Roman. Der New York Times Bestseller – spannend bis zur letzten Seite
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)
Ein spannungsgeladenes Buch über die Zerbrechlichkeit einer Familie. Ashley Audrains Weltbestseller ist voller dunkler Abgründe und ein unvergesslicher Pageturner.Sie wollte dein Glück von Anfang an zerstören. Und niemand will dir glauben.Du hattest alles. Doch nun gehört dein Familienglück einer anderen Frau. Du siehst das Licht hinter den Vorhängen aus Leinen, und stellst dir vor, wie sie durch die Flure des Hauses wandelt, das dir gehören sollte. Wie sie in deiner Küche steht, und den Mann anlächelt, der vor Kurzem noch an deiner Seite war. Sie alle halten dich für schuldig. Und niemand will dir glauben, dass sie es war, die euch alle ins Unglück stürzte. Nur du kennst die ganze Wahrheit. Bist du bereit, sie zu erzählen?»Ein erstklassiger Spannungsroman.« STERN
Dieses Buch hat meinen Adrenalinspiegel auf einem hohen Level gehalten und ich kann es nur jedem Fan subtiler Spannung empfehlen.
Blythe wird Mutter und hat alle Klischees im Kopf, die ihr jemals über ...
Dieses Buch hat meinen Adrenalinspiegel auf einem hohen Level gehalten und ich kann es nur jedem Fan subtiler Spannung empfehlen.
Blythe wird Mutter und hat alle Klischees im Kopf, die ihr jemals über Mutterschaft vermittelt wurden. Da sie selbst nie eine glückliche Kindheit hatte, ihre Mutter verließ sie , als sie 11 war, hadert sie mich sich, als sie diese überbordenden Muttergefühle nach der Geburt ihres Kindes nicht fühlt, im Gegenteil, sie spürt eine gewisse Abneigung dem Kind gegenüber, weil sie spürt, dass es anders ist. Als es gewisse Vorkommnisse gibt, wagt sie diese nicht als real zuzulassen. Als sie Allerdings ein weiteres Mal schwanger wird und nach der Geburt ihres Sohnes,genau diese Gefühle ihm gegenüber spürt, die sie schon bei ihrer Tochter Violet erhofft hatte zu spüren, beruhigt sie das. Doch dann geschehen grausame Dinge, die ihre Ehe zerbrechen lassen und sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln lassen.
Ich fand dieses Buch megaspanned und hatte des öfteren Gänsehaut. Subtile Spannung und ein offenes Ende, das den eigenen Gedanken Platz einräumt, habe dieses Buch für mich zu einem Leseerlebnis werden lassen, dass ich so schnell nicht mehr vergessen werde.
„In diesen schlaflosen Nächten, wenn ich über die Dinge nachdachte, die ich belauscht hatte, begriff ich allmählich, dass wir alle aus etwas gewachsen sind. Dass wir die Saat weitertragen und dass ich ...
„In diesen schlaflosen Nächten, wenn ich über die Dinge nachdachte, die ich belauscht hatte, begriff ich allmählich, dass wir alle aus etwas gewachsen sind. Dass wir die Saat weitertragen und dass ich Teil ihres Gartens war.“
Als Blythe noch ein Kind war, verließ Blythes Mutter sie und den Vater, um ein neues Leben mit einem anderen Mann zu beginnen. Nun ist Blythe mit Fox verheiratet und selbst Mutter einer Tochter. Doch das verkorkste Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter, die ständigen Zweifel, ob sie als Mutter den Ansprüchen genügen wird, machen es für Blythe schwer, eine innige Beziehung zu ihrer Tochter Violet aufzubauen. Auch Violet verhält sich Blythe gegenüber oft merkwürdig distanziert, scheint keine Zuneigung für ihre Mutter zu empfinden. Eines Tages passiert ein schlimmes Unglück, das alles verändert und Blythes Ehe und somit die Familie zerbrechen lässt. In Blythe wächst ein schlimmer Verdacht.
