„...Eines Tages pflanzte die Gärtnerin einen Feigenbaum. Gespannt warteten alle darauf, dass er zu wachsen begann...“
Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, bei dem es um Warten und Geduld, aber auch ...
„...Eines Tages pflanzte die Gärtnerin einen Feigenbaum. Gespannt warteten alle darauf, dass er zu wachsen begann...“
Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, bei dem es um Warten und Geduld, aber auch Liebe und Fürsorge geht.
Die Texte sind kurz und in angenehmer Schriftgröße zum Vorlesen. Sie sind auch für Erstleser zum Selberlesen geeignet. Die Absätze sind klar gegliedert, der Inhalt verständlich. Auf einer Seite gibt es Sprechblasen.
Das Jahr vergeht, der Baum jedoch trägt nur wenige Blätter und keine Feigen. Da bitten die Kinder darum, sich um den Baum kümmern zu dürfen. Sie sind der Meinung, dem Baum fehle nur Liebe. Logischerweise sehen das die Erwachsenen anders. Aber die Kinder bekommen ihre Chance. Auch bei ihnen stellt sich nicht sofort ein Erfolg ein. Aber sie geben nicht auf. Nach einiger Zeit werden sie für ihre Mühe belohnt.
Das Buch ist wunderschön illustriert. Die Bilder sind farbenfroh und mit vielen Kleinigkeiten versehen. Gut gefällt mir, dass die Kinder von verschiedenen Erdteilen stammen.
Auf der vorletzten Seite gibt es Anmerkungen der Autorin. Sie beziehen sich auf das Gleichnis im Lukasevangelium und machen Vorschläge, welche Themen mit den Kindern nach dem Lesen der Geschichte betrachten könnte.
Die letzte Seite enthält ein Rezept für Feigenbällchen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt den Kindern, dass es sich lohnt, dranzubleiben und nicht aufzugeben.
„...Warum könnt ihr alle nicht endlich begreifen, dass für eine Nazi Jude sein nur eines bedeutet: semitisches Blut zu haben! Es hat nichts mit irgendeiner Religion zu tun...“
Diese Worte fallen bei einem ...
„...Warum könnt ihr alle nicht endlich begreifen, dass für eine Nazi Jude sein nur eines bedeutet: semitisches Blut zu haben! Es hat nichts mit irgendeiner Religion zu tun...“
Diese Worte fallen bei einem Familientreffen. Ein großer Teil der Verwandtschaft ist seit mindestens einer Generation zum Christentum konvertiert. Obige Worte sagt Günther, der als Kampfpilot bei der Luftwaffe arbeitet, zu seiner Tante. Er hat mit Nazigrößen zu tun und weiß, wovon er redet.
Der Autor erzählt aus seinem Leben. Die Geschichte ist sehr lebendig geschrieben und verfügt über einen feinen Humor. Der Schriftstil passt sich gekonnt den Gegebenheiten an und bringt so den Widerspruch zwischen den Ängsten der Mutter und dem Überschwang der Jugend zum Ausdruck.
Als besonderes Stilmittel gibt es deshalb ab und an Tagebuchaufzeichnungen der Mutter.
Horst ist Halbjude und lebt mit seiner Familie in Breslau. Im Jahre 1936 verstirbt sein Vater. Die jüdische Mutter kann sich nicht zur Ausreise entschließen. Horst ist sechs Jahre, als ihn die Mutter über seine Herkunft informiert. Sie ermahnt ihn, nie darüber zu sprechen. Er soll sich schlau verhalten wie Reineke Fuchs.
„...Es war schön und lobenswert, klug und vorsichtig wie er zu sein, aber wenn ich mich richtig erinnerte, ging er auch Risiken ein, als seine Familie von Hunger bedroht war...“
Schnell lernt Horst, wie er das karge Lebensmittelangebot aufbessern kann. Seinem Aussehen nach hält man Horst für einen Arier. Seine Freunde halten zu ihm
Schon in jungen Jahren interessiert sich Horst für Kochen und Backen. Deshalb sind auch einige Rezepte geschickt in den Text eingearbeitet. Eine Liste dazu gibt es am Beginn des Buches. Durch Meta wird er ein Experte in der Bestimmung essbarer Pilze. Gleichzeitig habe ich als Leser auch eine Menge darüber gelernt.
Nach dem Krieg freundet sich Horst mit einem russischem Major an. Der bringt ihm bei, wie man mit Handgranaten fischt. Bald versuchen es die Kids allein.
„...Dutzende Fische schwammen oben und wir bildeten eine Staffel, um sie herauszubekommen. Jede vorstellbare Fischart war dabei...“
Dann aber sind Horst und seine Familie gezwungen, Breslau zu verlassen. Sie haben auf dem Schwarzmarkt die falschen Leute auf sich aufmerksam gemacht. Wieder ist es der russische Major, der sie zu Verwandten nach Bayern bringt. Der Mann bleibt mir bis zum Ende des Buches ein Rätsel. Er scheint weit mehr als nur ein Major zu sein.
