Wörter durchfluten die Zeit
Dieses Buch hat mich vor allem wegen seinen guten Kritiken neugierig gemacht, das Cover alleine wäre mir erst einmal nicht ins Auge gestochen. Allerdings ist der Klappentext sehr überzeugend, gerade für ...
Dieses Buch hat mich vor allem wegen seinen guten Kritiken neugierig gemacht, das Cover alleine wäre mir erst einmal nicht ins Auge gestochen. Allerdings ist der Klappentext sehr überzeugend, gerade für Bücherliebhaber im Fantasy-Bereich empfand ich es schon fast als Muss, diese Geschichte zu lesen.
Bereits der Prolog hat mich in seinen Bann gezogen. Man ist verwirrt und stellt sich bereits nach wenigen Seiten hundert Fragen und hat keine Ahnung, wohin das ganze führen soll.
Lucy ist eine Leseratte durch und durch, sie liebt ihre Bücher über alles und hat noch dazu eine ganz besondere Gabe, von der sie ihr halbes Leben lang allerdings nichts ahnte.
Mit Lucy fühlte ich mich schnell verbunden, da ich ihre Leidenschaft teile und ihre Arbeit im Archiv der Bibliothek hat mich durch das Buch hindurch mit Ehrfurcht erfüllt. Diese endlosen Weiten und Gänge voller uralter Werke, haben bei mir eine richtige Sehnsucht geweckt. Die Beschreibungen der Autorin waren wundervoll bildhaft, so dass ich kurzzeitig sogar meinte, den typischen Geruch alter Bücher selbst wahrzunehmen.
Nathan ist für mich sehr schwer einzuschätzen. Man merkt ihm seine "spezielle" Erziehung deutlich an und trotzdem hat man das Gefühl, dass sich das Blatt noch wenden könnte. Sein Großvater war mir auf Anhieb unsympathisch. Was für ein herrischer, gefühlloser alter Graus! Ich kann Nathans Zwiespalt einerseits schon nachvollziehen und trotzdem sollte er langsam eigene Entscheidungen für sich treffen!
Ich finde ja Bücher, die von Büchern handeln ganz wundervoll und hier in dieser Geschichte, ist dieses Thema auf magische Art und Weise dargestellt. Gleichzeitig wird immer wieder eine Verbindung zur Literaturgeschichte geschaffen mit wahren Meisterwerken, was der Story nochmal eine ganz besondere Atmosphäre verliehen hat.
Auch die Emotionen wurden gut transportiert. Ich musste mit Lucy lachen, zweifeln, hoffen und trauern. Manche Dinge waren durchschaubar, andere haben mich geradezu geschockt.
Es war auf jeden Fall alles toll durchdacht und in sich schlüssig. Das Ende ist zwar offen, aber der Cliffhanger ist erträglich.
Das einzige was etwas schade ist, dass beim Ebook (Mobi) die Zitate vor den jeweiligen Kapiteln nur sehr schwer zu lesen sind. Diese passen ganz wundervoll zur Geschichte und ich habe mir einige davon notiert, nur konnte ich leider über den Kindle den Namen des Zitierten nicht entziffern. Vielleicht kann man das nochmals überarbeiten, aber in meine Bewertung fließt das natürlich nicht mit ein, da es mit der Geschichte an sich nichts zu tun hat.
Fazit: Bookless ist ein schöner Fantasy-Auftakt und in meinen Augen ein absolutes Must-Read. Wörter durchfluten die Zeit!