Autorin Ashley Audrain schreibt gut verständlich und klar, überwiegend in Ich-Perspektive aus der Sicht von Blythe. Sie schildert Blythes aktuelle Situation, lässt sie aber auch Kindheitserinnerungen erleben. Ebenso wird dazwischen immer wieder von Momenten aus dem Leben von Blythes Großmutter Etta und dem ihrer Mutter Cecilia erzählt. Die Kapitel sind recht kurz gehalten. Den Lesern werden nach und nach kleinere „Häppchen“ aus der Biographie der drei Frauen „serviert“. Die Zusammenhänge werden dabei immer deutlicher. Blythes Verhalten und die Gründe, warum die Frauen reagieren, wie sie reagieren, lassen sich im Verlauf zunehmend besser erklären.
Blythe ist geprägt durch die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter Cecilia, die ihre Tochter nicht zu lieben vermochte, die ihr eigenes Glück nicht sehen und empfinden konnte. Als Blythe auf ihre Mutter trifft, nachdem sie von ihr verlassen wurde, wünscht sie ihr gar den Tod „An dem Abend kniete ich mich vor mein Bett und flehte Gott an, meine Mutter sterben zu lassen. Mir wäre lieber, sie wäre tot, anstatt diese neue Frau, zu der sie geworden war, diese veränderte Frau, die nicht mehr meine Mutter war.“
Das Verhältnis zur Mutter stürzt Blythe in starke Selbstzweifel, sie hält sich für unzulänglich. Alles scheint sich zu wiederholen, als sie selbst Mutter wird. Für ihre Tochter Violet empfindet Blythe selbst nicht das, was eine Mutter empfunden sollte: „Ich hatte nichts mehr, das ich geben konnte, aber unser gemeinsames Leben hatte gerade erst begonnen. Was hatte ich getan? Warum hatte ich sie gewollt? Warum hatte ich geglaubt, ich würde anders sein als die Mutter von der ich stammte.“
Muttersein ist für Blythe ungleich schwieriger als für andere, sie findet wenig Positives daran. Sie hat Gedanken, die andere Mütter nicht haben.
Dass Blythe aus der Ich-Perspektive erzählt, bringt sie mir beim Lesen näher. Sie schreibt so ehrlich und ungeschönt über ihre Sorgen und Ängste, dass ich sie ernst nehmen muss, sie verstehen kann, obwohl ich selbst sicher anders reagiert hätte und Dinge anders beurteilt hätte als sie. Auch wenn Blythe nicht unbedingt sympathisch ist und man ihr Handeln oft nicht gutheißen kann, geht sie einem nahe, wirkt authentisch und plausibel. Ihre Persönlichkeit ist zwar „unbequem“, aber sehr stimmig.
„Der Verdacht“ ist deshalb ein so besonderer, intensiver Roman, weil nicht klar ist, inwieweit Blythe und den anderen Figuren zu trauen ist. Ist Blythes Wahrnehmung realistisch oder
bildet sie sich Dinge ein, weil sie möglicherweise vorbelastet ist? Ist Violet wirklich zu dem fähig, was ihr die Mutter unterstellt? Wie weit sind beide durch Blythes Mutter Celia und Großmutter Etta geprägt, die ihre Töchter nicht lieben konnten?
Unheimlich spannend, wie sich die Handlung, die Beziehungen im Verlauf des Romans entwickelt und immer schwingt eine Ungewissheit, eine Misstrauen gegenüber den Figuren und ihrer Sichtweise mit. Wer ist hier wirklich die Psychopathin?
Muttersein kann manchmal durchaus erschreckend sein. Was, wenn die Erwartungen der anderen und auch die eigenen Erwartungen und Hoffnungen einfach nicht erfüllt werden? Was, wenn es nicht gelingt, schlechte Erfahrungen auszublenden? Was, wenn Zweifel so übermächtig werden? Was, wenn es tatsächlich eine genetische Vorbelastung gibt, wenn von vornherein vorbestimmt ist, dass man eben keine gute Mutter sein kann?
Dass Muttersein nicht immer eitel Sonnenschein ist, dass Muttersein auch Enttäuschungen bringt, das zeigt Ashley Audrain in ihrem Roman derart eindrücklich, dass es einem Angst macht. Eine erschütternde Geschichte, aber eine absolut lesenswerte.
Zum Inhalt:
Blythe ist glücklich mit ihrem Mann Fox, als endlich das ersehnte Baby auf die Welt kommt ist Fox ganz verzaubert von seiner Tochter Violet. Blythe jedoch kann keine großen Gefühle für ihre ...
