei der Kölner Polizei als Polizistin und haust mit ihrer Mutter in einem kleinen Zimmer, dass ihr durch ihre Stelle vermittelt wurde. Als sie zu einem Mordfall hinzugezogen wird, der sich in der Eifel ereignet hat, lernt sie Richard Davis kennen, der für die britische Royal Military Polizei arbeitet. Beide versuchen den Mörder zu finden, der sich noch ein zweites Opfer gesucht hat.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, nicht unbedingt als Krimi, denn dafür war er mir eigentlich zu langatmig, sondern als ausgezeichnete Milieustudie der Zeit nach dem Krieg. Über dem ganzen Buch liegt eine düstere Atmosphäre, die die Zeit beschriebt, den Hungerwinter 1947, in dem alles knapp war. Der Schwarzhandel blüht und ist die einzige Möglichkeit für viele Menschen zu überleben, denn die Lebensmittelkarten reichen nur für 800 Kalorien am Tag, wenn man denn überhaupt etwas bekommt. Die britische Besatzungsmacht hat die besten Häuser requiriert und versucht dem Schwarzhandel Einhalt zu gebieten. Jeder versucht mit dem zu leben und zu überleben, was ihm zur Verfügung steht. Der Hass der Alliierten auf die Deutschen ist überall spürbar, egal ob man Hitleranhänger war oder nicht.

Ich finde es ist der Autorin Beate Sauer sehr gut gelungen, den Zeitgeist einzufangen, denn aus jeder Zeile dieses Buches atmen Geschichte. Sicherlich geht es bei diesem Buch um die Aufklärung von Mordfällen, doch die Stimmung dieser Zeit beherrscht das Buch mehr als der Kriminalfall und so ist dieses Buch für mich ein sehr gut gespiegeltes Stück Zeitgeschichte,

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

spannend

Woman in Cabin 10
0

Was passiert , wenn du einen Mord gesehen hast und keiner glaubt dir. Dieser Frage geht dieser Thriller von Ruth Ware nach, den ich verschlungen habe.

Die Journalistin Lo Blackwood wird in ihrer Eigenschaft ...

Was passiert , wenn du einen Mord gesehen hast und keiner glaubt dir. Dieser Frage geht dieser Thriller von Ruth Ware nach, den ich verschlungen habe.

Die Journalistin Lo Blackwood wird in ihrer Eigenschaft als Journalistin auf die Jungfernfahrt eines Luxusschiffes auf der Nordsee eingeladen.Gleich in der ersten Nacht glaubt sie einen Mord miterlebt zu haben. Als sie am nächsten Morgen diese Beobachtung meldet, glaubt ihr niemand. Hat sie sich das alles eingebildet ? Sie versucht auf eigene Faust zu recherchieren und bringt sich dabei selbst in Gefahr.

Dieses zweite Buch von Ruth Ware habe ich verschlungen. Gleich von der ersten Seite an , ist man im Geschehen und der Leser wird durch ein anderes Ereignis erst einmal in die irre geführt. Überraschende Wendungen sind in diesem Thriller sowieso an der Tagesordnung und so ist die Spannungskurve auch von Anfang an gegeben. Die Protagonisten werden interessant beschrieben und zwar so, dass man sich alles vorstellen kann, aber trotzdem keinen Schimmer hat , ob nun ein Mord stattgefunden hat oder nicht.

Ein schneller Thriller mit überraschenden Wendungen im Geschehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

lebe dein Leben nicht nach der Vorstellung anderer

Die Lichter von Paris
0

" Die Lichter von Paris " ist ein Buch, mit dem ich zu Anfang etwas Probleme hatte, auch wohl deshalb, weil ich dachte, des es ein oberflächlicher Gesellschaftsroman wäre, doch je tiefer ich in dieses ...

" Die Lichter von Paris " ist ein Buch, mit dem ich zu Anfang etwas Probleme hatte, auch wohl deshalb, weil ich dachte, des es ein oberflächlicher Gesellschaftsroman wäre, doch je tiefer ich in dieses Buch eintauchte, je mehr sprachen mich die Geschichten von Madeleine und Margie an, und ich wollte wissen , wie es weitergeht.

Auf zwei Zeitebenen erzählt Eleanor Brown ihre Geschichte, einmal 1999 in Chicago und einem kleinen Ort namens Magnolia in dem Madeleine die Hauptperson ist, die sich den gesellschaftlichen Zwängen nicht entziehen kann und immer dass getan hat, was ihre Mutter von ihr erwartete und nie das Leben geführt hat, dass sie führen wollte. Sie findet bei einem Aufenthalt in ihrem Elternhaus die Tagebücher ihrer Großmutter, die ein ähnliches Leben geführt hat und sich nur für 3 Monate aus diesem Korsett befreien konnte. Madeleine findet viele Parallelen zu ihrem Leben und viel Stoff zu nachdenken. Wird es ihr gelingen sich freizuschwimmen ?
Der zweite Erzählstrang spielt in Washington und Paris und behandelt das Leben ihrer Großmutter Margie.

