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Veröffentlicht am 31.03.2024

Roh und verdammt ehrlich

That Girl
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„Wut war nämlich tatsächlich nur eine heuchlerische Ersatzemotion. Sie übertünchte immer nur ein anderes Gefühl. In meinem Fall waren es Abertausende.“ (S. 268)

Gabriella Santos de Lima bringt einige ...

„Wut war nämlich tatsächlich nur eine heuchlerische Ersatzemotion. Sie übertünchte immer nur ein anderes Gefühl. In meinem Fall waren es Abertausende.“ (S. 268)

Gabriella Santos de Lima bringt einige erfrischende Blickwinkel in ihrem Roman ein. Wird Dating auf Social Media oder auch anderen Plattformen oft romantisiert dargestellt und auf ein Podest gehoben, so kommt die Autorin mit einem Nicht-Liebesroman um die Ecke. Mich konnte dieser vor allem aufgrund der nicht idealisierten Darstellung von Liebe sehr gut unterhalten.

Das Cover: Die Farbpalette ist unglaublich gelungen. Es ist sehr modern und ästhetisch und passt daher gut zur Influencer:innenthematik. Auch die einzelnen Details wie die Avocado oder der perfekt angerichtete Kaffee sind kleine Easter Eggs zur Geschichte und wurden ansprechend in Szene gesetzt.

Die Handlung: Ihr gesundes Frühstück, der Morgensport oder auch Selfcare-Routinen landen auf dem Instagramprofil von Tess Raabe. Letztere ist Influencerin und ein sogenanntes „That Girl“. Sie lebt einen gesunden Lebensstil und motiviert andere, sich von diesem inspirieren zu lassen. Doch hinter dem Bildschirm sieht der Alltag von Tess ganz anders als auf den inszenierten Bildern und lang formulierten Beiträgen aus. Erst kürzlich brachte sie einen Roman heraus, der Kritik an ihren Datingerfahrungen übte und zu einem kleinen Erfolg wurde. Doch plötzlich lernt sie Leo kennen, mit dem es sich ganz anders anfühlt, als mit ihren vorherigen Dates. Oder etwa doch nicht?

Meine Meinung: Tatsächlich wusste ich nicht so ganz, was mich erwarten würde. Der Klappentext sprach mich nicht zu einhundert Prozent an. Da ich jedoch die Jetzt-Trilogie der Autorin sehr gern gelesen habe und ihren Schreibstil sehr schätze, landete das Buch direkt nach Ankündigung auf meiner Wunschliste. Direkt zu Beginn wurden meine Erwartungen vom Klappentext erfüllt, doch schon bald merkte ich, dass dieses Buch noch so viel mehr zu bieten hatte. Zwischen den Seiten steckte so viel Wut, berechtigte Kritik und Themen abseits der romantischen Liebe. Es ging viel um den eigenen Wert, Freundschaften und toxische Beziehungen. Es war roh, beschönigte nicht und konnte mich besonders mit dem Ende überzeugen. Neben den ganzen Liebesromanen, die (auch berechtigt) auf dem Buchmarkt zu finden sind, bin ich froh, auch einmal ein Äquivalent dazu gefunden zu haben. Ich lese auch gern einmal einen Liebesroman, aber finde jedoch solche Geschichten ebenfalls unglaublich wichtig. Dennoch hätte ich mir hier ein paar Seiten mehr gewünscht. Obwohl ich den Ausgang sehr begrüßte, so hätte ich mir zum Ende gern noch mehr Entspannung für eine rundere Auflösung gewünscht.

Die Charaktere: Tess war mir anfangs nicht nahbar genug. Doch das war auch so intendiert. Sie versucht ein „perfektes“ Image auf Social Media zu vermarkten, aber recht schnell merkt man, dass diese Fassade hinter der Kamera Risse hat. Ich hatte ein wenig Zeit gebraucht, um einen Draht zu ihr aufbauen zu können, aber gegen Ende fühlte ich unglaublich bei ihr mit. Ihre beiden besten Freundinnen haben mir ebenfalls zugesagt. Der Zusammenhalt der drei war wirklich herzerwärmend. Doch auch die Freundschaften wurden nicht idealisiert. Auch in diesen gab es Probleme und Konfliktpotenzial bei spezifischen Themen, die erst geklärt werden mussten. Die Freundschaften und ehrlichen Gespräche untereinander waren definitiv mein Highlight in der Geschichte!