Zum Inhalt:
Blythe ist glücklich mit ihrem Mann Fox, als endlich das ersehnte Baby auf die Welt kommt ist Fox ganz verzaubert von seiner Tochter Violet. Blythe jedoch kann keine großen Gefühle für ihre Tochter empfinden, denn Violet verhält sich ihr gegenüber immer ablehnend und macht ihr das Leben schwer sobald Fox das Haus verlässt. So kommt es, dass der Alltag für Blythe und Violet wie ein Kampf ums Überleben wird. Liegt das nun an Violet oder an Blythe, die selbst keine glückliche Kindheit hatte? Als Blythe ihren Sohn Sam zur Welt bringt erfährt sie die tiefen Muttergefühle, die sie sich bei Violet so sehr gewünscht hat. Auch der Alltag mit Violet bessert sich nun, bis eines Tages ein tragischer Unfall das Leben der Familie zerstört und Blythe sich mit einen schrecklichen Verdacht quält.
Meine Meinung:
Ein Plot, der ohne viele Protagonisten auskommt. Durch Rückblenden zu Etta, Blythes Großmutter und Cecilia, ihrer Mutter erfährt man was Blythes Mutter meinte mit dem Satz: „ Wir Frauen in der Familie sind anders“. Geschrieben ist die Story in der Vergangenheitsform, in der Blythe ihrem Mann Fox ihre Sicht der Dinge rückblickend erzählt. Die Autorin Ashley Audrain greift in diesem Buch ein Tabuthema auf, denn niemand erzählt einer schwangeren Frau, dass nicht immer sofort die tiefen Muttergefühle nach der Geburt entstehen. Man merkt hier auch Blythes verzweifelte Suche nach Müttern, denen es ähnlich wie ihr geht. Hatte ich zuerst das Gefühl, dass Violets Verhalten ihrer Mutter gegenüber daher rührt das Blythe sie irgendwie ablehnt, so sah ich mich jedoch im Laufe des Buches immer öfters mit der Frage konfrontiert ob es auch die Möglichkeit gibt das ein Kind von Anfang an manipulativ und böse sein kann. Der innere Zwiespalt in dem sich Blythe befindet ist authentisch dargestellt, sie liebt ihre Tochter auf ihre Weise, empfindet aber gleichzeitig wenig für sie da sie mit ihr nicht klar kommt. Dass sie aber zur Mutterliebe fähig ist, beweist sie bei ihrem Sohn Sam. Aber wie sieht es bei Violet aus? Hasst sie ihre Mutter oder ist sie psychopathisch veranlagt?
Mit Situationen die man unterschiedlich interpretieren kann und kleine Andeutungen in gewisse Richtungen, damit spielt die Autorin gekonnt in ihrem Debütroman.
Ein Buch das gleichzeitig berührt und schockiert und den Leser gleichermaßen in einen Zwiespalt seiner Gefühle stürzt. Düster und spannend geschrieben, fasst schon einem Psychothriller gleich wollte ich stets wissen wie es weiter geht und konnte deshalb das Buch nicht aus der Hand legen.
Fazit:
Debütroman mit einem Tabuthema das spannend und überzeugend umgesetzt wurde. Fesselnde Lesestunden garantiert.
„Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, ...
„Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das größtmögliche Unglück über die Familie hereinbricht – und Blythe sich ihrer Wahrheit stellen muss.
Wenn man sein Kind bedingungslos lieben möchte, aber die Angst das überwältigendere Gefühl ist. »Der Verdacht« erzählt von schicksalhaften Familienbanden, von Obsession und der Zerbrechlichkeit von Glück – ein zutiefst aufwühlender Roman von großer Sogkraft, erschütternder Klarheit und stilistischer Brillanz.“ – Zitat Klappentext
Den vollständigen Klappentext habe ich hier vorangestellt, weil ich es als schwierig erachte, über dieses Buch zu sprechen, ohne zwangsläufig Inhalte zu verraten, was einen Lesegenuss schmälern könnte. Die Buchbeschreibung verrät schon recht viel.
