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Veröffentlicht am 15.12.2023

Fischstäbchen statt Weihnachtsgebäck

Der Weihnachtsmannkiller. Ein Winter-Krimi aus Ostfriesland
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Rund um Norden werden alljährlich Weihnachtsmänner vermißt. Und auch in diesem Jahr hat der Weihnachtsmannkiller bereits seine Tiefkühltruhe frei gemacht, denn er hat noch einige Namen von Weihnachtsmännern ...

Rund um Norden werden alljährlich Weihnachtsmänner vermißt. Und auch in diesem Jahr hat der Weihnachtsmannkiller bereits seine Tiefkühltruhe frei gemacht, denn er hat noch einige Namen von Weihnachtsmännern auf seiner Liste. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team versuchen ihn zu fassen, bevor er sein nächstes Opfer erwischt - ohne zu ahnen, daß sie selbst zur Zielscheibe geworden ist!

Mit "Der Weihnachtsmannkiller" beweist Klaus - Peter Wolf, daß er durchaus auch humorvolle Krimis schreiben kann. Selten kann man bei einem Krimi so herzhaft lachen! Mir kam es streckenweise so vor, als ob Klaus- Peter Wolf seine Charaktere selbst auf die Schippe nimmt und manche Charakterzüge auch einfach mal überspitzt darstellt. Ja, und in diesem Winter-Weihnachts-Krimi machen selbst Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller Fehler, die ihnen sonst wohl nicht unterlaufen würden. Für besonders witzige Szenen sorgen Polizeidirektorin Schwarz, die einfach mal von ihren Untergebenen übersehen wird und der Weihnachtsmannkiller, der lieber Death Metal statt Weihnachtsmusik hört und Fischstäbchen statt Vanillekipferl ißt. Einfach herrlich. Klaus - Peter Wolf bleibt seiner Linie hier aber in einer Sache treu: Er beschreibt sein Norden absolut authentisch. Man ist wieder zu Gast im Café ten Cate, wandelt durch die weihnachtliche Osterstraße und findet sich am Norddeicher Yachthafen wieder. Da ich Norden und Norddeich sehr gut kenne, sind seine Bücher immer wie eine Urlaubserinnerung für mich. Klaus - Peter Wolf legt Wert auf Genauigkeit bei den Handlungsorten - und dies gefällt mir extrem gut! Trotz der humorvollen Art verfügt dieser Krimi übrigens auch über eine gewisse Spannung. Man weiß zwar eher als die Kommissare, wer sich hinter dem Killer verbirgt, doch trotzdem verfolgt man die Jagd auf ihn mit Spannung. Dieses Buch hat mich wirklich begeistert und ich schätze, es wird in der Weihnachtszeit mein ständiger Begleiter - falls sich Klaus - Peter Wolf nicht dazu hinreißen läßt, nächstes Jahr wieder so einen gelungenen Weihnachtskrimi zu schreiben. Was ich mir sehr wünschen würde!

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Wolliges Lesevergnügen

Wollwut
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Der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub freut sich auf ein entspanntes Wochenende mit Wellness und Workshops im Moorbad Bad Kohlgrub. Doch bereits in der ersten Nacht finden die Clubdamen eine Leiche ...

Der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub freut sich auf ein entspanntes Wochenende mit Wellness und Workshops im Moorbad Bad Kohlgrub. Doch bereits in der ersten Nacht finden die Clubdamen eine Leiche in einer Moorwanne. Kommissar Wallenstein ist nicht begeistert, daß der MKHC wieder Ermittlungen aufnimmt.

Mit ihrem zweiten Band "Wollwut" nimmt Leonie Kramer den Leser wieder mit in die abenteuerlichen Ermittlungen des MKHC. Das Wiederlesen mit dem Club hat mich begeistert. Denn die sympathischen Damen haben sich ihren Platz in meinem Leserherz schon mit "Maschenmord" fest erobert. Es macht einfach Spaß, mit ihnen auf Verbrecherjagd zu gehen. "Wollwut" ist sowohl spannend, als auch humorvoll. Man hat so manches Mal Lachtränen in den Augen. Leonie Kramer versteht es dabei bestens, den Humor niemals albern wirken zu lassen. Hier geht sie sehr feinfühlig vor. Die Handlung lebt vom Kriminalfall und den Charakteren und deren Hintergründen. Es sind nicht einfach nur die Bewohner eines sehr beschaulich beschriebenen Dorfes, nein, hier hat jeder seine persönliche Geschichte, die denjenigen dem Leser näher bringt. Hier bekommt man noch richtig Bezug zu den Charakteren. Besonders schön: Handarbeitsfans bekommen hier noch Anleitungen!

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Wunderschön weihnachtlich

Die Weihnachtsliste
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Der kleine Spielzeugladen von Onkel Hein ist in Friedrichstadt der Dorfmittelpunkt. Als Onkel Hein stirbt, bricht für Kinder und Erwachsene eine Welt zusammen. Heins Großneffe Ben erbt das Geschäft. Er ...

Der kleine Spielzeugladen von Onkel Hein ist in Friedrichstadt der Dorfmittelpunkt. Als Onkel Hein stirbt, bricht für Kinder und Erwachsene eine Welt zusammen. Heins Großneffe Ben erbt das Geschäft. Er wird von den Dorfbewohnern dazu gedrängt, den Laden zu übernehmen und den traditionellen Weihnachtsbasar stattfinden zu lassen. Doch Ben soll das Geschäft eigentlich auflösen. Außerdem soll er Heiligabend schon seinen neuen Arbeitsplatz in Singapur antreten. Doch dann findet er eine Weihnachtsliste mit Adressen, an die ganz besonderes Spielzeug ausgeliefert werden soll und er kommt seinem Großonkel und den Friedrichstädtern näher.

Mit "Die Weihnachtsliste" von Janne Mommsen tritt man ein in eine wunderbare Weihnachtszeit. Dieser Roman nimmt den Leser gefangen und läßt ihn nicht mehr los. Die so behaglich beschriebene Atmosphäre des weihnachtlichen Friedrichstadt läßt zur Ruhe kommen und vermittelt Wohlfühlatmospäre. Hier kann man herrlich entspannen. Janne Mommsen hat seine Charaktere alle sehr liebenswert dargestellt. Man mag sie alle, es war herrlich zu beobachten, wie jeder von ihnen Ben auf die Spur zur Vergangenheit von Onkel Hein brachte und Ben dadurch immer mehr merkte, wo er hingehört. Hier kann man wirklich sagen: Heimat ist da, wo das Herz zu Hause ist. Friedrichstadt erwacht hier zu Leben. Janne Mommsen beschreibt dieses Städtchen einfach grandios. Man fährt mit über die vereisten Grachten und wird zum Teil der Gemeinschaft.

"Die Weihnachtsliste" ist ein absolut empfehlenswerter weihnachtlicher Wohlfühlroman!

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Gelungener Abschluss

Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie
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Im Jahre 1933 träumt Lotte Randlkofer von ihrer eigenen Kaffeemischung. Dies wäre die perfekte Ergänzung für die Delikatessen des Hauses Dallmayr. Während Lotte ihr Ziel verfolgt, ändern sich die Zeiten ...

Im Jahre 1933 träumt Lotte Randlkofer von ihrer eigenen Kaffeemischung. Dies wäre die perfekte Ergänzung für die Delikatessen des Hauses Dallmayr. Während Lotte ihr Ziel verfolgt, ändern sich die Zeiten in Deutschland - es ist der Beginn einer düsteren Zeit.

Mit "Dallmayr - Das Erbe einer Dynastie" beendet Lisa Graf nun ihre fulminante Trilogie. Man begegnet hier vielen Menschen aus den ersten beiden Teilen wieder, freut sich, ihren Lebensweg weiter verfolgen zu können und mit ihnen Höhen und Tiefen zu erleben. Da es sich doch um recht viele Charaktere handelt, wäre zu Beginn ein Stammbaum hilfreich gewesen. Jedoch findet man sich nach kurzer Zeit in der Familie Randlkofer wieder zurecht und weiß, wer mit wem wie verwandt ist. Dieses Buch beschreibt die Zeit des Krieges von 1933 bis zum Ende. Lisa Graf vermittelt die Schrecken und Einschränkungen sehr gut. So erlebt man die Rationalisierung der Lebensmittel genauso intensiv wie die anfängliche Begeisterung und dem Erwachen einiger Charaktere. Man erlebt, wie eng Glück und Schrecken beieinander liegen können. Dies vermittelt Lisa Graf auf leichte Art und Weise, so daß man dies Buch trotz der Schwere der Zeit, in der es angesiedelt ist, gern liest und gut unterhalten wird. Auch wenn ich die Geschichte des Hauses Dallmayr gern weiterverfolgt hätte, ist der Abschluss gelungen und läßt den Leser zufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Weihnachtsstimmung mit Mord und Totschlag

Mord kennt keine Feiertage
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Den Mordfall in Bristol hat Chief Inspector Timothy Smart schnell aufgeklärt. Jetzt freut er sich auf gemütliche Weihnachtstage mit seiner Frau Mildred und dem Festtagsbraten. Da erreicht ihn ein Anruf ...

Den Mordfall in Bristol hat Chief Inspector Timothy Smart schnell aufgeklärt. Jetzt freut er sich auf gemütliche Weihnachtstage mit seiner Frau Mildred und dem Festtagsbraten. Da erreicht ihn ein Anruf seines Freundes Robin Chandler. Der hält sich gerade in Crannock Hall auf, einem Landsitz auf einer sonst unbewohnten Insel vor der Küste Cornwalls. Der Besitzer, Lord Bainbridge, hat eine bunt gemischte Gruppe dorthin eingeladen und Robin Chandler fürchtet, daß es bald zu Mord und Totschlag kommen wird. Widerwillig fährt Inspector Smart dorthin. Er bekommt gerade noch die letzte Fähre, dann bricht ein Unwetter über die Küste herein und die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten. Kurze Zeit später wird Lord Bainbridge tot aufgefunden. Es ist klar, daß der Mörder noch im Haus sein muß und niemand weiß, ob er nicht schon das nächste Opfer im Visier hat.

"Mord kennt keine Feiertage" ist ein urgemütlicher Weihnachtskrimi. Christian Humberg hat es geschafft, in seinem Roman trotz Mord und Totschlag Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Es gibt jede Menge Schnee, leckere Weihnschtskekse und ein prasselndes Feuer im Kamin. Doch zu einem Krimi gehört auch zu Weihnachten eine Leiche und die gibt es natürlich hier auch. Die Charaktere in dieser Geschichte sind sehr unterschiedlich. Es ist interessant zu lesen, wie so verschiedene Typen aufeinander reagieren. Da wirkt der eher ruhige Inspector ausgleichend auf die Menschen. Trotzdem ist die Handlung spannend und das Ende unvorhersehbar. Die Geschichte läßt sich sehr gut lesen, denn sie ist locker und manchmal humorvoll geschrieben. Sie eignet sich hervorragend, um sich zu entspannen. Ein echter Wohlfühlkrimi!

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