Fazit: Ein Buch voller Überraschungen und Ehrlichkeit. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung! Ich freue mich auf jedes weitere Buch der Autorin!

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Sturmschäden auf dem Teich

Lily und der Herzenszauber
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Gemeinsam mit der Teichnixe Lily tauchen die Lesenden in ihren Teich ab und schwimmen durch eine farbenfrohe und lebendige Unterwasserwelt. Doch wie kann eine Technixe ihr Zuhause retten, wenn ein Sturm ...

Gemeinsam mit der Teichnixe Lily tauchen die Lesenden in ihren Teich ab und schwimmen durch eine farbenfrohe und lebendige Unterwasserwelt. Doch wie kann eine Technixe ihr Zuhause retten, wenn ein Sturm für Chaos sorgt?

Das Cover: Der Kontrast von Blautönen und Orange hat mich schon immer angesprochen. Auch in diesem Fall leuchtet das Orange beinahe und lässt das Cover zu einem Hingucker werden. Auch Lily wird sehr niedlich präsentiert.

Meine Meinung: Diese Geschichte lebt von ihren ansprechenden Illustrationen. Ich hatte das Geschehene beinahe wie bei einem Film vor Auge. Lily ist eine sympathische Protagonistin, der man gern durch die Geschichte folgt. Nicht nur bekommt sie neue Erkenntnisse im Laufe der Handlung, sondern darf auch Schwäche zeigen, um dazuzulernen. Bestimmt können sich einige Kinder in ihr wiederfinden, da Mut ein großes Thema in dieser Altersgruppe ist. Es ist eine kurzweilige und herzerwärmende Geschichte, auch wenn sie nicht besonders heraussticht. Sie ist wirklich niedlich, aber mir fehlt ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Illustrationen: Sie sind verspielt, sprühen vor Farben und Liebe zum Detail. Lucy Fleming hat nicht nur ein Gespür für Farben, sondern belebt die Bilder durch dynamische Striche und niedliche Feinheiten. Manche Stellen in ihren Illustrationen haben beinahe einen leichten Buntstift-Faktor. Wirklich sehr gelungen – bei dieser Illustratorin werde ich definitiv nach weiteren Büchern Ausschau halten!

Fazit: Ein gelungenes Buch über eine Teichnixe, die mir viel Freude bereitet und ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Die letzte Buchung im Hotel Van Day

All Our Golden Dreams
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„Welch seltsame Ironie, dass ich es nun bin, die vor ihr steht, und ihr Leben in der Hand hält.“ (S. 353)

Ellis und Ryan haben mich im Auftakt der Dilogie bereits in einer goldene Atmosphäre im Hotel ...

„Welch seltsame Ironie, dass ich es nun bin, die vor ihr steht, und ihr Leben in der Hand hält.“ (S. 353)

Ellis und Ryan haben mich im Auftakt der Dilogie bereits in einer goldene Atmosphäre im Hotel umhergeführt. Voller Warmherzigkeit wurden die Lesenden im Hotel begrüßt und mit einem großen Cliffhanger entlassen. Band zwei setzt unmittelbar fort, hält jedoch einige Überraschungen bereit.

Das Cover: Sehr edel und ästhetisch ansprechend. Der noch intensivere Kontrast, der durch das Dunkelblau entsteht, gefällt mir sehr gut und hätte mich im Buchladen direkt nach der Geschichte greifen lassen.