Was sie nicht transportiert ist die großartige Umsetzung des thematisch schwierigen Plots. Der Autorin gelingt es, eine Spannungskurve zu zeichnen, welche mich in ihren Bann zieht, mir andererseits Entspannung gönnt, um mich im Finale „einfach stehen zu lassen“.
Die Handlung selbst bewegt sich auf drei Ebenen: Großmutter, Mutter und Blythe in der Gegenwart als Hauptprotagonistin. Die Herkunft eines Menschen macht ihn zu dem, was er ist. Insofern hilft mir die generationsüberschreitende Erzählung, die Gefühls- und Gedankenwelt sowie das Handeln von Blythe zu verstehen.
Könnte diese Geschichte Realität sein? Ich kann es nicht beurteilen. Dafür weiß ich zu wenig über Mutterschaft, wie sich ein Lebewesen entwickelt oder welche Faktoren für die Ausbildung eines Charakters greifen.
„Der Verdacht“ ist ein rundum gelungener Debüt-Roman, mit dem Ashley Audrain in das Thema „Mutterschaft“ eintaucht, welches in meiner Wahrnehmung im Außen oft rosarot geschildert wird, im Inneren jedoch auch eine große Schwere bergen kann, was eine Mutter keinesfalls abwertet. Dass es „das Böse“ an sich geben könnte, mag ich in dieser Form jedoch nicht glauben.
Eine begeisternde Lese-Erfahrung, welche klassische Denkmuster hinterfragt und Raum für Diskussion, auch in der Gesellschaft, bietet.
Das Cover, welches in der Grundform schlicht, durch das Rot auf Grau jedoch auch kontrastreich, erscheint, spielgelt in der Zartheit und Zerbrechlichkeit der Mohnblumen den Inhalt gut wider.
Dieses eBook habe ich im Rahmen des Angebots von PenguinRandomhouse-Testleser vorab lesen dürfen.
Ashley Audrain, Der Verdacht, Roman, eBook, Penguin Verlag, 17,99 €, 320 Seiten in der Print-Ausgabe, Erscheinungstermin 29.03.2021
Die talentierte Kanadierin Ashley Audrain strahlt mit ihrem ersten Roman „Der Verdacht“.
Schon das elegant gestaltete Cover verspricht Intensität und kontrastiert die Zartheit der Blumen mit dem roten ...
Die talentierte Kanadierin Ashley Audrain strahlt mit ihrem ersten Roman „Der Verdacht“.
Schon das elegant gestaltete Cover verspricht Intensität und kontrastiert die Zartheit der Blumen mit dem roten Farbton, der sofort an Blut erinnert. „Der Verdacht“ erzählt die Geschichte einer Frau, Blythe, und die komplizierte und leidvolle Beziehung zu ihrer Tochter, Violet, mit Rückblicke auf vorherigen Generationen der Familie.
Die Szenen werden absolut brutal und realistisch beschrieben, so authentisch, dass sie immer wieder starke Emotionen erwecken. Mehr als einmal hatte ich beim Lesen einen Kloß im Hals. Gleichzeitig ist die Handlung so geschrieben, dass es sehr leicht fällt, das ganze Buch auf einmal zu lesen. Mehr noch war es für mich schwierig das Buch beiseite zu legen.
Die Charaktere sind sorgfältig gestaltet und man entdeckt sie nicht nur durch Beschreibungen (aus Blythes Sichtweise), sondern durch ihren Dialogen, Art und Weise ihres Umgangs miteinander, Reaktionen, usw. Dass nicht alles so explizit beschrieben wird, hat mir sehr gefallen. Man wird immer neugieriger, wie Blythe, der Hauptcharakter, reagiert, wenn sie so viele traumatische Ereignisse erleben muss. Ich habe mich auch ständig gefragt, wie ich selber agiert hätte. Auch wenn man unterschiedliche Meinungen oder Gedanken hat, sind Blythes Gemüter und Gefühle vollkommen nachvollziehbar und zeigen gut, wie verletzlich der Mensch sein kann. Ich habe viel Mitleid empfunden.
Ich habe das Buch wirklich genossen. Es ist für mich ein Meisterwerk, habe mich immer wieder auf die Lektüre gefreut und werde es natürlich empfehlen. Es ist zweifellos als Geschenk ein Volltreffer.