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Veröffentlicht am 10.12.2023

emotionale Geschichte aus der Nachkriegszeit

Als wir an Wunder glaubten
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Anfangs habe ich leider etwas länger gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen. es hat mich irgendwie nicht so gepackt und meine Gedanken sind immer wieder abgeschweift, sodass ich einiges bestimmt ...

Anfangs habe ich leider etwas länger gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen. es hat mich irgendwie nicht so gepackt und meine Gedanken sind immer wieder abgeschweift, sodass ich einiges bestimmt nicht mitbekommen habe.
Aber als dann Betty kam, hat mich die Geschichte gefesselt - als sie die 50 Pfennig gestohlen hat, aber nur, weil die Münze so schön geglänzt hat. Und ihr schlechtes Gewissen danach... es ist so bewegend und zeigt die Situation der Menschen in der damaligen Zeit sehr gut. Besonders in dem kleinen Örtchen Unnenmoor, das tief im Moor liegt, quasi abgeschieden vom Rest Deutschlands, wo man nur für sich und ums Überleben kämpft. Und die Frauen auf die Rückkehr ihrer Männer nach dem Krieg warten.

Und dann ist noch der Handlungsstrang um den Mann, der sein Gedächtnis im Krieg komplett verloren hat (und nicht nur das), und der aufgrund eines Rings, den er in der Hostentasche hatte, sein Zuhause sucht.
Auch wenn man als Leser bald weiß, in welche Richtung sich dies entwickelt, ist auch diese Storyline äußerst emotional und berührend.

Die Charaktere sind überhaupt alle detailreich gezeichnet, und man kann sich gut in diese hineinversetzen. Auch diesen großen Aberglauben zur damaligen Zeit kann man verstehen und sich ein gutes Bild vom Leben nach dem Zweiten Weltkrieg machen, auch was technische Entwicklung betrifft, die Moorbewirtschaftung und den Umweltschutz betreffend, und die sozialen Strukturen in so einem abgeschiedenen Dorf.
Die Sprecherin Katja Danowski verleiht den Figuren Leben. Mir gefällt ihre Sprechweise und Intonation.


Fazit:
Eine emotionale und bewegende Geschichte der Bewohner eines Moordorfes zur Nachkriegszeit, die zwischen Überlebenskampf und Aberglauben ihren Weg im Leben suchen.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Die Queen ermittelt zum 3. Mal an Weihnachten in Sandringham

Ein höchst royaler Mord
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Der 3. Teil der Cosy Crime-Reihe, in der Queen Elizabeth II. ermittelt, bringt uns an Weihnachten 2016 nach Sandringham, wo das Royale Oberhaupt die Feiertage und den Beginn des neuen Jahres verbringen ...

Der 3. Teil der Cosy Crime-Reihe, in der Queen Elizabeth II. ermittelt, bringt uns an Weihnachten 2016 nach Sandringham, wo das Royale Oberhaupt die Feiertage und den Beginn des neuen Jahres verbringen will - und zwar in Ruhe.
Doch eine abgetrennte Hand macht ihr einen Strich durch die Rechnung; denn aufgrund des markanten Siegelrings und eines kürzeren Fingers identifiziert die Queen diese als ihrem Bekannten, Sir Edward St. Cyr, zugehörig.
Klar, dass die Queen so ein Verbrechen in ihrer unmittelbaren Nähe nicht durchgehen lassen kann, und so schickt sie wieder ihre Assistentin Rozie Oshodie los, um zu ermitteln.

Diesmal kam die Geschichte nur langsam in Fahrt, es werden wirklich viele Adelige und der Verwandtschafts- bzw. Bekanntschaftsstatus zur Queen erklärt, was etwas langatmig war, und diese ganzen Beziehungsverflechtungen haben mich oft verwirrt. Auch, dass manchmal die Familiennamen erwähnt werden; wenn jedoch "Sir" davorsteht, wird aber immer der Vorname des jeweiligen Adeligen angeführt. Ich konnte den Dingen deshalb teilweise gar nicht mehr richtig folgen; auch als dann noch weitere Tote und eine Verletzte auftauchten.
Erst ab der Hälfte wurde alles etwas klarer und die Auflösung war dann stimmig und nachvollziehbar.

Die Queen glänzt wieder mit ihrem trockenen Humor und ihrem Charme; und die royale weihnachtliche Atmosphäre in Sandringham House kommt wundervoll rüber. Nur Rozie war diesmal leider teilweise etwas begriffsstutzig. Doch sie ist fleißig und loyal und bringt sogar ihr eigenes Leben in Gefahr, um das der Queen zu schützen.


Fazit:
Der 3. Teil der Queen-Krimi-Reihe startet leider langsam und etwas zäh; aber die Queen ist wieder at her best und die Auflösung des Falles war stimmig und nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

gelungener Auftakt der 'Stadt der bösen Tiere'-Reihe

Stadt der bösen Tiere. Die Burg
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Die 14jährige Lizzard lebt in Detoit. Ihre Mutter kümmert sich nicht, und ihr Stiefvater, mit dem sie sich gut verstanden hat, ist mit seiner neuen Frau, die Lizzard nicht mag, und ihrer Stiefschwester ...