Die Handlung: Ab hier folgen Spoiler zu Band 1! Nachdem Ryans Mutter Ellis ein unmoralisches Angebot unterbreitete, entscheidet sich Ryan zu einer Entscheidung, die für Wirbel sorgt und den Ruf des Hotels ruinieren könnte. Seine Mutter tut alles, um Schadensbegrenzung zu betreiben und übergeht dabei nicht nur eine jahrelange Freundin, sondern auch ihre Familie. Doch Ellis und Ryan sind in ihrer Beziehung stärker denn je, bis sich Kummer und Leistungsdruck in den Alltag schleichen.

Meine Meinung: Was passiert, wenn die beiden Liebenden nach all den Hürde endlich zusammen sein können? Über die Beantwortung dieser Frage liest man in den Großteil der Liebesromane nicht. Hier hat sich Mounia jedoch entschieden den Fokus eher auf das Thema Mental Health zu legen und die Beziehung in ihrem Fortgang zu beleuchten. Natürlich wirkt auch die mentale Gesundheit irgendwann auf eine Liebesbeziehung ein, doch dass dieser Prozess manchmal sehr schleichend sein kann, ist an Ellis und Ryan gut zu erkennen. Es ist in vielen Teilen sehr schmerzhaft, weswegen ich noch einmal auf die Trigger Warnung hinweisen möchte. Trotzdem schafft die Autorin ein kleines Lichtmeer an hellen Augenblicken und baut auch Hoffnung hinein. Während der erste Band überwiegend ein Wohlfühlroman war, so kommt die Fortsetzung um einiges ernster daher. Dennoch hat es meiner Meinung nach sehr gut in den Fortgang gepasst und der Reihe noch mehr Tiefe verliehen. Zu Anfang hatte ich jedoch kleinere Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Nicht, weil mir die Erlebnisse aus „All my golden memories“ zu wenig präsent waren, sondern weil es ein wenig dauerte, bis ich vollends abtauchen konnte.

Die Charaktere: Ich habe die gesamte Clique sehr in mein Herz geschlossen. Tatsächlich bin ich Mounia unglaublich dankbar, dass sie mit Ellis eine Protagonistin erschaffen hat, die sympathische Selbstgespräche führt und für sich und andere wie eine Löwin kämpft. Ryan nimmt auch in diesem Band einen großen Part ein und ließ mich sehr mitfühlen. Doch auch die Nebencharaktere haben die Geschichte bereichert. Besonders die Badewannengespräche gingen ans Herz!

Fazit: Ein sehr ernster Liebesroman, der jedoch umso wichtiger ist. Vielleich hat mit Band eins ein ganz kleines bisschen besser gefallen, aber dennoch verbleibe ich sehr zufrieden mit dem Abschluss der Reihe. Ich freue mich auf jedes weitere Buch der Autorin und vergebe hier 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein geheimniskrämerisches Eichhörnchen

Ein kleines Geheimnis – Spiel mit mir und ich verrat es dir!
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Wer möchte denn nicht mit einem niedlichen Eichhörnchen Aufgaben erfüllen, um am Ende ein Geheimnis lüften zu können? Spielerisch leitet das Hörnchen mehrere Aufgaben an, die es zu bewältigen gilt und ...

Wer möchte denn nicht mit einem niedlichen Eichhörnchen Aufgaben erfüllen, um am Ende ein Geheimnis lüften zu können? Spielerisch leitet das Hörnchen mehrere Aufgaben an, die es zu bewältigen gilt und sorgt so für kurzweiligen Lesespaß.

Das Cover: Zuckersüß und lädt direkt zum Aufschlagen ein!

Meine Meinung: Ich bin definitiv nicht mehr die Zielgruppe, aber ich liebe illustrierte Bücher. Dieses hier ist jedoch kein „klassisches“ Bilderbuch, sondern eine Mitmach-Geschichte für die ganz Kleinen. Die Aufgaben sind schön verspielt und leicht zu lösen. Zwischendurch hätte ich mir jedoch gewünscht, dass noch mehr mit dem Buchformat gespielt worden wäre. Vielleicht das Buch einmal umdrehen – ein wenig mehr Dynamik hätte der Geschichte gutgetan!

