Interessantes und gutes Weltendesign, aber schwache Charaktere
Erster Satz
Heilige Amaterasu!
Meinung
Ihr Leben lang hat Juri auf der unteren Ebene, weit unter der Erdoberfläche, in der Höhle gelebt und für etwas Nahrung hart gekämpft. Sie und zahlreiche andere ...
Erster Satz
Heilige Amaterasu!
Meinung
Ihr Leben lang hat Juri auf der unteren Ebene, weit unter der Erdoberfläche, in der Höhle gelebt und für etwas Nahrung hart gekämpft. Sie und zahlreiche andere Kinder des Susanoo büßen für seine Sünden und dienen den Kindern der Amaterasu, ohne je die Sonne zu sehen. Doch dann gibt es plötzlich eine Möglichkeit an die Oberfläche aufzusteigen und von Amaterasu anerkannt zu werden. Der Weg dahin ist steinig und gefährlich und dennoch Juris einziger Weg zu leben.
Zusammen mit Juri lernt der Leser die oberen Ebenen, deren Aufgaben und Lebensweisen kennen. Sie erzählt alles aus ihrer Sicht, der Schreibstil angenehm und einfach zu lesen, die Geschichte ab und an brutal, aber passend.
Juris Welt ist düster, grausam und tagtäglich ein Kampf ums Überleben. Zusammen mit Tausend anderen schuftet sie für etwas Nahrung, ehe sie an der Knochenfresser-Krankheit elendig zu Grunde gehen. So auch Juri, die die ersten Anzeichen bemerkt und die Flucht nach vorne antritt, indem sie versucht an die Oberfläche zu gelangen. Hierfür gibt sie sich als Junge aus. Die zu bestehenden Prüfungen waren unterhaltsam, aber spätestens ab der Hälfte nur noch Beiwerk. Viel präsenter war Juris Beziehung zum kaiserlichen Prinzen, welche von Anfang an eher unglaubwürdig wirkte. Seiner Rolle nicht entsprechend hatte der Prinz doch mehr Macht als gesagt und die Liebesgeschichte am Ende überzogen.
Der Weltenaufbau mit den japanischen Gottheiten als Grundgerüst ist jedoch extrem gut ausgearbeitet und aufgebaut.
Charaktere
Juri war eine angenehme Protagonistin, die jedoch schnell ihre eigenen Regeln über den Haufen ward und in einigen Situationen äußerst naiv war. Und trotzdem fieberte ich gerne mit ihr mit.
Der Rest der Charaktere, sei es der Prinz oder ihr Freund Dom, erhalten zwar eine gute und interessante Geschichte, aber trotzdem fehlte mir etwas. Es fühlte sich immer an, als hätte die Story auch ohne sie stattfinden können.
Fazit
Weltenaufbau und -design sind sehr gelungen, bei den Nebencharakteren fehlte etwas, um sie unersetzbar zu machen. 3 Sterne