Die 14jährige Lizzard lebt in Detoit. Ihre Mutter kümmert sich nicht, und ihr Stiefvater, mit dem sie sich gut verstanden hat, ist mit seiner neuen Frau, die Lizzard nicht mag, und ihrer Stiefschwester Esmeralda weggezogen.
Bis sie eines Tages merkt, dass sie mit Tieren sprechen kann. Und diese sie für "die gute Sache" rekrutieren und sie zur geheimen Burg mitten in der Stadt bringen, in der der weiße Tiger Raj regiert.
Doch ist alles wirklich so, wie es auf den ersten Blick scheint?

Auch ohne Vorkenntnisse der 'Internat der bösen Tiere'-Reihe kommt man super in die Geschichte rein, bzw. ist sofort mitten drin in Lizzards aufregendem Leben, die es echt nicht leicht hat in Detroit. Man leidet und fiebert mit ihr mit, v.a. was ihre familiären Belange betrifft (alle ziehen weg, nur ihre alkoholkranke Mutter ist noch da), und der Streit mit dem King. Da war sie mehrmals kurz davor, übel zugerichtet zu werden. Zum Glück sind die Tiere da, mit denen sie (gedanklich) kommunizieren kann.
Sie ist empathisch, sozial, emotional. Ein tolles Mädchen! Ich war nur verwundert, dass sie erst 14 ist, ich hätte sie eher auf 17 geschätzt. Noch dazu, wo sie ganz alleine wohnt.

Sehr spannend fand ich den Aufbau der Burg, wie es dort zugeht, wie die Tiere dort alles verwalten und v.a. das Erlernen der Gedankensprache.
Lizzards Unbehagen kann man auch wirklich gut nachvollziehen. Und wie sich dann das Geheimnis um Raj und die Burg auflöst, und wie Lizzards Abenteuer weitergeht, ist super fesselnd und total kurzweilig.

Gut fand ich, dass die Tiere sich mit denjenigen Menschen zusammenschließen, die mit Tieren kommunizieren können, um ein besseres Miteinander und einen respektvollen Umgang der Menschen mit den Tieren zu erreichen.

Die Sprecherin macht ihren Job großartig!
Mir gefällt, wie sie den Personen und Tieren andere Stimmen verleiht, aber nur leicht abgewandelt, aber trotzdem so, dass man sofort erkennt, wer spricht.
Auch Sprechgeschwindigkeit und Intonation gefallen mir sehr gut.


Fazit:
Ein spannender und phantasievoller Auftakt einer Reihe um die taffe Lizzard, die sich dem Kampf der Tiere anschließt, um ein besseres Miteinander zwischen Menschen und Tieren zu erreichen.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

eine Kleinstadt sucht einen Kater

Wo ist Valentin?
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Die Lehrerin Katja Fontane lebt mit ihrem Herzenskater Valentin in Aschersburg. Sie und Valentin haben wirklich eine sehr enge Beziehung.
Als Katzenmama fand ich natürlich ganz schlimm, dass Valentin verschwunden ...

Die Lehrerin Katja Fontane lebt mit ihrem Herzenskater Valentin in Aschersburg. Sie und Valentin haben wirklich eine sehr enge Beziehung.
Als Katzenmama fand ich natürlich ganz schlimm, dass Valentin verschwunden ist. Und niemand ihn gesehen hat.
Gleich zu Beginn kommt man sofort gut in dem Ort an, ich mochte die typischen Kleinstadt-Probleme. Jeder hat irgendwas, an dem er zu kiefeln hat.
Der ruhige Schreibstil, die melancholische Grundstimmung und der langsame Spannungsaufbau lassen den Leser die Geschichte lebendiger erleben.

Mir gefiel, dass man abwechselnd aus Sicht von Katja und der Schülerin Ricky liest. Beide sind auf ihre Art starke Persönlichkeiten, haben aber auch ihre weiche Seiten.
Doch welche Geheimnisse hat Katja? Warum lügt sie über Valentin? Und was hat Rickys Freund Friedrich herausgefunden? Man macht sich beim Lesen unendlich viele Gedanken und bekommt immer nur kleine Häppchen serviert.

Auch die Zeichnung der anderen Charaktere mit Ecken und Kanten und des Kleinstadtlebens, auch die Atmosphäre im Gymnasium, war lebendig und authentisch. Anhand der Lehrer, aber auch der Schüler und Einwohner wurde ein breites Gesellschaftsspektrum gezeichnet, mit feinen gesellschaftskritischen Zwischentönen, die zum Nachdenken anregen.
Mit der Zeit verkommt Katja leider irgendwie zur Nebenfigur, während sich die Story zu einem Krimi aufbaut. Zu Beginn verwickelte Fäden lösen sich, Figuren ändern sich, der Showdown war leider etwas überzogen; aber insgesamt konnte das Buch überzeugen.
Für meinen Geschmack hätte die Geschichte nur etwas mehr von Valentin vertragen können.


Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman mit einer melancholischen Grundstimmung und indirekter Gesellschaftskritik, dessen Spannung sich langsam aufbaut und zu einem Krimi wird - jedoch mit etwas zu wenig von Valentin.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Agatha Christie's Haushälterin ermittelt in ihrem 2. Fall

Der Cocktailmörderclub
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Phyllida Bright, die Haushälterin von Agatha Christie, ermittelt in "Der Cocktailmörderclub" in ihrem 2. Fall. Ich habe den ersten Band zwar noch nicht gelesen, das war aber absolut kein Problem, denn ...

Phyllida Bright, die Haushälterin von Agatha Christie, ermittelt in "Der Cocktailmörderclub" in ihrem 2. Fall. Ich habe den ersten Band zwar noch nicht gelesen, das war aber absolut kein Problem, denn dieser Fall ist in sich geschlossen und Details aus dem 1. Band werden immer wieder mit einigen Worten erwähnt.
Sämtliche handelnden Personen, v.a. die des (tatsächlichen) Detection Clubs, dem vier herausragende Krimiautorinnen und -autoren angehört haben, und des (fiktiven) Listleigher Mordclubs, sind zu Beginn ausführlich in einem hilfreichen Personenverzeichnis angeführt.

Der Beginn der Geschichte war super spannend, da Phyllida zufällig ein Gespräch hört, bei dem es darum geht, jemanden mit Gift loszuwerden. Doch dann wurde es etwas langatmig, weil alle vorkommenden Personen detailliert vorgestellt werden und es gefühlt nichts passiert.
Es sind wirklich sehr viele Charaktere, sodass ich immer wieder mit den Namen in Durcheinander gekommen bin, obwohl ich mir das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches genau durchgelesen habe.

Doch dann, mit dem Mord am Pfarrer durch einen vergifteten (!) Cocktail am Mordbasar (ein Krimifestival, bei dem zugunsten des Kinderheims Geld gesammelt werden soll, und wo die berühmten Autoren des Detection Clubs Bücher signieren und aus den Einreichungen der Krimiautor/innen ein Gewinner gekürt wird), der sich als versuchter und misslungener Mord am Anwalt und Hobbyschriftsteller Alastair Whittlesby herausstellt (oder auch nicht?), beginnt endlich die Spannung. Ab dann rätselt man mit Phyllida gemeinsam mit, denn es gibt ständig neue Hinweise, Verdächtige, Motive und auch Tote; es gibt so viele Verwirrungen und Puzzleteilchen - man wechselt also in seinem Glauben an Täter und Motiv ständig hin und her, und ist dann doch über die komplette Auflösung überrascht.

Der Schreibstil ist einfach wunderbar und gemütlich, man hat das Gefühl, in der damaligen Zeit zu sein. Auch weil viele Details anschaulich beschrieben sind, zB die damalige Mode oder soziale Gepflogenheiten, wie man gesprochen und sich verhalten hat usw.
Auch gibt es viele Querverweise auf die Bücher von Agatha Christie - auch diese Geschichte selbst sowie der Showdown ähnelt ihren Krimis, was mir natürlich besonders gut gefallen hat.
Phyllida selbst ist total sympathisch, tatkräftig, und mit den Bediensteten der anderen Häuser bestens vernetzt.
Den Chauffeur der Christies, Bradford, kann sie nicht leiden (die Geplänkel zwischen den beiden sind einfach herrlich!) - und dessen kleinen Welpen Myrtle schon gar nicht (sie ist nämlich ein Katzenmensch).

Leider gibt es einige Dinge, die unlogisch bzw. unnötig waren, worüber ich mich teilweise schon geärgert habe, was auch den einen Stern Punkteabzug begründet.
Auch gefiel mir nicht, dass wir als Leser nicht ebenso wie Phyllida ALLE Erkenntnisse erfahren haben.
Und dass die Polizei als sehr dümmlich dargestellt wird - hat die Polizei eigentlich IRGENDWAS ermittelt??

Der Showdown ist typisch in Agatha Christie-Manier, indem Phyllida alle Details und Tatsachen aufzählt, und so den Täter entlarvt.
Die Interaktion zwischen Phyllida und Bradford war wundervoll und hat mir sehr gut gefallen. Ich bin schon gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiter entwickelt und ob sie den nächsten Fall auch wieder gemeinsam lösen werden.
Die Geschichte, die wundervolle Schreibweise, das Ermitteln von Phyllida, bei dem man direkt dabei ist und das humorvolle Geplänkel zwischen ihr und Bradford (und seinem Welpen Myrtle ;) waren wundervoll zu lesen!


Fazit:
Wunderbar unterhaltsamer historischer Cosy Crime mit der Haushälterin von Agatha Christie! Ich freue mich schon auf den nächsten Fall, den Phyllida hoffentlich wieder gemeinsam mit Bradford lösen wird! :D

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