Die Illustrationen: Das Eichhörnchen kann man einfach nur gernhaben. Ein unglaublich sympathischer Buchcharakter! Doch auch die Farbpalette ist angenehm. Das warme Orange und der Schwarzblaue Untergrund ergeben einen tollen Kontrast und machen das Buch die Optik sehr hochwertig. Wirklich ein Blickfang.

Fazit: Für mich eine süße Idee mit ganz zauberhaften Illustrationen. Ich hätte mir nur gern noch dynamischere Aufgaben gewünscht, wie ich es bei anderen Büchern dieser Art schon etwas spannender kenne. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Eine Atmosphäre wie ein düsteres Schlaflied

Starling Nights 1
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„Es gibt genügend Kommata in meinem Leben, daher setze ich gern Punkte, wo es möglich ist.“
„Dann sprich nicht in Fragezeichen mit mir“, zischte ich. (S. 344)

Merits Mulberry-Mansion-Trilogie hat mich ...

„Es gibt genügend Kommata in meinem Leben, daher setze ich gern Punkte, wo es möglich ist.“
„Dann sprich nicht in Fragezeichen mit mir“, zischte ich.
(S. 344)

Merits Mulberry-Mansion-Trilogie hat mich nicht nur überrascht, sie zählt mittlerweile zu meinen Herzensbüchern (besonders Band 2). Daher war es für mich selbstverständlich auch diesen Auftakt von ihr zu lesen.

Das Cover: Es ist schlicht, aber gleichzeitig dynamisch und geheimnisvoll. Besonders die kupferfarbenen Elemente verleihen dem Ganzen den nötigen Eyecatcher – gefällt mir sehr gut!

Die Handlung: Mabel ist Stipendiatin an der Universität in Cambridge und arbeitet hart, um den Erwartungen gerecht zu werden. Doch schon bald ändert sich ihr Alltag schlagartig. Warum ist ihre beste Freundin ständig neben der Spur und emotional nicht anwesend? Hat es etwas mit der seltsamen Verbindung auf sich, über die in den Gängen geflüstert wird? Mabel versucht Antworten zu finden und die Geheimnisse rund um den Bund der Stare aufzudecken. Doch schneller, als ihr lieb ist, befindet sie sich recht weit oben auf der Liste von Menschen, die der Geheimbund möglichst bald loswerden möchte…

Meine Meinung: Merit schafft es eine Atmosphäre zu kreieren, die auch außerhalb der Buchseiten ein Eigenleben entwickelt und in den Bann zieht. Noch immer habe ich den fallenden Schnee auf dem düsteren Campus vor Augen oder die Orgel, die mitten in der Nacht bespielt wird. Die Autorin nutzt zum Verstärken dieser Düsternis ihre gelungenen Worte, die mich bereits in ihrer vorherigen Trilogie absolut begeistern konnte. Das Buch mag für manche womöglich zu ruhig sein – ich fand das Tempo hingegen passend. Schließlich deckt man erst langsam die Ereignisse gemeinsam mit Mabel auf. Gleichzeitig verstärkt das langsame Tempo das Unheilvolle. Mich konnte der Auftakt überzeugen, auch wenn ich meine Probleme mit dem Protagonisten habe, aber dazu gleich mehr.

Die Charaktere: Mabel als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Sie ist nicht leicht zu beeinflussen, sie hält an ihren Prinzipien fest und konnte mich oft von sich begeistern. Cliff hingegen bereitete mir einige Schwierigkeiten. Anfangs leidet er viel, aber anstatt sich von negativen Einflüssen in seinem Alltag zu lösen, quält er sich stumm weiter. Auch hätte ich mir gewünscht, dass er als „grauer Charakter“ noch mehr von Mabel kritisiert worden wäre, da ich manche Aussagen oder Taten von ihm echt grenzwertig fand. Da hätte er noch mehr damit konfrontiert werden können.

Fazit: Für mich ein gelungener Auftakt mit Schwächen. Auch bin ich gespannt, wie das Ende weitergeführt wird, da ich noch nicht ganz zufrieden mit der Auflösung des Geheimnisses bin. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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