Etwas konstruierter, aber spannender Jugendthriller
A Good Girl’s Guide to MurderVor 5 Jahren wurde in Little Kilton die 17-jährige Andie Bell ermordet. Obwohl ihre Leiche nie gefunden wurde, stand schnell ein Verdächtiger fest: ihr Freund Sal Singh. Pippa hat sich nun vorgenommen, ...
Vor 5 Jahren wurde in Little Kilton die 17-jährige Andie Bell ermordet. Obwohl ihre Leiche nie gefunden wurde, stand schnell ein Verdächtiger fest: ihr Freund Sal Singh. Pippa hat sich nun vorgenommen, für ihr Schulprojekt diesen Fall wieder neu aufzurollen, denn sie glaubt fest an Sals Unschuld. Und so stürzt sie sich, gemeinsam mit dessen Bruder Ravi, in die Ermittlungen und gelangt schnell zu der Überzeugung, dass hinter diesem Mord viel mehr steckt, als bisher geglaubt.
„A Good Girl‘s Guide to Murder“ ist der Debütroman der britischen Schriftstellerin Holly Jackson und gleichzeitig der erste von insgesamt drei Bänden (plus Vorgeschichte) der Reihe um ihre Protagonistin Pippa. Sie ist es auch, die die Handlung in der dritten Person und der Vergangenheitsform schildert. Neben dem erzählenden Text ergänzen aber auch viele andere Dokumente die Geschichte. Das sind vor allem die Protokolle, die Pippa für ihr Projekt anfertigt, aber auch Zeichnungen und Textnachrichten. Das lockert den Handlungsverlauf auf und macht ihn noch dynamischer.
Pippa ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich voller Tatendrang in die Ermittlungen stürzt. Dabei hat sie vor allem persönliche Motive, denn auf der einen Seite war Sal wie ein älterer Bruder für sie. Auf der anderen Seite weiß sie aufgrund ihrer Patchworkfamilie mit ihrem nigerianischen (Stief-)Vater Victor und Halbbruder Josh, wie schnell die Menschen in Little Kilton über andere urteilen, wenn sie anders aussehen, als sie selbst. Aus diesem Grund bringt sie sich auch immer wieder in Gefahr, kommt aber mit ihrer Sturheit der Wahrheit über den Mord immer näher. Oder ist Andie vielleicht sogar noch am Leben?
Das Buch ist definitiv ein Pageturner, da kann ich nichts Gegenteiliges behaupten. Für mich gab es ab einem gewissen Zeitpunkt im Buch aber einfach zu viele Verdächtige und aufgedeckte Geheimnisse. An Krimis oder Thrillern mag ich es besonders, wenn man als Leser*in selbst miträtseln kann. Das war hier leider nicht gegeben und der Schluss erschien mir doch etwas konstruiert. Verfolge ich die Reihe trotzdem weiter? Vermutlich.