Von den Einheimischen werden sie allerdings nicht besonders willkommen geheißen. Man will weder Flüchtlinge noch Protestanten. Da sich aber Horst vor keiner Arbeit scheut, hilft er auf einem Bauernhof beim Schlachten. Das bringt der Großfamilie wichtige Nahrungsmittel. Beim Fest danach lernt er von der Bäuerin, dass er vorsichtig sein muss.
„...Bayern sind praktisch immun, was die Wirkung von Bier anbelangt. Es wird nicht als alkoholisches Getränk, sondern als wichtiger Ernährungsbestandteil betrachtet...“
Obwohl die Familie nie über ihren Hintergrund gesprochen hat, ist er vielen bekannt. Das bekommt Horst in der Schule zu spüren. Mancher Lehrer stammt noch aus der alten Garde. Horst allerdings sagt zu seiner Mutter:
„...Mama! Werde bloß nicht wieder schüchtern und ängstlich. Hitler ist tot, die Nazis sind weg, in ein paar Jahren wird niemand mehr wissen, was Antisemitismus war...“
Es sollte nicht lange dauern, bis Horst begreift, dass er damit völlig falsch liegt. Die Ewiggestrigen scharren schon wieder mit den Hufen. Letztendlich beugt er sich dem Willen der Mutter. Sie reisen zu Verwandten nach Amerika.
Viele Fotos illustrieren das Buch und lassen die Geschichte zusätzlich lebendig werden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Horst ist ein Überlebenskünstler. Es gibt viele Situationen, die er gemeistert hat, obwohl sie den Keim des Scheiterns eigentlich in sich trugen. Trotzdem hat er sich nie in den Vordergrund gespielt. Er hat geteilt, was er erlangen konnte und hatte die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen.
„...Das ist Geschichte von Zari und Nivaan, Sie sind Geschwister. Zari ist acht, Nivaan sechs Jahre alt...“
Der Autor hat ein berührendes Kinderbuch geschrieben. Zari und Nivaan müssen ihre Heimat verlassen.
Kindgerecht ...
„...Das ist Geschichte von Zari und Nivaan, Sie sind Geschwister. Zari ist acht, Nivaan sechs Jahre alt...“
Der Autor hat ein berührendes Kinderbuch geschrieben. Zari und Nivaan müssen ihre Heimat verlassen.
Kindgerecht wird erzählt, was dies bedeutet. Sie können nur die wichtigsten Sachen mitnehmen. Was aber wichtig ist, entscheidet jeder alleine. Gut gefallen hat mir, dass es hier nur um den Beginn der Flucht geht. Außerdem steht ein Fahrzeug zur Verfügung. Der Abschied vom Zuhause und die gute Beziehung zwischen den Geschwister steht im Mittelpunkt. Nebenbei wird der Grund für das Verlassen der Heimat genannt. Eine Umkehr ist unmöglich. Die Gefühle der Kinder werden für die Zielgruppe verständlich dargestellt.
Die Geschichte ist ansprechend illustriert. Die Farbe der Seite richtet sich nach der Tageszeit.
Das Buch ist für Erstleser gedacht. Dafür sorgen die große Schrift, die kurzen Sätze und die klar gegliederten Absätze.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es macht kindgerecht mit der Thematik vertraut.
„...Wir argumentieren in diesem Essay zum einen, dass die EU als politisches Projekt gescheitert ist; zum anderen, dass das Russland-Bild im Westen falsch oder doch zumindest unzureichend ist, auch wenn ...
„...Wir argumentieren in diesem Essay zum einen, dass die EU als politisches Projekt gescheitert ist; zum anderen, dass das Russland-Bild im Westen falsch oder doch zumindest unzureichend ist, auch wenn die demokratischen Defizite Russlands offensichtlich sind...“
Mit diesen Zeilen aus dem Vorwort wusste ich als Leser, was mich erwartet. Ich werde mit Meinungen und Argumenten konfrontiert werden, die sich außerhalb des Mainstreams befinden. Ich habe mich darauf eingelassen.
Sehr ungewöhnlich fand ich schon die Widmung. Sie gilt Michael Sergejewitsch Gorbatschow und Jacques Delors.
Zu Beginn setzen sich die Autoren kurz mit der aktuellen Politik auseinander. Eine ihrer Thesen, die sie historisch begründen, besagt, dass Europa ohne Russland nicht vollständig ist.
Im ersten Teil geht es dann um die europäischen Träume nach der Wende. Mit Zitaten von Staatsmännern belegen die Autoren, wie an einer europäischen Einigung gearbeitet wurde. Der Vertrag von Maastrich und die Währungsunion waren Meilensteine der Entwicklung.
Doch die Sicht der Autoren auf die USA zeigt, wo erste Problemfelder entstehen konnten.
„...Sie verstanden den Mauerfall und das Ende des Kalten Krieges nicht als eine Einigung Deutschlands und Europas, sondern als Sieg ihres Imperiums über den einzigen ebenbürtigen Konkurrenten, die Sowjetunion...“
Detailgenau werden die Erweiterungen der EU und die einzelnen Verträge aufgezählt, aber auch Defizite deutlich gemacht. Das liest sich so:
„...Die EU glich in diesen Jahren dem Versuch, Mayonnaise zu machen, die immer dann missglückt, wenn man zu schnell zu viel Speiseöl dazugibt...“
Im 2. Teil geht es um die Entwicklung nach 2004. Ein grundlegender Einschnitt war das Scheitern einer europäischen Verfassung. Hinzu kommt, dass nicht alle Organe der EU demokratisch legitimiert sind.
Auch hier wird die Rolle der USA beleuchtet. Dabei wird deren Rolle für den Putsch in Chile herausgestellt und aufgezeigt, wie sich das Vorgehen geändert hat.
Während die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland zunahmen, verhärteten sich die politischen Fronten.
Ausführlich wird auf die Entwicklung in der Ukraine eingegangen. Es bleibt den zukünftigen Leser überlassen, die Darlegung der Autoren zur Kenntnis zu nehmen und sich eine persönliche Meinung zu bilden.
In dem Zusammenhang wird nochmals an die Wiedervereinigung erinnert.
„...Die Russen kamen den Amerikanern entgegen, verzichteten auf ihr Ziel eines neutralen Deutschlands und ermöglichten so die Wiedervereinigung. Hinter dieser Entscheidung stand sicherlich auch der Respekt, den man in Russland allgemein Deutschland und der deutschen Kultur entgegenbringt...“
Neben dem Ukrainekrieg wird ebenfalls die aktuelle Politik in Deutschland unter die Lupe genommen.
Im dritten Teil werden Vorschläge unterbreitet, wie ein starkes Europa entstehen könnte.
Ich finde es mutig, wie die Autoren ihre Meinung vertreten. Gleichzeitig bin ich dadurch als Leser angehalten, die Argumente abzuwägen und mir eine eigene Meinung zu bilden. Der Blick auf aktuelle Geschehnisse kann dabei durchaus sehr hilfreich sein.
„...Frau Appeldorn betrachtete die lachenden Frauen und beglückwünschte sich innerlich dazu, dem Kulturverein beigetreten zu sein. Sie hatte gute Freundinnen gefunden...“
Doch ganz füllt sie diese Arbeit ...
„...Frau Appeldorn betrachtete die lachenden Frauen und beglückwünschte sich innerlich dazu, dem Kulturverein beigetreten zu sein. Sie hatte gute Freundinnen gefunden...“
Doch ganz füllt sie diese Arbeit nicht aus. Als einstige Chefsekretärin war sie mehr gefordert. Dann aber erfährt sie aus der Zeitung, dass der Bademeister tot aufgefunden wurde.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben, der mit feinem Humor durchzogen ist.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen.
Frau Appeldorn nimmt zusammen mit ihrem Nachbarn, Herrn Büyüktürk, die Ermittlungen auf. Zugute kommt ihnen, dass die Tochter des Nachbarn im Rathaus arbeitet. Da kann man schon mal nach Kontakten und Adressen nachfragen. Frau Appeldorn redet gern Klartext.
„...Wenn Sie weiterhin helfen wollen, Mordfälle aufzuklären, müssen sie Ihren Blick für die Details noch schärfen...“
Gemeinsam sehen sie sich den Tatort an. Sie interessiert, wer um die Zeit dort gewesen sein könnte. Dadurch kommen sie zu Zeugen oder Verdächtigen. Allerdings steht plötzlich Annemie, Frau Appeldorns Schwester, mit ihrem Mann vor der Tür. Damit hatte sie nicht gerechnet.
Frau Appeldorn hat kein Problem damit, Menschen anzusprechen und auszufragen. Nicht jeder ist erfreut darüber. Mancher reagiert genervt. Doch das schreckt sie nicht ab. Sie kann sehr hartnäckig sein.
Ab und an tauschen die Hobbyermittler ihre Erkenntnisse mit Kommissar Walther aus. Der wollte zwar anfangs nichts davon wissen, lässt sich dann aber doch auf den Deal ein.
Gut finde ich, dass ich als Leser immer nahe dran an den Ermittlungen bin und demzufolge mitdenken darf. Dabei gehe ich allerdings auch alle Irrwege mit.
Während der Ermittlungen schließt sich ihnen ein weiterer Hobbydetektiv an. Der will über den Fall ein Buch schreiben und bringt sich mit seine unbedachten Äußerungen selbst in Gefahr.
Die Geschichte wird logisch zu einem überraschenden Ende geführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonisten sind sympathisch und die Handlung war raffiniert gestrickt.