Ich hatte erst ein paar Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden, doch das hat sich nach einer gewissen Zeit gegeben und von da an , konnte ich mich nicht mehr von den Seiten lösen. Es war interessant Madeleine zu begleiten in ihrer Entwicklung von einem "unterdrückten Mäuschen " bis hin zu einem selbstbestimmten Leben.

Die Protagonisten waren für mich insofern interessant , dass sie ihrer Zeit entsprechend eine Entwicklung gemacht haben und sich versucht haben sich dem gesellschaftlichen Korsett, dass man ihnen überstülpen wollte, zu entziehen und sein es nur für eine gewisse Zeit.
Die Geschichte ist, erst einmal an Fahrt aufgenommen, flüssig zu lesen und auch spannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

ein Buch das man nicht so schnell vergisst

Der letzte Überlebende
0


Beim Lesen dieses Buches ging mir immer wieder durch den Kopf, wie man nach diesen Erlebnissen noch weiterleben kann ohne Hass zu verspüren und an der Ungerechtigkeit, die den Opfern auch nach dem Krieg ...


Beim Lesen dieses Buches ging mir immer wieder durch den Kopf, wie man nach diesen Erlebnissen noch weiterleben kann ohne Hass zu verspüren und an der Ungerechtigkeit, die den Opfern auch nach dem Krieg durch die Entnazifizierung , die teilweise eine Farce war, zu Teil wurde, nicht zu verzweifeln . Wie kann man Menschen, die andere Menschen nur aus rassistischen Gründen schlimmer behandelten als Vieh mit Bewährungsstrafen oder sogar straffrei entkommen lassen. Dass wir aus dem Holocaust nicht gelernt haben, zeigen doch die jüngsten Wahlergebnisse , die die " rechte Brut " wieder aufleben lassen und das ausgerechnet im Osten am meisten, wo die Menschen einst selbst Flüchtlinge waren, die nach Westdeutschland flohen.

Dieses Buch sollte Pflichtlektüre in den Schulen werden, denn es ist zwar ein sehr emotionales Buch, aber sehr sachlich geschrieben. Die Emotionen entstehen durch das Lesen des Geschehenen. Und wer jetzt sagt " er kann es nicht mehr hören , die Zeit ist doch lange vorbei ", der täuscht. Es müssten noch viel mehr solcher Bücher geschrieben werden, um den Horror dieser Zeit nicht vergessen zu lassen.

Sam Pivnik , ein polnischer Jude hat den Einmarsch der deutschen Truppen miterlebt und was noch viel schlimmer ist, die Unmenschlichkeit, die seinem Volk widerfahren ist , nicht nur erlebt, sondern am eigenen Leib erfahren. Seine ganze Familie, außer seinem Bruder sind durch einen Fingerzeig gleich bei der Ankunft im KZ ins Gas geschickt worden. Er hat Herrn Mengele kennengelernt, der sich später durch falsche Papiere nach Südamerika retten konnte. Einen Dr. Titel hat dieser Mann genauso wenig verdient, wie seine Berufsbezeichnung Arzt , denn den Eid des Hipokrates hat er mehr als hunderttausendfach gebrochen. Doch auch viele andere Täter sind ohne Strafe davongekommen und dies in einem Land, in dem die preussische Gründlichkeit noch heute vorherrscht.

Wollen wir hoffen, dass wir diese Zeit nie wieder erleben müssen oder schlimmeres. Mit den vielen sehr umstrittenen Herrschern vieler europäischer Länder , aber auch Weltmächte , stehen wir momentan auf Messers Schneide.
Teilen
Weitere Rezensionen

Für Verlage FAQ Datenschutz Datenschutzeinstellungen Nutzungsbedingungen Über uns Newsletter abonnieren K

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

sehr berührend

Gegen alle Regeln
0


Ein Buch das unter die Haut geht hat Ariel Levy hier geschrieben und dadurch , dass er autobiographisch ist, berührt er noch mehr. Viele ernste Themen werden hier angesprochen, doch dass was am meisten ...


Ein Buch das unter die Haut geht hat Ariel Levy hier geschrieben und dadurch , dass er autobiographisch ist, berührt er noch mehr. Viele ernste Themen werden hier angesprochen, doch dass was am meisten zu Herzen geht ist, dass Ariel ihr Kind verliert auf dass sie sich so gefreut hat. Ihr Leben das sie mit ihrer Partnerin und später auch Ehefrau teilt ist auch nicht frei von Problemen und so ist das Thema Alkoholismus auch ein Punkt in diesem Buch.

Spannend, immer überzeugend und vor allem sehr empathisch ist diesen Buch geschrieben, dessen Sog man sich irgendwann nicht mehr entziehen kann. Ein Buch das zum Nachdenken anregt und das eigene Leben noch einmal überdenken lässt, da man schon erfährt wie zerbrechlich das Glück sein kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere